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Der kleine Fürst Staffel 5 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 5 – Adelsroman - Viola Maybach


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      Wie gern hätte sie ihm zugerufen: »Aber er macht sich doch gar nichts aus ihr, und Sabrina hat nur Augen für dich, merkst du das denn nicht?« Nein, er merkte es nicht, und deshalb litt er. Da nur Anna von seinen Gefühlen für Sabrina wusste, fiel sonst niemandem etwas auf: Christian war öfter in sich gekehrt und verschlossen – bei einem Jungen, der vor nicht allzu langer Zeit beide Eltern verloren hatte, war das mehr als verständlich, und so beunruhigte es niemanden.

      Clara reagierte auf Leonids Verhalten mit erneutem Zorn, wie Anna bemerkte, und so beschloss sie, einzugreifen. Immerhin saß sie neben Leonid. Sie nutzte die Gelegenheit, als Sabrina einmal von ihrem anderen Tischnachbarn Konrad angesprochen wurde, Leonid zuzuraunen: »Hören Sie auf damit, bitte.«

      »Womit denn?«, raunte er zurück.

      »Mit Sabrina zu flirten. Ich erkläre es Ihnen später.«

      Ein erstaunter Blick traf sie, aber dankbar registrierte Anna, dass er ihren Wunsch erfüllte. Daraufhin entspannte sich die Situation ein wenig, aber nicht vollständig – Anna warf sich vor, zu spät gehandelt zu haben.

      Nach dem Essen, als die Erwachsenen sich in die Bibliothek zurückzogen, behauptete sie, mü­de zu sein und gleich schlafen zu wollen. Das tat sie aber nicht, sondern zog sich in eins ihrer vielen Verstecke im Schloss zurück. Leonid hatte ihr noch einen fragenden Blick zugeworfen, vermutlich wartete er auf die versprochene Erklärung.

      Da kannst du lange warten, dachte Anna, ich verrate dir Christians Geheimnis bestimmt nicht. Als sie ihren Cousin gleich darauf die Treppe heraufkommen sah, drückte sie sich ein wenig tiefer in ihr Versteck. Ihm folgte – nein, nicht Sabrina, sondern Leonid! Anna hielt den Atem an.

      *

      »Chris!« Leonid beeilte sich, den kleinen Fürsten einzuholen. »Warte bitte. Jetzt lauf doch nicht weg.«

      Der kleine Fürst drehte sich um. »Ich laufe nicht weg«, sagte er traurig. »Ich mag bloß nicht mehr zusehen, wie Sie alle Mädchen einwickeln.«

      »Entschuldige bitte – ich habe einen Fehler gemacht.«

      »Einen Fehler? Was wollen Sie damit sagen?«

      »Ich habe mit Sabrina geflirtet, damit es mir leichter fällt, nicht mit Clara zu flirten – wenn du es genau wissen willst. Das war dumm von mir, es kann zu Missverständnissen führen.«

      »Mit Clara?«, fragte Christian erstaunt. »Die ist doch immer noch sauer auf Sie – jedenfalls ab und zu. Manchmal scheint sie das auch zu vergessen.«

      »Ja, ich weiß. Und ich bitte dich, für dich zu behalten, was ich dir eben gesagt habe.«

      »Ich verstehe das nicht«, erklärte Christian verwirrt. »Wenn Clara Ihnen gefällt, warum flirten Sie dann nicht mit ihr? Warum soll sie das denn nicht wissen?«

      »Ja, das habe ich mich heute auch mehrmals gefragt«, murmelte Leonid. »Ich habe eine … eine Aufgabe zu erfüllen hier in Deutschland, und davon sollte ich mich durch nichts ablenken lassen. Wenn ich mich jetzt verliebe, passiert aber genau das.«

      »Und darum haben Sie mit Sabrina geflirtet?« Unwillkürlich hatte Christian die Stimme erhoben. »Und wenn sie sich jetzt in Sie verliebt hat? Daran haben Sie wohl überhaupt nicht gedacht, dass das passieren könnte, oder?«

      Plötzlich lächelte Leonid. »Nein, das habe ich nicht, denn ich bin sicher, dass es nicht passieren kann. Sabrina hat ihr Herz längst vergeben, das weiß ich. Und jetzt entschuldige mich bitte, es war mir wichtig, mit dir zu reden.«

      Anna in ihrem Versteck hielt den Atem an. Ihre Sympathie für Graf Leonid wuchs – er hatte nicht verraten, dass er von ihr einen Hinweis erhalten hatte, das rechnete sie ihm hoch an.

