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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Madson war fest davon über-zeugt, daß der Butler diesmal keine Chance hatte.

      Der Killmaster betrat ein Lokal, das in der Form einer Tenne eingerichtet war.

      Es herrschte ausgelassene Stimmung.

      Die Wintersportler drängten sich dicht in diesem Lokal. Ein Barsextett lieferte Musik zum Mitsingen und Tanzen. Vor lauter Lärm konnte man kaum sein eigenes Wort verstehen.

      Madson erwischte einen freien Platz weit hinten an der Theke und wartete auf die Rückkehr seiner Leute. Er bestellte einen leichten Drink und musterte die Gäste.

      Natürlich erkannte er Norma Caropoulos auf den ersten Blick, doch sein Blick glitt über sie hinweg. Sie saß zusammen mit einem ungewöhnlich gutaussehenden jungen Mann in einer Nische und lachte gerade amüsiert.

      Er wußte, daß sie die Schwester jenes Caropoulos war, der auf dem Zeitungsfoto abgebildet war. Madson dachte an das Objekt, das er laut Spezialvertrag erledigen sollte. Wenn Parker nicht mehr stören konnte, war der Weg frei für diese Arbeit.

      Sie war nicht besonders schwer.

      Madson hatte schon schwierigere Aufträge erledigt, die außerdem niedriger bezahlt worden waren. Hier in Kandersteg jedoch winkte ein kleines Vermögen. Er brauchte nur noch zuzugreifen.

      Der Killmaster lächelte in sich hinein. Übrigens dünn und kalt, wie es seiner Art entsprach. Er dachte an Paul Storns Neugierde und daran, wie gut er das eigentliche Opfer abgeschirmt hatte. Nur er allein kannte es!

      Und nur er allein würde je wissen, wen er im Visier gehabt hatte. Für Storn und alle übrigen Fragesteller würde er einige Ablenkungsmanöver einbauen. Seine Mitarbeiter mußten im ungewissen bleiben.

      Trotz des Lärms, der in der Tenne herrschte, hörte Madson plötzlich die Martinshörner einiger Rettungs- und Polizeiwagen.

      Parker!

      Es hatte ihn also erwischt.

      Madson bezahlte seinen Drink und schob sich durch die Menge zum Ausgang. Er wußte, wo er die An-kunft Parkers aus nächster Nähe beobachten konnte.

      Vor der Polizeistation.

      *

      »Hoffentlich haben Sie nicht übertrieben«, sagte Rander skeptisch. »Die Typen sind immerhin keine er-fahrenen Wintersportler.«

      »Aber potentielle Mörder«, antwortete der Butler, der ins Clubhaus zurückgekommen war. »Doch ich möchte Sie beruhigen, Sir. Die Eisröhre ist zu beiden Seiten durch Mattenwände gesichert.«

      »Warten wir’s ab! Sie glauben, daß Madson jetzt selbst aktiv werden muß?«

      »Davon gingen meine bescheidenen Überlegungen aus, Sir. Falls die drei Herren jetzt ausfallen sollten, verfügt Mister Madson über keine Hilfskräfte mehr.«

      »Ihre Rechnung könnte tatsächlich aufgehen, Parker. Außer Storn wird er wohl nur noch zwei Hilfskräfte eingesetzt haben.«

      Bevor der Butler antworten konnte, erschien Vivi Carlson, die von Baxter begleitet wurde. Beide machten einen aufgeregten Eindruck.

      »Niki ist verschwunden!« rief Baxter. »Ich war gerade in seinem Zimmer.«

      »Er hat den Club verlassen«, fügte Vivi hinzu. »Ich habe es unten an der Rezeption erfahren.«

      »Ist der Mann lebensmüde?« fragte Rander überrascht und sah den Butler an.

      »Er ist stockbetrunken«, präzisierte Baxter. »Was sollen wir jetzt machen?«

      »Man wird sich wohl um ihn kümmern müssen«, entschied Rander.

      »Wenn Sie erlauben, Sir, mache ich mich sofort auf den Weg. Bei dieser Gelegenheit werde ich Erkundi-gungen darüber einziehen, wie die nächtliche Wettfahrt auf der Skeletonbahn ausgegangen ist.«

      *

      Der Krankenwagen fuhr an der Polizeistation vorbei, aber die beiden Jeeps der Polizei hielten an.

