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Perry Rhodan 3084: Brigade der Sternenlotsen. Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3084: Brigade der Sternenlotsen - Uwe Anton


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und vielleicht gab es Spezies, die ihn aufgrund ihrer gewaltigen Ausmaße als kleinen, schmackhaften Happen ansahen.

      Wobei selbst sie sich buchstäblich die Zähne an ihm ausbeißen würden, wenn er seine Körperstruktur verhärtete und dadurch praktisch unverwundbar wurde.

      Haad versuchte, noch schneller zu schwimmen, doch er strengte seinen Körper schon bis zum Äußersten an. Einerseits trieb ihn die pure Ungeduld: Er sah diese Schwimmeinlage als reine Notwendigkeit an, als einfachste Möglichkeit, von einem Ort zum anderen zu gelangen, und konnte es kaum erwarten, weitere Pläne für ihre Flucht zu schmieden. Doch dafür musste er erst einmal die Insel erreichen. Wollte er auch weiterhin keine technischen Hilfsmittel einsetzen, konnte er mitten in diesem gewaltigen Ozean nichts ausrichten.

      Andererseits bereitete es ihm geradezu körperliche Erleichterung, sich wieder einmal verausgaben zu können. Eine Drangwäsche war zwar etwas völlig anderes, aber die meisten Haluter benötigten eine gewisse Auslastung. Sie fühlten sich dann einfach besser.

      Er näherte sich schnell der Insel.

      Seine Ungeduld hatte noch einen weiteren Grund: Er wollte mehr Hintergründe von dem Benshér erfahren, doch der war zu sehr von ihrem kleinen Ausflug abgelenkt – und Bouner Haad gönnte es ihm von Herzen. Sobald beide wieder festen Boden unter den Füßen hatten, würden sie Informationen austauschen können.

      Wäre sein Begleiter ein anderer Haluter gewesen, hätten sich die beiden auch während der Reise unterhalten können. Aber ...

      Der Haluter bemerkte einen auffälligen Wellengang nicht weit von ihm entfernt. Dort näherte sich etwas unter der Wasseroberfläche. Er sah einen dunkelblauen Schatten, der sich schnell bewegte und deutlich von dem hellen Blaugrün des Wassers abhob: ein gewaltiges Wesen, mindestens 20 Meter lang und drei, vier Meter hoch, stromlinienförmig und wendig.

      Eindeutig ein Raubtier, dachte er. Und es hielt direkt auf ihn zu.

      »Gut festhalten!«, rief er dem kleinen Benshér zu, der den Ernst der Lage nicht zu verstehen schien und das Ganze offensichtlich für einen gewaltigen Spaß hielt. Ihm galt seine größte Sorge. Wie würde er reagieren, wenn Haad plötzlich untertauchte? Würde er den Halt verlieren? Würde sich seine überschwängliche Freude ins Gegenteil verkehren und von Panik verdrängt werden?

      Nein, dieses Risiko konnte Bouner Haad nicht eingehen. Er hatte Tenshuun nicht befreit, nur um ihn kurz darauf wieder zu verlieren.

      Der Haluter zog Tenshuun vom Rücken an seine Seite, sodass der Kleine noch Luft bekam, aber vor dem Angreifer – dass es einer war, daran zweifelte Haad nicht – sicher war.

      Wie beiläufig gab er seiner Körperstruktur auf molekularer Basis die Härte von Terkonit, sodass es schon eines schweren Schiffsgeschützes bedurfte, um ihm gefährlich zu werden. Zwar konnte er sich in dieser Verfassung nicht mehr so schnell fortbewegen wie zuvor, doch von dem Angriff eines großen Meeresungetüms drohte ihm nun keine ernsthafte Gefahr mehr.

      Dann war der Raubfisch heran: Haad wartete gelassen ab, sah den gewaltigen Körper, das weit aufgerissene Maul, Zähne von der Länge seiner Laufarme. Olfaktorische Reize drangen auf ihn ein, ein übler Gestank, der von verfaulenden Fischresten, wahrlich großen Brocken, zwischen diesen scharfen Hauern stammte.

      Der riesige Meeresbewohner riss das Maul noch weiter auf und reckte den Kopf vor, um zubeißen zu können.

      Bouner Haad schlug zu. Ganz leicht nur, er wollte das Tier nicht übermäßig verletzen und schon gar nicht töten, nur vertreiben.

      Der Hieb traf den Raubfisch über dem Maul – und zeigte sofort Wirkung. Der große Räuber schaute verdutzt, als könnte er nicht fassen, was da gerade passiert war, dann riss er den Kopf herum und tauchte tiefer in sein Element ein. Schnell entfernte er sich von dem Haluter.

