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Der kleine Fürst Staffel 12 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 12 – Adelsroman - Viola Maybach


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du mir aus der Klemme helfen mußt. Aber diesmal stehe ich ganz scheußlich da. Mein Wagen ist in der Werkstatt, die Reparatur kostet achthundert Mark, und ich habe keine Ahnung, wo ich die hernehmen soll. Mein Konto ist total überzogen, in wenigen Tagen ist die Miete fällig. Ich bin total pleite.«

      »Und dein Gehalt? Du kriegst Mitte des Monats Geld, wo ist es geblieben?«

      »Weg«, gestand Frank. »Ich hatte einiges zu bezahlen.«

      »Du warst wieder in der Spielbank«, sagte ihm Sandra auf den Kopf zu. »Wie oft habe ich dich davor gewarnt? Jetzt ist Schluß. Diesmal bleibe ich hart. Ich habe dir oft genug aus der Klemme geholfen. Diesmal wirst du die Folgen deines sträflichen Leichtsinns auch ausbaden müssen, vielleicht besinnst du dich dann anders.«

      Frank bat und bettelte. Vergeblich. Als er unverschämt wurde, wies ihm Sandra die Tür.

      »Geh, du bist alt genug, ich bin für deine Finanzen nicht zuständig. Adieu.«

      Ehe Frank es sich versah, stand er vor der geschlossenen Wohnungs­tür. Er verließ das Haus, zog sich am Automat ein Päckchen Zigaretten, rauchte und überlegte, was er jetzt anfangen sollte. Als er dann zur Bushaltestelle ging, stellte er fest, daß er sein letztes Geld für die Zigaretten ausgegeben hatte.

      Noch einmal bei seiner Schwester klingeln wollte er nicht. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als nach Hause zu laufen. Kurz nach ein Uhr kam er an. Das Telefon klingelte, er meldete sich, in der winzigen Hoffnung, daß es Sandra sei, die es sich anders überlegt hatte.

      Aber es war der Baron von Balsingen. Frank erkannte an der Stimme, daß er den Monsieur Edgar von der Spielbank vor sich hatte, seinen ironischen Gesprächspartner.

      »Was kann ich für Sie tun, Herr Baron?«

      »Ich wünsche Sie heute früh um Punkt neun Uhr in meiner Villa zu sehen.« Baron Edgar nannte die Adresse. »Es handelt sich um Ihre Arbeit bei der Privatbank Möller & Cie.«

      »Wie? Ich verstehe nicht.«

      »Sie verstehen sehr wohl. Ich meine es gut mit Ihnen. Falls Sie nicht kommen, wird das sehr nachteilig für Sie.«

      »Aber ich habe zu arbeiten, ich…«

      »Nehmen Sie sich frei«, unterbrach ihn der Baron, »oder melden Sie sich krank. Entweder unterhalten Sie sich mit mir oder mit der Kriminalpolizei. Gute Nacht.«

      Er legte auf. Frank starrte auf den Hörer wie auf eine Schlange, die ihn zu beißen drohte. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Er schlief in dieser Nacht nicht. Jetzt sind die Unterschlagungen aufgeflogen, ging es ihm immer wieder durch den Kopf, was fange ich jetzt an? Warum habe ich das getan? Warum hatte ich nicht mehr Glück beim Roulette?

      Wegen des Spielteufels hatte er zuerst einen Tausender aus der Kasse genommen, den Betrag mit einer fingierten Buchung abgedeckt und fest vorgehabt, ihn in wenigen Tagen wieder auszugleichen. Das war nicht möglich gewesen. Statt dessen hatten sich derartige Vorfälle ge­häuft.

      Frank hatte verzweifelt gehofft, einmal die große Glückssträhne beim Roulette zu erwischen. Sie blieb aus.

      Übernächtigt und völlig erschlagen, lieh er sich am Morgen von seinem Wohnungsnachbarn zwanzig Mark.

      Er behauptete, Geldbörse und Brieftasche wären ihm gestohlen worden. Bei der Bank hatte er sich krank gemeldet.

      Er fuhr zu der Villa in einer stillen Wiesbadener Vorortstraße. Ein Dienstmädchen meldete ihn an. Baron Edgar ließ Frank vor seinem Schreibtisch Platz nehmen. Er sagte ihm auf den Kopf zu, daß er etwas über fünfzigtausend Mark unterschlagen und verspielt hatte.

      Er legte die Fotokopien auf den Tisch, die ihm Konsul Möller bereits geschickt hatte. Frank brauchte sie nicht einzusehen, er wußte selbst, was und wo er gefälscht hatte.

      Der Baron ließ ihn zappeln. Er sah mit Genugtuung, daß Frank mit nachtschwarzem Gewissen und völlig verzweifelt vor ihm saß.

