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Leni Behrendt Staffel 3 – Liebesroman. Leni BehrendtЧитать онлайн книгу.

Leni Behrendt Staffel 3 – Liebesroman - Leni Behrendt


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      »Was hat es denn gegeben?« fragte Christine gespannt, als Gudrun in das Zimmer stürmte, wo auch Karola weilte. »Deiner vergnügten Miene nach zu urteilen, scheint es nicht schlimm gewesen zu sein.«

      »War es auch nicht«, ließ Gun sich in einen Sessel sinken und griff zur Zigarette. »Papa wollte mich nur verheiraten.«

      »Das nennst du nur?« fragte Karola kopfschüttelnd.

      »Natürlich. Man braucht ja nicht zu tun, was von einem verlangt wird.«

      »Deine Pomadigkeit möchte ich haben! Wer ist denn der Heiratskandidat, Rolf oder Peter?«

      »Keiner von beiden. Bruno Woirach sollte dran glauben.«

      »Woirach? Der steht doch gar nicht auf der Liste. Wie kommt dein Vater auf diesen Außenseiter?«

      »Möchte ich auch gern wissen«, blieb Gudrun seelenruhig, was die anderen beiden nicht begreifen konnten. »Leider hat Papa seine Karten nicht ganz aufgedeckt. Wahrscheinlich hatte er den Heiratsplan mit dem alten Woirach ausgeheckt. Mir sagte er nur, daß er die Verbindung deshalb wünsche, weil die Woirachs, wenn Bruno seinen Millionenonkel beerbte, so enorm viel Geld hätten, daß sie die anderen Industriellen glatt an die Wand drücken könnten.«

      »Sagtest du deinem Vater denn nicht, daß dieser Onkel eine Witwe mit drei Kindern geheiratet hat und das Erbe dadurch für den Neffen futsch ist?«

      »Habe ich gesagt, und das war ausschlaggebend. Ich brauche den miesepetrigen, ewig erkälteten Modejournaljüngling nicht zu heiraten.«

      »Na, Gott sei Dank!« atmete Karola auf. »Somit bist du mit deinem Vater gut auseinandergekommen?«

      »Bestens sogar. Papa ist übrigens gar nicht so. Als ich ihm nämlich erklärte, mich nicht verschachern zu lassen, wies er mich darauf hin, daß er kein Rabenvater wäre.«

      »Na, also«, lachte Christine. »Dann bist du gerade nur so mit dem berühmten blauen Auge davongekommen. Und wir haben hier schon Angst um deine Freiheit geschwitzt.

      Was ist übrigens mit Stella los? Warum bleibt sie in diesem Jahr so lange fort? Sonst war sie doch immer mit Frühlingsanfang zu Hause.«

      »Darüber kann ich dir auch nichts sagen, Tinchen. Als ich Papa darum befragte, meinte er, daß jeder nach seiner Fasson selig werden müßte. Dann fügte er noch hinzu: Laßt Christine nicht so viel allein, das hat sie nicht verdient.

      Also, schließen wir einen Kompromiß. Drei Tage in der Woche verbringen wir hier, vier auf dem Hörgishof.«

      »Ist doch nur gut, daß du für den einen Tag länger bestimmst«, lachte Christine. »Übrigens hat mich die Frau Baronin, als ich heute fernmündlich mit ihr sprach, eingeladen und ich habe das Gefühl, daß sie es sogar ehrlich meinte. Einige Tage früher hätte ich die Einladung wahrscheinlich angenommen, aber jetzt geht das nicht.

      Ich bekam nämlich vorgestern Nachricht von meinem Mann«, erklärte sie leise. »Er schrieb mir, daß er sich in den vergangenen drei Jahren ganz gut durchgeschlagen hätte. Aber dann wurde er schwer krank. Und als er nach einem Vierteljahr das Spital verließ, das seine ganzen Ersparnisse verschlungen hatte, war er viel zu schwach, um wieder arbeiten zu können. Dadurch ist er in bittere Not geraten und bat mich um Hilfe.«

      Die letzten Worte wehten nur wie ein Hauch zu den beiden Mädchen hin, die diese Nachricht erschreckte. Hatte man doch allgemein angenommen, daß dieser Leichtfuß irgendwo verdorben und gestorben wäre.

      »Was wirst du nun tun, Christine?« fragte Karola bang.

      »Ihm Hilfe zukommen lassen, soweit es mir möglich ist. Ich habe die Bank beauftragt, ihm von meinem Konto monatlich eine bestimmte Summe zu überweisen. Nicht zuviel natürlich, nur daß er sich gewissermaßen über Wasser halten kann.

