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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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haben die drei Jungens mit ’nem Trick außer Gefecht gesetzt?« Harry wollte es genau wissen. Doch Parker hütete sich zu sagen, daß er einen seiner Kugelschreiber verwendet hatte, um die Gangster einzuschläfern. Toland und Willie hatten das Zischen sicher hoch gehört, aber sie hatten nicht mehr reagieren können. Das Schlafgas, komprimiert im Kugelschreiber, war durch das Schlüsselloch geblasen worden und hatte den gewünschten Effekt hervorgerufen.

      Wie gesagt, das alles sagte Parker nicht.

      »Aber zum Henker, wie haben Sie diese drei schweren Jungens aus dem Haus geschafft … Ich meine, aus Willies Billardsaal?«

      »Mit einem Getränkeaufzug«, sagte Parker in seiner bescheidenen Art, »ich darf Ihnen versichern, daß dies keine sonderliche Mühe machte!«

      »Das gibt ’ne Sensation, wenn sich das rumspricht«, sagte Harry und grinste wohlig. Er hatte endlich etwas zu sagen, wenn man ihn ansprach. »Werden die drei Jungens zurückkommen, Mister Parker?«

      »Es gibt Menschen, die von Natur aus leichtsinnig zu sein scheinen«, sagte Parker würdevoll, »diesen Menschen sollte und müßte man nachdrücklich klarmachen, daß eine gewisse Vorsicht nicht unangebracht ist.«

      »Das wird ja ein nettes Theater geben, wenn die wieder hier sind. Und Willie!?«

      »Der Inhaber des Billardsaals wird sich entscheiden müssen, wem er seine Hilfe leiht. In diesem Zusammenhang könnte eine gewisse Information keineswegs schaden, eine Information, die sich auf einen Norman Landor bezieht.«

      »Norman Landor!?«

      »Sie kennen ihn?«

      »Er war mal bei Gateway, ist dort aber rausgeflogen …«

      »Und warum, wenn diese Frage gestattet ist?«

      »Norman Landor ist scharf wie ein Rasiermesser. Er hat schon ein paar Firmen hinter sich. Sie wissen, was ich meine …«

      »In etwa … Sollten seine Methoden selbst sogenannten abgebrühten Gangsterbossen zu hart sein?«

      »Richtig«, bestätigte Harry eifrig, »Norman Landor hat es mit dem Schießen … Ein falsches Wort, und schon liegt die Kanone in seiner Hand …«

      »Demnach hält es auch keine Freundin länger bei ihm aus, wie ich unterstellen müßte?«

      »Er ist der typische Einzelgänger, obwohl er immer Anschluß gesucht hat. Ich meine jetzt Firmen oder Organisationen … Er blieb immer nur ein paar Wochen oder Monate. Er ist auf dem besten Weg, ein eiskalter Killer zu werden …«

      »Womit meine höfliche Nachfrage nach einer eventuellen Freundin noch nicht beantwortet ist.«

      »Ich werde mal rumhorchen«, versprach Harry, »im Moment weiß ich nichts …«

      »Aber vielleicht etwas über eine gewisse Jill Mancini?« erkundigte sich Rander beiläufig, wie er es mit Parker vorher abgesprochen hatte.

      »Jill Mancini?«

      »So heißt sie«, meinte Rander lächelnd, »packen Sie schon aus, Harry!«

      »Da gab’s mal ’ne Jill Mancini«, berichtete Harry also, »ein kleines Biest, prächtig aussehend. Muß mal als Fotomodell gearbeitet haben, Dann rutschte sie ab. Diebstahl und so. Ich glaube, sie nahm mal den Tresor eines ihrer Arbeitgeber aus. Dann setzte sie sich ab und verschwand. Wo sie im Moment steckt, weiß ich nicht. Vielleicht ist sie längst aus der Stadt und lebt irgendwo unter ’nem fremden Namen!

      »Was macht eigentlich Ihr Peilsender?« fragte Rander, als er zusammen mit Parker im hochbeinigen Monstrum durch die Straßen fuhr.