      Madson schob sich an einen der aussteigenden Beamten heran und erkundigte sich nach dem Sinn und Zweck des nächtlichen Einsatzes.

      »Ist was passiert?« fragte er, bereit umgeben von einer Gruppe neugieriger Passanten und Sportler.

      »Und ob! Sagenhaft«, sagte der Beamte in breitem Schwyzer-Dütsch und lachte unwillkürlich. »So was haben wir hier noch nie gehabt.«

      »Was ist passiert?« drängte Madson, der von einer unerklärlichen Nervosität befallen wurde. »Drei Män-ner haben eine Wettfahrt auf der Skeletonbahn riskiert«, berichtete der Beamte fast genüßlich und lachte breit. »Auf Rodelschalen.«

      »Und?« Madson ahnte Schreckliches und hielt es vor Spannung kaum noch aus.

      »Einer von ihnen hing auf einem Baumast. Beinbruch. Der zweite Mann hatte sich um einen Fahnenmast am Ziel gewickelt. Armbruch.«

      »Und der dritte?« Madson holte tief Luft.

      »Klebte an einer Sicherungsmatte er mitten auf der Strecke«, berichtete der Beamte launisch weiter. »Er muß vom Kurs abgekommen sein.«

      »Was ist ihm passiert?«

      »Einige Verstauchungen. Er schrie wie am Spieß.«

      »Wie haben Sie das alles bemerkt?« stellte Madson hastig seine nächste Frage.

      »Durch einen anonymen Anruf«, lautete die Auskunft des Beamten. »So ein bodenloser Leichtsinn! Aber wir haben Blutproben angeordnet. So was machen doch nur Betrunkene.« Madson war wie betäubt.

      Weitere Einzelheiten brauchte er nicht mehr. Sein perfekt ausgedachter Anschlag auf den Butler war also wieder mal fehlgeschlagen, und seine drei Mitarbeiter hier in Kandersteg fielen aus. Das bedeutete für ihn, daß er selbst tätig werden mußte, worauf er gar nicht sonderlich erpicht war. Er drehte sich noch mal zu dem Beamten um, der von neugierigen Passanten mit Fragen überschüttet wurde.

      »Wo sind die Männer jetzt?«

      »Beim Notarzt natürlich. Ohne ’ne Menge Gips kommen die drei Burschen nicht davon.« sei Madson ging nachdenklich zur Hauptstraße zurück. Er überlegte krampfhaft.

      War jetzt nach diesem Zwischenfall nicht die geeignete Zeit, das Zielobjekt zu erledigen? Parker konnte nicht überall sein.

      *

      Parker war gespannte Aufmerksamkeit.

      Er befand sich etwa dreißig Meter hinter Niki Caropoulos, der leicht über die Hauptstraße torkelte. Er rempelte unterwegs einige Passanten an, brabbelte Entschuldigungen und ahnte nicht, daß er Madson direkt in die Arme lief.

      Der Butler hatte den Killmaster längst ausgemacht.

      Madson kam Caropoulos genau entgegen.

      Der Butler verschwand in einem Hausflur, hob aber sicherheitshalber seinen Universal-Regenschirm an. Er war bereit, sofort zu schießen.

      Doch die beiden Männer passierten sich.

      Madson drehte sich noch nicht mal nach Caropoulos um, sondern verschwand in einer Seitenstraße.

      Caropoulos hingegen betrat ein Nachtlokal, das auch nach außen hin wie eine dörfliche Tenne aussah. Parker mußte sich entscheiden. Sollte er in Caropoulos’ Nähe bleiben? Oder war es richtiger, den Killmaster zu verfolgen?

      Parker wurde einer Entscheidung enthoben.

      Die Tür zur Tenne öffnete sich bereits wieder.

      Niki Caropoulos flog in gestreckter Flugbahn hinaus auf die Straße und landete kopfüber in einem Schneehaufen. Er blieb einen Moment stecken, raffte sich dann mit zappelnden Beinen auf und sah sich dem derzeitigen Freund seiner Schwester gegenüber.

      Jean-Claude Fondy war nicht allein.

      Mit ihm herausgekommen war Nikis Schwester Norma. Sie stand dicht hinter Fondy und sah auf ihren Bruder hinunter, der sich zu erheben versuchte.

      »Nehmen


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