      »Wieso reden Sie eigentlich mit mir?« fragte Frank. »Wäre das nicht die Angelegenheit von Konsul Möller gewesen oder der Kripo?«

      »Ich bin kein Unmensch«, antwortete der Baron von Balsingen. Er log: »Der Konsul sprach mit mir über die Angelegenheit, weil er meine Diskretion und Geschicklichkeit schätzt. Er will keinen Skandal. Sie sind sich natürlich im klaren darüber, Herr Richter, daß Sie in Deutschland keine Zukunft mehr haben. Am besten wäre es, wenn Sie sich ins Ausland absetzen würden.«

      »Aber womit denn? Außerdem fahndet dann Interpol nach mir.«

      »Nicht wenn Sie ein Geständnis unterschreiben und sich verpflichten, den unterschlagenen Betrag zu ersetzen. Binnen zehn Jahren, mit den banküblichen Zinsen. Außerdem müßte Ihre Schwester die Bürgschaft dafür übernehmen.«

      Frank war völlig verwirrt. Er fragte sich nicht, warum ihn der Baron aus Deutschland weghaben wollte.

      Er rechnete nicht damit, daß seine Schwester für ihn bürgen würde, schließlich hatte sie ihn am Vorabend wegen eines weit geringeren Betrages abgewiesen.

      Das teilte er dem Baron mit.

      »Ich wage es nicht, ihr als Verbrecher unter die Augen zu treten.« Das Wort wollte ihm kaum über die Zunge. »Das bringe ich nicht fertig.«

      Baron Edgar nickte.

      »Ich verstehe Sie. Junge Leute begehen oft Dummheiten, die sie ein Leben lang bitter bereuen und bezahlen müssen. Ich glaube, daß Sie nicht schlecht sind, Herr Richter, aber labil und leichtsinnig. Nehmen Sie sich zusammen und führen Sie ein anderes Leben, meiden Sie Spielkasinos und Ihre alten Fehler.«

      »Das will ich tun. Ich verspreche es. Aber kann ich denn nicht in Deutschland bleiben, meine Stelle bei Möller & Cie kündigen und anderswo arbeiten und abbezahlen?«

      »So weit geht unser Entgegenkommen nicht. Wir haben auch eine Sorgfaltspflicht gegenüber anderen Arbeitgebern. Wie stellen Sie sich das vor? Mit einem günstigen Zeugnis können Sie nicht rechnen. Wenn Sie in der Bundesrepublik eine Stelle antreten wollen, fragt ihr zukünftiger Arbeitgeber auf jeden Fall nach Referenzen und Zeugnissen. Es ist für alle Beteiligten besser, wenn Sie weit weg sind. Wegen der Bürgschaft bin ich bereit, mit Ihrer Schwester zu reden.«

      Frank überlegte hin und her, aber er sah keinen anderen Ausweg. So stimmte er zu. Einen Einwand hatte er allerdings noch.

      »Wovon soll ich verreisen? Ich nehme an, daß ich schnell abreisen soll. Ich bin völlig bankrott.«

      Der Baron schnippte ein unsichtbares Stäubchen von seinem Jackettärmel.

      »Ich habe jemanden bei der Hand, der es übernehmen würde, Ihren Haushalt aufzulösen. Sie können mir auch Ihren Wagen überschreiben. Dafür erhalten Sie noch heute Geld.«

      Sie einigten sich auf viertausend Mark. Baron Edgar empfahl Frank als Reiseziel Rio de Janeiro.

      »Brasilien hat Zukunft«, sagte er. »Wenn ich Ihnen noch einen Rat geben darf, reisen Sie per Schiff und arbeiten Sie die Überfahrt ab, als Steward oder ähnliches. Sie werden Ihren Weg schon machen.«

      »Woher soll ich so rasch ein Visum nehmen?«

      »Das ist Ihre Angelegenheit, Herr Richter. Wenden Sie sich direkt an die brasilianische Botschaft, schützen Sie dringende Geschäfte vor. Oder gehen Sie in Rio illegal an Land. Auf jeden Fall haben Sie nur drei Tage, um Deutschland zu verlassen, anderenfalls sieht sich Konsul Möller genötigt, Anzeige zu erstatten.«

      Frank verabschiedete sich, er war total vernichtet. Drei Tage später rief er von Hamburg aus den Baron an, die gewünschten Papiere hatte er ihm unterschrieben. Unmittelbar nach dem Anruf ging er an Bord eines südamerikanischen Frachtschiffes. Frank hatte nicht gewagt, seiner Schwester noch einmal unter die Augen zu treten oder ihr auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten.

      *

      Sandra hatte in der Klinik Nachtdienst gehabt. Die Fälle, mit denen sie in der Klinik beschäftigt gewesen war, gingen ihr noch durch den Kopf. Da war


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