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Reise Know-How Reiseführer Marokko. Erika DärrЧитать онлайн книгу.

Reise Know-How Reiseführer Marokko - Erika Därr


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ist der Ortseingang von Moulay Yaqub erreicht. Geradeaus geht es über Kehren bergab zum Ort sowie zum alten und (weiter bergab) zum neuen Thermalbad Moulay Yaqub. Vichy baute im Jahr 2018 ein Thermalbad komplett neu auf und eröffnete es als Station Thermale & Spa Vichy Thermalia inklusive Hotel im maurischen Stil (Tel. 0535 69 40 64, www.moulay-yacoub-vichy-thermalia-spa-hotel.fr, Mo 14–18.30 Uhr, Di bis So 9–18.30 Uhr). Das 54°C heiße Schwefelwasser soll bei rheumatischen Beschwerden sowie bei Hautproblemen helfen. Im Sommer ist es dort sehr ruhig. Das alte, bei Weitem nicht so schöne Bad hat unterschiedliche Öffnungszeiten und Badebereiche für Männer und Frauen, dort herrscht auch mehr Trubel (v.a. am Wochenende). Der Ort selbst ist uninteressant, auf dem Markt kann man sich versorgen. Im Umkreis der Bäder gibt es viele Cafés und Restaurants. Gegenüber dem Ort liegt auf einem Hügel das Grab des als Heiliger verehrten Moulay Yaqub.

      Von Fès fahren Sammeltaxis nach Moulay Yaqub.

      Etwa bei km 72 ist die Stadtmauer von Fès erreicht, von wo man gleich eine Stadtumfahrung antreten kann (vgl. „Fès/Sehenswertes/Rund um die Mauern von Fès“).

       Fès

      Die älteste der vier Königsstädte mit 1,6 Mio. Einwohnern im gesamten Stadtgebiet ist neben Marrakesch sicher die interessanteste Stadt Marokkos. Sie ist das geistige Zentrum des Landes und Sitz der neben der Azhar-Universität in Kairo ältesten islamischen Universität, der Karaouyine (9. Jh.). Schon seit 1981 gehört die Medina von Fès aufgrund ihrer außergewöhnlichen Bedeutung als kulturelles und spirituelles Zentrum des Landes zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das traditionelle Fèser Stadthaus mit Innenhof (Riad oder Dar) zeichnet sich durch besonders aufwendiges Dekor und Kunsthandwerk aus. Böden, Wände und der Springbrunnen im Hof sind voller bunter kleinteiliger Mosaike (Zelliges). Stuckornamente bedecken Säulen, Wände und Bogengänge. Filigrane Schnitzereien aus Zedernholz zieren Decken, Türen und Fenster. In keiner anderen marokkanischen Stadt verbergen sich hinter den kahlen, fensterlosen Mauern der Medina solche Paläste aus 1001 Nacht wie in Fès.

      Ähnlich wie in Marrakesch und in anderen marokkanischen Städten zogen nach der Unabhängigkeit die meisten wohlhabenden Fassis (Bewohner von Fès) aus ihren traditionellen Wohnhäusern in der Medina in moderne Gebäude der Neustadt (Ville Nouvelle). Arme Landbevölkerung strömte daraufhin in die Altstadt. Ehemals vornehme Häuser wurden von mehreren Familien bewohnt und in verschiedene Bereiche unterteilt – finanzielle Mittel zur Instandhaltung fehlten. Es kam zu einer sozialen und baulichen Degradierung der – inzwischen überbevölkerten – Medina.

      Die Anstregungen der UNESCO zum Erhalt der historischen Bausubstanz seit den 1980er Jahren blieben lange weitgehend erfolglos. Seit den 1990er Jahren versuchte die Stadtplanungsbehörde ADER-Fès in Zusammenarbeit mit der Weltbank im Fès Rehabilitation Project (seit 1998) die Infrastruktur der Medina zu verbessern, die Armut zu reduzieren sowie historische Denkmäler zu konservieren und touristisch in Wert zu setzen. Erste Erfolge waren u.a. die Renovierung der Medersa Bou Inania, der Medersa Attarine und der Karayouine-Moschee sowie die Einrichtung thematischer, beschilderter Rundwege (vgl. „Orientierung“).

