Эротические рассказы

E-Fam Exodus. Arno EndlerЧитать онлайн книгу.

E-Fam Exodus - Arno Endler


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dann bin ich beruhigt.« Der Bildschirm der Fahrstuhlkabine zehrte an meinen Nerven. Ganz gleich wohin ich auch schaute, sog mich die Tiefenwirkung in den Abgrund. Der Kopter umrundete den Turm in großer Höhe, ließ dabei keine Einzelheit aus.

      Ich sah die drei Pfeiler, Old England auf der britischen Insel, Gamle Danmark, der zu großen Teilen in der Nordsee angebracht worden war. Nur der äußerste östliche Rand berührte die sandigen Dünenlandschaften der dänischen Nordseeküste. Im Flug ging es weiter über das europäische Festland und den letzten Pfeiler, Alt-Deutschland, dessen Grundfläche das alte Ruhrgebiet eingenommen hatte.

      Ich sah auf die nahezu ausgestorbenen, ehemals bewohnten Gebiete des Sektors eins, nun Brachland und Betonwüste. Ein apokalyptischer Alptraum.

      Das Video endete, als der Lift stoppte. Ich spürte den Halt überdeutlich. Irgendjemand musste den Betreiber über die Fehlfunktion informieren. Ich wollte schon Otto den Auftrag dazu geben, als sich die Lifttüren öffneten und mich ein Höllengestank mitten im Gesicht traf.

      Ich atmete flach durch den Mund, um dem Übermaß an olfaktorischen Reizen zu entgehen. »Verdammt, Otto! Wo bin ich nur gelandet?«

      »In Segment vier, Bürger Mayer«, dozierte der E-Fam. »Hier wird produziert, was auf allen anderen Ebenen die Mägen füllt.«

      »Warum stinkt das nur so?«

      »Alles eine Frage der Gewöhnung«, behauptete Otto.

      »Kannst du überhaupt riechen?«, hakte ich nach.

      »Sie sollten sich auf Ihren Auftrag konzentrieren, Bürger Mayer. Die fragliche Firma liegt rund vier Kilometer entfernt. Sie können es gar nicht verfehlen. Eine Sonne schwebt über dem Komplex.«

      Ich verließ den Lift, schaute mich um.

      Nur wenige Bürger hielten sich hier auf. Das Areal zwischen den Hallen und Gebäudekomplexen auf dieser Ebene wurde mehr von Fahrzeugen genutzt. Von E-Mobilern, das waren zumeist autonome Transporter. Große Tore in den Gebäuden spuckten sie förmlich aus. Nach einem nicht erkennbaren Plan sausten sie umher, transportierten wahrscheinlich Rohstoffe von einem Ort an den anderen. In der Mitte des Platzes ragte ein Zentralkomplex in die Höhe. Wie eine Stufenpyramide geformt, schien hier der Vergnügungsbereich zu sein. Ich sah Werbemonitore für Restaurants, Leisure-Paläste und, zu meiner Verwunderung, auch Hotels und Wohnkomplexe.

      Rechts hinter diesem Bereich, deutlich abgesetzt im Hintergrund, sah ich die angekündigte Sonnennachbildung über einer schmucklosen würfeligen Anlage, in der sogar Fenster fehlten.

      Ich stiefelte los, registrierte beinahe resigniert, dass ich mich bereits an den Gestank gewöhnt hatte. Otto schwieg.

      Während meines Wegs zu POETS PLC rollten einige Transporter an mir vorbei. Es waren zumeist Magnetschwebemobiler, die geräuschlos beschleunigten. Im grauen Plastuntergrund bemerkte ich nun auch die vielen eingelassenen elektromagnetischen Fäden. An den Seiten der Lastenfahrzeuge sah ich nur die kleinen Hilfsräder für den Worst Case eines Energieausfalls. Das Abrollgeräusch von Gummirädern erschreckte mich daher, als zwei schwerbeladene offene Mobiler meinen Weg kreuzten. Auf den Ladeflächen stapelten sich Mini-Container mit unterschiedlichen Aufdrucken. Drei oder vier Logos kamen mir bekannt vor, aber bevor ich noch genauer hinschauen konnte, waren sie bereits verschwunden.

      An dem Zentralkomplex legte ich eine kurze Pause ein. Eine transportable Café-Bar mit einer exquisiten Auswahl an sündhaft teuren Echt-Kaffees schien mir ein perfekter Standort für eine Beobachtung.

      Ich lächelte dem Barista zu und entschied mich für einen Espresso mit Bohnen aus der Mega-City Drei, was Bürger Flinall ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Den Namen las ich auf dem kleinen Brustbutton, den er an seinem Kittel festgemacht hatte.

      »Ein Genießer«, rief er aus.

