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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Also, sag’ ihr, daß ich komme!«

      »Des ist schön, Alois. Das wird die Mutter sicher freuen. Sie hat mir aufgetragen, erst wieder runterzukommen, wenn ich von euch allen die Zusage habe. Wie steht es mit euch?«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Wer soll die Berghütte bewirtschaften, wenn wir alle fort sind?«

      Toni dachte laut nach.

      Sebastian, der dabei stand, wußte sofort die Antwort.

      »Des kann die Tina machen, die hilft dir doch schon oft abends in der Küche, Anna.«

      Noch bevor Toni und Anna oder der alte Alois etwas dazu sagen konnten, platzte Poldi heraus:

      »Naa! Die Tina wird des bestimmt net machen! Die Mutter will des net! Sie hat die Tina auch eingeladen. Hier, des ist die Einladung für die Tina! Darauf legte die Mutter großen Wert.«

      »Will sie dich mit der Tina verheiraten?« lachte Sebastian.

      »Basti! Was soll das? Gehe in dein Zimmer!« sagte Toni streng. »Sei net so vorlaut.«

      »Net so streng mit dem Buben, Toni! Er hat es bestimmt nicht so gemeint. Außerdem, wie sagt der Volksmund: Betrunkene und Kinder sagen die Wahrheit. Der Wenzel hat mir erzählt, es sei ein regelrechter Wettbewerb ausgebrochen um die Tina. Stimmt des?«

      Der alte Alois grinste.

      »Mei, des kannst laut sagen, Poldi! Des hättest gestern abend beim Hüttenabend erleben sollen. Wir haben Musik gemacht und die Tina, die mußte mit allen tanzen. Des arme Madl ist net zum Sitzen gekommen.«

      Toni, Anna und der alte Alois sahen, wie sich Poldis Gesichtsfarbe änderte.

      »Und? Und dann?«

      Der alte Alois schüttelte den Kopf.

      »An Verehrern fehlt es der Tina nicht, aber die hat sich alle vom Hals gehalten. Zur Enttäuschung der Burschen ist sie ganz früh in ihre Kammer und hat den Bello mitgenommen.«

      »Als Wachhund!«

      »Richtig, Poldi! Als Wachhund!«

      Poldi Roßbacher sah sich um.

      »Den Bello sehe ich nicht…«

      »Der bewacht die Tina!« warf Sebastian dazwischen.

      Poldi drehte den Briefumschlag mit Tinas Einladung verlegen in den Händen. Toni sah, daß Poldi noch etwas auf dem Herzen hatte. Er schickte Sebastian hinaus. Ein Gast hatte gerufen.

      Poldi drehte sich um. Er griff nach der offenen Küchentür und schloß sie.

      »Toni! Anna! Alois! Also, ich bitte euch! Regelt das irgendwie, daß des klappt, daß die Tina zum Fest kommt! Es liegt mir sehr viel daran! Bitte!«

      Die drei sahen sich an und schmunzelten.

      »Wir werden unser Bestes tun, Poldi! Aber Zwang können wir nicht ausüben, des mußt schon verstehen«, schmunzelte Toni.

      Poldi zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. Der alte Alois holte Poldi einen Enzian.

      »Scheint dich erwischt zu haben, Poldi?«

      »Mmm! Scheint so!«

      Poldi trank das Glas leer.

      »Wo ist die Tina? Ist sie hier?« fragte Poldi. »Ich will mit ihr reden. Ihr die Einladung übergeben.«

      »Die Tina ist nicht hier!« sagte Toni.

      Toni, Anna und der alte Alois warfen sich Blicke zu. Dann erklärte Toni:

      »Die Burschen gestern abend versuchten immer wieder die Tina zu einer gemeinsamen Wandertour zu überreden. Aber sie wollte nicht. Sie waren wirklich sehr aufdringlich. Da haben wir uns einen Trick einfallen lassen. Die Tina blieb auf ihrem Zimmer, bis sie alle fort waren. Den Burschen haben wir weisgemacht, daß die Tina noch vor Sonnenaufgang alleine aufgebrochen ist. Wohin? Da haben wir so getan, als wüßten wir es nicht. Wir sagten, wir vermuteten, sie wollte hinauf in den ›Paradiesgarten‹. Jetzt versuchen sie alle, Tina unterwegs einzuholen. Die Tina ist aber hier ganz in der Nähe. Sie will nur ihre Ruh’ haben. Die Burschen waren wirklich aufdringlich gestern abend.«

      »Wo ist sie?«

      Toni schüttelte den Kopf.

