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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine PuljicЧитать онлайн книгу.

Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic


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straffte und Tess Qumisha zunickte. »Dann ist es Zeit.« Nur ein paar Minuten, dann würden die Ritter die SOL erreichen – und ihn holen. Er zwang ein zuversichtliches Lächeln auf seine Lippen. »Besser, ich gehe ihnen entgegen.«

      »Ich habe noch immer kein gutes Gefühl dabei«, mahnte die Kommandantin. »Wer sagt, dass sie dich nicht einfach hinrichten?«

      »Dafür hätten sie uns nicht extra durch die halbe Galaxis lotsen müssen.« Wenn BARILS Ritter seinen Tod gewollt hätten, wäre er mittlerweile ebenso Geschichte wie die Truvaud.

      Der Gedanke an das Volk, das er nicht hatte retten können, verursachte ihm Magenschmerzen. Dass er so tun musste, als hätte er das Vorgehen der Ritter auch noch gutgeheißen, ließ das Gefühl zu einem galligen Knoten in seiner Kehle anwachsen.

      »Gib gut auf unsere Leute acht, Kommandantin.« Damit wandte er sich um und ging durch das Schott, das aus der Zentrale führte.

      »Und, hast du deine Herrin vermisst?«, fragte er A-Kuatonds Roboter im Vorbeigehen.

      »BARIL ist immer bei uns. Sie sieht alles und ...«

      »Vergiss es.« Das war nicht die Herrin, die er gemeint hatte, und mit der theologischen Indoktrination der seelenlosen Aufpasser hatte er sich in den vergangenen Tagen bereits mehr als genug auseinandergesetzt.

      Qumisha hatte recht behalten: Sobald man einmal anfing, mit den Robotern zu sprechen, konnte man ihrem Geschwafel nicht mehr entrinnen. BARILS Botschaft nannten sie das, was sie rezitierten. Rhodan nannte es eher Fanatismus für Arme.

      Er trat in den Transmitter, der ihn zum Beiboothangar bringen würde, und war erleichtert, als die Wächtermaschine hinter ihm zurückblieb, auch wenn ihn im Hangar bereits die nächste erwartete. A-Kuatond war kein Risiko eingegangen. Ihre Roboter hielten jeden nur ansatzweise strategisch wichtigen Punkt der SOL besetzt.

      Nun zitierte sie Rhodan zu sich. Allein und unbewaffnet. Kein Wunder, dass Qumisha bereits mit dem Schlimmsten rechnete. Die Ritter behandelten die Terraner wie Kriegsgefangene. Und wenn sie ein Exempel statuieren wollten, war er der geeignetste Kandidat dafür.

      Unter dem wachsamen Auge des Roboters ging Rhodan zwischen den gelandeten Beibooten hindurch und zu der großen Freifläche hinüber, die vor dem Prallfeldschott lag. Er konnte die Raumfahrzeuge der Ritter durch das schimmernde Energiefeld hindurch sehen: drei winzige Punkte in der Schwärze des Alls, die rasch näher kamen. Dann jedoch verlangsamten zwei ihren Flug. Nur der kleine Tetraeder, A-Kuatonds Beiboot, schleuste durch den Energieschirm in den Hangar ein.

      Klein vielleicht im Vergleich zur zusammengesetzten Schlachtspitze, dachte Rhodan. Mit 125 Metern Kantenlänge war es trotzdem um einiges größer als die Leichten Kreuzer und Korvetten der SOL.

      Geduldig harrte Rhodan in der Mitte des Hangars aus, bis die Zentrifaal ihr Raumboot unmittelbar vor ihm zum Stillstand brachte. Weniger als zehn Meter trennten ihn von der glänzenden, fugenlosen Hülle der Pyramide. Eine absolut unnötige Machtdemonstration, wie überhaupt die gesamte Prozedur.

      Endlich öffnete sich die Luke an der Unterseite des Schiffs. A-Kuatond schwebte in einem Antigravitationsfeld herab, ihre blasse Haut schimmerte in dem Licht, das durch die Luke fiel, und verstärkte den Kontrast zu ihrer nachtschwarzen Uniform.

      »Du bist allein«, tönte ihre eisige Stimme durch den Hangar, zweifellos verstärkt durch ein Akustikfeld.

      »Und unbewaffnet.« Rhodan breitete die Arme aus, um die Sicht auf seinen Gurt freizugeben. »Wie geht es weiter?«

      Die Zentrifaal gab keinen Hinweis darauf, ob sein Verhalten sie zufriedenstellte. »Die Verhandlung findet in BARILS Adyton statt«, beschied sie knapp. »Du wirst mich begleiten.«

      »Dann mal los!« Es war schließlich nicht so, als hätte er die Wahl gehabt.

      Die Ritterin wich einen Schritt zurück, sodass auch er in den Bereich des Antigravs treten konnte. Sein Gewicht fiel von ihm ab, und ein kurzer Stoß genügte, um nach oben zu schweben – hinein in das Raumschiff der Frau, die er nicht an einem Genozid hatte hindern können.

