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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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redete Griffins weiter. „Sie können sich mit ihnen unterhalten. Aber bitte, Mylady, vielleicht in gedämpfter Tonart.“

      „Wollen Sie damit etwa sagen, junger Mann, ich würde normalerweise zu laut reden?“ grollte sie mit feldwebelhaftem Unterton.

      „Aber nein, Mylady, bestimmt nicht.“ Griffins duckte sich und nahm hinter Josuah Parker Deckung.

      „Das wollte ich mir aber auch ausgebeten haben“, sagte Agatha Simpson. „Fragen Sie Mister Parker, wie friedlich ich bin!“

      Sie maß den Inspektor mit grimmigem Blick und schickte sich an, die beiden Rocker ins Privatverhör zu nehmen. Die Detektivin wirkte sehr kriegerisch, als sie auf ihren stämmigen Beinen losmarschierte.

      *

      „So etwas habe ich noch nie erlebt“, gestand Griffins eine halbe Stunde später. Er war mit Butler Parker in seinem Büro, während Mylady sich etwas erfrischte. „Diese Lady Simpson ist ungewöhnlich.“

      „Dem kann ich nur beipflichten“, erwiderte Parker gemessen.

      „Die beiden Rocker rutschten formlich in sich zusammen, als sie loslegte.“

      „Mylady hat eine vielleicht etwas ungestüme und direkte Art der Befragung.“ Parker drückte sich vorsichtig aus.

      „Ein Orkan ist ein sanfter Wind dagegen.“ Griffins schmunzelte unwillkürlich. „So schnell habe ich noch nie ein Geständnis erreicht.“

      „Fassen wir also zusammen“, ließ Agatha Simpson sich von der Tür her vernehmen. Sie war zurückgekehrt und zu neuen Taten bereit. „Diese fünf Rowdies oder Rocker, wie es heute heißt, arbeiteten für Dan Hodner und schmuggelten Waffen nach Nordirland …“

      „… und begingen den Fehler, auf eigene Rechnung arbeiten zu wollen“, fuhr Griffins fort. „Sie schmuggelten Whisky, um noch schneller an noch mehr Geld zu kommen.“

      „Dabei wurden Sie von Mister Parkers Kollege beobachtet“, setzte Mylady hinzu, „von Mister Angels und den beiden anderen Männern, die ermordet wurden. Sie stellten fest, daß der Whisky per Schlauchboot von gewissen Kuttern an Land geschafft wurde.“

      „Mister Hodner kam hinter dieses Privatgeschäft und machte sofort das, was man in Gangsterkreisen wohl reinen Tisch machen nennt. Er ließ die drei Männer nacheinander umbringen, meinen Kollegen Angels in dem Moment, als er den Campingplatz verlassen wollte.“

      „Sie sind wirklich der Ansicht, daß diese fünf Rocker mit den Morden nichts zu tun haben?“ Mylady blieb skeptisch und sah Griffins an.

      „Vollkommen, Mylady!“ Griffins nickte. „Das waren eiskalt durchgeführte Morde, die auf Profis hindeuten. Denken Sie an die beiden Männer, von denen Ihre Sekretärin erzählt hat! Ich meine Hodners Leibwächter.“

      „Womit wir bei Kathy sind.“ Lady Simpsons Gesicht nahm sofort wieder den grimmigen Ausdruck an. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß diese Lümmel nicht wissen wollen, wo sie festgehalten werden könnte.“

      „Das paßt aber ins Schema, Mylady“, schaltete Griffins sich ein. „Hodner wird die fünf Rocker kaum in seine privaten Geheimnisse eingeweiht haben, dazu ist er zu vorsichtig.“

      „Ich fürchte, Mylady, daß Inspektor Griffins die Sache realistisch beurteilt“, meinte der Butler.

      „Damit wäre dann nur ein kleiner Teil dieses Falles geklärt“, bedauerte Agatha Simpson. „Um die fünf Rocker brauchen wir uns nicht mehr zu kümmern. Zwei von ihnen sind getötet worden. Mister Parker hat das ja draußen auf See aus nächster Nähe beobachtet, die drei anderen Individuen sind aus dem Spiel. Bleiben also Hodner und vielleicht auch dieser Balton, Hodners Konkurrent.“

      „Vollkommen richtig, Mylady.“ Griffins wirkte nicht sehr erfreut. Er wußte wie Lady Simpson und Butler Parker, daß sie damit nur die Spitze des eigentlichen Eisbergs entdeckt hatten. Die wirklichen Gangster befanden sich leider noch in Freiheit.

