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Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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und Daniel sahen Licht im Haus. »Die Kinder sind doch munter geworden«, seufzte Fee.

      »Lenni ist doch bei ihnen«, sagte Daniel beruhigend.

      Die Kinder schliefen, aber Lenni war wach.

      »Grad hat der Herr Hof-lechner ganz aufgeregt angerufen«, stotterte sie. »Es ist was passiert. Er weiß nicht, was er tun soll.«

      Fee bewies wieder mal ihr phantastisches Gedächtnis. Sie hatte trotz der langen Nacht die Telefonnummer des Jagdschlössels im Kopf, und sie wählte sie gleich.

      Jetzt war Kathi am Telefon. »Bitte, entschuldigen S’, Frau Doktor«, stammelte sie, »aber wir haben das Fräulein Ramirez im Park gefunden. Der Wastl hat sie aufgespürt. Was sollen wir nur tun? Sie ist bewußtlos und ganz unterkühlt.«

      »Hüllen Sie sie in warme Decken«, sagte Fee, »wir kommen gleich.« In Windeseile streifte sie das Abendkleid ab, zog eine lange Hose und einen warmen Pullover an.

      Daniel ließ es dabei, sich der Krawatte und der Jacke zu entledigen und ebenfalls einen warmen Pullover anzuziehen.

      »Und Sie können in der Behnisch-Klinik anrufen, Lenni, daß wir möglicherweise eine Patientin bringen«, sagte er.

      Und was hörte Lenni daraufhin von Dr. Behnisch?

      »Geteilte Freude ist doppelte Freude, Lenni. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Ein ganz gutes Neues Jahr, gute Lenni.«

      Es hätte schon besser anfangen können, dachte Lenni. Sie konnte wieder ins warme Bett kriechen, aber sie schaute doch erst nach den Kindern, aber die schliefen. Für sie war es eine Nacht wie jede andere.

      *

      Sepp und Kathi Hoflechner konnten den Nordens nur leid tun. Da hatten sie sich so viel Mühe gegeben, ihren Gästen einen fröhlichen Rutsch ins neue Jahr zu bereiten, und nun ließ es sich wieder so dramatisch an.

      »Der Silvester scheint was gegen uns zu haben«, meinte Kathi beklommen. »So ein schönes Mädchen.«

      Fee war erschrocken gewesen, als sie das exotisch aussehende Mädchen erkannt hatte.

      »Wie ist der Name?« fragte sie, während Daniel die schöne Fremde untersuchte.

      »Juanita Ramirez, so hat sie sich eingeschrieben«, sagte Kathi. »Und gezahlt hat sie auch gleich für vier Tage im voraus. Und sie hat auch was ins Safe gelegt, Frau Doktor. Man brauchte nicht mißtrauisch sein. Sie hat auch gut deutsch gesprochen.«

      »Und der Mann, mit dem sie am Tisch saß?« fragte Fee.

      Kathi zuckte die Schultern. »Er ist erst so gegen zehn gekommen. Er hat gesagt, daß er mit der Senhora verabredet ist.«

      Es klang komisch, wie Kathi dies in ihrem bayerischen Dialekt sagte, aber zum Lachen war Fee nicht zumute.

      »Er hat Senhora gesagt?« fragte sie. »Nicht Senhorita?«

      »Nein, Senhora, das weiß ich genau, weil doch ich mit ihm gesprochen habe. Ein Zimmer wollte er nicht haben. Und seinen Namen hat er auch nicht genannt. Aber es war ja schon so eine Stimmung, daß ich mir auch gar nichts gedacht habe. Da sind doch so viel Leute gekommen, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten. Wir haben uns so gefreut, daß Sie so lustig waren, und nun müssen wir Ihnen das zumuten.«

      »Darüber machen Sie sich mal keine Gedanken, Frau Hoflechner«, sagte Fee. »Das kommt schon wieder in Ordnung.«

      »Wenn wir nur nicht die Polizei holen müßten, das schadet doch dem Ruf«, seufzte Kathi.

      »Dazu brauchen wir keine Polizei«, sagte Fee. »Wir bringen die junge Dame in die Behnisch-Klinik. Kann ich mal ihr Zimmer sehen und ein paar Sachen für sie mitnehmen?«

      »Ja, freilich, gern. Ich bin nur froh, daß die andern Gäste nichts gemerkt haben. Ein paar feiern immer noch.«

      Man hörte es. »Wer denkt denn schon an so was«, sagte Kathi, als sie mit Fee zu dem Zimmer ging, das Juanita Martinez bewohnt hatte. Da saß der Wastl vor der Tür, ein schneeweißer Hirtenhund, der Fee jetzt schwanzwedelnd begrüßte.