      An ihrer Seite gelangte er durch einen Vertikalschacht bis in die Mitte des Tetraeders. Kühle Stille empfing ihn. Rhodan runzelte die Stirn. Außer den Betriebsgeräuschen des Schiffs, dem leisen Ticken eines Aggregats oder dem kaum wahrnehmbaren Summen von Energiezellen unter den Paneelen, war nichts zu hören.

      Keine Gespräche, keine Schritte ... A-Kuatonds seltsame Abscheu gegen lebende Begleiter schuf eine unheimliche Atmosphäre. Rhodan kam sich vor wie ein Fremdkörper, und das war er wahrscheinlich auch.

      Dann sah er die Zentrifaalroboter, die an den Arbeitsstationen der kleinen Zentrale standen. Nur das Kommandopult war mit einem Sessel versehen, auf den sich die Ritterin mit einer kontrollierten Bewegung sinken ließ.

      Perry Rhodan begriff, und mit einem Mal kam ihm die Situation gar nicht mehr so eindeutig vor.

      Ja, die Ritter hätten ihn bereits im Diulusystem beseitigen können. Aber die Ritter waren es gar nicht, die ihn anklagten – das tat nur A-Kuatond. Wenn sie nun behauptete, er hätte unterwegs Widerstand geleistet und sie angegriffen, gäbe es keine Zeugen, die ihrem Bericht widersprechen würden.

      *

      Die Ritterin tötete ihn nicht. Sie ließ zwar keinen Zweifel daran, dass allein seine Anwesenheit eine Zumutung war. Aber sie machte keinerlei Anstalten, ihm in irgendeiner Weise zu schaden. Tatsächlich schwieg sie den gesamten Flug über. Der Blick ihres dunklen Augenbands ruhte ausdruckslos auf ihm, die Hände lagen ruhig an den Armlehnen ihres Sessels – rechts die Krallen-, links die Schaufelhand.

      Perry Rhodan stand daneben wie ein vergessenes Möbelstück, dem man keinen rechten Platz zugewiesen hatte. A-Kuatonds finster wirkendes Starren und der gesunde Menschenverstand rieten ihm, nicht allzu auffällig auf die Anzeigen ihres Pults zu spähen. Aber wenn er ihr nicht den Rücken zuwenden wollte, gab es nicht viel anderes, auf das er sein Augenmerk legen konnte. Das Hauptholo war desaktiviert. Die Roboter hatten eine optische Darstellung der Weltraumumgebung des Tetraeders offensichtlich nicht nötig, um das Raumfahrzeug zu navigieren.

      Es war eine Erleichterung, als die drei Ritterbeiboote endlich den Planeten erreichten und landeten.

      Nun riskierte Rhodan doch einen Blick auf A-Kuatonds Holos. Er machte einige andere Schiffe aus, dahinter die ersten Ausläufer einer kleinen Stadt, zweifellos von Muaal, der Hauptsiedlung der Ritterwelt. Zwischen den eher niedrig gehaltenen Häusern ragte ein nach oben spitz zulaufender Turm auf, dessen Form Rhodan an den Eiffelturm erinnerte – sah man von der flachen, trichterförmigen Plattform ab, die frei über der Spitze schwebte. Sieben massive Dornen ragten aus dem Rand des Trichters wie die Zapfen eines Steuerrads und verliehen ihm eine bedrohliche Aura.

      »BARILS Adyton«, sagte A-Kuatond, die seinen Blick wohl bemerkt hatte. »Die Zitadelle des Ritterordens.«

      »Sehr einladend.«

      Die Ritterin verzog den kleinen Mund unter ihrem Kinn, sodass die spitzen Zähne darin aufblitzten. »Es sind die inneren Werte, die BARIL beurteilt.«

      War das ein Scherz? Eine Drohung? Rhodan konnte die Zentrifaalfrau nicht einschätzen, und sie gab ihm keine Gelegenheit, weiter darüber nachzudenken.

      Mit einer wischenden Geste öffnete sie die Bodenluke wieder, durch die sie hereingekommen waren. »Nach dir!«, befahl sie.

      Rhodan gehorchte. Er schwebte per Antigravstrahl nach unten aus dem Beiboot ins Freie, setzte die Füße auf den staubigen Boden von Kessaila und atmete tief ein. Die Luft roch nach Stahl, nach Gewürzen und Unrat. Irritiert zog er die Augenbrauen zusammen.

      A-Kuatond dagegen zeigte mit keiner Regung, dass sie daran etwas ungewöhnlich fand. Sie winkte mit ihrer Schaufelhand zu einem offenen Gleiter, der an der Seite des Raumhafens auf sie wartete.

      »Geh!«, forderte sie. »Man erwartet uns bereits.«

      Rhodan zuckte mit den Achseln. Er war es schließlich nicht, der Zeit mit sinnlosen Machtdemonstrationen vergeudet hatte.

      Kaum


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