      „Sie sind in der Lage, beide Männer beurteilen zu können“, wandte Parker sich an den Inspektor. „Wen würden Sie für gefährlicher halten?“

      „Lester Balton ist ein Mann, bei dem alles mit Gewalt gehen muß“, differenzierte Griffins. „Hodner dagegen ist raffinierter und geschmeidiger, doch im Endeffekt sind sie beide Mörder, direkt und indirekt.“

      „Sie sollten an Hodners Gemeinheit denken, wie er die fünf jungen Rowdies bestrafte, als er hinter ihren Alkoholschmuggel kam“, warf Agatha Simpson ein. „Das grenzte doch schon an Sadismus.“

      Hodner hatte, das wußte man inzwischen, die fünf Burschen an den öffentlichen Familienbadestrand beordert und sich hier von ihnen angeblich belästigen lassen. Er hatte dann den energischen Bürger gespielt und seine eigenen Mitarbeiter nach allen Regeln der Kunst verprügelt.

      Sie hatten sich dabei natürlich nur zum Schein wehren dürfen. Im Hintergrund waren die beiden Leibwächter, und sie hätten gnadenlos eingegriffen, wenn ihrem Herrn und Meister etwas passiert wäre.

      Hodner war es bei dieser Bestrafung gar nicht darauf angekommen, die Kniescheibe von Ray nachhaltig zu lädieren, da Ray der junge Mann war, der die Idee mit dem Alkoholschmuggel hatte.

      Nach außen hin hatte Dan Hodner sich so als unerschrockener Bürger gezeigt und deutlich gemacht, daß er mit fünf jungen Rockern nichts zu tun hatte. Cleverer konnte man so etwas wirklich nicht aufziehen.

      „Sie kennen Dan Hodner.“ Parker ergriff erneut das Wort und wandte sich an Griffins. „Glauben Sie, daß er das Land verlassen hat?“

      „Niemals! Hodner gibt freiwillig keine Position auf. Falls die noch lebenden drei jungen Männer gegen ihn aussagen, wird er natürlich alles abstreiten. Und einem Lester Balton überläßt er nicht freiwillig das Waffengeschäft. Daran werden Millionen verdient. Die Extremisten drüben in Nordirland brauchen jede Menge Nachschub, wie man leider weiß. Nein, ein Hodner wird mit Zähnen und Klauen seine Geschäfte verteidigen!“

      *

      „Macht sie fertig“, sagte Hodner und blickte haßerfüllt auf Kathy Porter, die von den beiden Leibwächtern gehalten wurde. „Ich will sie schreien hören! Auf den Knien soll sie vor mir rutschen und um Gnade betteln!“

      Der Gangster hatte sich von seinem Niederschlag erholt, ihn innerlich aber noch längst nicht verarbeitet. Er kochte vor Wut. Eine Frau hatte es gewagt, ihn körperlich anzugreifen. Dafür sollte sie büßen!

      Bert und Paul, die beiden Profis, schienen sich in ihrer Rolle nicht wohl zu fühlen. Sie wußten auch nicht, was ihr Herr und Meister meinte. Sie hatten Kathy in die Mitte genommen und ihr die Arme auf den Rücken gedreht.

      „Worauf wartet ihr Idioten noch?“ schrie Hodner. Sein breitflächiges Gesicht war schweißbedeckt, seine kalten Augen waren keine menschlichen Augen mehr.

      Er hatte an Kathy jedes Interesse verloren.

      Er sah nichts mehr von der Schönheit ihres noch unversehrten Körpers. Er wollte nur Rache und sehen, wie diese Frau vor Angst zitterte und winselte.

      „Und wo sollen wir das tun?“ fragte Bert vorsichtig.

      „War’ doch schade um das Zimmer hier“, schaltete sich nun auch Paul schnell ein.

      „Bringt sie rauf in den Schuppen! Ich geb’ euch ’ne halbe Stunde Zeit.“

      Kathy hatte eingesehen, daß Worte sinnlos waren. Mit diesem Mann war nicht mehr zu reden, aber eine gewisse Hoffnung keimte in ihr. Sie sollte nach oben in einen Schuppen gebracht werden. Vielleicht gab es dort eine Möglichkeit, die Flucht zu ergreifen. Zudem spürte sie, daß die beiden Profis mit ihrer Aufgabe nicht so recht einverstanden waren.

      Sie beeilten sich, zusammen mit ihrem Opfer aus dem Raum zu kommen. Wahrscheinlich kannten sie Hodner nur zu gut und wollten weitere Steigerungen der Rache vermeiden. Sie ließen Kathy natürlich nicht aus dem Griff und führten sie zurück in den langen Kellergang.

      Kathy


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