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Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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sagte dazu nur wenige Worte. »Es wird auch Platz für die kleine Jill hier sein.« Er sagte es mit der ihm eigenen Selbstverständlichkeit.

      Als er gekommen war, hatten seine Augen geleuchtet.

      »Du bist zurück«, hatte er sie begrüßt, und ein Aufatmen hatte diese Worte begleitet.

      Sie saßen nebeneinander auf dem Sofa. Er hatte seinen Arm um sie gelegt, und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter. Es war wundervoll, die beglückende Nähe des geliebten Mannes so ungestört genießen zu können. Bald würde das nicht mehr so sein. Sabine schalt sich dieser egoistischen Regung.

      »Frau Thewald sagte mir, dass morgen schon zwei Patienten kommen«, bemerkte sie.

      »Deswegen war ich in Hohenborn. Es sind keine akuten Fälle. Zwei kleine Neurotiker.«

      »Neurotiker?«, wiederholte Sabine fragend.

      »Als solche wurden sie mir offeriert. Ich muss sie erst beobachten. Es fällt ja in mein Spezialgebiet.«

      Es war eine sachliche Feststellung, aber Sabine verspürte eine Beklemmung.

      »Wieso können Kinder eigentlich schon Neurotiker sein?«, fragte sie.

      »Aus mancherlei Gründen. Einer kann sein, dass sie immer zu stark in den Mittelpunkt gestellt wurden und sich dies dann situationsbedingt änderte. Aber auch das Gegenteil kann auslösend sein, nämlich, dass das Kind zu wenig beachtet wird. Es gibt natürlich auch noch manche anderen Gründe.«

      »Warum überträgt man dir ausgerechnet solche Fälle, Nicolas?«

      »Nun, erstens ist bekannt, dass ich Neurologe bin, und zum anderen hat man für solche Fälle in einem Krankenhaus keinen Platz und keine Zeit. Eine gründliche Beobachtung erstreckt sich über mehrere Wochen. Doch damit beginne ich morgen. Es soll nicht der Gesprächsstoff für den heutigen Abend sein.«

      »Mir wäre ein akuter Blinddarm als Anfang ehrlich gesagt lieber gewesen«, sagte Sabine.

      »Solange der Chirurg noch nicht im Haus ist?«, entgegnete er lächelnd. »Was machst du dir für Gedanken! Es sind doch ganz harmlose Fälle.«

      Sie rang mit sich, sprach dann aber doch aus, was sie bewegte und quälte.

      »Früher hast du doch sicher auch weniger harmlose behandelt. Ist es nicht sehr gefährlich, sich mit Nervenkranken zu befassen?«

      »Die Ansteckungsgefahr ist jedenfalls ausgeschlossen«, scherzte er.

      »Bist du nicht manchmal bedroht worden?«

      »Was soll das, Sabine?«, fragte er verwundert.

      »Verzeih«, sagte sie leise, »aber manchmal überlege ich, warum du dich hier niedergelassen hast.«

      »Weißt du es noch immer nicht?«, erwiderte er, ihren Blick festhaltend. »Deinetwegen, Sabine.«

      Warum nur konnten ihr auch diese Worte nicht die Angst nehmen? Auch sein Kuss, dieser lange und unendlich zärtliche Kuss, vermochte es nicht.

      Irgendjemand hatte gesagt: »Früher war nur Frieden hier.« Wurde nicht in solchen Worten ein Verdacht laut, dass es sich erst geändert hatte, als Nicolas hier lebte?

      *

      Die beiden ersten Patienten in der Sternsee-Klinik kamen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Der fünfjährige Thomas war der Sohn des Textilgroßhändlers Frenzel, die vierjährige Ulrike die Tochter einer geschiedenen Schneiderin.

      Abgesehen davon, dass sie den gleichen Kindergarten besucht hatten, gab es noch manche Gemeinsamkeit zwischen ihnen. Sie waren beide blass, von zarter Konstitution und schienen sich darüber einig zu sein, auf alle Fragen mit aggressivem Schweigen zu antworten.

      Die erste positive Reaktion vernahm Nicolas aus dem Mund des kleinen Thomas, als er ihm das Zimmer zeigte, in dem er nun die nächsten drei Wochen verbringen sollte.

