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Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren


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schrien die Rothäute voller Zorn.

      Dann wieder der Scout:

      »Töte ihn, John, bevor er dich später umbringt!«

      John hatte genug vom Kampf, trat zurück, gab dem Tomahawk einen verächtlichen Tritt und ging auf die festgeschlossene Mauer der Krieger zu.

      Naiche trat ihm entgegen.

      »Du darfst ihn nicht am Leben lassen, Hellauge. Das ist gegen das Gesetz der Chiricahua. Töte ihn!«

      »Ich schenke ihm sein Leben«, sagte John Haggerty einfach.

      »Er wird es dir kaum danken«, flüsterte Naiche ihm zu. »Töte ihn, noch ist’s Zeit!«

      John schüttelte den Kopf, ging mit raumgreifenden Schritten zu seinem Wickiup und verschwand darin. Bill folgte ihm und hielt ihn am nackten, schweißnassen Arm fest.

      »Mensch, bist du von Sinnen? Wie kannst du nur die Rothaut am Leben lassen? Los, Mann, schnapp ihn dir und schick ihn zum alten Manitu!«

      John blieb beim erkalteten Feuer stehen. Er sah Bill an, lange, wie geistesabwesend.

      »Ist nicht schon an der Grenze getötet worden?« fragte er.

      »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun«, herrschte Harwig ihn an. »Wenn er sich eines Tages deine Haare um die Finger wickelt und sein Skalpmesser an deiner Kopfhaut ansetzt, weißt du, was du falsch gemacht hast.«

      John Haggerty setzte sich auf sein Lager, drehte sich eine Zigarette und zündete sie mit dem letzten Streichholz an.

      »Ich bin Sieger geblieben. Mal sehen, was jetzt kommt. Irgendwie befriedigt mich der Kampfabschluß nicht.«

      »Kein Wunder, Mann. Du hättest ihn umbringen sollen. Einer weniger – was macht das schon aus?«

      »Viel«, antwortete John ernst, lehnte sich zurück und schloß die Augen.

      *

      Am Abend wurde John Haggerty von Cochise abgeholt. Der Jacale war hellerleuchtet. Ein großes Feuer brannte in seiner Mitte, und über den Flammen briet das Viertel einer Antilope.

      Tlaina, ›Sanfter Wind‹, blickte ihm entgegen. Ihr Gesicht war gerötet, tiefe Schatten lagen unter ihren sanften Augen.

      John erschrak. Mit einem langen Schritt stand er bei ihrem Lager, ergriff ihre Hand. Das letzte Stück war festgeklebt. Mit einem kurzen Ruck riß er das Linnen von der Wunde.

      Die sah nicht gut aus. Tabaksaft war scheinbar doch nicht das richtige Desinfektionsmittel. Noch war keine Blutvergiftung eingetreten, aber wenn John die Wunde richtig beurteilte, konnte sie noch während der Nacht eintreten.

      Als er sich aufrichtete, stand Naiche neben ihm. Der junge Mann machte eine besorgte Miene. Er sagte etwas zu Cochise, und der Häuptling sagte:

      »Unsere Medizinmänner kennen Kräuter, die Entzündungen hemmen, Weißauge. Dürfen sie sich um die kranke Hand von ›Sanfter Wind‹ kümmern?«

      John Haggerty nickte.

      »Ich glaube, ich bin mit meinem Latein am Ende. Laß den Medizinmann herkommen.«

      »Was ist das, Latein?«

      John machte eine vage Handbewegung.

      »Eine Sprache unserer Gelehrten. Naiche, hol den Heilkundigen deines Volkes.«

      Der junge Krieger ging vor das Wickiup, sprach draußen mit jemand und kam sofort darauf zurück. John setzte sich auf Tlainas Lager und hielt die kranke Hand in seinen Händen.

      »Wir kriegen das schon wieder hin, keine Angst«, sagte er in spanischer Sprache.

      »Ich habe keine Angst, wenn du in meiner Nähe bist«, flüsterte das Mädchen.

      Cochise saß beim Feuer und drehte die Astgabel mit dem Fleisch. Er warf einen seltsamen Blick herüber, schwieg sich jedoch aus. Was er dachte, darüber war sich John klar.

      Die Klappe beim Eingang wurde zur Seite geschlagen. Ein alter Apache trat ein und murmelte einen Gruß. Naiche erklärte ihm, worum es

      ging.

