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Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa SimonЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 10 – Familienroman - Lisa Simon


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ich das zum Ausgleich. Sag lieber gar nichts und überlaß es ihm.«

      »Ich muß jetzt gleich zur Vorsorge. Stell dir vor, Frederik ist zu Hause und paßt auf Johannes auf. Er hat extra seine Vorlesung sausen lassen.«

      »Wie nett von ihm. Kommt er denn gut klar mit Johannes?«

      »Na ja, noch ein bißchen ungeübt, aber das wird noch.«

      »Mag er denn Kinder? Ich meine, habt ihr darüber gesprochen?«

      Was hatte er Marion wohl erzählt?

      »Er sagt, er kann sich noch kein Urteil erlauben, weil er nie mit ihnen zu tun hatte. Aber weil er so… verliebt in mich ist, liebt er auch Johannes.«

      »Dann ist es ja gut. Wollt ihr zusammenziehen?«

      »Soweit sind wir noch nicht. Aber ich hoffe es. Endlich ein Mann, der frei ist und nicht irgendwo eine Ehefrau sitzen hat. Ich bin so froh…«

      »Das kannst du auch sein. Schon allein, daß du von diesem Ekel Derrik frei bist…«

      »Ich muß los. Ich wollte nur kurz reinschauen. Komm doch mal wieder rüber.«

      Kristin ersparte es sich, ihre Freundin darauf hinzuweisen, daß sie es war, die nie mehr Zeit hatte.

      Marion mußte sich wirklich beeilen. Sie wußte, daß Frederik nicht ganz freiwillig gekommen war, um auf Johannes aufzupassen, und sie wollte ihn nicht überfordern. Aber er hatte natürlich sofort eingesehen, daß sie Kristin im Moment nicht schon wieder fragen konnte.

      Ihr Frauenarzt hatte noch drei Patientinnen vor ihr zu behandeln, wie die Sprechstundenhilfe Marion mitteilte. Sie setzte sich also geduldig ins Wartezimmer. Nach einer halben Stunde fragte sie nach, wie lange sie noch warten müsse.

      »Es ist ein Notfall dazwischengekommen. Es wird noch ein wenig dauern.«

      »Kann ich kurz telefonieren. Ich muß dem Babysitter Bescheid sagen.«

      Man schob ihr das Telefon hin. Marion wählte ihre Nummer. Es dauerte einen Moment, bis sich Frederik meldete. Er klang atemlos.

      »Ich bin es. Du, ich weiß nicht genau, wann ich wiederkomme. Ich bin noch nicht dran gewesen.«

      »Na ja, dann läßt sich das nicht ändern.«

      Begeistert klang es nicht. Marion kämpfte mit einer kurzen Panik. Wenn e r sich nun überfordert fühlte und sich wieder von ihr trennte? Das wäre unerträglich…

      »Hallo? Mach dir keine Gedanken, wir kommen schon klar.«

      »Wirklich? Ich meine, sonst lasse ich es und komme…«

      »Nein. Das mußt du wirklich nicht tun. Alles in Ordnung.«

      »Du bist wirklich ein Schatz.«

      »Ich weiß«, gab er zurück und lachte.

      Marion legte auf. Ihr Herz klopfte schneller, wie immer wenn sie mit Frederik sprach, aber auch schon, wenn sie nur an ihn dachte. Was hatte sie nur für ein Glück! Ein solcher Mann, fröhlich, gut aussehend mit diesen unglaublich blauen Augen, zärtlich, ein guter Liebhaber und dann noch kinderlieb. Mehr konnte keine Frau erwarten. Daß er noch eine Weile studieren würde, machte nichts. Sie verdiente genug, wenn sie ganz genau rechnete. Natürlich wäre dann kein Urlaub mehr drin und neue Kleidung bestimmt auch nicht, aber sie hatte doch eigentlich auch genug anzuziehen…

      »Frau Altmann, bitte.«

      Na endlich. Voller Ungeduld betrat sie das Sprechzimmer. Wenn sie hier bald fertig war, hätte Frederik vielleicht noch ein bißchen Zeit, bevor er los mußte. Johannes würde dann seinen Mittagsschlaf halten…

      Dr. Huber war immer sehr gründlich. Und bei Marion besonders, denn sie hatte die letztjährige Untersuchung einfach immer wieder verschoben, bis nun zwei Jahre daraus geworden waren. Zuletzt war sie vor Johannes’ Geburt zur Krebsvorsorge gewesen, wie er nachrechnete.