      »Das ist ja gar kein richtiges Krankenhaus«, sagte der Junge. »Es sieht aus wie ein Hotel.«

      »Du warst wohl schon oft in Hotels?«, fragte Nicolas beiläufig.

      »Früher, als wir das Baby noch nicht hatten. Da sind meine Eltern immer mit mir verreist. Jetzt können sie wegen dem Schreihals nicht mehr.«

      Es wurde ihm wohl nicht bewusst, dass er mit dieser Bemerkung dem Arzt einen bedeutungsvollen Hinweis gegeben hatte. Nicolas war zu erfahren, um darauf gleich einzugehen.

      Ulrike hingegen, reagierte anders. »Mama wird schimpfen, wenn sie zahlen muss«, meinte sie, als sie sich in ihrem Zimmer umblickte. »Sie wird mich nicht hierlassen. Und Frau Frenzel wird erst schimpfen, wenn ich hier mit dem Thomas beisammen bin.«

      »Darüber mach dir mal keine Sorgen«, äußerte Nicolas freundlich.

      »Muss ich jetzt schlafen?«, fragte Ulrike.

      »Nein, ihr könnt spielen«, erwiderte Nicolas. »Du wirst dich doch mit Thomas vertragen?«

      »Frau Frenzel erlaubt nicht, dass er mit mir spielt«, sagte Ulrike.

      »Ich erlaube es.«

      Ulrike sah ihn von unten herauf an. »Da wirst du was zu hören kriegen!«, erklärte sie trotzig.

      Ulrike war von einer Fürsorgerin gebracht worden. Thomas von seinem Vater, der Nicolas aber keine Gelegenheit zu einem Gespräch gegeben hatte.

      »Versuchen Sie Ihr Glück. Ich bin gespannt, was diesmal dabei herauskommt«, hatte er gesagt. »Was es kostet, ist mir egal. Ich will endlich wieder Frieden in der Familie haben.«

      Dann hatte er wichtige Geschäfte vorgeschützt. Das dringend notwendige Gespräch muss nachgeholt werden. Aber damit wollte Nicolas sich Zeit lassen. Er wusste schon jetzt mehr, als zu erwarten gewesen war.

      *

      Im Spielzimmer waren die Kinder sich selbst überlassen, und sie kamen sich völlig unbeobachtet vor.

      Sie wussten nicht, dass hier eine Sprechanlage installiert war und ihre Unterhaltung von einem Tonband registriert wurde. Dennoch mussten sie unter dem Zwang eines unkindlichen Misstrauens stehen, denn sie unterhielten sich nur flüsternd.

      »Nun haben wir es doch geschafft, dass wir wieder beisammen sind«, sagte Thomas. »Wir müssen bloß schlau sein, dass sie nicht dahinterkommen.«

      »Mama kann das doch nicht bezahlen. Sie holt mich bestimmt wieder ab, wenn ich nicht richtig krank bin.« Das war Ulrike.

      »Du bist aber krank! Du hast Kopfschmerzen und keinen Appetit. Der Bauch tut dir weh.«

      »Jetzt habe ich aber Hunger. Und der Bauch tut mir nicht weh«, entgegnete Ulrike. »Hier gibt es bestimmt besseres Essen als im Krankenhaus.«

      »Mir tut der Bauch weh und der Kopf und alles«, erklärte Thomas. »Und dir auch.«

      Donner und Doria, dachte Nicolas, der alles hören konnte, das sind ja keine Neurotiker, das sind Simulanten.

      Es klopfte an der Tür. Sabine trat ein. »Störe ich?«, fragte sie.

      »Hör dir das mal an«, sagte er und ließ das Band noch einmal ablaufen. »Was soll denn das bedeuten?«, fragte sie.

      »Dass zwei Knirpse recht erfolgreich ihre Eltern und mehrere Ärzte hinters Licht geführt haben. Aber nein«, unterbrach er sich, »so leicht sollte ich es mir doch nicht machen. Seelischer Kummer kann zu echten Neurosen führen. Es ist gut, wenn man sie im Keim erstickt.«

      »Was willst du jetzt tun?«

      »Die Ursache dieses gefährlichen Spiels beseitigen. Versuchen muss ich es zumindest.«

      *

      Michael hatte beschlossen, die Fahrten auf zwei Tage zu verteilen.

      »Es wird sonst zu anstrengend für das Kind und für Lisa«, erklärte er energisch und überstimmte André damit.

      André hatte


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