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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine PuljicЧитать онлайн книгу.

Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic


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Gottes willen, nein!«

      Er konnte schlecht einfach den Expeditionsleiter der SOL anrufen, um ihn über seine privaten Gedankengänge auszuhorchen. Er wollte zuerst etwas finden, das ihn mit Danton verband.

      Anchi seufzte. »Was kannst du mir über sein Leben erzählen?«

      Er wusste, dass im Bordspeicher der SOL unzählige Informationen abgelegt waren; viele davon waren öffentlich freigegeben, und die konnte er auf vielfältige Art abrufen. Sogar eine Einpflanzung der Daten per Hypnoschulung in sein Gehirn war möglich. Alle Neu-Solaner waren auf diese Weise in die Bordfunktionen der SOL eingewiesen worden. Danach konnten sie quasi im eigenen Gehirn nachlesen, wie Antigravschächte und Kabinenservos funktionierten. Manche, wie Rytanaia, hatten auf diesem Weg sogar eine Pilotenausbildung erhalten.

      Dennoch war das Verfahren eine Methode der Wissensaneignung, der die meisten Neu-Solaner zutiefst misstrauten. Schließlich hatten die Bescheidenen Diener Senns, die im Tal der Gestrandeten den Ton angegeben hatten, die sogenannten Indoktrinatoren auf abscheuliche Weise missbraucht, um ihre Macht zu erhalten. Sie hatten damit das Gedächtnis der Kinder gelöscht, die sie in ihren Klan aufnahmen. Ohne jeden Skrupel hatten sie aus ihnen gehorsame, gefühllose Kreaturen gemacht.

      Unter anderem deswegen bevorzugte Anchi die Methode des Gesprächs, statt sich Informationen ins Gehirn pflanzen zu lassen. Auch wenn es nur das Gespräch mit einem Servo war.

      »Roi Danton wurde geboren am 16. August 2405 alter Zeitrechnung«, begann die Stimme des Servos.

      Anchi wurde flau im Magen. Zu einem Kunststück immerhin befähigte ihn der Crashkurs, den er per Hypnoschulung erhalten hatte: Er war in der Lage, sofort die sogenannte alte Zeitrechnung in die Bordzeit der SOL umrechnen. Auf der SOL schrieben sie den 7. November 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Das entsprach dem Jahr 5139 alter Zeit. Roi Danton war demnach über zweitausendsiebenhundert Jahre alt.

      Anchi hatte gewusst, dass der Sohn Perry Rhodans alt war. Aber das, was er in diesem Moment erfuhr, war geradezu unvorstellbar. Diese Information war bisher an ihm vorübergegangen, sie war komplett neu.

      »Er ist der Sohn von Perry Rhodan und Mory Rhodan-Abro«, fuhr der Servo fort. »Sein Geburtsname ist nicht Roi Danton, sondern Michael Reginald Rhodan.«

      Anchi hatte schon einmal gehört, dass Rhodan seinen Sohn Mike nannte. Das war also der Grund! Konnte er diese Information nutzen, Mike näherzukommen? Es wurde Zeit, dass er alle Details über Danton erfuhr. Es ärgerte ihn, dass er sich bislang dafür nicht interessiert hatte. Vielleicht hätte er das wissen sollen, bevor er sich zur Akademie gemeldet hatte.

      Der Automat plapperte weiter. »Seine Zwillingsschwester ...«

      »Moment!«, unterbrach Anchi. »Wie kam er zu dem Namen Roi Danton?«

      »Schon als kleines Kind entwickelte Michael Rhodan eine Affinität zu den Helden der Französischen Revolution. Das war eine regionale Entwicklung auf dem Planeten Erde, auf dem Michael geboren wurde. Sie hatte große historische Bedeutung: Rebellen gegen den König forderten Freiheit und Unabhängigkeit. Später, als Michael Rhodan sich von seinem Vater lossagte und auf eine große Reise ging, nannte er sich als ›König der Freihändler‹ Roi Danton. Er kleidete sich ...«

      Während der Servo weiterredete, überlegte Anchi, was er mit diesen Informationen anfangen konnte. Sollte er sich als Bruder im Geiste zeigen, der in den Kleidern eines terranischen Edelmanns durch die SOL stolzierte? Unsinn, so etwas würde jeder sofort als Anbiederung erkennen! Dann hätte er es nicht anders verdient, wenn Roi Danton ihm nie wieder eine Chance gäbe, in die SOL-Akademie aufgenommen zu werden. Er musste subtiler vorgehen. Er musste Danton zeigen, dass er, Ennyas Anchi, ein Mann nach Dantons Herz war.

      Der Servo plapperte und plapperte, und Anchi hörte gar nicht mehr genau hin. So viel war klar, Roi Danton hatte ein abenteuerliches Leben geführt. Ein Leben voller Husarenstücke und großer Reisen. Danton hatte sich vom Vater gelöst und sein Leben auf eigene Füße gestellt. Manchmal falsche Entscheidungen getroffen und düstere Zeiten erlebt.

