Reise Know-How Reiseführer Marokko. Erika DärrЧитать онлайн книгу.
Souks – ist z.B. mit dunkelblauen Sternen markiert. Am Place R’sif steht vor der Moschee eine große Infotafel mit einem Stadtplan, auf dem die Rundgänge eingezeichnet sind. Einen Stadtplan mit den eingezeichneten „circuits touristiques“ gibt es u.a. am Bahnhof zu kaufen.
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Eingang zur Moschee Sidi Ahmed Tijani
Wer Fès gründlich kennen lernen möchte, der sollte sich den bebilderten Stadtführer „Fès. Guide des circuits touristiques thématiques“ mit einem guten Plan der Medina besorgen (Edition ADER-Fès 2005). Darin sind die Stationen der sechs thematischen Rundwege in der Medina und in Fès el-Djedid ausführlich erklärt.
Für individuelle Rundgänge in und um die Medina ist zudem „Fès de Bab en Bab. Promenades dans la Medina“ von Hammad Berrada sehr zu empfehlen. Das Buch enthält einen hervorragenden farbigen Stadtplan und beschreibt mit guten Skizzen sämtliche Sehenswürdigkeiten in der Medina.
Wer sich für das traditionelle Handwerk von Fès, die Stadtentwicklung und das Leben in der Medina interessiert, sollte sich das Buch von Prof. Eugen Wirth und Prof. Anton Escher „Die Medina von Fès“ in einer Bibliothek ausleihen (Fränkische Geographische Gesellschaft 1992, leider vergriffen). Dem Buch ist ein Plan beigelegt, in dem jede einzelne Gasse von Fès el-Bali erfasst ist.
Schlepper, Nepper und Faux Guides
Viele Reisende empfinden einen Aufenthalt in Fès immer noch als anstrengend. Im Gegensatz zu Marrakesch, wo das Unwesen von Schleppern und Faux Guides (nicht-autorisierte Führer) weitgehend eingedämmt wurde, bleibt man in der Altstadt von Fès meist nicht lange allein. Aufdringliche Kinder und Jugendliche bieten sich als „Helfer“ an und lassen sich nur schwer abschütteln. Behalten Sie die Nerven, ignorieren Sie die „Hilfsangebote“ und drohen Sie notfalls mit der Touristenpolizei – das wirkt immer, denn Fremde ohne Lizenz zu führen, ist bei Strafe verboten.
Den ersten Bummel in der Medina von Fès unternimmt man am besten mit einem autorisierten Führer (s.u.), der nicht nur einen interessanten Einblick in diese kulturell so reiche Stadt bietet, sondern auch unwillkommene Begleiter vom Leib hält. Ansonsten bleibt nur Gleichmut und Geduld. Es versucht eben jeder, ein bisschen Profit aus dem Tourismus zu schlagen. Als kleine Verschnaufpause vom Trubel in der Altstadt empfiehlt sich ein Spaziergang im Jardin Jnane Sbil (vgl. „Sehenswertes“).
Stadtführer
Wir empfehlen für den ersten Tag einen offiziellen Führer (s.u.). Danach fällt dann die Orientierung in den unzähligen Gassen etwas leichter – verirren werden Sie sich trotzdem. Stadtführer warten vor den großen Hotels, am Bab Boujeloud bzw. beim Hotel Batha am Rande der Altstadt und werden vom Fremdenverkehrsamt und der Association des guides de Fès (s.u.) vermittelt. Bei jeder Führung steht unvermeidlich die „Tour des magasins“, der Besuch großer Geschäfte und Teppichläden, auf dem Programm – in der Stadt des Kunsthandwerks gehört das einfach dazu! Selbst wenn man nicht kaufen will, ist eine Teppichvorführung oder eine Einführung in Messing-, Kupfer- und Silberziselierungen sehr interessant. Viele Teppichhäuser oder Restaurants sind darüber hinaus in sehenswerten alten Häusern untergebracht. Lassen Sie sich jedoch nie zum Kauf zwingen oder vom Führer unter Druck setzen.
Der offizielle Tarif liegt bei 250 DH für einen halben Tag (pro Gruppe) bzw. 400 DH für einen ganzen Tag, manche Führer verlangen aufgrund ihrer hohen Qualifikation und ohne „tour de magasin“ (Einkaufstour durch die Kunsthandwerksläden) deutlich mehr für eine halbtägige Stadtführung. Hier eine Auswahl empfehlenswerter, sehr gut deutsch sprechender Führer (eine frühzeitige Kontaktaufnahme sei dringend empfohlen):
Geschichte
Fès wurde bereits im Jahr 789 von Idris I. (Ibn Abdellah) kurz vor seinem Tod gegründet. Sein Sohn Idris II. errichtete 809 eine „Zwillingsstadt“, El-Aliya, auf der anderen Flussseite. In El-Aliya siedelten sich mehr und mehr arabische Händler aus Kairouan an, der Ort wurde zum blühendsten Handelszentrum Nordmarokkos. Beide Städte standen in ständiger Rivalität miteinander, bis sie 1069 durch die Eroberung von Yussuf ibn Tashfin zu Fès vereinigt wurden.
Im kulturellen Umfeld der Freitagsmoschee Karaouyine, die von Fatima bint Mohamed el Feheri 857 gestiftet, von den Fatimiden ausgebaut und unter den weiteren Dynastien prunkvoll ausgestattet wurde, entstand ein religiöses und geistiges Zentrum und nach Kairo die zweite Universität der Welt.
Ursprünglich aus zwei Ortschaften bestehend, wurde Fès im 11. Jh. unter der Dynastie der Almoraviden zu einer Stadt vereinigt (s.o.). Die Hauptereignisse der Geschichte Marokkos haben sich dort abgespielt. Die Almoraviden vergrößerten die Stadt unablässig und unter den Almohaden, den größten Bauherren, wurde Fès eine der modernsten Städte ihrer Zeit, in der sich das geistige, religiöse, politische und künstlerische Leben besonders reich entfaltete.
Den Almohaden folgten 1248 mit der Besetzung von Fès die Meriniden (13./14. Jh.). Unter den Merinidenherrschern entstanden die schönsten Bauwerke der Stadt, es war der Höhepunkt der Medresen-Baukunst (Koranschulen).
Unter Abu Yussuf Yaqub