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Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren


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müde Schlangen aus den Klippen. Die Chiricahuas schwatzten, lachten und brüsteten sich mit ihren Heldentaten.

      Plötzlich wurde es still.

      Ein hochgewachsener Indianer näherte sich den Feuern und blieb vor den Gefangenen stehen. Lange starrte er auf John Haggerty.

      »Wer bist du?«

      »Du kennst mich. Wir sahen uns drüben beim Canyon. Bist du der Anführer dieser Rotte?«

      »Ich bin Cochise«, erklärte der Indianer ohne Pathos in der Stimme. »Und du?«

      »John Haggerty. Was hast du mit uns vor?«

      »Wir werden euch töten, weißer Mann. Wir werden es langsam tun und mit Bedacht. Unsere Weiber werden euch ins Gesicht spucken, unsere Kinder mit Steinen auf euch werfen, und wenn ihr auf der Schwelle des Todes steht, werden wir euch den Alten überlassen.«

      Das war also Cochise, der berühmte und gefürchtete Häuptling. John starrte den Mann an, lange, eindringlich, ohne Unterlaß.

      Cochise war schlank, trotz seines mächtigen Brustkorbs. Die kühne Adlernase wirkte nicht entstellend, eher aristokratisch. Unter den Wangenknochen zeichneten sich starke Muskeln ab, die ständig zuckten und wellenartige Bewegungen auf dem braunen Gesicht hervorriefen. Der Häuptling war etwas größer als John, ungefähr einsachtzig.

      »Das hast du gut gesagt, Cochise«, erwiderte John und verzog die Lippen zu einem Grinsen. »Für jeden von uns, den ihr umbringt, werden zehn, hundert, tausend von euch sterben.«

      »Wie bei Pinos Altos?« fragte Cochise grimmig. »Oder wie im Camino des Diablo, Bleichgesicht?«

      »Das war nicht die Armee«, antwortete John kühn. »Die Chiricahuas begannen mit dem sinnlosen Kampf. Denk an das Gemetzel von Tubac am Santa Cruz. Nicht mal Frauen und Kinder wurden von deinen Kriegern verschont.«

      »Hundert Pesos für einen Chiricahua-Skalp, fünfzig für den einer Frau, fünfundzwanzig für die Kopfhaare eines Kindes. Was willst du, Bleichgesicht? Winselst du um dein Leben?«

      Cochise wandte sich ab, aber Johns Zuruf hielt ihn zurück.

      »Was haben wir mit dem Kopfgeld zu tun, Häuptling? Die Armee nimmt keine Skalps. Du mußt dich an die Mexikaner halten, wenn du uns das ankreiden willst. Vergiß nicht, wie deine Krieger bei Signal Crossing wüteten.«

      Cochise schüttelte den Kopf.

      »Chiricahuas waren nie so weit im Norden.« Er wollte sich wieder umdrehen, aber Johns Zuruf hielt ihn ein zweites Mal zurück.

      »Willst du den Verwundeten neben mir mit einem Pfeil in der Brust krepieren lassen, Cochise?«

      »Er stirbt so oder so. Weshalb also die Mühe?«

      »Mit dem Sterben hat’s noch ’ne Weile«, sagte John wegwerfend. »Binde mir die Hände los, daß ich diesem tapferen Krieger helfen kann.«

      Der Häuptling zögerte. Schließlich murmelte er etwas in seiner Sprache und gab zwei Kriegern einen Wink. Sie kamen herbei und lösten die Fesseln von Johns Händen. Haggerty stand auf, rieb sich die Handgelenke und sagte:

      »Danke, Cochise. Wo habt ihr mein Pferd? Ich brauche die Satteltaschen.«

      »Wozu?«

      »In ihnen ist gute Medizin, die dem Scout hilft.«

      »Einem Hund von einem Yuma«, entgegnete Cochise und spuckte aus. Trotz seiner Verachtung für den Halb­indianer gab er den Befehl, Haggertys Satteltaschen zu bringen.

      Von mehr als 40 Argusaugen bewacht, packte der Scout den Inhalt auf eine Decke. Das Feuer flackerte, zauberte zuckende Lichtreflexe auf den sandigen Boden. John wischte sich den Schweiß aus den Augen, griff dann nach dem schmalen Stilett und hielt die Klinge in die Flammen.

      Als sie heiß wurde, legte er das Stilett auf ein sauberes weißes Leinentuch und griff nach einer kleinen Flasche. Er schüttelte sie. Enttäuscht legte er sie zur Seite und griff zum Messer.