      Gleich darauf sah sie Sabrina

      die Treppe hinaufeilen – direkt in Christians Arme. Sie schloss die Augen. Was nun folgte, wollte sie weder belauschen noch beobachten. Zumindest für diese beiden war die Welt jetzt wieder in Ordnung, das war die Hauptsache.

      *

      Die anderen waren schon gefahren, nur Kalli war noch geblieben. Lili und er saßen auf den Treppenstufen, die zur Haustür führten. »Montag geht’s weiter, Lili, das kriegen wir schnell hin. Wenn wir nur hätten decken müssen, wären wir schon nächste Woche fertig geworden, aber ein neuer Dachstuhl kostet natürlich mehr Zeit.«

      »Wir sind so froh, dass das jetzt gemacht werden kann«, sagte Lili.

      »Die Frau Mahler ist so was wie eine gute Fee, oder?«

      »Ja, das habe ich ihr heute auch gesagt.«

      Kalli sah sich um. »Hier muss noch viel mehr gemacht werden als das Dach, Lili.«

      »Ich weiß, aber mein Vater hat schon gesagt, dass er auf keinen Fall noch mehr Hilfe von Frau Mahler annehmen will.«

      Kalli nickte. »Ich habe mit ihm gesprochen. Ein paar Kumpels von mir verstehen was vom Verputzen, wenn ich mit denen rede, helfen die uns. Dein Vater ist ja auch ein guter Handwerker. Der Putz muss nämlich runter, und die Mauern müssen von unten trockengelegt werden, das können die auch.«

      »Aber wir können das nicht annehmen, Kalli. Wir können uns nicht revanchieren.«

      »Aber ich«, erklärte Kalli. »Ich habe anderen schon oft geholfen, von daher bin ich jetzt auch mal an der Reihe – die würden das ja für mich machen.«

      »Aber du hast doch gar nichts davon.«

      Kalli griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Heiratest du mich, Lili?«

      Sie wurde feuerrot. »Ich muss doch meinen Eltern noch helfen, wie sollen die denn ohne mich zurechtkommen?«

      »Sollen sie ja gar nicht«, erklärte Kalli. »Ich hätte da eine Idee – ist noch nicht ganz ausgegoren, aber ich kann sie dir ja mal erzählen, ja?«

      Sie nickte, froh, dass sie nichts sagen musste, sondern erst einmal weiter zuhören konnte.

      »Das Dachgeschoss«, erklärte Kalli. »Ich meine, euer neues Dachgeschoss – das soll ja sowieso ausgebaut werden, da könnten wir beide wohnen, dann ist unten trotzdem noch mehr Platz als jetzt, weil du ja nicht mehr da schlafen musst. Für die ersten Jahre reicht uns das – und wenn deine Geschwister größer sind und deine Eltern keine Hilfe mehr brauchen, bauen wir uns vielleicht selbst ein kleines Haus. Wie findest du das?«

      Sie war sprachlos, aber zugleich so glücklich, dass sie ihren Kopf an seine Schulter sinken ließ. »Das klingt wie ein Märchen«, sagte sie leise. »Aber natürlich müsste ich zuerst meine Eltern fragen, ob sie einverstanden sind.«

      Kalli lachte leise. »Bei deinem Vater habe ich schon vorgefühlt, er hätte nichts dagegen, Lili.« Mit einer Zartheit, die man ihm gar nicht zutraute, wenn man ihn sah, legte er eine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an.

      Als er sie küsste, kam es Lili so vor, als käme sie nach einer langen Reise durch fremde Länder endlich wieder nach Hause.

      *

      »Zwischendurch dachte ich, wir könnten vielleicht doch noch Freunde werden, Clara«, sagte Leonid, als er neben Clara die Treppe hinaufstieg – die Gästesuiten lagen oben. »Aber ich glaube, ich habe mich getäuscht. Sie werden mir niemals verzeihen, dass ich dieses Bild erworben habe und nicht Sie – oder irre ich mich?«

      Ihr Gesicht war verschlossen, ihr Blick kühl. »Nein«, antwortete sie, »Sie irren sich nicht, aber ich gehe nicht davon aus, dass Sie sehr unter meinem Missfallen leiden werden.«

      »Woher wollen Sie das wissen?«

      »Ich habe Sie beobachtet heute Abend, das war sehr aufschlussreich. Ich dachte nämlich zwischendurch auch, dass Sie vielleicht netter sind, als ich ursprünglich angenommen hatte. Doch bin ich jetzt zu der Überzeugung gelangt, dass mein erster Eindruck genau richtig war.« Ihr Lächeln war eisig. »Und jetzt wünsche ich Ihnen eine gute Nacht, wir sehen uns sicher morgen früh noch – ich werde allerdings zeitig abreisen.«

      Er


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