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Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman. Marianne SchwarzЧитать онлайн книгу.

Mami Bestseller Staffel 5 – Familienroman - Marianne Schwarz


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Mann. Nicht so groß wie Guido, aber das bedeutete nicht, daß er klein war. Obwohl er mehr ein dunkler Typ im Gegensatz zu seiner Schwester war, konnte man doch eine gewisse Ähnlichkeit feststellen. Er besaß die gleiche leicht gebogene Nase wie sie, hatte wie sie ein Grübchen am Kinn und stark ausgeprägte, slawisch wirkende Wangenknochen. Nicht so ein ausgesprochen schöner Mann wie Guido, wirkte aber zweifellos interessant. Er mochte in dessen Alter sein, also Anfang Dreißig.

      »Hallo«, sagte Astrid, der sein bewundernder Blick nicht entging.

      »Tag, kleines Fräulein!« Er streckte Conny die Hand hin. »Ich bin der Axel. Schön, daß du und deine Mami heute mit uns segeln wollen. Willst du mal raten, wo unser Boot liegt?«

      »Ist es das da?« Conny zeigte auf ein kleines Motorboot.

      Er lachte. »Nee, lütje Deern, sieh doch, es hat kein Segel und ist auch ein bißchen zu klein.«

      »Das daneben?« riet sie.

      »Schon viel besser, denn das hat Segel, wie man sieht. Aber zu klein ist es immer noch. Es hat ja nicht mal eine Kombüse.«

      »Hach, eine Kombüse, was ist denn das?« Conny glaubte offenbar, er wollte nur einen Scherz machen.

      »Na, das zeige ich dir besser.« Axel Jansen nahm ihre Hand und sie ging mit ihm, ohne sich nach ihrer Mutter umzusehen.

      »Mein Bruder ist ein Kinderfreund«, lächelte Christina, als sie den beiden nun auf den Steg folgten.

      »Man merkt es gleich«, nickte Astrid.

      Conny jubelte, als sie vor der schönen großen Segeljacht stehenblieben.

      »Au, ist die aber riesig. Siehst du, Mami, ich habe kein bißchen geschwindelt, als ich den anderen Kindern erzählt habe, wie groß das Boot ist«, triumphierte sie.

      »Sie hat maßlos angegeben unter ihren Spielgefährten. Zuletzt wurde aus dem Boot schon so eine Art Ozeanriese und alle waren schrecklich beeindruckt.« Astrid lachte. Es war nicht mehr dieselbe Jacht wie damals, sie sah es auf den ersten Blick.

      »Die ist neu, nicht?« rutschte es ihr heraus, und danach hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen.

      »Ich sehe, Sie verstehen etwas von Jachten.« Axel Jansen wandte sich um.

      »Nicht die Bohne, aber sie sieht halt nagelneu aus«, erwiderte Astrid hastig.

      Guido kam aus der Kajüte, als sie an Deck waren. In seinen kurzen weißen Hosen und bloßem Oberkörper sah man erst richtig, was für eine großartige Figur er besaß. Da waren nur Muskeln, nicht ein Gramm Fett zuviel. Sein Schwager, schmaler und nicht so kräftig gebaut, wirkte gegen ihn fast dürftig. Als er sah, daß Axel Conny an der Hand hielt und sie herzlich zu ihm auflachte, weil er gerade einen Scherz gemacht hatte, gab es ihm einen Stich.

      Seine Begrüßung fiel etwas steif aus, wenn auch nicht unfreundlich. Christina warf ihm einen dankbaren Blick zu. Er und seine Begleiter waren eine perfekte Crew, wie Astrid feststellte, als sie lossegelten. Sie und Conny saßen auf der bequem gepolsterten Bank. Staunend verfolgte Conny die Mannöver.

      »Heute ist ideales Wetter!« rief Axel, und plötzlich tat er so, als würde er von Bord fallen.

      Conny schrie auf, doch dann hatte er sich schon wieder hochgehievt und war mit einem kühnen Sprung neben ihnen.

      »So, jetzt können wir ganz gemütlich mit dem Wind schippern«, erklärte er. »Kannst du überhaupt schwimmen, Lüttje? Sonst müssen wir dir nämlich eine Schwimmweste anlegen.«

      »Ein bißchen, aber im Tiefen habe ich noch Angst«, gestand Conny.

      »Macht nix, ich rette dich, wenn wir umkippen.«

      »Und wer rettet mich?« scherzte Astrid.

      »Sagen Sie bloß, sie können nicht schwimmen?« fragte Christina.

      »Sie kann.« Guido setzte sich nun auch zu ihnen. Sie ließen das Boot treiben. Es war ihm herausgerutscht.

