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Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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ausgerissen?« rief die hübsche junge Frau. »Guten Morgen«, begrüßte sie dann Viktoria ganz erstaunt. »Entschuldigen Sie, so früh haben wir selten Gäste.«

      »Mich stört das Kind nicht«, meinte Viktoria, um dann schnell fortzufahren: »Darf ich Sie etwas fragen?«

      »Aber gern. Ich bin Carla Richter. Uns gehört der ›Seeblick‹. Interessieren Sie sich für ein Haus?«

      »Ich hätte gern gewußt, wo Dr. Jaleck wohnt«, erklärte Viktoria gepreßt. »Wohnt er hier in der Nähe?«

      »Freilich. Ein paar Meter weiter. Wollen Sie sich etwa um die Stelle bewerben? Mein Gott, das wäre ja wunderbar! Ein rettender Engel! Aber jetzt ist er leider noch in der Schule.«

      »Ist es sehr vermessen, wenn Sie mir ein paar Auskünfte geben würden?« fragte Viktoria verhalten.

      »Ganz und gar nicht. Sie haben wohl schlechte Erfahrungen gemacht und wollen sich lieber erkundigen? Ich kann das verstehen. Aber bei Dr. Jaleck können Sie ganz sicher sein, daß alles in bester Ordnung ist. Er ist ein feiner, stiller Mensch. Die Kinder sind goldig. Es ist ja zu tragisch, daß sie ihre Mutter so früh verloren haben. Ich rede wohl ein bißchen zuviel«, unterbrach sie sich. »Bitte, verstehen Sie es. Wir bemühen uns schon so lange, ihm zu helfen, aber es war einfach niemand zu finden.«

      »Ich habe erst jetzt erfahren, daß er jemanden sucht«, hörte sich Viktoria sagen.

      Himmel, was redete sie denn da. Was ging ihr da durch den Sinn? Sie konnte sich doch nicht bei Till um eine Stellung bewerben. Er würde sie doch bestimmt erkennen!

      Würde er das, wenn nicht mal Maria Dosch sie erkannte? Und wenn schon! Sie konnte es ja mal versuchen.

      Sie konnte notfalls auch sagen, daß sie ihm über eine mühevolle Zeit hinweghelfen wollte. Als alte Freundin, die einen Lebensinhalt suchte. Und wenn er sie abwies, konnte sie immer noch gehen.

      Sie hatte so viele Enttäuschungen einstecken müssen, daß es auf die eine auch nicht mehr ankam.

      »Wollen Sie sich bei ihm vorstellen?« fragte Carla Richter. »Er nimmt Sie bestimmt, wenn Sie Kinder gern haben.«

      »Versuchen will ich es. Kinder habe ich gern, aber mit dem Haushalt habe ich nicht viel Erfahrung«, erwiderte Viktoria leise.

      »Wenn alle Stricke reißen, kann ich Ihnen ja manchen Tip geben«, erklärte Carla Richter herzlich. »Nehmen Sie es bitte nicht krumm, wenn ich so geradeheraus bin. Hier sind wir nun mal so. Einer steht für den andern ein. Dr. Jaleck tut uns allen so leid.«

      »Ich finde das sehr nett. Wann meinen Sie, daß er kommen wird?«

      Carla Richter sah auf die Uhr.

      »In einer Stunde. Heute ist Mittwoch. Ja, in einer Stunde. Aber Sie könnten ja schon mal zum Kindergarten gehen und sich die Kinder anschauen, dann fällt Ihnen die Entscheidung gewiß noch leichter.«

      »Ja, das werde ich tun«, sagte Viktoria.

      Carla zeigte ihr noch den Weg. Kopfschüttelnd stand ihr Mann in der Diele.

      »Carla, Carla«, seufzte er, »du redest dich eines Tages noch mal um Kopf und Kragen!«

      »Wieso, wenn es um eine gute Sache geht?«

      »Das war doch eine Dame. Du hättest sie auch mal zu Wort kommen lassen müssen.«

      »Ach, was verstehst du schon, Toni«, entgegnete sie unbekümmert. »Sie ist bestimmt in einer Notsituation und traut sich nicht so recht, sich anzubieten. Das habe ich auch spitzgekriegt. Jedenfalls ist sie interessiert an der Stellung, und wir können jetzt bloß hoffen, daß sie ihm dann bleibt.«

      »Du hast Nerven!« meinte er ächzend.

      »Und einen guten Menschenverstand!« lachte sie.