      »Ich fühle mich sehr wohl. Da wird wohl nichts sein.«

      »Hmm. Dann wollen wir mal sehen.«

      Er machte einen Abstrich, tastete herum – es zwickte ein bißchen, aber das schien normal zu sein – untersuchte auch rektal, was der Grund war, warum Marion diese Krebsvorsorge absolut abscheulich fand, wenn sie auch einsah, daß es sein mußte.

      »Gut, das sieht ganz gut aus. Natürlich können wir erst Näheres sagen, wenn das Ergebnis da ist. Nun noch die Brust.

      Er tastete ihre Brüste ab. Dabei schloß er die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Jedenfalls hoffte sie, daß das der Grund war. Gleich rügte sie sich selbst wegen ihrer Gedanken. Seit sie Frederik kannte, war sie beträchtlich lockerer geworden.

      Plötzlich stockte Dr. Huber, öffnete die Augen, warf ihr einen kurzen Blick zu und tastete noch einmal fester. Das tat weh.

      »Au…«

      »Tut es weh? So auch?«

      Er schob die gestreckten Finger von unten gegen die Brust und strich langsam nach oben. Marion zuckte zusammen.

      »Ja, das tut auch weh. So fest haben Sie letztes Mal nicht gedrückt.«

      »Doch, so fest drücke ich immer. Da scheint mir eine kleine Verhärtung zu sein. Auf jeden Fall muß das näher untersucht werden.«

      Marion wurde flau. Sollte das vielleicht heißen, daß sie… Nein, das war unmöglich. Das konnte und durfte nicht sein. Niemals. Nicht sie. Sie nicht…

      Bitte…

      »Frau Altmann? Setzten Sie sich und atmen Sie tief durch. Noch heißt das überhaupt nichts.«

      »Aber… es könnte…«

      »Ich möchte weder Spekulationen abgeben noch Sie beunruhigen. Um das klar zu bekommen, werde ich Sie sofort zur Mammographie schicken.«

      »Ich will das nicht. Ich habe gelesen, daß es oft mehr schadet als nützt.«

      »Das mag sein, wenn es um eine reine Routineuntersuchung geht, aber in diesem Fall ist es begründet. Es muß abgeklärt werden. Wir machen auch eine Röntgenaufnahme. Und wenn dann nicht alles ganz klar ist, möchte ich Sie in die Klinik einweisen.«

      Er wollte sie nicht beunruhigen? Als nächstes würde er ihr erklären, wie der Schnitt bei einer Amputation gelegt würde!

      »Tut mir leid, aber ich möchte mich erst kundig machen.«

      Jetzt sah er sie scharf an, und blinzelte dann.

      »Entschuldigen Sie, Frau Altmann, ich habe Sie wohl doch ein wenig überfordert. Aber wir müssen das wirklich abklären. Sie haben doch ein kleines Kind, und das braucht eine gesunde Mutter, nicht wahr?«

      Wie gemein von ihm, sie an ihre Verantwortung zu erinnern! War es schon so ernst? War er schon so sicher, daß man etwas finden würde, das keine vergrößerte Milchdrüse war.

      Ich habe keinen Krebs. Das gibt es nicht in meiner Familie, sagte sich Marion auf dem Weg zur Röntgenpraxis pausenlos. Aber es nützte nicht viel. Die Angst hatte sich in ihrem Bauch festgebissen. Und die Brust tat jetzt auch weh.

      Wieder mußte sie warten. Eigentlich sollte sie Frederik anrufen. Wenn sie nach Hause kam, hatte er mit Sicherheit auch die wichtige letzte Vorlesung versäumt. Sie könnte ihn bitten, Johannes zu Kristin zu bringen. Aber komischerweise war sie nicht so erpicht darauf, die beiden zusammenzubringen. Dazu war ihre Beziehung noch zu neu. Vielleicht funktionierte diese Liebe auf den ersten Blick auch rückwirkend. Dann könnte sich Frederik fragen, ob er wirklich die richtige Entscheidung getroffen hätte, zumal er sicher gereizt wäre, weil er so lange aufpassen mußte…

      Nein, sie wüßte sowieso nicht, was sie ihm sagen sollte. Sie schliefen jetzt erst seit ein paar Tagen zusammen. Wie konnte man so einem Mann denn sagen Du mußt noch länger aufpassen, weil mein Frauenarzt glaubt, daß ich Brustkrebs haben könnte? Das war einfach nicht vorstellbar!

      *

      »Da


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