      Er ist ja schließlich immer noch mein Mann«, setzte sie entschuldigend hinzu. »Da ist es meine Pflicht, ihm zu helfen – ob er diese Hilfe verdient oder nicht. Oder seid ihr anderer Ansicht.«

      »Ich weiß es nicht«, entgegnete Karola vorsichtig, und Gudrun nickte bekräftigend dazu. »Darüber kann man wohl erst urteilen, wenn man selbst Ehefrau ist. Anders hieße es, wie ein Blinder von der Farbe sprechen.«

      Mehr zu sagen, wagte sie nicht, nämlich: Daß der Mann vielleicht gar nicht krank war, daß er nur versuchte, sich eine sichere Einnahmequelle zu verschaffen. Aber Christine war ja klug genug, um das selbst in Erwägung zu ziehen.

      »Was ich nun befürchte, ist, daß Felix eines Tages hier erscheint«, sprach die Frau erbittert weiter. »Und daß er sich nicht in bester Verfassung befindet, dürfte wohl anzunehmen sein. Also muß ich verhüten, daß er Egon in den Weg läuft, und kann mich daher um den Ersten herum nicht aus dem Hause wagen. Die weiteren Tage im Monat besteht diese Gefahr wohl nicht, da der leichtsinnige Mensch dann kein Geld mehr zu der Reise hierher hat.«

      »Wo befindet sich Onkel Felix?« fragte Gudrun beklommen, die tiefes Mitleid mit ihrem Tinchen hatte, das so richtig vergrämt aussah.

      »Der Brief ist in Chile abgestempelt.«

      »Nun, von dort bis zu uns ist das eine ganz nette Ecke«, meinte Karola tröstend. »So viel Geld wirst du deinem Mann sicherlich nicht zukommen lassen, daß er die weite Reise damit finanzieren kann.«

      »Da hast du recht. Aber – na, warten wir ab. Wenn Felix hier auftauchen sollte, muß ich eine Lösung finden. Vor allen Dingen muß ich vermeiden, daß die Brüder zusammentreffen. Denn soweit ich Egon kenne, wirft er das schwarze Schaf der Familie zum Hause hinaus, was man ihm nun wirklich nicht ver­argen könnte. Jedenfalls muß ich hier auf Posten sein, um Ärger zu verhüten.«

      »Du Arme«, sagte Karola mitleidig, die blasse Wange Christines streichelnd, während Gudrun deren Schultern umfaßte.

      »Sorge dich nicht zu sehr, Tinchen«, sagte sie herzlich. »Irgendwie wird es schon werden. Wir sind ja auch noch da, um dir zu helfen. Wenn dein Geld knapp werden sollte, legen wir von unserem zu, nicht wahr, Karlchen?«

      »Das ist doch selbstverständlich. Wir werden auch fortan zu Hause bleiben.«

      »Kommt gar nicht in Frage«, unterbrach sie Christine, die ihre Energie langsam wiederfand. »Ihr werdet euer gewohntes Leben weiterführen, sonst müßte ich bedauern, mit euch darüber gesprochen zu haben, was vielleicht nur ein Hirngespinst von mir ist. Ich bitte euch inständig, Egon nichts davon zu verraten. Versprecht ihr mir das?«

      »Ohne weiteres, Tinchen!« gelobte Karola, und Gudrun nickte bekräftigend dazu.

      »Dann bin ich beruhigt. Und nun laßt mich bitte allein. Das Gespräch hat mich mehr mitgenommen, als die ganze Sache wohl wert ist. Habt Dank für euer so liebes Verständnis.«

      Nachdem die beiden Mädchen das bedauernswerte Menschenkind herzlich umarmt und geküßt hatten, zogen sie wie die begossenen Pudel ab und suchten Karolas Zimmer auf, wo sie nach einer Beruhigungszigarette griffen. Denn was sie da gehört hatten, war ihnen nicht zu knapp in die Glieder gefahren.

      »Das hat unserem Tinchen gerade noch gefehlt«, sprach Gudrun in das bedrückende Schweigen hinein. »Wenn der Bruder Leichtsinn wirklich auftauchen sollte, was fängt sie dann mit ihm an?«

      »Das mag der liebe Himmel wissen«, seufzte Karola bekümmert. »Daß der Mensch sich nicht schämt, seine Frau, die er so gewissenlos verließ, um Hilfe anzubetteln. Glaubst du überhaupt an seine Krankheit?«

      »Nein. Die gibt er gewiß nur an, um sich eine sichere Geldquelle zu verschaffen.«

      »Genau das denke ich auch. Armes Tinchen, mit dem sorglosen Leben, das sie drei Jahre hier führte, dürfte es nun vorbei sein. Hoffentlich läßt sie sich nicht bis zum letzten Pfennig erpressen.«

      »Sicher tut sie das, so gutherzig und pflichtbewußt, wie sie ist. Man könnte weinen.«

      Dabei liefen ihr bereits die hellen Tränen über die Wangen, und schon weinte Karlchen auch.

      »Da


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