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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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es nun aus? Die Minute ist gleich um.«

      »Sie würden es tatsächlich wagen, sich an mir zu vergreifen?« wollte Mylady genau wissen.

      »Warten Sie’s ab, Mädchen! Sie werden sich wundern.«

      »Was sagen Sie dazu, Kindchen?« Agatha Simpson wandte sich etwas irritiert an Kathy Porter.

      »Sie sollten das Manuskript vielleicht doch herausgeben«, schlug Kathy ängstlich vor. Sie deutete dabei auf einen Schnellhefter, der auf dem kleinen Beistelltisch lag.

      Natürlich handelte es sich dabei nicht um den gesuchten Sex-Report, sondern um einen Geschäftsbericht, den Agatha Simpson eingehend studiert hatte.

      »Ich weiche der Gewalt«, stellte die Detektivin prompt fest und griff nach dem Schnellhefter. »Und schließen Sie die Tür, wenn Sie wieder gehen!«

      Sie griff nach dem Schnellhefter, und reichte ihn dem ersten Maskierten, der ein wenig zu naiv und ah-nungslos auf Mylady zuschritt und seine Hand nach dem Schnellhefter ausstreckte.

      Bruchteile von Sekunden später kam er sich etwas behindert vor.

      Agatha Simpson hatte ihm den Rest des Sherrys auf die Strumpfmaske geschüttet, worauf der Mann nicht mehr viel sah. Bevor er sich von seiner Überraschung erholte, trat die Lady ihm äußerst unfein, aber nachhal-tig gegen das linke Schienbein, worauf der Mann heulte wie ein Hund.

      Doch damit nicht genug.

      Agatha Simpson fühlte sich äußerst angeregt und knallte ihm die Kristallkaraffe, in der sich der Sherry be-fand, auf die revolverbewehrte Hand.

      Die Karaffe überstand diesen Gewaltakt, nicht aber die Mittelhandwurzelknochen des Gangsters. Sie knirschten diskret und gerieten etwas in Unordnung. Eine spätere Röntgenaufnahme bewies dann, daß sie leicht angebrochen waren.

      Der Gangster war deutlich frustiert, als sein Revolver auf dem echten Perser lag.

      Er bückte sich und wollte die Waffe aufheben. Wahrscheinlich beabsichtigte er, anschließend auf Mylady zu schießen. Dies befürchtete zumindest Agatha Simpson, die nach wie vor sehr angeregt wirkte.

      Sie nahm den schweren Aschenbecher und setzte ihn auf der Stirn des Mannes nachdrücklich ab. Darauf-hin spielte dieser maskierte Gangster nicht mehr weiter mit. Wahrscheinlich nahm er übel. Er stierte seine Gegnerin für Bruchteile von Sekunden anklagend an und wurde dann ohnmächtig.

      Der zweite Gangster war inzwischen ebenfalls beschäftigt.

      Er war so leichtsinnig gewesen, das scheue Reh Kathy Porter zu übersehen. Dieses attraktive, aber sicht-lich zurückhaltende Mädchen stellte in seinen Augen keine Gefahr dar. Er wartete auf die Möglichkeit, sich mit Mylady zu befassen.

      Als er dann auf die Gesellschafterin aufmerksam wurde, war es für ihn bereits zu spät.

      Agatha Simpson nickte beifällig, als Kathy Porter den ersten Maskierten geschmeidig wie eine Pantherkat-ze ansprang und ihm ihre Handkante auf den Hals setzte.

      Der Maskierte grunzte ein wenig überrascht und riß seine bewaffnete Hand herum.

      Ein zweiter Handkantenschlag machte ihn wehr- und waffenlos. Kathy Porter war nicht mehr wiederzuer-kennen. Sie hatte sich in eine kompromißlose Karatekämpferin verwandelt, die kein Erbarmen kannte.

      Wozu sie übrigens auch keinen Grund hatte, denn der Gangster hatte sich inzwischen von seiner ersten Überraschung erholt und wollte die junge Dame mit einem Fausthieb zu Boden schicken.

      Kathy wartete genau den richtigen Zeitpunkt ab.

      Als die sie verfehlende Faust dicht an ihrem hübschen und ausdrucksstarken Gesicht vorbeizischte, griff sie beherzt zu und veranlaßte den Gangster, einen Salto zu drehen.

      Der Mann mußte ihr diesen Gefallen notgedrungen erweisen. Er landete krachend auf dem Rücken, rap-pelte sich noch mal hoch und marschierte erneut auf Kathy los, diesmal allerdings wesentlich langsamer und vorsichtiger.