      *

      Ich bin verrückt, dachte Viktoria. Da habe ich etwas aufgeschnappt, und gleich renne ich los.

      Aber noch konnte sie umkehren. Noch hatte sie Till nicht getroffen.

      Doch sie kehrte nicht um. Sie ging weiter zu dem Kindergarten, wie eine Traumwandlerin, als könne sie gar nicht anders.

      Die Tür wurde ihr von einer mütterlich aussehenden Frau aufgetan.

      Schwester Herta nannte sie sich, und sie war gleich ganz Ohr, als Viktoria zaghaft ihr Anliegen vortrug.

      »Das wäre ja wunderbar, wenn Dr. Jaleck endlich jemanden finden würde«, sagte Schwester Herta. »Corri macht mir zu schaffen. Ich kann sie nicht im Kindergarten behalten, wenn sie krank wird. Wegen der anderen Kinder«, fügte sie entschuldigend hinzu. »Man müßte sie glatt in die Klinik bringen.«

      »Kann ich die beiden Kinder bitte sehen?« fragte Viktoria. Sie dachte und handelte wie unter einem Zwang, und wenig später hatte sie Tills kleine Tochter im Arm. Christoph stand vor ihr und sah sie mit Tills Augen an.

      »Sie hat schon heute nacht gehustet. Papi war schon ganz bedeppert«, berichtete er.

      »Betti gehn«, weinte Corri.

      »Du kommst ja in dein Betti«, sagte Viktoria tröstend. »Wir müssen nur noch ein Weilchen warten, bis dein Papi kommt.«

      »Ich hab den Schlüssel«, bemerkte Christoph. »Wir können schon rein.«

      Dieses winzige Bürschchen hatte schon den Hausschlüssel. Armes Kerlchen, dachte Viktoria. Armer Till! Er hatte eine Frau gefunden und sie wieder verloren.

      »Dann bringen wir Corri in ihr Bettchen«, erklärte sie entschlossen. »Hast du Vertrauen zu mir, Christoph?«

      »Ja«, versicherte er sehr ernsthaft. »Du bist lieb. Wie heißt du?«

      Jäh wurde ihr bewußt, in was sie sich da einließ. Aber nun gab es schon kein Zurück mehr.

      »Ria«, erwiderte sie.

      »Das können wir uns leicht merken. Das kann sogar Corri schon sagen.«

      »Ria«, flüsterte die Kleine. Dann schlang sie ihre Ärmchen um Viktorias Hals.

      *

      Till Jaleck fiel aus allen Wolken, als er seine Kinder abholen wollte und Schwester Herta ihm die Neuigkeit berichtete.

      Natürlich war er skeptisch. Eine wildfremde Frau – war das nicht recht leichtsinnig von Schwester Herta gewesen? Ihm war eigenartig zumute, als er sein Haus betrat.

      Christoph kam ihm bereits entgegengelaufen.

      »Jetzt haben wir doch mal Glück gehabt, Papi!« flüsterte er. »Ria ist sehr lieb!«

      Er ahnte nicht, daß Viktoria innerlich zitterte, von ihm erkannt zu werden.

      »Ria hat eine Brille, und im Arm hat sie nicht viel Kraft«, unterrichtete Christoph seinen Vater flüsternd, »aber gell, Papi, das macht uns nichts aus. Sie hat gesagt, daß du es entscheiden mußt, ob sie bei uns bleiben kann. Aber wenn wir dich ganz schön bitten, sagst du doch ja?«

      Die Entscheidung war ihm durch die Kinder eigentlich schon vorweggenommen worden, denn nun hörte er auch Corri rufen: »Ria, bleib da! Bitte, bitte, bleib da!«

      Er stand schon in der Tür des Kinderzimmers und sah den Kopf, der sich zu dem Kind hinabneigte. Dieses Haar! Ein schmerzhafter Stich durchzuckte ihn.

      Doch da richtete sich Viktoria auf, und Till Jaleck blickte in ein fremdes Gesicht.

      Er spürte, wie sie bebte, aber er schob es auf diese etwas seltsamen Umstände.

      »Entschuldigung«, flüsterte sie heiser, »ich muß Ihnen eine Erklärung geben.«

      Ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Nur stockend kamen die Worte über ihre Lippen, und nichts, aber auch gar nichts erinnerte an jene lebhafte, selbstbewußte junge Viktoria, die Tills große Liebe gewesen war. Zudem war er selbst so befangen, daß er nicht wußte, was er sagen sollte.

      »Einer Erklärung bedarf es


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