Reise Know-How Reiseführer Marokko. Erika DärrЧитать онлайн книгу.
aus dem nördlichen Teil Marokkos im Rifkrieg durch Abd el Krim vertrieben worden. 1926 gelang es den Spaniern und Franzosen, die Rif-Berber zu besiegen und die Stadt definitiv in das spanische Verwaltungsgebiet einzugliedern.
Erst im Jahr 1956 wurde mit der Unabhängigkeit das ganze Gebiet wieder marokkanisch. Heute, nach der Unabhängigkeit Marokkos, sind von den ehemals 90.000 Spaniern (einschließlich Soldaten und Beamten) nur noch etwa 3500 in Marokko zurückgeblieben.
Sehenswertes
Der Umweg über die Stadt – die Hauptroute führt an Chefchaouen vorbei – lohnt, denn in der auf die Hügel gebauten Medina sind noch viele arabische und andalusische Elemente erhalten. Die Altstadt setzt sich aus einem arabischen und einem andalusischen Viertel zusammen. Die Häuser ziehen sich entlang enger Gassen den Berghang hinauf, die Türen der weiß und blau getünchten Häuser sind ebenfalls blau gestrichen – angeblich ist in der Farbe ein Mittel enthalten, das Mücken und Fliegen abhält. Dieser Kontrast aus Schneeweiß und Himmelblau verleiht dem Ort ein einzigartiges, andalusisches Flair.
Zentrum der Altstadt sind der schattige Place Outa el Hammam mit zahlreichen Cafés und Restaurants sowie der östlich anschließende Place el Makhzen. An den Platz Outa el Hammam grenzt die Kasbah bzw. Alcazaba aus dem 15. Jh. mit ihrem maurisch-andalusischen Garten. Die Reste des Dar el Makhzen, des Sultanspalastes von Moulay Ismail aus der Merinidenzeit (17. Jh.), sind ebenfalls im Kasbahkomplex zu besichtigen. In den Gebäuden ist ein Ethnografisches Museum (Musée de la Kasbah, tägl. außer Di 9–13 und 15–18.30 Uhr, Eintritt: 60 DH) untergebracht. Vom Patio kann man auf den Turm steigen, von wo sich ein schöner Ausblick bietet. Die Kasbah war um 1925 das Hauptquartier des Rebellenführers Abd el Krim el Khattabi.
Östlich des Place el Makhzen befindet sich die Teppichweberei (links vom Hotel Parador). Die Weber stellen Decken und braune Djellabas her, wie sie die Bergbewohner im Rif tragen. Chefchaouen ist eine Stadt des Kunsthandwerks und so werden überall in den Gassen kunsthandwerkliche Arbeiten angeboten. Die Lederverarbeitung ist hier ebenso wie in Tétouan stark vertreten, und aus dem Zedern- und Eichenholz aus dem Gebirge werden Möbel gefertigt.
Im Südosten des Place Outa el Hammam liegt die Große Moschee (Grande Mosquée) aus der Zeit des Stadtgründers Ben Rashid (15. Jh.); bemerkenswert ist das achteckige Minarett der Moschee.
Im Souika-Viertel nördlich des Place Outa el Hammam befindet sich die Zaouia (Grabmoschee und Heiligtum) von Moulay Ali Ben Rashid.
Außerhalb der Stadtmauern nahe dem Bab el Ansar liegt die Quelle des Oued Laou, Ras el-Ma, mit mehreren gefassten Brunnen und einem Wasserfall am Fuß der Berge. Im Frühjahr stürzt das Wasser als reißender Gebirgsbach bergab, doch auch im Sommer fließt noch viel Wasser. Man kann nahe dem Bab el Ansar den Oued Laou auf einer Brücke überqueren und am östlichen Ufer den Fluss entlang abwärts wandern.
Montags und donnerstags findet auf dem Marktgelände am Rande der Neustadt, kurz vor dem Eingang zur Medina zwischen Av. Abd el Krim al Kattabi und Av. Hassan II., ein sehenswerter Wochenmarkt statt. Die Rifbäuerinnen mit ihren mit Wolltroddeln verzierten Strohhüten und gestreiften Tüchern sind besonders hübsch anzusehen.
Praktische Informationen
Unterkunft
Wie in den meisten marokkanischen Altstädten eröffnen auch in Chefchaouen ständig neue Gästehäuser in renovierten Riads. Je nach Jahreszeit und Auslastung sind die Preise evtl. verhandelbar. Im Winter kann es sehr kalt werden, sodass in den einfachen Unterkünften ein Schlafsack nützlich ist. Die meisten Hotels/Gästehäuser haben keine Heizung. Die Riads in der Medina sind nicht mit dem Auto zugänglich, daher sollten Autofahrer besser eine Unterkunft außerhalb der Medinamauern wählen.
Oberklasse
11 Lina Ryad & SPA
Mittelklasse
2 Atlas Chaouen
22 Auberge Dardara
UNSER TIPP: 4 Casa Perleta
14 Casa Hassan, 16 Dar Baibou
5 Casa La Palma
6 Dar Echchaouen
3 Dar Gabriel