      Er schaffte es nicht, bis an Kathy Porter heranzukommen.

      Lady Simpson konnte es wieder mal nicht lassen. Wie gesagt, sie fühlte sich ungemein angeregt und muß-te einfach eingreifen, wenn sie nicht ersticken wollte. Solch eine günstige Gelegenheit ließ sie sich nie entge-hen.

      Sie hatte schon ihren Pompadour in der Hand, den sie dann auf die Luftreise schickte. Der Glücksbringer darin, nämlich das echte Hufeisen, dröhnte gegen den Hinterkopf des Gangsters, der sofort einknickte und sich dann über seinen Partner legte.

      »Schrecklich und amüsant zugleich, diese Störungen«, stellte Agatha Simpson fest. »Was machen wir jetzt mit diesen beiden Individuen, Kindchen? Ob Mister Parker sie sehen möchte?«

      »Bestimmt, Mylady«, gab Kathy Porter lächelnd zurück.

      »Dann schaffen Sie diese Flegel weg«, bat die Detektivin. »Sie passen einfach nicht hierher in den Salon, sie wirken deplaziert.«

      Die Lady sah auf die beiden schlafenden Gangster hinunter und ließ sich dann wieder in ihren Sessel nie-der. Für sie war dieser Zwischenfall bereits erledigt. Sie widmete sich wieder der Zigarre und einem neuen Sherry.

      *

      »Sie verlangten das Manuskript von Ihnen, Miß Saxon?«

      Josuah Parker war ins Haus zurückgekehrt und wunderte sich sichtlich.

      »Sollte ich mich verhört haben, Kindchen?« wandte Lady Simpson sich an ihre Gesellschafterin.

      »Auf keinen Fall, Mylady«, gab Kathy Porter zurück, »sie fragten nach dem Sex-Report. Sie erklärten, Mandy Saxon habe es Mylady anvertraut.«

      »Eine freche Behauptung, nicht wahr?« Lady Simpson schüttelte indigniert den Kopf.

      »Vielleicht aus der Not heraus geboren, Mylady«, schlußfolgerte der Butler. »Möglicherweise befindet Miß Saxon sich in der Gewalt des Auftraggebers der beiden Herren unten im Keller.«

      »Daran dachte auch ich bereits«, erklärte Agatha Simpson, »aber das werden diese beiden Strolche uns ja bald sagen müssen. Wie sind denn Sie zurechtgekommen, Mister Parker?«

      »Mister Pearson arbeitete eindeutig für einen gewissen Sean Harrow«, berichtete der Butler. »Ich konnte besagten Mann dazu bringen, mir einige Details anzuvertrauen.«

      »Mußten Sie deutlich werden, Mister Parker?« Agatha Simpsons Augen funkelten unternehmungslustig.

      »Nur andeutungsweise«, umschrieb der Butler seine Befragung vornehm. »Mister Pearsons Auftraggeber ist also ein gewisser Sean Harrow, der als Gebrauchtwagenhändler seinen Lebensunterhalt bestreitet.«

      »Und warum fürchtet dieser Mann den Sex-Report?«

      »Er liegt in Scheidung mit seiner Frau, die eine möglichst hohe Abfindung will. Falls Mister Harrow in diesem Sex-Report genannt wird, hat seine Frau alle Chancen, ihn geschäftlich zu ruinieren.«

      »Ist Pearson ein Gangster, Mister Parker?«

      »Ein Ganove, wenn ich differenzieren darf, Mylady, er hatte nicht die Absicht, auf Miß Saxon selbst zu schießen. Er wollte sie mittels einiger Schüsse nur schocken, wie er behauptete. Der Gewehrschuß auf die Staffelei der Miß Saxon verblüffte ihn derart, daß er sofort flüchtete.«

      »Kann man dem Subjekt diese Geschichte abnehmen, Mister Parker?«

      »Dazu müßte man erst besagten Mister Sean Harrow kennenlernen, Mylady.«

      »Setzen Sie ihn auf unsere Liste, Mister Parker, wir wollen diesen Besuch morgen hinter uns bringen. Er verspricht interessant zu werden.«

      »Durchaus, Mylady.«

      »Was Rooters angeht, Mister Parker, so scheint er die Wahrheit gesagt zu haben«, führte Agatha Simpson weiter aus. »Ich habe mit Lesley Maulding gesprochen. Er wollte natürlich zuerst nicht mit der Sprache her-ausrücken, aber dann gab er zu, daß er Rooters engagiert hat. Maulding fürchtete einen Skandal, falls er in


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