      »Ein guter Wachhund ist er, und die junge Dame war gleich nett zu ihm«, erzählte Kathi, »alle Gäste sind nicht so. Er darf eigentlich auch nicht hier rauf.« Sie streichelte den Kopf des Hundes. »Das weißt du doch, du Schlawiner. Was machst du denn hier?«

      Wastl bequemte sich erst von der Tür weg, als Kathi diese aufschloß.

      Das Bett war aufgedeckt, aber nicht benutzt. Die Koffer standen offen da, aber sie waren nicht ausgepackt.

      Kathi meinte dann allerdings, daß die junge Dame wohl schon wieder gepackt hätte.

      Die Koffer waren teuer, wie auch die Kleidung. Das stellte Fee sofort fest. Eine Handtasche stand auf dem Tischchen, aber sie enthielt weder Geld noch Papiere. Sonst aber war nichts Auffallendes zu bemerken.

      Fee schloß den kleineren Koffer, wie er dastand und nahm ihn mit. Als sie herunterkam, war das Mädchen schon wieder in warme Decken gehüllt.

      »Leichte Erfrierungen«, sagte Daniel, »aber lange kann sie nicht draußen gelegen haben in dieser klirrenden Kälte. Wir werden sie in die Klinik bringen. Sie muß überwacht werden.«

      Er trug das Mädchen zu seinem Wagen. Es bereitete ihm keine Mühe. Er war kräftig und sicher auf den Beinen.

      »Wo hat Wastl sie gefunden?« fragte Fee Sepp Hoflechner.

      »Da drunten, nahe beim Teich. Viel hätte nicht gefehlt, daß sie da hineingestürzt wäre. Ganz gewiß ist sie gerutscht, man hat es im Schnee gesehen. Ich denke, daß sie noch frische Luft schnappen wollte. Den warmen Pelz hat sie ja angehabt, wenigstens das glücklicherweise.«

      Es war ein kostbarer Luchsmantel, wie Fee schon festgestellt hatte. Alles in allem, was sie von dieser Fremden hatte feststellen können, mußte sie sich fragen, wie diese ausgerechnet auf das Jagdschlössel gekommen sein mochte, das kein Hotel der Luxusklasse war.

      »Du bist ein bißchen vorlaut gewesen, Fee«, sagte Daniel.

      »Wieso?« fragte sie erstaunt.

      »Es ist wohl doch ein Fall für die Polizei.«

      »Wie kommst du darauf?«

      »Ihr Körper weist Spuren eines Kampfes auf. Und der hat gewiß nicht stattgefunden, als sie den Mantel anhatte. Das Kleid ist zerrissen, und mit dünnen Abendschuhen macht man nicht einen nächtlichen Spaziergang im Schnee. Jedenfalls nicht freiwillig.«

      »Vielleicht doch, wenn man etwas zuviel getrunken hat«, sagte Fee.

      »Sie hat nicht getrunken. Sie wurde durch einen Schlag auf den Hinterkopf betäubt. Die Wunde hat geblutet.«

      »Ich war in ihrem Zimmer. Da sah man keine Spuren eines Kampfes.«

      »Das werden wir uns noch genauer anschauen«, sagte er.

      »Und warum hast du nicht die Polizei gerufen?« fragte Fee.

      »Weil mir die Hoflechners leid tun. Silvester soll nicht zu einem Trauma für sie werden. Und außerdem braucht man die Polizisten ja nicht in der Silvesternacht zu bemühen, wenn kein dringender Anlaß besteht.«

      »Was uns betrifft, wäre es mir lieber gewesen, der Wastl hätte die reizende Juanita gefunden, bevor wir heimfuhren«, meinte Fee, denn nun rieselte der Schnee in dicken Flocken herab, und er deckte wohl auch zu, was es an möglichen Spuren gegeben hätte. Aber dann dachte Fee, daß auch dieses junge schöne Geschöpf ganz vom Schnee zugedeckt worden wäre, hätte es den wachsamen Wastl nicht gegeben. Und plötzlich kam ihr der Gedanke, daß es der Hund gewesen sei, der denjenigen, von dem Juanita in Gefahr gebracht worden war, vertrieben haben könnte.

      Wie gut sie wieder einmal kombiniert hatte und wie klug Wastl war, sollte sie aber erst nach dem Neujahrs-tag erfahren.

      Jenny Behnisch nahm sich der Bewußtlosen an. »Dieter konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten«, sagte sie »Er hat ein


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