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Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren


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flache Brotkuchen, sogenannte Tortillas, gebratene Fleischscheiben und ein Topf mit einem Brei, der ausgezeichnet duftete und noch besser schmeckte.

      Während sie sich über das Essen hermachten, dabei klares Quellwasser tranken, dachten sie beide über ihr Gespräch nach. Bill Harwig kapierte allmählich. Er runzelte die Brauen und schob sich grübelnd zwei Stücke Fleisch gleichzeitig in den Mund.

      »Well, was meinst du zu der Sache?«

      John verstand sofort.

      »Ein Attentat«, sagte er.

      »Wieso? So was gibt es doch nur unter den Weißen.«

      »Nahm ich bisher auch an. Aber ein hochgiftiger Skorpion in dieser Bergwildnis läßt mich jetzt anders denken.«

      Bill Harwig mußte das erst verarbeiten und brummte ein paar Töne vor sich hin, die ebensogut der Ausdruck einer Begeisterung über das Essen sein konnten. Nach einer Weile fragte er:

      »Wer?«

      John zuckte mit den Achseln.

      »Wenn ich das nur wüßte. Unter den Chiricahuas wird es auch schlechte Charaktereigenschaften wie Haß, Neid, Ärger wegen verschmähter Liebe und Ähnliches geben.«

      »Wer, zum Teufel, tut so was? Dieses unschuldige Mädchen – so hübsch, so…«

      »Vorsicht, Bill! Keine Schwärmereien. Wir können nicht mal ahnen, wie sie so etwas auffassen. Möglicherweise…«

      Wieder wurden sie gestört. Cochise trat ein und blieb hinter John stehen. Er trug die traditionelle Wüstenkleidung der Apachen, ohne die Wildlederjacke. Draußen war es inzwischen wärmer geworden.

      Als John Haggerty sich weder umdrehte noch sonst zu erkennen gab, daß er die Anwesenheit des Häuptlings bemerkt hatte, setzte sich Cochise schweigend beim Feuer nieder und starrte in die Flammen.

      »Du hast alles überlegt, weißer Mann. Zu welchem Resultat bist du gekommen?«

      John wußte, was er meinte.

      »Der Anschlag auf das Leben deiner Schwester wird sich wiederholen. Aber dann wird es kein Skorpion sein.«

      Cochise nickte. Bill Harwig stieß die Arme in die Höhe und fragte laut:

      »Bei allen Dämonen dieser Erde, wovon redet ihr?«

      »Wir unterhalten uns über das Attentat. ›Sanfter Wind‹, hoffe ich, wird mit dem Leben davonkommen. Das schließt natürlich einen weiteren Mordversuch nicht aus. Cochise weiß das so gut wie ich.«

      Der Häuptling nickte mit ernstem Gesicht. Tiefe Falten hatten sich um seine Nasenflügel eingegraben, und unter seinen Augen lagen braune Schatten.

      »Du sprichst klug, Bleichgesicht. Rede weiter! Wen hast du im Verdacht?«

      John Haggerty wehrte ab.

      »Ich bin ein Weißer, Cochise, deshalb kenne ich eure Sitten und Gebräuche nicht. Für mich steht fest, daß man die Peitschenspinne aus der Ebene heraufgebracht und in den Jacale der Frauen geschmuggelt hat. Der Grund ist mir allerdings nicht klar, und wen sie stechen sollte, kann ich dir auch nicht sagen.«

      Cochise hob den Kopf. Seine dunklen Augen funkelten. Die Hand, die er gegen den Scout ausstreckte, zitterte.

      »Töte ihn, Bleichgesicht! Töte ihn! Zastee!«

      Mit einem Sprung stand er auf den Beinen und verließ die Laubhütte. Wie benommen blickten ihm die beiden Weißen nach.

      *

      Der Reiter paßte sich der Dunkelheit der Nacht an und trieb sein Pferd unbarmherzig durch die Canyons der Pahute Range. Lange nach Mitternacht tauchte er in eine langgezogene, gewundene Schlucht ein und parierte dort sein Tier. Er gönnte dem Pferd eine Verschnaufpause von einer halben Stunde, stieg dann wieder auf und ritt im gemäßigten Tempo weiter.

