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Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King. Andreas SuchanekЧитать онлайн книгу.

Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King - Andreas Suchanek


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      »Ich würde mir das genau überlegen«, sagte Mason.

      Pratt kicherte. »Und warum sollte ich das tun?«

      »Weil du sonst ein ernstes Problem bekommst«, erklang eine Stimme.

      Mit offenem Mund starrte Mason auf Olivia. Ihre Kamera in der Hand kam sie näher. »Ich habe alles auf meiner Speicherkarte.«

      Pratt schaute sie nur an. »Und du glaubst, wir lassen dich mit der Speicherkarte gehen?«

      »Alter, die Drogen haben dir das Gehirn zerfressen.« Sie hob ihr Handy in die Luft. »Die Bilder liegen dank einer drahtlosen LTE-Verbindung längst in einem sicheren Cloud-Speicher. Da kommst du nicht mehr ran. Der Sheriff wird sich freuen. Ach was, ich sende sie direkt an die Gazette. Immerhin war da doch irgendwo Brian Bruker zu sehen, der Sohn des Sheriffs. Das gäbe einen Skandal. Und du mittendrin.«

      Thompkins bedeutete seinen Leuten, die Waffen zu senken. »Gib mir die Bilder.«

      »Eher friert die Hölle zu. Wer hat Mason reingelegt?«

      »Ah, daher weht der Wind. Will da jemand seiner neuen Flamme imponieren? Süß.« Er spuckte erneut aus.

      Olivia ballte die Fäuste. »Gib uns die Antwort und wir hauen ab.«

      »Ich hab damit nix zu tun, hab nur den Stoff geliefert.«

      »An wen?!« Mason trat einen Schritt vor, besann sich dann eines Besseren und wich zurück. »Wer war es?!«

      »Keine Ahnung. Anonymes Treffen. Ich habe den Stoff abgelegt und das Geld mitgenommen. Und jetzt haut ab.«

      »Gehen wir«, sagte Olivia.

      »Aber …«, Mason wollte nicht gehen. Er wollte Antworten.

      »Komm endlich, du Idiot!«

      Er zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen, dann zogen sie gemeinsam ab.

      *

      Schweigend trotteten sie den Pfad entlang. Der Steinbruch blieb mit jedem Schritt weiter hinter ihnen zurück. Randy und Mason klaubten ihre Gegenstände zusammen. Olivia schnappte sich ihre Tasche mit den anderen Objektiven, die sie zwischen den Findlingen versteckt hatte.

      Als hätten sie sich abgesprochen, gingen sie gemeinsam zu Olivias Auto.

      Dort angekommen, holte sie tief Luft. »Seid ihr noch ganz dicht? Pratt Thompkins ist nicht irgendein kleines Kind, das mit Tabletten spielt, er ist ein Dealer. Und ihr stapft da einfach runter. Was sollte das?«

      Danielle schnaubte. »Ich wüsste nicht, warum ich mir von dir Vorhaltungen machen lassen sollte. Meine Granny wäre beinahe gestorben, weil so ein Trottel Blacks eingeworfen und ihr im benebelten Zustand die falschen Medikamente ausgeteilt hat. Ich wollte Collister auf frischer Tat ertappen.« Sie schaute aus den Augenwinkeln zu Mason und zuckte die Schultern. »Wusste ja nicht, dass du auch reingelegt wurdest.«

      »Na toll, die Gerüchtewelle schwappt schon durch ganz Barrington Cove. Und wir sind kein Stück weiter«, sagte er. »Danke für deine Hilfe, Olivia, aber ich muss wissen, wer mir diesen Mist eingebrockt hat. Wenn ich mir Thompkins vorgenommen hätte …«

      »… hätte der dich platt gemacht«, entgegnete sie. »Macht das nächste Mal einen Plan und denkt nach, bevor ihr einfach so losschlagt. Die hätten euch zusammengeschlagen und keiner hätte einen Finger gerührt. Der Steinbruch ist Thompkins‘ Gebiet.«

      »Führst du dich immer so auf?«, fragte Danielle. Eine ihrer Augenbrauen wanderte in die Höhe.

      Olivia hätte das Weib am liebsten wieder mit einem Schubs in den Steinbruch befördert. »Wie führe ich mich denn auf, hm?«

      »Na so … oberlehrerhaft. Hätte ich gar nicht erwartet.«

      »Was soll das denn heißen?«

      »Mädels …«, versuchte es Randy.

