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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine PuljicЧитать онлайн книгу.

Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic


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das Bespitzeln von Privatquartieren nicht gestattet. Aber wer wusste, welche Regeln in diesem Dunkelzentrum galten? So sprachen sie über codierten Helmfunk miteinander.

      »Bevor wir nach Informationen suchen, müssen wir herausfinden, was die von den Fengolyonen wollen«, sagte Danton mit ernstem Gesicht.

      Da hatte er recht. Sie hatten keine Ahnung von den Rollen, die sie spielen sollten. Es war schon unverschämtes Glück gewesen, dass an Bord von S-1 offenbar keiner wusste, wie die Fengolyonen aussahen. Und niemand war auf die Idee gekommen, ihr Aussehen mit irgendwelchen Daten abzugleichen.

      Würden die vier Menschen als die Hyperphysik-Spezialisten auftreten, als die sie erwartet wurden, forderten sie das Glück zu weit heraus.

      »Und dann wollen wir wissen, was die da eigentlich zusammenbauen«, fuhr Danton fort. »Vielleicht finden wir sogar etwas über diesen Haldukass raus.«

      Von Haldukass wussten sie ebenfalls nicht, wer er eigentlich war, ja noch nicht einmal, wie er aussah oder was seine eigentliche Aufgabe war. Danton hatte untersagt, solche offensichtlichen Dinge über Nachrichten- und Informationssysteme zu ermitteln. »Wenn wir nach etwas fragen, das anscheinend jeder weiß, könnte das ja auch gespeichert und ausgewertet werden«, hatte er orakelt.

      So war alles, was sie bislang über Haldukass wussten, auf Kerejakk in Erfahrung gebracht worden. Haldukass war der Oberaufseher des Dunkelzentrums, und er erwartete die Hyperphysiker für eine wichtige Aufgabe. Darüber hinaus machten Zehntausende von Arbeitern, die es auf den zwölf Raumstationen um die Nebelzone gab, Witzchen über ihn, fürchteten ihn aber.

      Anchi sprach sich selbst Mut zu: Ihm war es zu verdanken, dass sie immerhin über diese Informationsfetzen verfügten, und durch Dantons jahrtausendelange Erfahrung mit solchen Situationen und die kalte Abgebrühtheit seiner Raumsoldaten waren sie damit bisher doch ganz gut durchgekommen. Gewiss würde es ihnen nun auch gelingen, diese ganze Militärbasis an der Nase herumzuführen, oder an den Tentakeln oder welch ausgefallenen körperlichen Merkmalen auch immer.

      Danton öffnete den Helm und fragte laut in den Raum hinein: »Was ist unsere Aufgabe?«

      Es war sicherlich nicht verräterisch, diese Frage zu stellen. Selbst die fengolyonischen Hyperphysiker wussten bestimmt nicht im Detail, warum Haldukass sie ins Mauritiussystem beordert hatte.

      Auf dem runden Tisch vor ihnen öffnete sich ein Holo, auf dem eine stilisierte Darstellung der S-1-Raumstation rotierte. »Ihr erhaltet in Kürze eine Einweisung in die Aufgabe, für die ihr angefordert wurdet«, sagte die fremdartige, aber angenehm klingende Stimme des Pendants dieser Station zu einem Kabinenservo. Der Translator übersetzte beinahe zeitgleich.

      »Ja, aber wann ist ›in Kürze‹?«, fragte Danton. »Haben wir ... hm ... Zeit, uns frisch zu machen und ein wenig umzusehen?«

      Beinahe erwartete Anchi SENECAS »Das wüsste ich aber!« als Antwort. Aber die automatische Stimme des Kabinenservos sagte nur: »Euer Ansprechpartner erwartet euch in zwanzig Minuten im Hyperphysik-Labor.«

      Die zwanzig Minuten waren eine Zeiteinheit in der Verkehrssprache der Galaxis Yahouna, die vom Bordgehirn der CALAMAR erkannt und von den Translatoren bereits korrekt umgerechnet worden war. Ein Lageplan des Dunkelzentrums, den sie einfach ins Holo schalten konnten, zeigte ihnen, dass sie das Hyperphysik-Labor in drei Minuten über die nächste Antigravstraße erreichen konnten.

      Damit wurde es ernst.

      *

      Der Ansprechpartner erwies sich als Triumvirat aus einem Hammerkopfwesen und zwei blassen Humanoiden mit Walrossköpfen. Je länger sie mit den Solanern redeten, desto sicherer fühlte sich Anchi in ihrer Tarnidentität als fengolyonische Wissenschaftler.

      »Diese Station ist die zentrale Steuerstelle der gesamten Operation«, erklärte einer der grob menschenähnlichen Wissenschaftler. Sein plump wirkender Kopf war mit feinen Härchen überzogen. Anders als ein Walross hatte er keine Stoßzähne, aber einen breiten Mund mit herabhängenden Barten. Seine Haut war beinahe weiß und von feinen Rissen übersät. Vielleicht ließ das auf ein hohes Alter schließen.

