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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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geht mir auch durch den Kopf, Toni! Ich bin schon richtig ins Grübeln gekommen. Des kannst mir glauben, Toni! So viel Menschenfreundlichkeit beim Huber, des macht mich sehr, wirklich sehr mißtrauisch. Aber was soll ich machen?«

      Toni überlegte einen Augenblick. Er schmunzelte.

      »Da ist ein bissel Bauernschläue gefragt. Einer könnte vor dir mit der Beate reden, sie ein bissel instruieren. Vielleicht hat sie als Viehdoktorin ja Einwände, die nicht von der Hand zu weisen sind.«

      »Des wäre eine Möglichkeit. Wenn des Tierschutzgesetz des hier bei uns net zuläßt, dann kann ich nix machen.«

      Die beiden Männer grinsten sich an.

      »Damit ist den Kleinbauern aber noch net geholfen. Ich würde schon gern etwas für sie tun. Des Elend und den alltäglichen Kampf ums Überleben ihrer Höfe, des geht mir schon nahe, Toni. Weißt, oft geht es dabei gar net mal um Unsummen. Ich weiß von vielen, daß sie wegen geringer Summen in Schwierigkeiten kommen und net termingerecht bezahlen können, sei es Strom oder Telefon oder Krankenkasse. Des ist schon ein Elend. Außerdem weißt du doch, wie des ist bei den Banken. Selbst für einen Euro wollen die heute eine Sicherheit. Da dachte ich mir, daß so ein kleines Zubrot net schlecht wäre.«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Ich weiß genau, was du meinst, Fellbacher. Aber dafür muß es doch eine Lösung geben! Ich tue mal mit meiner Anna reden. Sie war ja Bankerin, vielleicht hat sie eine Idee. Und wenn es dir recht ist, dann fahre ich rüber zum Gestüt und plaudere ein paar Worte mit der Doktorin. Du verstehst, Fellbacher?«

      »Ich verstehe! Ich danke dir, Toni! Vielleicht fällt uns allen gemeinsam eine Lösung ein. Ich wäre schon sehr froh darüber! Sehr froh! Es ist schon schlimm, wenn man net helfen kann.«

      Toni sah Fellbacher in die Augen.

      »Denkst du dabei an jemand Bestimmten?«

      »Ja, im Augenblick hat der Franz Krumbach Schwierigkeiten. Um den Krumbacher Hof ist es net gut bestellt. Der Franz hat die ganze Zeit noch jeden Tag ein paar Stunden im Sägewerk gearbeitet. Aber er ist völlig erschöpft und ständig übermüdet. Mei, des ist ja auch verständlich. Macht morgens die Arbeit auf dem Hof! Dann geht er von neun Uhr bis um fünf Uhr ins Sägewerk. Anschließend macht er wieder den Hof, die Wiesen und die Felder. Die meiste Arbeit auf den Wiesen und Feldern erledigt er am Samstag und Sonntag. Er arbeitetet dann oft bis Mitternacht. Ich habe ihn selbst schon im Licht der Scheinwerfer seines Traktors bis spät arbeiten gesehen. Der Albert Weisgerber hat ihn entlassen müssen. Des hat er mir eben gerade erzählt. Der Krumbacher ist bei der Arbeit fast eingeschlafen. Des kann gefährlich werden im Sägewerk. Da kann etwas passieren. Er hat ihm zwar versprochen, daß er ihn im Herbst und Winter wieder nehmen tut. Dann ist die Feldarbeit auch vorbei. Aber der Franz ist verzweifelt. Der Albert hat mir erzählt, der Franz hätte Tränen in den Augen gehabt, als er gegangen ist.«

      »Mei, wenn es einem Mann die Tränen in die Augen treibt, dann muß es schlimm sein«, seufzte Toni. »Das ist wirklich net einfach zu verkraften. Für mich bedeutet des, daß der Franz Krumbacher auch körperlich geschwächt ist. Nun, das ist kein Wunder bei dem Arbeitspensum. Aber wie gesagt, ich rede mit meiner Anna drüber, vielleicht hat die eine Idee!«

      Bürgermeister Fellbacher brachte Toni hinaus. Toni fuhr sofort zum Gestüt. Fritz Fellbacher suchte den Krumbacher Hof auf.

      *

      Es war Nachmittag. Dieter Wasmayr verließ das Büro des Schlachthofes in Kirchwalden. Dort hatte er über die Abnahme von Schlachtvieh verhandelt. Im Hinausgehen warf er der jungen Büroangestellten Ina ein freundliches Lächeln zu. Ina gab das Lächeln zurück und schaute auf ihre Armbanduhr.