      »Nein, lass sie«, unterbrach Olivia. »Ich will hören, warum sie es nicht erwartet hat. Ist Reife für die Reichen reserviert, hm?«

      »Schluss damit«, sagte Mason. »Anstatt zu streiten, sollten wir gemeinsam nach einer Lösung suchen.«

      »Collister, das ist die erste sinnvolle Idee aus deinem Mund«, bemerkte Olivia.

      »Ja, finde ich auch.« Danielle warf Randy einen abschätzigen Blick zu. »Und du bist der Nerd, richtig?«

      »Er heißt Randy«, sagte Mason.

      »Du machst dir überall Freunde, oder?«, fragte Olivia ironisch.

      »Ah, Beschützerinstinkt«, sagte Danielle in Richtung Mason. »Süß. Nette Idee, das mit der Polizeisirene, Nerd.«

      »Also«, sagte Mason genervt. »Was machen wir jetzt?«

      »Gut für euch, dass ich in der Regel nachdenke, bevor ich losrenne. Ich habe …«

      Das Klingeln ihres Handys unterbrach Olivias Erklärung. Sie klappte es auf. Leider war es keines der neueren Smartphones, sondern ein schlichtes altes Modell mit einfarbigem Display und kleiner Tastatur. Da es mittlerweile schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, würde es vermutlich bald den Geist aufgeben. »Okay, da muss ich ran. Moment.«

      Sie trat zur Seite, wechselte ein paar kurze Sätze mit ihrem Anrufer und beendete schließlich das Gespräch. »Heute funktioniert auch gar nichts. Das war mein Redakteur. Ein kurzfristiger Auftrag.«

      »Viel Spaß«, sagte Danielle.

      »Was meintest du vorhin damit, dass du nachgedacht hast und so?«, fragte Mason.

      Olivia seufzte. »Ich habe einen Sender an den Wagen von Thompkins geheftet. Sobald er sich mit seinem Auftraggeber trifft, können wir ihm folgen.« Sie deutete auf ihren schlammgrünen Dodge. »Den Sender habe ich mir aus der Redaktion geliehen. Der ist irgendwie mit dem Pad gekoppelt, das ich auch mitgenommen hab. Auf dem Display ist eine digitale Karte von Barrington Cove zu sehen.«

      »Tolle Idee«, sagte Randy. »Genau wie mit dem Bluff übrigens.«

      »Welcher Bluff?«

      Randy grinste. »Was du da gerade verstaut hast, war eine analoge Spiegelreflex, oder nicht? Ich würde gerne mal sehen, wie du Bilder, die nicht digital gespeichert werden, über eine LTE-Verbindung in eine Cloud schickst. Selbst um das mit digitalen Bildern zu machen, müsstest du erst den Speicherchip aus der Kamera an einen Laptop anschließen, um das Material dann über diese Verbindung in die Cloud zu schicken.«

      »Alter, du bist so ein Neek«, warf Mason ein.

      »Nicht schlecht«, sagte Olivia. »Es war riskant, ja, aber der Kerl hätte euch sonst durch die Mangel gedreht.«

      »Was ist ein Neek?«, fragte Danielle.

      »Immer das Wesentliche im Blick, was Holt?«, stichelte Olivia.

      »Ein Neek ist halb Geek, halb Nerd«, erklärte Mason schnell. »Das ist positiv gemeint.«

      »Aha. Dann bleibe ich doch besser bei Nerd.«

      »Wenn ihr diese, über unser aller Schicksal entscheidende Frage dann geklärt habt, können wir uns vielleicht den weniger wichtigen Dingen zuwenden«, sagte Randy. »Da war doch was, oder? Lasst mich nachdenken. Ah, richtig: Wie zur Hölle sollen wir Thompkins folgen?!«

      Olivia hatte die Frage befürchtet. »Von mir aus können wir mein Auto nehmen. Vorher steht aber noch ein Auftrag an – ihr werdet euch also wohl oder übel anschließen müssen.«

      Alle drei starrten sie an.

      »Was für ein Auftrag?«, fragte Danielle neugierig.

      »Ist das so ‘ne Modelsache?«, wollte Mason wissen. »Fotos am Strand?«

      Olivia stand kurz davor auszuflippen.

      Danielle


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