      »Kann man das jemandem ansehen?« fragte Axel halb belustigt, halb erstaunt.

      »Natürlich nicht, aber heutzutage kann doch fast jeder schwimmen, und so unsportlich sieht Frau Hollmann eigentlich nicht aus«, erwiderte Guido schnell.

      »Danke für das Kompliment«, lächelte sie ein wenig gezwungen.

      »Ach, dachten Sie, das war eins?« Es klang ironisch.

      »Eigentlich schon. Unsportlich auszusehen fände ich nicht so gut.« Was rede ich da bloß, dachte Astrid und wurde ein bißchen rot.

      Immerhin wurde es dann doch ein sehr netter Nachmittag. Es war hauptsächlich Christina und Axel zu verdanken, die bester Laune waren und mit Conny herumtobten, als sie später in einer einsamen Badebucht geankert hatten. Kein Mensch war hier, denn man konnte sie nur per Boot erreichen, wie die anderen sagten. Nur Guido beteiligte sich kaum. Er wollte das Picknick vorbereiten, wie er erklärte. Aber Astrid merkte, daß er offenbar nicht

      bester Stimmung war. Immer wieder folgte sein Blick Conny, die zutraulicher wurde und Axel Jansen offenbar besonders ins Herz geschlossen hatte, der wie ein großes Kind mit ihr herumtollte.

      Warum er sich so reserviert zeigte, war Astrid nicht ganz klar. Gestern war er zu Conny noch recht nett gewesen, heute jedoch sprach er kaum mit ihr. Sie vermutete, daß er ziemlich durcheinander war und ihn die Tatsache, daß er ein Kind besaß, zu dem er sich nicht bekannt hatte und seine kinderlose Ehe beschäftigten. Und obwohl sie es zu verbergen suchten, herrschte zwischen ihm und Christina ein gespannter Ton.

      *

      Gegen Abend segelten sie zum Hafen zurück. Conny hatte sich in Axels Arm gekuschelt. Sie war müde von Sonne, Wasser und Toben, ihre Augen wurden immer kleiner.

      »Sie schläft«, sagte Axel nach einer Weile.

      »Legen Sie sie doch hin, Sie müssen ja schon einen ganz müden Arm haben«, bat Astrid.

      »Das nehme ich gern auf mich, wenn ich so ein reizendes weibliches Wesen halten darf«, grinste er und warf ihr einen tiefen Blick zu. »Darf ich der Mama meinen anderen bieten?«

      »Sieh da, mein Herr Schwager spielt den Charmeur«, spottete Guido.

      »Du mußt nicht von dir auf andere schließen, mein Lieber. Ich meine immer, was ich sage«, konterte der. »Auf dein Schuldkonto gehen doch mehr geknickte Mädchenherzen, als…«

      »Wollt ihr euch wohl nicht streiten!« fuhr Christina dazwischen. »Was haltet ihr übrigens davon, wenn wir heute abend mal wieder richtig schick essen gingen? Sie kommen doch mit uns, Frau Hollmann?«

      »Nein, das geht wirklich nicht!« lehnte Astrid ab. »Ich lasse Conny abends nicht gern allein. Als Astrid noch zögerte, wandte Christina sich an Guido. »Nun sag du doch auch mal was, Schatz, sonst meint Frau Hollmann noch, du wärest nicht einverstanden.«

      »Warum sollte ich«, murmelte er gleichgültig. Ein wenig übertrieben lässig, wie Astrid fand. »Außerdem kenne ich dich doch, du verstehst es ganz gut, die Leute zu dem zu überreden, was du gern möchtest. Aber vielleicht hat Frau Hollmann ja etwas anderes vor.«

      »Nein, das nicht«, sagte Astrid, und so etwas wie Trotz überkam sie. »Also gut, dann bin ich dabei.«

      »Das ist ein Wort!« strahlte Axel.

      Sie verabredeten, daß sie sich gegen neun Uhr im Restaurant des Hotels treffen wollten. Conny war kaum wachzukriegen, als sie den Hafen erreichten. So erbot sich Axel, sie zum Hotel zu tragen. Ohne Astrids Widerspruch zu beachten, schnappte er sich das schlaftrunkene kleine Persönchen. Den Kopf auf seiner Schulter, schlief Conny auf seinen Armen weiter, bis sie zum Hotel kamen.

      »Es bleibt mir nichts weiter übrig, als sie bis in ihr Zimmer zu bringen, scheint mir«, schmunzelte er, nachdem Astrid ihre Tochter ein wenig gerüttelt hatte. »Es wäre doch ein Jammer, sie zu wecken, meinen Sie nicht?«

      »Trotzdem, ich kann sie doch nicht schon um sechs Uhr hinlegen«, fand


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