      Aber immer war er zurückgekommen, stärker als zuvor, und immer war er dorthin gegangen, wo die wirklich großen Dinge geschahen. Er war an Bord der SOL gewesen, als diese gebaut wurde, und immer wieder zu ihr zurückgekehrt. Zur SOL, die nun auch Ennyas Anchis Heimat war.

      Anchi trat an die permanente Holoprojektion, die den Blick ins All zeigte. Welche Abenteuer würden ihnen in Yahouna noch bevorstehen? Und welchen Anteil würde er daran haben?

      Wie es im Moment aussah: keinen!

      Er überlegte, was er Nadarr erzählen würde, wenn er ihn wiedertraf. Er mochte es, wie der Junge ihn vergötterte, genau so wie Sinya und Freddie und die anderen es taten. Sogar Rytanaia hatte er mit seinen Geschichten schon in den Bann ziehen können, obwohl sie bereits in der Zentrale der SOL gearbeitet und Danton und Rhodan persönlich kennengelernt hatte.

      Inzwischen hatten dort die Alt-Solaner wieder das Ruder übernommen, jene Raumfahrer, die ihr Handwerk nicht nur aus der Hypnoschulung kannten, sondern von richtigen Fahrten durch den Weltraum.

      Anchi spürte, dass er müde wurde, trotz der aufregenden Ereignisse des Tages. Mit einem Zuruf an den Servo dimmte er das Licht in der Kabine.

      Er ruckte empört hoch, als ihn ein Summton aus leichtem Schlummer riss. Für einen Moment war Anchi verwirrt. Wie spät war es denn?

      Er sprang auf, zupfte sein Hemd gerade und ging die paar Schritte zur Kabinentür.

      Die Bedeutung des Summtons war ihm vertraut: Jemand benachrichtigte ihn, dass er direkt vor Anchis Quartier stand! Rytanaia?

      »Öffnen!«, befahl Anchi, etwas schroffer als beabsichtigt und ohne vorher zu fragen, wer ihn sehen wollte.

      Als die Kabinentür lautlos zur Seite fuhr und den Blick auf den SOL-Korridor vor dem Quartier freigab, zuckte Anchi zusammen.

      Vor ihm stand ein adretter rotblonder Mann, der aussah, als wäre er um die fünfzig, in Wahrheit aber sehr viel älter war. Er trug eine einfache Borduniform der SOL.

      »Bonjour, mein Name ist Roi Danton«, sagte der Mann und machte eine elegante Bewegung mit der Hand. »Ich benötige eine Besatzung für die Korvette CALAMAR. Wir wollen einen kleinen Ausflug machen. Möchtest du mich begleiten?«

      2.

      CALAMAR

      Seite an Seite eilten Ennyas Anchi und Roi Danton durch die Korridore der SOL: von den Mannschaftsquartieren nahe dem Mittelsektor der SOL-Zelle 2, in der Anchi wohnte, zum äußeren Ende des Ringwulstes, in dem sich die Hangars für die Sechzig-Meter-Korvetten befanden. Wenn ihnen Besatzungsmitglieder der SOL entgegenkamen, lächelte Anchi sie an, auch wenn er sie gar nicht kannte.

      Wenn ihnen Wachroboter begegneten, zuckte er jedes Mal innerlich zusammen. Aber die Roboter hatten nichts gegen ihren Spaziergang. Offenbar nicht.

      So stolz Anchi darauf war, dass Danton ihn mitgenommen hatte, so wenig wusste er von dem Abenteuer, auf das der sich einließ. War Danton ein Fehler unterlaufen, und er wollte eigentlich einen anderen Mann mitnehmen? Wusste er nichts von Anchis gescheiterter Bewerbung bei seiner Akademie? Hatte Danton die Ablehnungsnachricht gar nicht persönlich verschickt, sondern einer seiner Leute?

      Solange Danton neben ihm ging, sollte es Anchi egal sein. Aber tief in seinem Innern fürchtete er, der Expeditionsleiter der SOL würde bald den Fehler bemerken und ihn zurückschicken.

      »Das ist die CALAMAR!«, erläuterte Danton, als sie im Beiboothangar auf eine der Korvetten zusteuerten, eine sechzig Meter durchmessende Kugel mit goldener Soloniumhülle. Die Korvetten der SOL hatten ebenso wie ihr Mutterschiff einen Ringwulst, in dem hauptsächlich die Triebwerksanlagen untergebracht waren. Sie waren damit kleinere Ausgaben einer SOL-Zelle.

      »CALAMAR?«, fragte Anchi unbeholfen, nur um überhaupt etwas zu sagen. Er kam sich dabei reichlich dumm vor.

      Danton verzog keine Miene und gab bereitwillig Auskunft. »Kalmare oder Tintenfische sind Unterwasserlebewesen, die sich besonders


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