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Mami Staffel 12 – Familienroman. Sina HollЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 12 – Familienroman - Sina Holl


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der United States Bank lagen und gute Zinsen brachten?

      Vielleicht schlug er doch den falschen Weg ein. Tat er sich nicht etwas an, das er im Grunde gar nicht nötig hatte?

      Er war darauf gefaßt gewesen, daß die Herren in diesem Hause ihn nicht gerade willkommen heißen würden. Aber daß ihm versteckte Feindseligkeit entgegenschlug, störte ihn doch, auch wenn er nicht eben dünnhäutig war. Sie waren sich über die Rolle des Fremden nicht klar, den ihnen der Chef sozusagen vor die Nase setzte. Sie betrachteten ihn wohl als eine Art Schnüffler, der ihnen auf die Finger sehen sollte. Das konnten sie natürlich nicht brauchen bei ihren sonderbaren Machenschaften.

      In einer unguten Atmosphäre aber würde sich schlecht arbeiten lassen. Andererseits – sollte er wirklich schon aufgeben? Das widerstrebte ihm. Es lag nicht in seiner Art.

      »Machen Sie doch auch Schluß für heute, Herr Schilling«, sagte Korff eintretend. »Ich wollte Ihnen vorschlagen, daß wir zusammen essen gehen.«

      Sie fuhren in ein kleines, feines Restaurant.

      Klein, aber fein, das war früher einmal die Devise der ehrwürdigen Privatbank Korff gewesen. Es war nicht mehr viel davon übrig geblieben.

      Korff schien seinem jungen Begleiter die Gedanken von der Stirn abzulesen. »Es sieht nicht gut aus, nicht wahr«, sagte er bedrückt, während er nach der Speisekarte griff.

      »Nein«, sagte Gerhard ebenso.

      Der Ältere blickte auf. »Sie werden doch nicht schon die Segel streichen wollen?« fragte er bang.

      »So schnell gebe ich nicht auf«, meinte Gerhard ausweichend.

      Sie nahmen eine leichte Mahlzeit zu sich.

      »Wie geht es Ihrer Tochter?« erkundigte sich Gerhard höflich. »Es gibt hoffentlich keine Nachwirkungen von dem Sturz.«

      »Sie spürt nichts mehr. Das war ja auch nur eine Geringfügigkeit gegenüber alldem, was sie schon erleiden mußte.«

      »Sie meinen, an seelischem Schmerz«, sagte Gerhard.

      »Ja. Meine Tochter Ariane hat Mann und Kind bei einem Lawinenunfall verloren. Daran ist sie fast zerbrochen.«

      »Ich habe davon gehört«, nickte Gerhard. »Damit ist ihr mehr auferlegt worden, als ein Mensch tragen kann. Sie tut mir sehr leid.«

      »Würden Sie meine Tochter heiraten, Herr Schilling?«

      Gerhard glaubte nicht recht gehört zu haben. Diese beinahe beiläufig gesagten Worte konnte Korff doch nicht ernst gemeint haben! Befremdet sah er sein Gegenüber an. »Sie belieben zu scherzen, Herr von Korff«, sagte er recht kühl.

      »Es ist mein Ernst. Es wäre ein Agreement, das beiden Seiten Vorteile bringen würde.« Und er begann, in sachlicher Weise die Vorteile darzulegen.

      Mit stockendem Atem hörte Gerhard ihm zu. Er vermochte es kaum zu fassen, daß dieser Mann so ruhig über einen – Handel sprechen konnte. Gab es denn ein anderes Wort dafür?

      »Sie sprechen von Ihrer Bank, die ich mit meinem erworbenen Vermögen sanieren soll. Dafür bieten Sie mir die Aufstiegsmöglichkeiten an, auch in Ihre Kreise, Herr von Korff, nicht wahr, das meinen Sie doch, auch wenn Sie es umschreiben. Nur von einem sprechen Sie nicht: Von dem einen Menschen, um den es hier geht. Ihre Tochter Ariane.«

      »Meine Tochter würde nicht nein sagen, Herr Schilling.«

      Gerhard zuckte zurück. »Wie kann das sein? Sie kennt mich kaum.«

      »Ariane findet Sie sehr sympathisch…«

      »Sympathisch. Ist Sympathie eine Basis für eine Ehe?«

      »Ich denke schon. Und sie möchte mir helfen. Vielleicht würde das auch ihr helfen, ihrem Leben wieder Sinn zu geben«, fügte Korff nachdenklich hinzu.

