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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Mordabteilung der Stadtpolizei und vergaß prompt seine Umgebung. McLean war gut und gern 1,85 m groß, stark wie ein Bär und sah aus wie ein gutmütiger Riese.

      »McLean!« sagte Lieutenant Madford mit scharfer, mahnender Stimme, »Sie sind nicht hier, um einen kleinen Imbiß zu vertilgen, sondern um sich Notizen zu machen.«

      »Okay«, erwiderte McLean, »die vergeß’ ich schon nicht!« Er langte zu, legte sich zwei Sandwiches zurecht, biß herzhaft zu und aß mit mahlenden Kiefern.

      »So was Verfressenes.« Madford schüttelte den Kopf. »Ich frage mich immer wieder, warum ich solch ein Ungeheuer als Assistenten beschäftige.«

      »Sie sind sicher, daß der Tote Steven Gateway ist?« fragte Rander, der kaum hingehört hatte.

      »Vollkommen sicher, Rander«, erwiderte Lieutenant Madford, der klein, drahtig und cholerisch wie ein Terrier war. »Ein Irrtum ist ausgeschlossen.«

      »Dann weiß ich ja, was uns noch blühen wird.« Rander seufzte.

      »In Ihrer Haut möchte ich nicht stecken«, meinte Madford, »nach der Geschichte, die Parker erzählt hat, hält man Sie und ihn für Gateways Mörder!«

      »Ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, Sir«, schaltete der Butler sich ein, »aber ich möchte einräumen und zugeben, daß der Name Gateway mir nicht allzuviel sagt.«

      »Aber mir, Parker!« Lieutenant Madford verdrehte die Augen. »Gateway hatte hier in der Stadt so ganz unter der Hand und sehr unauffällig eine Organisation aufgebaut. Er kontrollierte die Fernspeditionen!«

      »Wie das?«

      »Sehr einfach. Immer die alte Masche, aber sehr wirkungsvoll. Gegen spezielle Zahlungen sorgten er und seine Leute dafür, daß Überlandlastwagen ungeschoren aus der Stadt kamen und auch mit Ladung am Zielort aufkreuzten. Einzelheiten brauche ich Ihnen ja wohl nicht zu erklären.«

      »Also Erpressungen im großen Stil, ja?«

      »Richtig, Rander, Und das alles unter dem Deckmantel einer Autoölfirma.«

      »Demnach dürfte er also sehr viele Feinde gehabt haben, oder?«

      »Selbstverständlich. Ich weiß schon, worauf Sie hinaus wollen. Theoretisch könnte Gateway von einem der erpreßten Speditionsunternehmer erschossen worden sein. Woran ich aber nicht glaube. Da ist immerhin dieses Mädchen, das Ihrem Butler die Brieftasche stahl. Und da ist die Brieftasche, die wohl wahrscheinlich von den beiden Männern gefunden wurde, die hinter Ihnen und Parker her waren.«

      »Sie glauben, daß die gestohlene Brieftasche diese Jagd ausgelöst hat?«

      »Selbstverständlich. Schade, daß Sie nicht nach ihr im Lincoln gesucht haben! Und verdammt schade, daß Sie die beiden Strolche nicht der Polizei übergaben!«

      »Danke für die Blumen«, meinte Rander etwas ärgerlich, »das ist, um ein anderes Sprichwort zu gebrauchen, Wasser auf Parkers Mühlen!«

      »Ich möchte betonen und einwerfen, Sir, daß ich mich jeder Bemerkung enthielt«, sagte Parker, der McLean zusah, wie er eine Schnitte nach der anderen vertilgte. Übrigens mühelos.

      »Die Zusammenarbeit mit Ihnen ist verdammt mühevoll«, beschwerte sich Lieutenant Madford weiter, »einmal sind Sie verschwiegen wie ’ne tote Auster und rücken nicht mit der kleinsten Andeutung heraus, dann wieder wollen Sie sich aus allem heraushalten und lassen die wichtigsten Kronzeugen laufen.«

      »Sonst noch etwas?« fragte Rander gereizt.