      »Hier fallen die Entscheidungen, die von allen Stationen umgesetzt werden«, fiel der andere Walrosswissenschaftler ein, der noch weißer und runzliger war als der erste. »Eurer Arbeit hier kommt also entscheidende Wichtigkeit zu.«

      Anchi nickte. Der Wissenschaftler würde sie wahrscheinlich zu konzentrierter Arbeit antreiben.

      Der ältere Wissenschaftler sah Anchi geradewegs an. »Wie ihr bereits wisst, ist unser Ziel, mit allen zwölf Stationen eine stabile extrauniversale Portalsektion zu schaffen.«

      Was bei allen Geistern der SOL war eine extrauniversale Portalsektion? Anchi lächelte die aufsteigende Panik weg und tat so, als wüsste er genau, wovon der Yahounaer sprach.

      Der redete einfach weiter, wurde dabei immer kryptischer. »Aber was wir bisher erreicht haben, ist ganz und gar nicht stabil. Krefferk ist es entgegen seiner Versprechungen immer noch nicht gelungen, zuverlässige Kompanten herzustellen.«

      Anchi wurde heiß. Der Wissenschaftler redete von Dingen, von denen die Solaner keine Ahnung hatten. Wer war Krefferk? Was war ein Kompant? Ihre Gesprächspartner gingen offenbar davon aus, dass den Fengolyonen diese Begriffe bekannt waren.

      »Wie soll es uns gelingen, Kompanten herzustellen, wenn es Krefferk nicht gelungen ist?«, fragte Danton kaltblütig.

      Danton hatte solche Gespräche bestimmt schon tausendmal geführt. Er hatte nichts in der Hand und bluffte eiskalt. Er nahm einfach die Informationen, die der Walrossmann ihm gegeben hatte, und formte sie zu einer Frage um, die so klang, als wisse er genau Bescheid.

      Der Walrossmann grunzte. »Ihr sollt keine Kompanten züchten. Das wäre überhaupt nicht euer Fachgebiet.« Er warf Danton einen strafenden Blick zu.

      Verdammt!, dachte Anchi in aufsteigender Panik.

      »Krefferk hat versagt, und Haldukass ist kein geduldiger Mann. Wie sich ebenfalls bereits herumgesprochen haben dürfte ... Er ist es endgültig leid, sich von Krefferk und seiner Unfähigkeit abhängig zu machen. Deshalb hat er euch angefordert. Ihr sollt einen Weg finden, ohne Kompanten in die Zone einzufliegen.«

      In Anchis Kopf wirbelten die Gedanken. Mit Zone war zweifellos die Nebelzone gemeint, das faszinierende Gebilde, um das sich alles drehte. Sie hatten bereits Raumflugkörper in sie ein- und ausfliegen gesehen, zuletzt das stabförmige schwarze Schiff. Dazu brauchten sie also gezüchtete Kompanten, was immer das war!

      Der runzlige Wissenschaftler war während seiner Rede abwechselnd vor jeden von ihnen getreten. Nun blieb er wieder vor Anchi stehen.

      »Die extrauniversale Portalsektion ...«, hörte Anchi sich selber sagen. Er musste improvisieren, wie Danton! Das war es doch, was er besonders gut konnte! Tapfer dachte er daran, wie er später Nadarr von diesem Gespräch erzählen würde. »... befindet sich per Definition außerhalb des Standarduniversums. Wir erreichen sie, indem wir durch den fünfdimensionalen Hyperraum in den extrauniversalen Bereich vorstoßen und ...«

      Der Wissenschaftler schnaubte verblüfft, wandte sich von Anchi ab und baute sich vor Danton auf. »Habt ihr die Grundlagen der Hyperphysik im Kindergarten gelernt? Bist du sicher, dass du die Besten eures Fachs mitgenommen hast? Seid ihr überhaupt Hyperphysiker?«

      Anchi merkte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.

      »Was unser junger Kollege sagen wollte ...«, griff Matabiau beherzt ein, »... ist, dass es nicht ausreicht, Messungen im fünfdimensionalen Spektrum vorzunehmen, um einen Weg zu finden, die extrauniversale Portalsektion zu erreichen. Habt ihr schon eine Möglichkeit gefunden, die Relationen der Kontinua zu vermessen, um den Transfer in die extrauniversale Zone zu stabilisieren?«

      »Noch nicht«, brummte der Yahounaer halbwegs gutmütig. »Deswegen haben wir euch ja angefordert. Habt ihr eine Theorie der Relationen der Kontinua, mit der ihr arbeitet?«

      »Selbstverständlich!«, antwortete Matabiau verbissen. »Wir arbeiten mit einem theoretischen Konstrukt, das wir Strangeness


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