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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Ford benutzen.

      Nach, etwa fünfzehn Minuten erschien im Blickfeld Parkers ein kleiner Kastenlieferwagen mit einer Aufschrift, die sich auf irgendeine Wäschereifirma bezog.

      Dieser Wagen schien sein Ziel genau zu kennen. Er hielt auf die Ölfirma zu und parkte. Und zwar mit der Ladefläche in Richtung Eingangstür, wie Parker registrierte.

      Parker hatte diesen Wagen noch nicht gesehen, aber er wußte, was die Stunde geschlagen hatte. Er wußte es mit letzter Sicherheit, als ein knabenhafter Jüngling, der einen Overall trug, das Fahrerhaus verließ und dann hinüber zum Eingang marschierte.

      Der Pförtner wollte den knabenhaft schlanken, jungen Mann zuerst nicht einlassen, doch als ihm eine Art Lieferschein präsentiert wurde, öffnete er die Tür.

      Josuah Parker schritt zu dieser Zeit bereits würdevoll und gemessen auf die Lagerhalle zu, die zwischen den beiden grauen Backsteinbauten stand.

      Als er die Eingangstür erreicht hatte, sah er etwas mißbilligend auf den Pförtner, der regungslos am Boden lag und offensichtlich einem dringenden Schlafbedürfnis nachkam.

      Erfreulicherweise war der Mann unverletzt, wenn man von einer Beule an der Schläfe absah, die von einem Totschläger verursacht worden sein mußte.

      »Sie wollen Handtücher abholen? Um diese Zeit?«

      Clive Stonewell, der vor einem Aktenschrank stand, sah überrascht hoch und musterte den knabenhaft schlanken Burschen im Türrahmen.

      »Dafür ist es nie zu spät« sagte der junge Mann und hatte plötzlich eine schallgedämpfte Schußwaffe in der Hand.

      »Was … was soll das heißen?« Stonewell wich überrascht zurück. Er hob unwillkürlich abwehrend die Arme.

      »Die neue Firmenleitung braucht Sie nicht mehr, Stonewell«, sagte der junge Mann und wollte abdrücken.

      Er schrie allerdings unmißverständlich weiblich auf, als ein bleigefüttert Bambusgriff seine Handwurzeln traf. Die Waffe landete auf dem Boden und wurde von einem schwarzen Schuh äußerst geschickt unter den Schreibtisch gekickert.

      Der junge Mann warf sich herum und wollte sich auf den Butler stürzen.

      »Miß Mancini, Ihr Benehmen ist keineswegs damenhaft zu nennen«, tadelte Parker mit leichter Mißbilligung in der Stimme. Dann wehrte er ihre wütend geballten Fäuste ab.

      Jill Mancini kickste plötzlich überrascht und spürte einen an sich leichten Schmerz auf ihrem Handrücken. Dort bildete sich ein kleiner Hautriß, der von einer Nadel herrühren mußte.

      Sie hatte noch nicht einmal ausreichend Zeit, sich diesen Riß zu betrachten.

      Ihre Augen weiteten sich, sie stöhnte leicht auf und rutschte dann haltlos in Parkers Arme.

      Stonewell, der sich nach der Waffe bücken wollte, zuckte zusammen, als sei er von einer Tarantel gestochen worden. Er faßte nach seiner Kehrseite und stierte entsetzt auf einen kleinen Blasrohrpfeil, der nicht größer war als eine halbe Stricknadel.

      Der Miniatur-Blasrohrpfeil entstammte einer Spezialzigarre des Butlers, die wie ein Miniaturblasrohr mit Preßluft arbeitete.

      Den Pfeil noch in der Hand, machte Stonewell es sich auf dem Boden bequem und schlief ungewöhnlich schnell ein.

      Als Parker sich umwandte, zuckte er mit keiner Wimper, als ein etwa dreißigjähriger Mann vor ihm stand, der eine Schußwaffe in der Hand hielt und ihn angrinste.

      »Mister Landor, wenn mich nicht alles täuscht!?« fragte der Butler, hütete sich aber in Anbetracht der Lage, höflich grüßend nach seiner Melone zu greifen.

      »Norman Landor«, bestätigte der junge Mann.

      »Der Drahtzieher im Hintergrund.«

      »Der Mann, der die Firma an sich reißen wird«, bestätigte Landor und grinste noch breiter.