      Als die ersten Bodennebel durch die Täler zogen, lenkte er sein Pferd in einen engen Canyon und gelangte schließlich in ein grasbewachsenes breites Tal, das von einem Wasserlauf durchquert wurde. Drei Blockhäuser standen so trutzig unter Hickorybäumen, als wollten sie der ganzen Welt Widerstand bieten.

      Der Reiter glitt aus dem Sattel, brachte sein Pferd in einen Stallanbau, rieb es gründlich ab und warf ihm Hafer und Heu vor. Zu trinken bekam es nichts.

      Der Mann verließ den Stall, steuerte die linke der drei Blockhütten an und drückte die Tür auf. Stille empfing ihn, Dunkelheit und der scharfe Geruch von Whisky.

      »Du bist schon zurück, Elvis?«

      Die Stimme klang weder trunken noch müde. Wash blieb stehen und gewöhnte seine Augen an die Dunkelheit.

      »Warum machst du kein Licht, Boß?«

      »So kann ich besser denken. Warum bist du schon wieder zurückgekommen? Du solltest herausfinden, was man in der Stadt über den Überfall auf die Indianer erzählt. Warum…«

      »Moment, Boß, sachte! Hör mich erst mal an.« Elvis Wash konnte Hank Doolins Kopf und die Schultern in der Finsternis ausmachen. »Sie wollten mich umbringen. Wahrscheinlich erkannten sie mich.«

      »Wer?«

      »Die andere Bande.«

      »Verdammt! Schon wieder? Du bist getürmt. Wie ich dich kenne, hast du wie ein Dieb in der Nacht Reißaus genommen, als sie dich anpöbelten.«

      »Das mußte ich, wenn ich am Leben bleiben wollte«, verteidigte sich Wash. »Wenn ich nicht die Lampen ausgeschossen und durch die Hintertür geflüchtet wäre, stünde ich jetzt nicht hier.«

      »Okay, setz dich!«

      Wash nahm Platz. Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und erkannten nun Einzelheiten.

      Doolin schob sich ein bißchen zur Seite.

      »Weiter!«

      »Was weiter? Ich habe dir alles gesagt.«

      »Du hattest einen Auftrag. Was hast du in Erfahrung bringen können?«

      »Nichts. Es blieb keine Zeit dazu. Du mußt einen anderen schicken, Boß, den man in Santa Magdalena nicht kennt. Das verdammte Nest ist das reinste Tollhaus. Wenn die mich noch einmal sehen, lynchen sie mich.«

      »Ich schicke den Neuen oder reite selbst hin«, sagte Doolin, kaum beeindruckt von Elvis’ Selbstverteidigung. »Morgen früh breche ich auf. Hau dich jetzt in die Falle, Elvis.«

      Wash stand auf und verschwand so lautlos wie ein Gespenst. Doolin schenkte sich ein Glas voll und trank genüßlich. Er war allein in der Hütte, und nur wenn er allein war und sich unbeobachtet fühlte, trank er.

      Seine Leute schliefen alle – dachte er.

      Er sah nicht, wie draußen eine Gestalt um die Blockhütte strich und schließlich das Ohr an den Fensterladen legte. Der Mann hatte schon vorher gelauscht, als Wash seinen Bericht abgegeben hatte. Er war lediglich in die schützende Dunkelheit zurückgewichen, als der Outlaw die Blockhütte verließ und zu seiner Unterkunft schlenderte.

      Als der heimliche Lauscher nichts vernahm, verließ er seinen Horchposten und öffnete die Tür des nächsten Blockhauses. Elvis Wash stand vor seiner Koje und kleidete sich aus.

      »Hey!« sagte Curt Miller, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an den Tisch. »Wo bist du gewesen, El?«

      »In Santa Magdalena. Spezialauftrag vom Boß. Nichts draus geworden. Mist! Man erkannte mich, und ich mußte flüchten.«

      »Ganz schön sauer, wie?«

      »Der Boß? Klar, der ist sauer. Gesagt hat er allerdings nichts.«

      »Besinn dich!«

      »Wozu?« fragte Wash mißmutig. »Warum sich anstrengen? Ist doch alles egal, oder nicht? Er reitet bei Tagesanbruch selbst in die Stadt. Soll er doch. Ihm geht es mehr um die andere Bande. Er will feststellen, was man über unseren letzten Coup redet. Ich


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