      Haad lachte donnernd, ergriff den kleinen Benshér vorsichtig und setzte ihn zurück auf den Rücken. Seine Handlungsarme peitschten wieder das Wasser, und er schwamm weiter, als wäre nicht das Geringste vorgefallen.

      *

      Die Insel vor ihm wurde schnell größer, das Wasser zunehmend seichter.

      Nach ein paar weiteren Schwimmzügen spürte Bouner Haad weichen, sandigen Boden unter den Füßen, in den er tief einsank. Er kam nicht schneller voran, eher das Gegenteil war der Fall. Eine Wolke aus aufgewühltem Sand umgab seinen Körper und behinderte ihn zusätzlich. Nach einigen Schritten konnte er sich auf die Laufarme fallen lassen und preschte wieder voran.

      Das Ufer der Insel war flach. Die Wellen brandeten schwach auf einen breiten Strand, wo sie gemächlich ausrollten. Haad stapfte aus dem Wasser und schaute sich um.

      Das Innere der Insel stieg flach an. In einiger Entfernung sah er eine mittelhohe Hügelkette, die für ihn aber problemlos zu erklimmen sein würde. Aber das war nicht seine Absicht; er würde die Insel zügig wieder verlassen und mit seinem Schutzbefohlenen zum nächsten Eiland der Kette schwimmen. Auf dieser Welt gab es einen großen Kontinent, der wie ein Doppel-S geformt war und sich gewissermaßen um den Äquator schlängelte: Ghrissnar.

      Dort lebte der größte Teil der Cairaner. Die anderen beiden Kontinente, beide etwa so groß wie Australien, lagen jeweils nahe an einem der beiden Pole und waren tropfenförmig. Ihre spitzeren, schmaleren Enden wiesen dabei zum Pol und waren vereist. Der Nordkontinent wurde Naragaipe genannt, der Südkontinent Suluwak. Mit Ghrissnar waren beide Kontinente über je eine Inselkette verbunden, über deren südliche Bouner Haad sich nun vorarbeitete.

      Der Haluter fuhr die Augen ein Stück weiter aus. Täuschte er sich, oder sah er in der Ferne, am Fuß der Hügelkette, etwas, das nicht natürlichen Ursprungs sein konnte?

      Er hatte sich nicht getäuscht: Dort kräuselte sich eine dunkle, fast schwarze Rauchfahne in den hellen Himmel.

      Als er genauer hinschaute, entdeckte er ein kleines Gebäude, eine Art Bungalow. Die Insel war also bewohnt.

      *

      Bouner Haad pustete Tenshuun ganz sanft ab, bis die letzten Wassertropfen von dessen Schuppenkleid abgeperlt waren. Der Benshér ringelte den langen Schwanz um seine Leibesmitte und ließ es unbeeindruckt über sich ergehen.

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      Illustration: Swen Papenbrock

      Der Haluter stellte fest, dass der Blick des kleinen Wesens sich verändert hatte. Die hemmungslose Freude und der Überschwang waren daraus verschwunden, der Ernst zurückgekehrt. Dem Benshér war klar, dass all die neuen, lange vermissten Erfahrungen und Erlebnisse sein Denken nicht bestimmen durften. Es war an der Zeit, in die Wirklichkeit zurückzufinden und sich Gedanken über die Zukunft zu machen, wie kurz sie auch sein mochte. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, das Leben dieses Wesens zu retten, das sich selbst als Diener einer verstorbenen Superintelligenz bezeichnet hatte.

      Aus seiner Ausbildung bei Icho Tolot hatte Bouner Haad vieles behalten – auch auf Terra hatte es eine Weile die letzten Diener einer verstorbenen Superintelligenz gegeben: die Schohaaken hatten einst ARCHETIM gedient. Aber auch sie waren längst Geschichte. Die Zeit radierte viele Spuren aus, und man durfte sich glücklich schätzen, wenn man Spuren oder gar Zeitzeugen fand, die Aufschluss über längst vergangene Tage gaben.

      Haad setzte sich in Bewegung, und Tenshuun folgte ihm leise und unauffällig. Der kleine Benshér bewegte sich mit übertriebener Vorsicht, als wäre ihm von einem Augenblick zum anderen klar geworden, dass sein bisheriges Verhalten eine Gefahr für sie beide darstellte.

      Als der Haluter dem Gebäude näher kam, konnte er es besser erkennen. Es war in der Tat eine Art Bungalow und bestand aus Holz, Blättern, Glas, Stein und einem unbekannten, plastikähnlichen Material. Das Haus war kugelförmig und hatte zwei Etagen, aber die Sphäre ruhte nicht auf einem sonst für die cairanische Architektur üblichen Stiel oder Schaft, sondern flach auf dem Boden. Eine große, weitläufige Veranda bot genug Platz, um sich vor dem Haus zu entspannen und die Schönheit der Natur zu genießen.

      Ein cairanisches


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