      »Nicht zu tief, John, um Himmels Willen!« krächzte Lefty.

      »Du roter Bastard hast gestern nacht den Alkohol gesoffen«, knurrte Haggerty und grinste dabei. »Jetzt mußt du’s eben ohne Betäubung aushalten. Halt still!«

      »Ein Mann in dieser Situation braucht dann und wann mal ’n Schnaps.«

      Haggerty setzte sich auf Leftys Brust und machte mit dem Messer einen Schnitt nach unten. Das Stilett drang in das Fleisch und trennte die Muskeln. Lefty stöhnte, blieb aber bei Bewußtsein.

      Beifällig grunzten die Apachen.

      Blut lief über Johns Hände, als er einen weiteren Querschnitt machte und den Pfeil packte. Mit einem kurzen Ruck riß er ihn heraus.

      Lefty fiel in Ohnmacht. Die Chiricahuas traten näher und tuschelten. Mit Wasserspeiergesichtern starrten sie aus der sie einhüllenden Dunkelheit in das Feuerlicht und nickten.

      »Mensch, John, mach schon«, drängte Harwig aufgeregt. »Er stirbt dir unter den Händen.«

      »Ist schon raus.«

      John hielt den Pfeil hoch und warf ihn Cochise mit der blutigen Feuersteinspitze zuerst vor die Füße.

      »Ist noch mal gutgegangen«, sagte er und fing an, die Wunde mit dem Rest Alkohol aus der Flasche zu desinfizieren. Schließlich verband er die Schulter und richtete sich auf.

      »Wird er’s überleben?«

      »Wenn keine Blutvergiftung eintritt, bestimmt.«

      »Genug«, brummte Cochise. Er gab in seiner Sprache Befehle und wandte sich ab.

      Zwei Krieger stürzten sich auf John Haggerty und warfen ihn zu Boden. Er wehrte sich nicht, weil es angesichts der Übermacht sinnlos gewesen wäre. Im Nu war er wieder gefesselt.

      Mitten in der Nacht erwachte John. Roman hatte so laut gestöhnt, daß er sich trotz seiner Hand- und Fußfesseln aufrichtete. Sofort stand ein Krieger neben ihm und stieß ihn wieder zurück.

      »Laß mich los, verdammter roter Bastard!«

      Ein Schlag ins Genick warf John wieder auf den harten Boden. Die Sinne schwanden ihm, Stille und Vergessen hüllten ihn ein.

      *

      Um das Jahr 1870 bestand Santa Magdalena am Oberlauf des San Pedro, aber noch diesseits der mexikanischen Grenze, aus nicht mehr als zehn armseligen Hütten aus Adobeziegeln, wovon die Hälfte Cantinas und Bars waren. Im ›Gouadeloupe‹, einer armseligen Spelunke aus wackligen Ti­schen und Reihenbänken, ging es jede Nacht hoch her.

      Baconora und Whisky flossen in Strömen, und wenn nicht gerade ein großes Spiel im Gange war, prügelten sich die Männer aus reinem Übermut und schlugen alles kurz und klein.

      Nicht selten fielen auch Revolverschüsse. Und jedesmal, wenn eine Schießerei stattgefunden hatte, trug man einen Mann oder mehrere mit den Füßen zuerst hinaus auf den Boot Hill mit seiner winzigen Kapelle und den verdorrten und verwitterten Grabkreuzen.

      Einige waren aus Stein gemeißelt, aber es war immer dasselbe, was man auf ihnen der Ewigkeit anvertraut hatte.

      Der Name, geboren am… Gestorben durch eine Kugel am…

      In dieser Vollmondnacht ging es wieder einmal tüchtig rund. Tabakschwaden drangen durch die doppelteilige Schwingtür und zerwehten rasch im kalten Mesawind.

      Ein Mann betrat den halbverfaulten Gehsteig, fluchte wegen des Windes, der ihm feinen Sand ins Gesicht schleuderte, und betrat die Kneipe. Insgesamt gab es acht Tische mit je fünf Stühlen. Ganz hinten war die Bar. Bar? Jedenfalls etwas, was man bei einiger Phantasie Ausschank nennen konnte. Leere Bierfässer, darüber eine zollstarke Bohle, davor eine rostige Stange zum Aufstützen, Gläser, Flaschen, Flaschen und wieder Flaschen.

      Gut und gerne 30 Männer aller Hautfarben und Rassen waren anwesend, zum Teil bereits betrunken, zum Teil stocknüchtern und mit kalten Augen. An zwei Tischen


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