      »Der Mann, der Miß Mancini anstiftete, zur Mörderin zu werden?«

      »Genau der Mann«, sagte Landor genußvoll und sah kurz zu Jill Mancini hinüber, »ihr Pech, daß sie verrückt nach mir ist …«

      »Sie brauchten sie gewiß nicht lange zu überreden, Mister Landor?«

      »Überhaupt nicht! Die Anlagen waren vorhanden«, erwiderte Norman Landor, »ich brauchte sie nur zu wecken. Sie müssen zugeben, Parker, daß sie sehr auf Draht ist!«

      »Eine erstaunliche Frau, wenn auch leider nur im negativen Sinn!«

      »Ich weiß, darum wird’s Zeit, daß sie ausgebootet wird.«

      Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als er auf sie schoß. Sie zuckte nur schwach zusammen und blieb dann regungslos liegen. In einer bösen, seltsamen Verrenkung übrigens, die auf ihren Tod schließen ließ.

      »Sie räumen alles aus dem Weg, was Ihnen gefährlich werden könnte?«

      »Man braucht Ellbogenfreiheit und keine Augenzeugen«, sagte Norman Landor, »sagen Sie, wie haben Sie diese kleine Katze außer Gefecht gesetzt?«

      »Mittels dieses Kugelschreibers«, sagte Parker und hatte die Nerven, einen seiner Kugelschreiber aus der Westentasche zu ziehen.

      »Müssen Sie mir erklären. So was kann man immer brauchen, Parker. Jetzt will ich nur noch wissen, woher Sie wußten, daß Jill und ich hier auftauchen würden.«

      »Eine Spekulation. Ich unterstellte, wenn ich es so ausdrücken darf, daß Sie die Herren Hondal und Stonewell aus dem Weg räumen wollten, um die Firma an sich zu reißen!«

      »Nur Stonewell«, sagte Norman Landor lächelnd, »Hondal ist harmlos, man kann ihn noch gebrauchen. Hängt aber von ihm ab, wie lange noch!«

      »Sind Sie sicher, daß die Polizei Ihnen nichts anlasten kann?« wollte Parker wissen.

      »Vollkommen! Was immer getan wurde, geht auf Jills Konto. Und dafür gibt es genug Augenzeugen. Ich bleibe sauber. Ja, auch was Jill angeht, Stonewell und Sie, Parker. Das alles wird man Jill aufs Konto schreiben!«

      »Hatten Sie von Anfang an vor, Jill Mancini aus dem Weg zu räumen?«

      »Aber selbstverständlich! So was wie Jill gebraucht man und wirft es weg! Wie ein Papiertaschentuch!«

      Parker sah, daß Landor schießen wollte. Nicht auf Stonewell, sondern auf ihn. Und dagegen, so fand Parker, mußte man etwas tun.

      »Sie haben eines übersehen«, sagte Parker gelassen und würdevoll, »verständlicherweise habe ich dafür Sorge getragen, daß ich nicht überrascht werden konnte.«

      »Der alte Bluff! Ich soll mich jetzt wohl umdrehen, wie?« Norman Landor lächelte amüsiert.

      Dann lächelte er nicht mehr, denn die Lichtbombe, die jetzt aufflammte, blendete ihn derart, daß er vor Schmerzen aufschrie, nach seinen Augen griff und darüber vergaß, die Waffe gegen den Butler zu verwenden.

      Er stöhnte noch, als er später ab geführt wurde.

      »Was war denn mit dem Licht?« wollte Madford am Abend wissen, als er Rander und Parker im Penthouse besuchte, »Landors Augen sind total entzündet.«

      »Ich darf auf die Zierperle in meinem Binder verweisen«, erläuterte der Butler gemessen, »sie ist in Wirklichkeit eine Art Magnesiumlicht, das ich durch einen Druck auf eine bestimmte Stelle meiner Weste auszulösen vermag. Der gebündelte Lichtstrahl fällt in der Regel genau in die Augen der Gegner, die daraufhin sichtlich beeindruckt sind. Ich darf bei dieser Gelegenheit darauf verweisen, daß sich gesundheitliche Dauerschäden auf keinen Fall einstellen!«

      »Wird das Minimädchen durchkommen?« erkundigte sich Rander bei Madford.

      »In ein paar Wochen hat sie den Schuß überstanden«, antwortete Madford, »Landor hat erfreulicherweise nicht genau gezielt. Jill Mancini wird uns als Zeugin gegen ihn dienen. Und Stonewell und Hondal. Das Ölgeschäft ist auf jeden Fall aufgeflogen, soviel steht schon jetzt


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