      Seit den 1990er Jahren ist in Fès außerdem eine ähnliche Entwicklung wie in Marrakesch zu beobachten: Private Investoren kaufen alte Stadthäuser, renovieren sie mit traditionellen Materialien und Techniken und richten darin stilvolle Gästehäuser (Maison d’Hôtes), Restaurants, Cafés und Kunsthandwerks-/Teppichläden ein. Im Unterschied zu Marrakesch sind an dieser Stadterneuerung in Fès jedoch viele Marokkaner beteiligt und nicht fast nur Ausländer. Doch erst seitdem Gelder von der Weltbank und einer US-amerikanischen Hilfsorganisation fließen, zeigt sich eine echte Veränderung im Stadtbild: Viele Fassaden in den Gassen rund um historische Medersen, Zaouias und Foudouks (Karawanserais) erstrahlen in neuem Glanz. Der Uferbereich des Flusses in Fès el-Bali (Place Lalla Yeddouna) wurde komplett neu gestaltet, Brücken und Häuser instand gesetzt oder neu errichtet. Auch das Gerberviertel Chouwara ist kaum wiederzuerkennen, mit schmucken Fassaden, Terrassen und Gerbbecken. Leider ging mit der Renovierung etwas der alte Charme verloren, die neuen Fassaden in Marrakesch, Fès und anderen Städten sehen einander zum Verwechseln ähnlich. Dennoch bleibt noch viel zu tun, um die alte Bausubstanz z.B. von privaten Wohnhäusern zu retten. In vielen Nebengassen bewahren immer noch massive Stützbalken die sich neigenden Mauern vor dem Einsturz.

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      Blick über die Medina vom Restaurant und Gästehaus Palais de Fès

       Orientierung

      Fès besteht aus drei Teilen: dem ältesten Stadtteil Fès el-Bali („das alte Fès“), aus dem von den Meriniden gegründeten Fès el-Djedid („das neue Fès“) mit dem Königspalast, den Boujeloud-Gärten und der Mellah und schließlich aus der Ville Nouvelle, der von den Franzosen in der Protektoratszeit gegründeten Neustadt.

      Das Gassenlabyrinth von Fès el-Bali, der Altstadt aus dem 9. Jh., beherbergt die Suqs. In der Altstadt sind fast alle historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten zu finden. Die Medina wird durch den kanalisierten Flusslauf des Oued Bou Khrareb (meist Oued Fès genannt) in das westliche Karaouyine-Viertel (mit der Karaouyine-Moschee als Zentrum) und das östliche, touristisch weniger frequentierte Andalusier-Viertel (mit der Andalusier-Moschee) geteilt.

      Bis auf sehr wenige Straßen, die in die Medina führen (z.B. zum Bab Boujeloud im Westen bzw. zur R’sif-Moschee im Süden), ist es nicht möglich, mit dem Auto in die Altstadt zu fahren. Parken Sie Ihren Wagen am Rand von Fès el-Bali auf einem bewachten Parkplatz, z.B. am Place Batha (beim Dar Batha), in Aïn Azleten oder beim Bab el-Jedid, wenn der Stadtspaziergang vom R’sif-Platz begonnen wird (vgl. „Parken“ bei den praktischen Informationen).

      Wer ohne Auto unterwegs ist und in der Neustadt wohnt, kann von der Av. Mohamed V. (Haltestellen beim Bd. Abdellah und beim Grand Hotel) einen Stadtbus oder ein Taxi nach Batha nehmen.

      Die Altstadt ist komplett von einer Ringstraße umgeben, die an Fès el-Djedid (Königspalast und Mellah) vorbei in die Neustadt führt. Im Norden geht die Ceinture Nord nördlich des Neustadt-Zentrums nach Meknès weiter, im Süden ins Zentrum der Neustadt in die Av. Hassan II. über. Bei Ankunft in der Stadt verschafft man sich einen ersten Eindruck, indem man auf der Umgehungsstraße (Ceinture Nord und Ceinture Sud) einmal um die Altstadt fährt und diese vom Bordj Nord und vom Bordj Sud (s.u.) von oben betrachtet (vgl. „Sehenswertes/Rund um die Mauern von Fès“).

      Die Orientierung in der Medina von Fès mit ihren engen Gassen und historischen Bauten ist nicht einfach. Wichtige Orientierungspunkte sind das Bab Boujeloud (N 34°03, 712’, W 04°59,042’) nahe dem Dar Batha-Museum und die dort abgehenden beiden Hauptgassen Talaa Seghira und Talaa Kebira. Beide Gassen führen ins Herz der Medina, in die Kissaria, die überdachte Einkaufsmeile des Suqs. Direkt neben bzw. hinter der Kissaria und des Platzes Joudia liegen auch die wichtigsten Bauwerke wie beispielsweise die Karaouyine-Moschee. Von dort kann man dann über den Place Seffarine mit seinen Kesselflickern nach Süden zum Place R’sif gelangen, von wo Busse und Taxis zur Neustadt zurückfahren.

      Dank mehrsprachiger Schilder an Kulturdenkmälern, Parks, Plätzen, Suqs, sehenswerten Gebäuden usw. und der Beschilderung von thematischen Rundwegen ist die Orientierung für Touristen


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