      »Gehen wohl nicht gut? Die Geschäfte mit echtem Kaffee?«, fragte ich.

      »Nein. Hier nicht, Bürger«, gab er zu. »Es sind einfache Arbeiter, die auf dieser Ebene tätig sind. Sie wollen nur einen regulären Syntho-Kaff. Liefere ich natürlich auch. Aber es ist nur heißes Wasser auf einen Löffel des Pulvers. Dafür braucht man keinen Barista.«

      Ich sah ihm zu, wie er die Maschine bediente. In die Stille zwischen dem Fauchen und Brodeln hinein stellte ich meine nächste Frage. »Warum dann diese Stelle für einen mobilen Stand? Warum verkaufen Sie nicht in der Mall?«

      »Zu viel Konkurrenz, Bürger«, antwortete er. »Meine Kunden verschaffen mir hier ein stabiles Einkommen. Bitte schön.«

      Eine Tasse dampfender Köstlichkeit tauchte direkt vor meiner Nase auf. Flinall lächelte mir zu.

      »Danke.« Ich nahm ihm die Tasse ab.

      »Meine Kundschaft geht dort ein und aus.« Er deutete in Richtung der orange glühenden Sonne.

      »Bei POETS PLC?«, vergewisserte ich mich.

      »Ja. Sie kennen den Laden?« Sein Blick fiel automatisch auf die graue Fassade mit dem schwarzen Doppeltor. Kein Schriftzug, keine Werbung. Eine wirklich seltsame Firma.

      »Ist mein Ziel.« Der Espresso war sensationell. Er duftete schokoladig mit einer starken Vanillenote, schmeckte kräftig, erdig, aber nicht bitter. Flinall verstand sein Handwerk.

      »Ihr Ziel? Sind Sie auch ...?«

      »Nein, nein.« Ich wiegelte ab. »Dort ist jemand, den ich suche.«

      »Ah.« Bürger Flinall lächelte zwei Arbeitern in purpurroten Arbeitsanzügen zu, die vor seinem Stand stehenblieben und zwei S-Kaffs bestellten.

      Ich stellte das leere Tässchen ab, überlegte, ob ich mir noch einen weiteren Espresso leisten sollte, als plötzlich Ottos Stimme dazwischenfunkte. »Die Sichtung ist bestätigt, Bürger Mayer. Er ist definitiv durch diese Tür gegangen.«

      »Und seitdem nicht mehr aufgetaucht?«, subvokalisierte ich eine Frage. Das winzige implantierte Interpreter-Modul hinter meinem linken Ohr maß die Muskelkontraktionen meines kompletten Sprechapparates und formulierte daraus Worte, ohne dass ich laut sprechen musste. Otto »hörte« mich so problemlos.

      »Falls es keinen versteckten Hinterausgang gibt, können wir das ausschließen.«

      »Danke, Otto.« Ich konzentrierte mich auf den Eingang zu POETS PLC, einer börsennotierten Gesellschaft, die jedoch nur wenigen Eingeweihten bekannt war. In den Minuten, die ich auf dieser Ebene verbracht hatte, war niemand hineingegangen oder herausgekommen.

      »Sie wissen, wer dorthin geht?«, erkundigte sich Flinall im Verschwörerton und beugte sich zu mir herüber.

      »Ja.«

      »In ein paar Momenten wird sich die Tür öffnen«, behauptete der Barista.

      »Woher wollen Sie das wissen?«

      »Gleich«, flüsterte Flinall.

      Sein Verhalten irritierte mich. Ich wartete jedoch geduldig, bis tatsächlich das Doppeltor aufglitt. Frauen und Männer, rund ein Dutzend, strömten heraus. Sie schienen alle unterschiedliche Ziele zu haben. Zwei kamen direkt auf den Baristastand zu. Die Männer waren in pastellfarbene Hosenanzüge nach derzeitiger Mode gekleidet und redeten angeregt miteinander. Sie trugen beide Rucksäcke.

      »Da kommt meine Kundschaft«, verkündete Flinall und stellte sich bereit.

      »Banzai, Bürger Flinall! Zwei Espressi, wie gewohnt«, rief einer der beiden Neuankömmlinge.

      Ich rückte ein wenig zur Seite, um ihnen Platz zu machen. Ein unbehagliches Gefühl machte sich in mir breit. Ich spürte, dass mich jemand beobachtete. Langsam veränderte ich meine Haltung, spähte in alle Richtungen. Niemand fiel mir auf.

      »Otto«, subvokalisierte ich. »Kannst du mir sagen, ob ich observiert werde?«

      »Sie werden beobachtet?«, kam prompt die Rückfrage.

      »Wenn ich es definitiv wüsste, würde ich nicht um deine Unterstützung bitten.«

      »Niemand


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