      Der alte Mann setzte sich ans Feuer, zog ein Rohledersäckchen aus den Falten seines Jagdrocks, öffnete es und nahm eine Prise grauen Pulvers heraus. Er schüttete das Zeug in ein Tongefäß und gab Wasser zu. Langsam verrührte er das Ganze über dem Feuer zu einem Brei.

      Die Mischung stank bestialisch. John hätte sich am liebsten die Nase zugehalten, wagte es aber nicht. Die schmale Hand in der seinen zuckte. Aber kein Klagelaut kam über die Lippen des Mädchens. Endlich war der Schamane fertig, kam mit dem Gefäß herüber.

      Während er die heiße Salbe auf die Wunde strich, beachtete er den Weißen nicht. Als er fertig war, sagte er etwas in seiner Sprache zu Naiche, der die Worte übersetzte.

      »Büffelhorn sagt, die Wunde muß wieder verbunden werden, Weißauge. Hast du noch Stoff?«

      John nickte, stand auf und ging zu seinen Satteltaschen, die unbeachtet in einer Ecke des Wickiups lagen. Er nahm das Leinen heraus, riß einen langen Streifen ab und machte sich daran, die kranke Hand des Mädchens frisch zu verbinden. Dann stand er auf und warf den alten Verband ins Feuer.

      Der Medizinmann murmelte etwas Unverständliches, packte sein Pflanzenpulver ein und verließ die Behausung. John setzte sich zu Cochise und Naiche ans Feuer. ›Regenbogen‹ schnitt von der Antilope Scheiben ab und servierte sie auf kleinen Brettern. Jeder zerteilte sein Fleisch mit dem Messer und benutzte die Spitze als Gabel. Es gab frisch gebackene Brotfladen dazu, Tortillas.

      Nach dem Essen reichte der Häuptling kleine Holzschalen mit Tizwin herum, einem gegorenen Getränk aus Agave. John nippte daran und fand das Zeug nicht einmal schlecht.

      »Ich habe Washaki besiegt«, sagte John Haggerty auf spanisch. »Wann werde ich gemartert?«

      Die tönernen Wasserspeiergesichter des Häuptlings und seines Sohnes starrten ihn ausdruckslos an.

      »Morgen. So verlangt es das Gesetz der Chiricahuas«, antwortete Cochise mit tiefem Ernst.

      »Morgen«, wiederholte John Haggerty und nickte zu seinen Worten. »Morgen also? Okay, Jefe, dann eben morgen. Ein guter Tag zum Sterben, wie jeder andere.«

      Cochise und Naiche warfen sich einen langen Blick zu. Naiche schüttelte leicht den Kopf, aber Cochise ignorierte das Zeichen. Tlaina sprach zu ihrem Bruder, doch John verstand sie nicht. Er hörte lediglich den drängenden Ton in ihrer Stimme.

      Naiche übersetzte die Worte des Mädchens, und in jedes Wort, das er sagte, legte er ein besonderes Gewicht.

      »›Sanfter Wind‹ bat soeben um dein Leben, Hellauge, aber der Jefe verschließt sein Ohr gegen ihre Stimme. Wir werden sehen…«

      Naiche ließ den letzten Satz ausklingen und beschäftigte sich mit einer zweiten Fleischportion, die er sich von dem Wildbret abschnitt. War es eine Verlegenheitsgeste?

      »Was tut Wakashi?« fragte John Haggerty interessiert. »Sinnt er auf Rache?«

      Cochise nickte.

      »Sein Haß wird ihn eines Tages töten – oder der Stachel einer Peitschenspinne.«

      »Oder der Biß einer Klapperschlange dich, der einer Sandviper deinen zweiten Sohn«, entgegnete John gefühllos. Er mußte deutlicher werden, um den Chiricahua aus der Reserve zu locken.

      »Ich rieche Schlangen«, sagte Cochise düster. »Keinem wird es gelingen, mich umzubringen.«

      »Der Mimbrenjo?«

      »Ich habe nicht behauptet, daß Washaki ein Mörder ist.« Naiche fügte hinzu: »Ich bin der zweite Sohn. Tonka, der Erstgeborene, fiel im Kampf gegen die Gelbhäutigen.«

      Gemeint waren Mexikaner.

      Naiche sprach noch einmal den Weißen an:

      »Du


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