      »Ihnen wird es reichen«, meinte Madford und grinste, »die Gateway-Leute werden Ihnen die Hölle heißmachen, verlassen Sie sich darauf! Wie gesagt, für diese Gangster sind Sie und Parker die Mörder ihres Bosses.«

      »Wobei die Frage ungeklärt bleibt, wer dieses Mädchen ist und für wen es Parkers Brieftasche stahl!«

      »Glauben Sie denn wirklich, an dieses Mädchen noch mal heranzukommen?« sagte Lieutenant Madford spöttisch, »die hat sich längst abgesetzt, nachdem sie die Brieftasche abgeliefert hat. Für mich ist die Sache klar. Sie sollte die Brieftasche irgendeines Trottels stehlen, damit Gateways Männer später abgelenkt würden. Abgelenkt von den wirklichen Tätern!«

      »Hatte Gateway Konkurrenten?« erkundigte sich Rander mit plötzlich erwachendem Interesse, wie Parker mit Freude feststellte.

      »Natürlich, aber was besagt das schon? Wie wollen Sie denen was nachweisen? Das könnte nur dieses Mädchen, aber ich wette, daß die längst über alle Berge ist. Wenn sie überhaupt nicht schon umgebracht wurde!«

      »Also schön, Parker, sehen Sie mich nicht so vorwurfsvoll an«, sagte Mike Rander eine halbe Stunde später, nachdem Madford und McLean gegangen waren, »ich habe mir da einige Schnitzer geleistet und hätte nicht stur spielen sollen. Aber es ist nun mal passiert. Machen wir das Beste daraus!«

      »Sehr wohl, Sir!«

      »Und das bedeutet für uns, so schnell wie möglich abzureisen«, redete Mike Rander weiter, »ich habe keine Lust, mich von diesen Gangstern hetzen zu lassen.«

      »Nach einem relativ oft zitierten Sprichwort, Sir, soll der Angriff die beste Verteidigung sein. Wobei ich über den Wert oder Unwert dieser Behauptung kein abschließendes Urteil fällen möchte.«

      »Angriff? Wie stellen Sie sich den vor? Sollen wir zu Gateways Nachfolger gehen und uns brüderlich mit ihm aussprechen? Dann können wir gleich Selbstmord begehen, das ist dann schmerzloser!«

      »Vielleicht sollte man der Gateway-Bande den wirklichen Mörder präsentieren, Sir!«

      »Und wie stellen Sie sich das vor?«

      »Ich möchte keineswegs aufdringlich erscheinen, Sir, aber man müßte vielleicht nach jener jungen Dame suchen, die so frei war, meine Brieftasche zu entwenden.«

      »Suchen Sie die Stecknadel im Heuhaufen, das klappt schneller.«

      »Vielleicht könnte ich mit einer vagen Andeutung dienen, Sir.«

      »Ach nee.« Rander sah seinen Butler überrascht an, »soll das heißen, daß Sie Madford nicht alles gesagt haben?«

      »Möglicherweise stand meine bescheidene Wenigkeit noch unter dem Schock der Ereignisse, Sir, inzwischen dürfte sich mein Gedächtnis aber wieder voll regeneriert haben.«

      »Wo finden wir die Taschendiebin und wie heißt sie?«

      »Dies, Sir, ist mir im Augenblick noch nicht bekannt, hingegen erinnere ich mich allerdings, wie das Kennzeichen ihres Wagens lautet.«

      »Sie glauben doch nicht, daß sie ihren eigenen Wägen benutzt hat, Parker. So naiv wäre ja noch nicht mal ein blutiger Anfänger.«

      »Man wird möglicherweise sehen, Sir.« Parker wollte weitersprechen, doch ein kleines Lichtsignal, das im Studio Mike Randers aufflammte, ließ ihn schweigen.

      Dieses Lichtsignal bestand darin, daß ein zweiarmiger Wandleuchter über der breiten, schweren Ledercouch kurz aufflackerte, obwohl er noch nicht regulär eingeschaltet worden war.

      Dies war das Zeichen dafür, daß ein Benutzer des Schnellifts über einen bestimmten Punkt hinaus nach oben gekommen war und sich jetzt dem letzten Ausstieg näherte.

      »Sie bekommen Besuch, Sir«, sagte Parker.

      »Das Mädchen, nach dem wir suchen«, spöttelte Rander. Parker antwortete nicht, er deutete eine knappe Verbeugung an und verließ das Studio seines jungen Herrn, das sich in der geräumigen Dachgartenwohnung befand.

      Parker ging hinüber in die große Eingangsdiele, öffnete einen Wandschrank und schaltete das private Fernsehgerät ein, das mit einer Aufnahmekamera gekoppelt war.

      Das Bild war sofort da und zeigte den oberen, quadratischen Korridor, von dem aus eine enge Treppe hinauf zum Dachgarten führte. In diesem Korridor endete der Lift, dessen Tür sich jetzt öffnete.

      Parkers Gesicht blieb unbewegt, als die Person den Lift


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