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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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könnte den Steuerknüppel übernehmen«, redete Lady Simpson weiter. »Ich muß sagen, Kindchen, daß mich der Gedanke sehr anregt.«

      »Gewiß, Mylady«, entgegnete Kathy Porter neutral und ausweichend. Sie dachte an die gerade überstan-dene Geländefahrt und an die schier selbstmörderische Geschicklichkeit ihrer Partnerin, die sich an jedem noch so komplizierten technischen Gerät versuchte.

      »Sie scheinen mir nicht zuzutrauen, daß ich eine Maschine beherrsche, nicht wahr?«

      »Vielleicht sind die heutigen Flugzeuge nicht mehr so einfach zu fliegen wie früher, Mylady.«

      »Papperlapapp, Kindchen. Ich werde Sie überzeugen und überraschen. Sie müssen mir nur vertrauen!«

      Kathy Porter schloß ergeben die Augen.

      Sie ahnte, was da wieder mal auf sie zukam.

      *

      Parker saß in Lady Simpsons Stadtwohnung in Shepherd’s Market und delektierte sich an einem Cognac. Er rauchte dazu eine seiner berüchtigten Zigarren, deren Duft geeignet war, die Fliegen von den Wänden fallen zu lasssen. Parker war mit sich sehr zufrieden. Er hatte getan, was er konnte. Nun wartete er auf den Anruf der Kidnapper. Übrigens gelassen und ruhig. Er kannte die Praktiken solcher Gangster.

      Nach seinem Besuch bei Charles Hampton war fest damit zu rechnen, daß dieser Gangsterboß versuchte, sich in das Geschäft einzuschalten. Ein Charles Hampton ließ sich bei aller Vorsicht solch eine Chance nicht entgehen.

      Hamptons privater Spitzeldienst und seine erstklassigen Verbindungen innerhalb der Unterwelt bedeute-ten für den Butler eine wertvolle Hilfe. Er hatte die Absicht, Hampton für sich arbeiten zu lassen. Einen bes-seren und kompetenteren Mann hätte er sich gar nicht denken können. Die Gier nach schnell und leicht ver-dientem Geld war die Peitsche, die Hampton vorantreiben würde.

      Doch es gab noch weitere Mitarbeiter, nämlich ein kleines Heer von Ganoven, Einzelgängern und Gangs-tern, die inzwischen wohl von Lorenzo Padeste informiert wurden. Lorenzo war einfach nicht in der Lage, seinen Mund zu halten. Nachrichten mußte er hinaustrompeten. Wer auch immer Lady Simpson und Kathy Porter entführt hatte, dieser Kidnapper und seine wahrscheinlichen Helfer hatten sicherlich kein ruhiges Le-ben mehr.

      Josuah Parker verzichtete bisher darauf, die zuständigen Behörden zu informieren. Dabei sollte es vorerst auch bleiben. Er wollte die Sucharbeit der Unterwelt nicht stören.

      Als das Telefon läutete, erhob Parker sich und schritt gemessen an den Apparat. Er wußte, daß die Kid-napper sich meldeten.

      »Butler Parker«, sagte er, nachdem er abgehoben hatte.

      »Wenn Sie Lady Simpson helfen wollen, dann treiben Sie Geld auf«, sagte eine undeutliche Stimme. »Für hunderttausend Pfund lassen wir die beiden Frauen wieder frei. Und das ist verdammt billig, wenn man’s richtig betrachtet!«

      »Durchaus!« stellte Parker höflich fest. Dann schwieg er. Er hielt nichts von unnötigen oder hastigen Fra-gen. Die Kidnapper sollten sagen, was sie wollten.

      »Sind Sie noch am Apparat?« fragte die undeutliche Stimme, die nervös klang.

      »Gewiß«, ließ Parker sich vernehmen, um dann wieder zu schweigen.

      »Ich habe von hunderttausend Pfund gesprochen«, stellte die Stimme fest.

      »In der Tat«, lautete Parkers Antwort gemessen und höflich.

      »Treiben Sie das Geld auf, aber beeilen Sie sich!«

      »Ich möchte nicht versäumen, Ihnen zu sagen, daß ich Sie für einen ausgesprochen humorigen Menschen halte«, erwiderte Parker jetzt.

