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Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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seinem Vater, groß und schlank, in den hellgrauen Augen einen Ausdruck, der seinem Vater das Wort des Aufbegehrens auf den Lippen ersterben ließ. Matthias sah jetzt nicht das lange, immer ein wenig wirre Haar des jungen Mannes, an dem er so oft Anstoß genommen hatte, er begriff plötzlich, dass Jörg erwachsen war und seine eigenen Ansichten hatte.

      »Wir kommen auch in die Klinik, wenn Trixi sich umgezogen hat«, sagte Jörg.

      »Wieso waren eigentlich die Ärzte hier?«, fragte Matthias Hollenberg tonlos. »Waren sie denn eingeladen?«

      »Vielleicht hat Mami gewusst, dass sie nicht durchhalten würde«, sagte Jörg. »Ich habe sie so gebeten – aber was soll ich reden. Du hast ja nicht mal bemerkt, wie schlecht es ihr geht.«

      Abrupt drehte er sich um, und mit heißem Erschrecken wurde es seinem Vater bewusst, dass sich zwischen ihnen eine Kluft aufgetan hatte.

      Mit schleppenden Schritten ging er in sein Zimmer, zog die Smokingjacke aus und nahm die Schleife ab. Er zog irgendeine Jacke, die er blindlings aus dem Schrank nahm, über und ging zur Garage.

      Die Straße war leer. Die vielen Autos, die dort geparkt hatten, verschwunden. Auch der Rolls Royce von August Brugger und der Sportwagen seines Sohnes Rolf.

      Matthias Hollenberg dachte nicht mehr an die verhinderte Verlobung. Er dachte an seine Frau und auch daran, was in seiner Familie nicht mehr in Ordnung gewesen war.

      Trixi dachte nichts. Sie hatte ein einfaches dunkelblaues Kleid angezogen, in dem sie wie ein Schulmädchen aussah. Ihre Augen waren gerötet von heißen Tränen.

      Liebevoll legte Jörg seinen Arm um ihre schmalen Schultern, als er sie hinausführte.

      »In allem Unglück ist es ein Glück, dass es nicht zu der Verlobung kam«, sagte er heiser. »Mami hätte ja nicht gewagt, Einwände zu erheben.«

      Trixi brauchte einige Zeit, um diese Bemerkung zu überdenken.

      »Mami war nicht einverstanden?«, fragte sie schleppend. »Und was hast du gegen Rolf, Jörg?«

      »Du hast etwas Besseres verdient«, murmelte er. »Aber heute ist nicht die Zeit, darüber zu diskutieren.«

      Sie hätte es auch nicht gekonnt. Sie dachte ja nicht an Rolf, sondern an jenen fremden und doch so vertrauten Mann, dessen Namen sie gar nicht richtig verstanden hatte in der Erregung. Michael, hatte ihn Dr. Norden angesprochen. Es war seltsam, dass sie ihn an diesem Abend wiedersehen musste. Und noch wusste sie nicht, dass nun das Leben ihrer geliebten Mutter in seinen Händen lag.

      *

      »Deine Diagnose war richtig, Daniel«, sagte Dr. Gordon. »Es ist ein Gliom. Die Operation muss schnellstens durchgeführt werden.«

      »Und das Risiko?«

      »Du kennst es doch. Man darf nicht davor zurückschrecken.«

      »Du brauchst Frau Hollenbergs Einwilligung.«

      »Selbstverständlich. Auch die ihres Mannes. Mir ist rätselhaft, wie sie die Schmerzen so lange ertragen konnte.«

      »Ich mache mir Vorwürfe, dass ich sie nicht früher gründlich untersuchte«, sagte Daniel.

      »Wer kommt schon darauf, dass es sich um ein Gliom handeln kann, wenn man eine Grippe behandelt. Manchmal sind sich die Patienten selbst der größte Feind. Sie wollen über ihre Schmerzen hinwegtäuschen. Es ist nun mal so, dass diejenigen, die mit den kleinsten Wehwehchen zum Arzt laufen, am längsten leben. Zudem ist es so, dass viele Menschen Gliome haben, ohne etwas zu spüren, und sie werden uralt damit. Durch eine hormonelle Umwandlung im Körper können sie zu wachsen beginnen. Ich nehme an, dass Frau Hollenberg mit Östrogenen behandelt wurde, die das Wachstum dieses Glioms anregten.«

      »Von mir nicht«, sagte Daniel. »Mit Östrogenen bin ich sehr vorsichtig. Ich überlasse die Behandlung lieber Gynäkologen. Sie hat mir nicht gesagt, dass sie bei einem in Behandlung gewesen wäre.«

      »Sie hat anscheinend manches für sich behalten. Am liebsten würde ich gleich morgen operieren.«

      »Sprich mit ihrem Mann. Er wartet draußen«, sagte Daniel. »Ich werde mich um die Tochter kümmern. Sie braucht auch ärztliche Hilfe.«

      Mit keinem Wimpernzucken verriet Michael Gordon, was ihn bewegte, und Daniel war völlig ahnungslos, was dieser Abend für ihn bedeutete.

