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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine PuljicЧитать онлайн книгу.

Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic


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Sauce getunkt waren, mit der Gabel auf und beförderte sie in seinen breiten Mund, mit beträchtlichem Erfolg.

      »Hast du denn schon von Danton gehört?«, fragte er, während er zufrieden kaute.

      Anchi zögerte. »Ich denke, der Expeditionsleiter hat heute anderes im Sinn, als sich um eingehende Bewerbungen zu kümmern.« Auch er schob sich gekonnt einen Happen Nudeln in den Mund. »Weißt du, vielleicht will ich gar nicht in Dantons Nachwuchsakademie. Wir sind in einer völlig unbekannten Galaxis herausgekommen. Vielleicht hält sie noch ganz andere Abenteuer für mich bereit!«

      »Das ist es ja gerade!«, schwärmte Nadarr. »Wenn du in die SOL-Nachwuchsakademie aufgenommen wirst, bekommst du eine Ausbildung fürs Abenteuer! Man hört, Danton macht da ein richtiges Agententraining: Bodenlandungen auf feindlichen Planeten, Risikoeinsätze im Weltraum! Wenn Danton genug Leute hat, könnt ihr auch diesen Wachrobotern in den Blecharsch treten!«

      Erschrocken über die eigene Courage, drehte Nadarr sich um. Aber in der Kantine waren keine feindlichen Roboter postiert, denen die freche Bemerkung missfallen konnte. In ihrer Nähe saßen nur einige Solaner, die verkatert aussahen, aber insgesamt den Eindruck erweckten, als wäre dies für sie ein Tag wie jeder andere. Die SOL geriet nun einmal ab und zu in kosmische Transfertunnel und Raumgefechte oder wurde von fremden Mächten besetzt. Kein Grund, auf Pasta zu verzichten.

      Eifrig wandte Nadarr sich wieder an Anchi. »Sinya, Freddie, Jachlan und ich hätten uns nie getraut, uns überhaupt bei Danton vorzustellen. Wie ist er denn so? Ich meine, wenn man ihn persönlich trifft?«

      Anchi winkte ab. »Anders, als man denkt. Du kennst ihn doch auch.«

      »Ja, aber nur von Weitem. Ich habe noch nie mit ihm gesprochen. Es heißt, er ist schon uralt. Dabei sieht er nur so alt aus wie mein Vater.«

      »Sagst du nicht immer, dein Vater sei uralt?« Anchi lachte den Jungen an.

      Nadarr zeigte ein schiefes Grinsen. »Das stimmt!« Doch sofort starrte er wieder missmutig ins Essen. »Aber ich komm bestimmt nie in die Akademie. Was soll aus uns Gestrandeten denn schon werden? Wir sind keine Dantons oder Raumsoldaten.«

      Die Grübelei des Jungen traf Anchi härter, als er zeigen mochte. Tatsächlich waren die Neu-Solaner einfache Leute, jedenfalls im Vergleich zu der alten Besatzung, die die hochtechnisierte Umgebung eines Fernraumschiffs gewöhnt war. Sie waren als Dörfler in einem abgelegenen Tal des Riesenplaneten Evolux aufgewachsen, neben den im Sand vergrabenen SOL-Zellen, ohne zu wissen, worum es sich dabei gehandelt hatte. Sie hatten nichts von der Geschichte der SOL und den Wundern des Kosmos gewusst.

      Erst nachdem Perry Rhodan bei ihnen aufgetaucht war, hatten sie erfahren, dass Evolux eine künstliche Welt war, geschaffen von Lebewesen, die weit über der Entwicklungsstufe der Menschen standen. Die Gestrandeten hatten ihr Leben am Rande von Ereignissen geführt, die sie sich in ihren einfachen Köpfen niemals hatten vorstellen können.

      Und dann war Evolux kollabiert und sie wurden mithilfe einer unbegreiflichen Technik versetzt. Sie saßen in einer fremden Galaxis in einer Kantine der SOL und wickelten Nudeln um eine Gabel.

      »Wir sind hier!« Anchi klopfte mit dem Besteckstück auf den Tisch. »Und wir gehören hierher! Wir sind vielleicht eine Minderheit und erst seit wenigen Wochen an Bord. Aber wir sind Nachfahren der Kinder der SOL. Wir waren es, die Danton und die zehntausend anderen aus der Chaoszone rausgehauen haben. Nicht die haben uns gerettet, sondern wir haben erst einmal die gerettet! Schau, wir haben sogar den Transfer in diese neue Galaxis besser überstanden als die!«

      Er wies mit der Gabel um sich herum und hoffte, dass ihn keiner der Essenden hörte, sofern es sich um Alt-Solaner handelte. Verschwörerisch beugte er sich zu Nadarr vor. »Vielleicht wird eines Tages ja einer von uns Kommandant der SOL!«

      Nadarr machte große Augen. »Das kannst nur du schaffen!« Mit neuer Begeisterung und erheblicher Geschicklichkeit stopfte er einen Bissen nach dem anderen in den Mund. »Und wenn Danton sich bei dir meldet, sagst du sofort Bescheid, ja? Und erzählst mir alles darüber!«

      Gönnerhaft lehnte Anchi sich zurück. »Ganz bestimmt!«, versprach er.