      »Was soll das heißen?«

      »Mein bisheriges Einkommen ließ es nicht zu, die geforderte Summe anzusparen«, erläuterte der Butler geduldig. »Darüber hinaus befürchte ich, daß mir keine noch so großzügige Bank diesen Betrag kreditieren wird.«

      Auf der Gegenseite wurde es nun für einen Moment still. Parkers Hinweis auf seine Kreditfähigkeit schien den Anrufer ein wenig verwirrt zu haben.

      »Reden Sie keinen Blödsinn«, kam die Antwort. »Setzen Sie sich mit dem Anwalt von Mylady zusam-men! Der wird die Moneten schon beschaffen.«

      »Falls er meiner bescheidenen Wenigkeit glaubt.«

      »Dafür werden wir schon sorgen. Verlassen Sie sich darauf!«

      »Nun denn, haben Sie sich hinsichtlich der Geldübergabe bereits detaillierte Gedanken gemacht? Mit an-deren Worten, wann und wo soll ich Ihnen die geforderte Summe überbringen?«

      »Ich werde Sie wieder anrufen: In ein bis zwei Stunden. Bleiben Sie am Apparat! Und glauben Sie, daß wir nicht bluffen. Die beiden Frauen sind reif, wenn Sie querschießen.«

      *

      Charles Hampton hielt eine Art Kriegsrat mit seinen beiden Vertrauten. Die jungen Männer, die übrigens Clark und Will hießen, hörten ihrem Herrn und Meister aufmerksam zu.

      Im Zimmer befand sich zudem noch Bennie, der Gorilla, der dem gedanklichen Höhenflug der Unterhal-tung aber nicht zu folgen vermochte, was auf keinen Fall mit seiner Spezialbehandlung durch Josuah Parker zusammenhing. Bennie war von Natur aus ein wenig langsam in seiner Denkart und war immer heilfroh, wenn man ihm genau sagte, was er tun sollte.

      Hampton wanderte durch sein Büro und entwickelte seine Strategie.

      »Es steht also inzwischen fest, daß diese Lady Simpson tatsächlich gekidnappt worden ist«, faßte Hamp-ton zusammen. »Das habt ihr ja ausgiebig aufgeschnappt, oder?«

      »Alle sprechen davon«, sagte Clark, der erste junge Mann, eifrig.

      »Alle gerade nicht, aber immerhin die, auf die’s ankommt«, schränkte der zweite junge Mann ein.

      »Parker will mich als Rammspitze verwenden«, überlegte Hampton laut, »aber so dumm, wie er mich ein-schätzt, bin ich nicht.«

      »Nee, wirklich nicht«, sagte der zweite Mann hastig.

      »Sie bleiben die Spitze«, fügte der erste hinzu.

      »Natürlich«, gab Hampton in aller Bescheidenheit zurück. »Parker will mich also benutzen, aber er wird sich wundern. Haltet jetzt bloß den Rand, Jungens, ich weiß schließlich selbst, wie gut ich bin! Er will mich, also benutzen und baut darauf, daß ich ihn ungewollt zu den Kidnappern führe. Parker weiß verdammt ge-nau, wie gut meine Verbindungen und Möglichkeiten sind.«

      Clark und Will hüteten sich, irgend etwas zu sagen. Sie beschränkten sich darauf, zustimmend, aber sehr eifrig zu nicken. Bennie beteiligte sich nicht daran. Der Gorilla saß dumpf und geistesabwesend in einem Sessel und dachte an nichts.

      »Ich werde Parker was husten«, sagte Hampton jetzt.

      »Sehr gut, Boß«, pflichtete der erste Mann prompt bei.

      »Sagenhaft«, kommentierte der andere junge Mann.

      »Schnauze!« Charles Hampton sah seine beiden Vertrauten wütend an. »Unterbrecht mich doch nicht im-mer! Wo war ich stehen geblieben?«

      »Sie wollten ihm was husten, Boß«, gab Clark das Stichwort.

      »Genau«. Will wollte seinem Partner nicht nachstehen.

      »Der einzige, der Ärger machen könnte, ist Parker. Und was schließen wir daraus?«

      Clark und Will hüteten sich, einen Laut von sich zu geben. Sie wollten sich nicht noch mal anfauchen las-sen.

      »Und was folgern wir daraus?« wiederholte Hampton seine Frage.

      Schweigen auf der ganzen Linie.

      »Könnt ihr nicht den Mund aufmachen?« raunzte Hampton seine beiden Vertrauten wütend an. Er hatte eine Antwort erwartet.

      »Wir … Wir nehmen Parker hoch«, sagte der zweite junge Mann.

      »Wir schalten


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