      »Laß es sein, Poldi! Ich gebe der Tina den Brief. Wir werden alles versuchen, daß sie kommt. Und wenn sie hierbleibt, dann muß deine Mutter eben alleine feiern. Du kannst ja derweil herauf auf die Berghütte kommen…«

      »Mei, des ist gar keine schlechte Idee! Aber es wäre mir schon lieber, wenn die Tina zu uns auf den Hof käme.«

      Anna berührte Tonis Hand.

      »Toni, ich hab’s! Wir sagen der Tina nicht, daß sie eingeladen als Gast ist. Poldis Mutter hat viel Arbeit mit den Vorbereitungen. Da könnte Tina ihr doch helfen, als Aushilfe, wie bei den Bollers. Tina kann eine Nacht bei deinen Eltern in der Pension schlafen. Dann kann sie morgens schon früh auf dem Roßbacher Hof sein. Wenn ich sie darum bitte, dann macht Tina das. Ich regele das schon!«

      »Danke, Anna! Ja, da kann ich nur hoffen!«

      Poldi verabschiedete sich. Er nahm aber nicht den Weg, der von der Berghütte hinunter zur Oberländer Alm führte. Er ging den Bergpfad hinauf, der zum »Erkerchen« führte und später auf den »Pilgerpfad« mündete. Dieser Weg hinunter nach Waldkogel war ein Umweg. Aber das kam Poldi gerade recht. Er wollte alleine sein und nachdenken.

      *

      Poldi sah schon von weitem, daß eine Gruppe Wanderer die Aussicht vom »Erkerchen« aus genoß. Er wollte vorbeigehen. Da fiel ihm eine junge Frau auf, die etwas abseits der Gruppe stand. Poldi blieb stehen. Er betrachtete die junge Frau genauer. Er sah sie nur im Profil.

      Poldi ging auf sie zu und stellte sich neben sie.

      »Grüß dich, Tina!«

      Tina fuhr zusammen. Sie errötete.

      Poldi lächelte sie an.

      »Hab’ ich dich erschreckt? Des wollte ich net. Des ist bestimmt nicht meine Absicht gewesen.«

      »Poldi?« sagte Tina leise mit einem sehr verwunderten Unterton in der Stimme.

      »Mei, Madl! Schau net so! Ich bin es wirklich. Ich bin kein Geist. Keine Luftspiegelung, wie es sie selten in den Bergen gibt.«

      Tina hielt sich mit beiden Händen am Geländer fest. Sie schaute Poldi nicht an.

      »Was machst du hier?«

      Poldi lächelte sie an.

      »Ich habe eine Wanderung gemacht. Bin auf der Berghütte gewesen.«

      »Haben dir Toni und Anna verraten, daß ich hier bin?« fragte Tina dazwischen.

      »Naa! Keine Sorge. Sie sagten nur, du seist ganz in der Nähe. Jetzt finde ich dich hier. Des ist ein schöner Zufall. Ist der Bello auch hier? Ich sehe ihn nicht.«

      »Bello ist dort! Der Mann hat eine Hündin. Die scheint dem Bello zu gefallen. Schau, er weicht nicht von ihrer Seite.«

      »Das ist auch eine besonders schöne Hündin. Die Jagdhündin hat ein schönes braunes Fell.«

      »Ja, das hat sie!«

      Tina ging zu Bello und nahm ihn an die Leine.

      »Das ist aber nicht nett, Tina! Laß ihm doch die Freude«, sagte Poldi.

      Tina schwieg. Sie setzte sich auf die Bank, ganz rechts außen. Sie legte einen Arm auf die Armlehne. Sie forderte Bello auf, neben ihr auf der Bank Platz zu machen. Bello ließ sich das nicht zweimal sagen. Er ließ sich nieder und legte seinen großen Kopf auf Tinas Schoß. Tina kraulte ihm das Fell.

      Das hat sie mit Absicht gemacht, dachte Poldi. Sie will nicht, daß ich ihr zu nah komme. Aber leiden kann sie mich schon, sonst wäre sie nicht rot geworden. Sonst wäre Tina nicht so verlegen,


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