      *

      Ennyas Anchi pfefferte seine Bordjacke aufs Bett und warf einen düsteren Blick auf die spärliche Einrichtung seines Quartiers, in dem alles untergebracht war, was er besaß. Das meiste davon waren Kleidungsstücke, die an Bord der SOL hergestellt worden waren. Sie lagen überall verstreut herum. Er hatte anderes zu tun, als Hemden zusammenzulegen.

      Außerdem gab es dafür Roboter. Nur, dass er den Servoroboter abgeschaltet hatte, weil er seine Ruhe haben wollte. Für einen Moment flackerte der irrwitzige Gedanke in ihm auf, dass er das getan hatte, als die SOL in einer anderen Galaxis materialisiert war.

      Ein Permanentholo zeigte die Außenumgebung der SOL: die Sternbilder der Galaxis Yahouna. Fünfhunderttausend Kilometer entfernt, aber dennoch deutlich zu erkennen, schwebte ein schillerndes rundes Objekt.

      Anchi wusste, dass es ein Planet war, obwohl er so fremdartig aussah: blau mit weißen Wolkenbändern und zwei bräunlich-grünen Kontinenten in der südlichen Hemisphäre. Ihn umgaben keine Kunstsonnen, die jede Stelle seiner Oberfläche beleuchteten. Er wurde nur von einer einzigen Riesensonne bestrahlt, die im Holo weit weg als kleiner, blau leuchtender Ball angezeigt wurde. Sie hieß wie der Planet selber Diulu. Die Planetenseite, die der Sonne gegenüberlag, verschwand in der Dunkelheit des Weltalls. Was mochten die Planetenbewohner fühlen, wenn es um sie herum dunkel wurde, weil Diulu sich von der Sonne wegdrehte?

      Anchi schüttelte sich. Würde er jemals auf so einem Planeten leben können?

      Er sah auf die herumliegende Kleidung und dachte kurz darüber nach, den Servoroboter wieder zu aktivieren. Seine Privaträume in der SOL-Zelle 2 boten mehr Luxus, als er sich sein Leben lang hatte vorstellen können. Und dennoch ...

      »Servo, Nachrichten!«, forderte er laut.

      »Keine neuen Nachrichten!«, antwortete wie aus dem Nichts die sanft modulierte Stimme des Kabinenservos.

      Ein Holo flammte auf und listete die bereits eingegangenen und als gelesen markierten Nachrichten auf. Darunter war auch die eine, die er erhalten hatte, während sich die SOL noch in Tare-Scharm aufgehalten hatte. Diese Nachricht hatte ihm mehr zu schaffen gemacht als die Pararealitäten, die damals über die SOL hereingebrochen waren und das goldene Schiff an den Rand der Zerstörung gebracht hatten.

      Grimmig tippte Anchi auf die betreffende Zeile, öffnete damit den kurzen Text.

      Er bestand nur aus wenigen Sätzen. Lieber Ennyas, lautete der erste, und dann: schlechte Nachricht!

      Wenigstens kam dieser Roi Danton gleich zur Sache. Das machte es nicht besser.

      Verärgert wischte Anchi die Nachricht weg.

      Verärgert über sich selbst, dass er sie überhaupt noch einmal geöffnet hatte.

      Während die anderen Gestrandeten damit beschäftigt gewesen waren, die Erlebnisse der letzten Wochen zu verarbeiten, die immerhin in der Zerstörung ihrer Heimat geendet hatten, hatte er sofort die Chance ergriffen, die sich ihm bot. Er hatte sich direkt nach seiner Ankunft an Bord der SOL bei Dantons Nachwuchsschmiede beworben.

      Und dann diese schnöde Antwort bekommen: ... haben diesmal leider keinen Platz für dich in unserem Team ... das bedeutet nicht, dass du keine andere tolle Aufgabe an Bord der SOL finden könntest ... vielleicht im nächsten Jahr noch mal bewerben ... Mit besten Wünschen für die Zukunft, ad astra, Roi Danton.

      Dabei hatte er nie persönlich mit Danton gesprochen. Einige seiner Spezialisten hatten Anchi verhört, wie er es bei sich nannte. Und ihn für nicht tauglich befunden.

      »Servo, erzähl mir etwas über Roi Danton!«

      »Roi Danton ist der Expeditionsleiter der SOL. Ihm obliegt die ...«

      »Das weiß ich«, unterbrach Anchi unwirsch. »Ich will mehr über ihn persönlich wissen, seine Vorlieben, seine Philosophie!«

      »Soll ich


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