      Matthias Hollenberg und seine Kinder saßen indessen im Warteraum und schwiegen sich an. Die Erregung in ihnen war auch zu groß, als dass sie zu einer Unterhaltung gefunden hätten.

      Alle drei starrten sie Dr. Norden wie einen Geist an, als er in der Tür erschien.

      »Dr. Gordon möchte gern mit Ihnen sprechen, Herr Hollenberg«, sagte Da­niel.

      »Was ist mit Mami?«, flüsterte Trixi.

      »Sie schläft jetzt«, erwiderte Daniel, während Matthias hinauswankte.

      Daniel setzte sich auf seinen Stuhl. Er fühlte Jörgs forschenden Blick auf sich ruhen.

      »Mami hatte Sie eingeladen«, sagte der junge Mann.

      »Ja.«

      »Sie wussten, wie krank sie ist?« Der Vorwurf in Jörgs Stimme war nicht zu überhören.

      »Ja, ich ahnte es und warnte Ihre Mutter«, erklärte Daniel. »Aber sie wollte dieses Fest nicht gefährden.«

      »Nicht gefährden«, wiederholte Jörg tonlos. »Diese Ansammlung scheinheiliger Partylöwen, sensationslüstern, eitel und oberflächlich. Aber unsere Mutter hat ja immer Rücksicht auf Vaters Ambitionen genommen. Die Krönung seines Lebens, die Verlobung seiner Tochter mit dem Brugger-Erben.«

      »Jörg, bitte«, flüsterte Trixi, »das ist doch meine Schuld.«

      »Wirklich? Bist du denn nicht darauf programmiert worden?«

      »Muss das jetzt erörtert werden?«, fragte Trixi gequält. »Ich habe nicht darauf bestanden, dass das Fest stattfinden sollte, als ich merkte, dass es Mami nicht gutging.«

      »Aber Vater hat darauf bestanden. Natürlich, die Einladungen waren ja schon lange verschickt worden. Er hatte sich gebührend auf diesen großen Tag vorbereitet.«

      Trixi hob den Kopf. »Dr. Norden möchte uns erklären, was Mami fehlt«, sagte sie leise.

      Eine menschliche Tragödie?, fragte sich Daniel. Hat Hollenberg es denn nötig, unbedingt einen reichen Schwie­gersohn an Land zu ziehen?

      Es wäre interessant gewesen, das Gespräch mit anzuhören, das im Hause Brugger geführt wurde.

      *

      »Natürlich ist es unangenehm, dass das gerade heute passieren musste«, knurrte der Industrielle.

      »Ich sage dir, sie hat es darauf ankommen lassen«, erklärte sein Sohn Rolf gereizt. »Sie war gegen die Verlobung. Glaubst du, das ist mir entgangen?«

      »Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen«, sagte der alte Brugger. »Dass es ihr schlechtging, war wohl nicht zu übersehen, und du tust gut daran, dich zu beherrschen und nicht solche Worte laut werden zu lassen. Ich brauche Hollenberg. Es darf nicht publik werden, dass ich bei der Bankpleite Millionen eingebüßt habe. Die Abatzschwie­rig­keiten kommen hinzu. Es muss zu einer schnellen Heirat kommen, damit ich seiner Loyalität gewiss sein kann. Heirat, bevor unsere Situation bekannt wird.«

      Noch galt er als der steinreiche Brugger, wenn es so übertrieben auch nie gewesen war, aber wie lange noch? Nicht von ungefähr hatte Rolf sich um Trixi bemüht. Sein Vater hatte ihm eindringlich ins Gewissen geredet.

      Rolf liebte seine Freiheit viel zu sehr, als dass er sich gebunden hätte, wenn nicht der Zwang dahinterstünde. Hübsche Mädchen gab es genug, aber er hing auch an seinem luxuriösen Leben. Und zu verachten war die hübsche Trixi auch nicht, wenngleich sie ihm ein wenig zu spröde war.

      »Du wirst dich also besonders liebevoll um sie kümmern«, sagte August Brugger. »Mach jetzt keinen


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