      Gerhard schwieg. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen. Es gelang ihm nicht. Korff bot ihm seine Tochter an. Sie würde nicht nein sagen, behauptete er. War sie sich selber so gleichgültig geworden, daß man über sie wie über ein Objekt verhandeln konnte?

      »Denken Sie darüber nach, Herr Schilling«, sagte Herr von Korff nach einer längeren Pause in die eingetretene Stille hinein. »Ich bin der Meinung, daß meine Tochter keine Frau ist, zu der ein Mann sich zwingen muß, auch wenn von Liebe keine Rede ist.«

      Damit sah er sich nach einem Kellner um, um die Rechnung zu begleichen.

      *

      Gerhard ließ die Woche noch vergehen, dann rief er Ariane an.

      »Ich habe jetzt meinen neuen Wagen, Frau Danegger. Die erste Ausfahrt würde ich gern mit Ihnen machen, wenn ich Sie dazu einladen darf. Vorausgesetzt, Sie haben am morgigen Sonntag nicht schon etwas anderes vor.«

      »Ich habe nichts vor«, sagte sie freundlich. »Wohin soll es denn gehen? Oder verraten Sie mir das noch nicht?«

      War es nicht wie ein Lächeln in ihrer Stimme? »Ins Blaue«, antwortete Gerhard und fühlte sich auf einmal seltsam froh. Ach, wie widerstreitend waren seine Gefühle doch an diesen Tagen gewesen…

      Sie verabredeten, daß er sie um vierzehn Uhr abholen würde.

      »Nimmst du mich nicht mit?« fragte Angela, als ihr Vater sich zum Ausgehen bereit machte.

      »Heute noch nicht«, sagte Gerhard.

      Nein, heute noch nicht.

      »Hast wohl ein Rendezvous«, bemerkte Rolf anzüglich, der mit seiner Freundin Katarina zum Mittagessen gekommen war. »Willst dein neues Auto einweihen, was? Also, ich an deiner Stelle hätte mir ja einen anderen gekauft, so einen richtigen Luxusschlitten mit allen Schikanen, wie sie neulich auf der Messe gezeigt wurden.«

      Er nannte die Marke, ließ den Namen förmlich auf der Zunge zergehen. Rolf lernte Automechaniker, deshalb wußte er Bescheid.

      »Ich habe dir schon mal gesagt, Brüderchen, daß es mir nicht darum geht, Aufsehen zu erregen, sondern daß ich nichts weiter als ein gutes solides Gefährt brauche«, erklärte Gerhard.

      Daß es das war, mußte Rolf zugeben. »Na denn viel Spaß«, grinste er.

      »Mach nicht so ein enttäuschtes Gesicht, Angela«, sagte Anja zu ihrer kleinen Nichte und schlüpfte in ihre hübschen roten Sandaletten.

      »Ja, aber alle geht ihr weg«, beklagte sich Angela. »Du hast auch ein – ein Dingsda –«

      »Nö, ich hab’ kein Rendezvous. Ich geh’ nur mir Rolf und Katarina ins Kino. Ihr nehmt mich doch mit?«

      »Klar«, lachte Rolfs Freundin. »Wo der Stefan dich doch versetzt hat!«

      Anja wurde rot. »Ach der«, machte sie wegwerfend.

      »Wir nehmen uns auch was vor, Schätzchen«, mischte sich die Oma ein. »Wir gehen in den Stadtgarten, da gibt es am Sonntagnachmittag allerlei Belustigungen für Kinder, und Eisessen gehen wir auch.«

      Wie seine Kleine sich doch daran gewöhnt hatte, von einer Familie umgeben zu sein, ging es Gerhard durch den Sinn, als er zu Ariane fuhr. Und dann dachte er nur noch an sie, und an die sonderbaren Umstände, die sie zusammenführen sollten.

      Ariane Danegger trug einen leichten sommerlichen Hosenanzug, ihr Haar, offen und knapp schulterlang, war seidigglänzend. Gerhard umfaßte die schöne Frau mit einem langen Blick, als sie auf ihn zukam.

      War es denkbar, daß sie seine Frau werden würde?

      Sie ließen die Stadt hinter sich, fuhren durch schmucke Dörfer, die in sonntäglicher Stille lagen. Kühe grasten auf den Wiesen, die Felder standen hoch, die Ähren bewegten sich leise im Wind.

      Ariane war still an Gerhards Seite. Aber es war, seltsam genug, kein befangenes Schweigen zwischen ihnen.

      An einem Fluß, über den eine Brücke zu einem bewaldeten Hügel führte, hielt Gerhard an. »Das wäre hier ein hübscher Spazierweg«, sagte er. »Haben Sie Lust, ein


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