      »Während meiner bisherigen Fahrten, Sir, habe ich nach ihm gesucht«, antwortete Parker, »leider war er bisher nicht zu vernehmen. Ich fürchte, er ist zerstört worden!«

      »Teilen Sie Lieutenant Madford wenigstens die Frequenz mit«, schlug Rander vor, »er hat bessere technische Möglichkeiten als wir und kann die ganze Stadt abhorchen lassen …«

      »Sir, darf ich Sie bitten, mir noch bis gegen Mittag die Spur einer Chance einzuräumen?«

      »Sie geben Ihre Fälle nicht gern aus der Hand, ich weiß … Was nichts daran ändert, daß Madford gleich vor dem Penthouse auftauchen wird, um Jill Mancini abzuholen …«

      »Dieser Begegnung, Sir, würde ich äußerst gern aus dem sprichwörtlichen Weg gehen.«

      »Soll ich etwa die Suppe auslöffeln, die Sie eingebrockt haben?«

      »Im Interesse der Sache vielleicht. Sie, Sir, könnten mir auf diese Art und Weise einen kleinen zeitlichen Vorsprung sichern …«

      Rander war schließlich doch einverstanden. Er ließ sich von Parker zurück zum Bürohochhaus bringen und zuckte plötzlich zusammen, als aus dem eingeschalteten Autoradio ein schrilles Pfeifen zu hören war.

      »Der Peilsender!« sagte er und sah seinen Butler an.

      »Und zwar mit einer erstaunlichen Intensität, Sir …« Parker nickte leicht, aber doch sehr interessiert.

      »Wir stellen fest, von wo aus er sendet«, erklärte Rander mit Nachdruck, »von mir aus kann Madford warten. Das hier ist jetzt wichtiger, Parker.«

      Sie brauchten etwa zehn Minuten, bis sie den Standort des kleinen Peilsenders entdeckt hatten. Er mußte, wie sich herausstellte, sich in einem schäbigen, kleinen Hotel befinden, an dessen Front sie mehrmals vorbeigefahren waren, um ganz sicher zu gehen.

      »Sieht so aus, als hätte sie sich dort in dem Bau versteckt«, meinte Rander, während Parker das hochbeinige Monstrum in einer Nebenstraße abstellte, »wir müssen höllisch aufpassen, Parker, damit sie uns nicht noch einmal hereinlegt …«

      »Herein …!« rief eine rauhe, angetrunkene Stimme, nachdem der Butler höflich gegen die Tür des Hotelzimmers geklopft hatte. Rander und Parker traten ein und blieben überrascht in der geöffneten Tür stehen.

      Das hatten sie nun wirklich nicht erwartet.

      Ein penetranter Geruch nach billigem Fusel, nach säuerlichem Schweiß und ungelüfteten Kleidern schlug ihnen entgegen. In dem engen, kleinen Zimmer standen zwei einfache Betten, ein Tisch, zwei Stühle und ein wahrscheinlich wackliger Kleiderschrank.

      In den Betten lagen zwei Männer, abgerissen aussehend, unrasiert und angetrunken. Sie richteten sich auf, als sie merkten, daß Fremde eingetreten waren.

      Mit einem schnellen Blick hatte Parker Jill Mancinis Handtasche erspäht.

      Sie stand auf der Fensterbank und machte sich in dieser tristen Umgebung sonderbar elegant aus.

      »Was … Was is ’n los?« fragte der Mann rechts im Bett und stand mühsam auf.

      »Falsche Tür«, knurrte der zweite Angetrunkene und rülpste.

      »Aber durchaus die richtige Handtasche«, stellte der Butler in seiner höflichen Art und Weise fest. Er ging zur Fensterbank und nahm die Handtasche an sich. Mit sensiblen Fingerspitzen tastete er nach dem eingenähten Peilsender in einer Bodenfalz der Ledertasche.

      »Die … Die haben wir gefunden«, sagte der erste Strauchdieb hastig und zog förmlich den Kopf ein.

      »Bei einer jungen Dame, die Sie in einem Park überfielen«, stellte Parker richtig, »hoffentlich sind Sie sich über die Konsequenzen klar, die sich aus diesem Überfall ergeben …«

      »Machen Sie doch keinen Ärger, Sir!« Der Strauchdieb hob abwehrend die Hände. Sein Partner stand ebenfalls schnell auf und griff mit zitternden Händen nach einem Wasserglas, in dem sich noch ein Rest Fusel befand.

      »Wir werden uns bei dem Mädchen entschuldigen«, sagte er, nachdem er einen Schluck genommen hatte, »ehrlich, Sir, das war doch alles ’n Mißverständnis … Wir wollten eigentlich …«

      »Wie wollen Sie sich entschuldigen, wenn Sie noch nicht einmal wissen, wo sie wohnt«, fragte Rander ärgerlich.

      »Aber


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