      Dieter fuhr mit seinem Geländewagen vom Hof des Schlachthauses. Er fuhr nicht heim. Er lenkte seinen Wagen in die Berge hinauf. Auf einem Grillplatz hoch über Kirchwalden hielt er an. Er setzte sich auf die Bank und schaute in die Weite. Es war klares Wetter. Unten im Tal lag Kirchwalden. Dahinter konnte er in der klaren Luft die Gipfel der Berge seines Heimatortes Waldkogel erkennen.

      Dieter war glücklich. Seit Monaten traf er sich regelmäßig mit Ina. Noch waren ihre Treffen ein Geheimnis. Ina wünschte es so. Sie wollte an ihrem Arbeitsplatz im Schlachthof nicht ins Gerede kommen. Sie war ein sehr stilles junges Madl. Es hatte Dieter viel Mühe gekostet, bis sie sich zum ersten Mal mit ihm verabredet hatte. Im Anfang dachte er, daß Inas Herz vielleicht vergeben sei. Ina war sehr hübsch. Sie war zierlich, hatte blonde Haare und blaue Augen. Sie trug immer Dirndl. Das war Dieter sofort aufgefallen. Darin unterschied sie sich von ihren Kolleginnen.

      Mittlerweile traf sich Dieter mit Ina jede Woche, wenn er zum Einkaufen nach Kirchwalden kam. Dieter seufzte glücklich, wenn er an Ina dachte. Sie füllte sein ganzes Herz aus. Ungeduldig schaute er auf die Uhr. Jede Minute, die er auf Ina wartete, kam ihm wie eine Ewigkeit vor.

      Endlich näherte sich ein Auto. Schon am Geräusch erkannte Dieter Inas kleines altes Auto.

      »Madl, da bist endlich! Grüß dich, Ina!«

      Glücklich zog sie Dieter in seine Arme.

      »Grüß dich, Dieter! Es ging net schneller! Der Chef wollte noch eine Abrechungsstatistik haben. Eigentlich hätte das auch bis morgen früh Zeit gehabt. Solche Sachen verlangt er nur an den Tagen, wenn du da gewesen bist. Vielleicht hat er etwas bemerkt?«

      »Und wenn schon?«

      »Du weißt doch, daß er auch versucht, mich einzuladen. Es ist wirklich schlimm. Ich überlege mir schon, ob ich kündigen soll.«

      Dieter nahm Ina in die Arme und küßte sie.

      »Madl! Das haben wir doch schon alles beredet. Du bleibst und im nächsten Frühjahr verloben wir uns und im Sommer tun wir heiraten. Dann hörst du endgültig auf zu arbeiten! Dann bist du die Jungbäuerin vom Wasmayr Hof, meine Bäuerin! Dann mußt du dich nimmer mit der fremden Büroarbeit abmühen.«

      Dieter küßte Ina auf ihr blondes Haar.

      »Ich habe dir doch gesagt, daß ich bald das Erbe meines Onkels überschrieben bekomme. Dann gehört mir die Hälfte des Hofes. Das wird im Herbst sein, nach der Ernte. Dann stelle ich dich meinen Eltern vor. Ich bin sicher, daß du ihnen gefallen wirst. Wenn du magst, können wir uns auch schon an Weihnachten verloben.«

      Ina legte den Kopf an Dieters Schulter. Er hielt sie in seinem Arm.

      »Ach, daß das Leben so kompliziert sein muß!«

      Dieter lachte.

      »Das Leben ist nicht kompliziert, Ina! Du mußt immer nur daran denken, daß ich dich liebe! Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr, so sehr, daß ich kein Risiko eingehen will.«

      »Ich liebe dich, Dieter, und ich vertraue dir auch.« Ina seufzte tief. »Ich sorge mich nur, daß deine Familie mich nicht mag.«

      »Da mußt du dir keine Sorgen machen. Außerdem bist du wirklich ein Madl, wie es sich alle Eltern für ihren Buben wünschen. Du bist fesch, lieb, bescheiden, fleißig, anständig und gewissenhaft.«

      Dieter nahm seine Ina fest in die Arme. Er schaute ihr tief in die Augen.

      »Schau mich an, Ina! Was siehst du in meinen Augen? Siehst du, daß ich dich liebe? Siehst du, daß ich nur Augen für dich habe?«

      »Ja, Dieter, liebster Dieter! Ich sehe es!«

      Ihre Lippen fanden sich zu innigen Küssen.

      Bis die Sonne tief über den Bergen stand, saßen sie auf der Bank und tauschten Küsse und Liebkosungen. Sie flüsterten sich Zärtlichkeiten ins Ohr.

      »Wir sehen uns am Dienstagabend, Ina?«

      »Ja! Ich werde da sein! Ich freue mich! Und noch mehr freue ich mich auf die Zeit, wenn wir offen unsere Liebe zeigen können.«

      »Wie heißt das Sprichwort? Keine Liebe kann brennen so heiß, als eine Liebe, von der niemand etwas weiß!«

      Ina lachte.

      »Das


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