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G.F. Barner 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


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auf die Zehen. Der stieß ihn mit dem Fuß zurück und fluchte: »Pass auf, wo du hinkippst, du besoffenes Schwein!«

      Der kleine Mann fiel auf den Rücken und kicherte blöde. Und Murdock ging weiter, er wusste nun, wie rau die Kerle waren.

      *

      John Paisly, dachte Murdock und sah den großen, schweren Mann hinter dem breiten Tisch scharf an, John Paisly, Besitzer von sechs Stores, drei Mietställen, etlichen Wagen, ein reicher Mann, dessen Hauptsitz Phoenix ist, der überall handelt …, er …?

      »Na?«, fragte Paisly und lächelte wohlgefällig. »Mach die Tür zu, Kildare!«

      Sam Kildare – das war Kildare, der berüchtigte Sam Kildare, der angeblich mehr als zwanzig Männer erschossen haben sollte, darunter zwei Sheriffs in New Mexico?

      Murdock hatte nur von ihm gehört, gesehen hatte er ihn nie, aber er wusste nun, wer ihn zu Paisly in Miguel Cerridas Store in Santa Cruz gebracht hatte. Natürlich gehörte der Store Paisly und nicht etwa Miguel Cerrida.

      »Da bist du ja, McCallum«, sagte Paisly ölig. »Du bist vielleicht ein Bursche, alle Achtung, Mann! Warum hast du Caldwell und die anderen getrickst, warum die Pferde genommen?«

      Paisly wusste alles, alle Teufel!

      »Antworte ihm!«, knarrte Kildare. »Er hat dich etwas gefragt, McCallum!«

      »He, he, Freundchen!«, murmelte Murdock träge. »Nur nicht unfreundlich werden, Paisly, kann ich etwas trinken?«

      »Sei ruhig, Sam!«, brummte Paisly, seine Stimme war nun nicht mehr ölig und klang auch nicht mehr wohlwollend. »Du kannst trinken und auch eine meiner Zigarren rauchen, McCallum. Und dann erzähle mal alles – fang mit Bishop, diesem Narren, an und vergiss nichts!«

      Murdock goss sich ein Glas Whisky ein und nahm auch eine Zigarre, ehe er sprach. Er erzählte von Bishop und wie er den Mann erwischt hatte, wie Bishop heulend und zähneklappernd vor Angst seine dicke Geldkatze geleert hatte, die er ständig um den Bauch geschnallt getragen hatte.

      »Du musst ihn mächtig unter Druck gesetzt haben«, unterbrach ihn Paisly. »Warum hat er mir nichts von der Sache gesagt, das frage ich mich die ganze Zeit. Warum hat er es mir nicht erzählt?«

      »Du bist also der Mann gewesen, der ihn mit dem Zeug beliefert hat?«, staunte Murdock. »Und ich habe gedacht, der Bursche arbeitet auf eigene Rechnung, er beschwor es, Paisly! Warum er dir nichts erzählt hat? Mein lieber Mann, ich habe so meine eigenen Methoden jemandem beizubringen, dass er zu schweigen hat. Das Geschäft sollte unter uns bleiben. Moment mal – Teufel, darum fragte er mich, was ich vorhätte, wenn ich aus der Armee ausschiede. Ist das ein gerissener Hundesohn gewesen! Er wollte, dass ich für ihn über die nur mir bekannten Grenzwege Ware aus Mexiko herüberschmuggelte, sobald ich entlassen wäre. Der Halunke hat ja gar nicht aus Angst vor meinen Methoden geschwiegen – der hat das Geschäft endlich allein machen wollen!«

      »Hölle und Verdammnis!«, keuchte Paisly und sprang fluchend auf. »Der Dreckskerl, dieser hinterhältige Lump! Darum hat er mir nichts über eure Zusammenarbeit verraten, jetzt begreife ich erst, was der Hund geplant gehabt hat. Hat das Geschäft allein machen wollen. Kildare, was sagst du nun?«

      »Hat der Kerl ein Glück, dass er schon tot ist«, knurrte Kildare finster. »Sich selbstständig machen – mit dem besten Mann als Maultierkolonnenführer, den es gibt! Paisly, jetzt sehe ich klar. Er hätte nichts mehr von uns zu beziehen brauchen, er hätte den Fusel und die Waffen direkt aus Mexiko von McCallum über die Grenze zu den Indianern schaffen lassen. Ist das ein hinterhältiger Lump gewesen!«

      Sie fluchten alle, bis Paisly sich beruhigte und sich kopfschüttelnd auf seinen Stuhl fallen ließ.

      »Man kann doch keinem mehr trauen«, sagte er giftig. »Weiter, McCallum, warum hast du den Kerlen die Pferde wieder abgenommen?«

      »Hat Darrey das nicht erzählt?«, wunderte sich Murdock und berichtete, was die drei Burschen von ihm gewollt hatten, dass er sicher gewesen war, von ihnen, sobald sie das Geld geholt hatten, auf die Nase gelegt zu werden. »Na, begreift ihr jetzt?«

      »Die haben Folsom also wirklich umgelegt«, brummte Paisly. »Denen hätte ich auch nicht getraut, hol’s der Teufel! Musstest du denn die Pferde so anbinden, dass der Captain sie fand, he?«

      »Musste ich nicht, aber ich wollte nicht unbedingt schuld daran sein, dass die Apachen sie sozusagen wehrlos erwischten«, erwiderte Murdock. »Es ist etwas anderes, wenn man kämpfend stirbt, als wenn man abgeschlachtet wird. Ich dachte, die Apachen würden über den Captain und seinen Haufen herfallen. Dass sie ausgerechnet Caldwell und Huston erwischten und sich damit zufriedengaben, konnte ich nicht ahnen. Normalerweise hätten sie auf den Captain losgehen müssen. Man weiß eben nie, was Apachen tun. Paisly, ich kann mich auch mal irren!«

      »Nun gut«, nickte Paisly. »Bishop, der Schurke, hat dir ein Angebot gemacht gehabt. Du hättest viel Geld verdienen können, wenn du für ihn geschmuggelt hättest. Bishop ist tot, kein Geschäft mehr, was, McCallum? Oder würdest du auch welche mit mir machen?«

      »Was?«, schnaufte Murdock. »Hör mal, Mister, sie suchen mich noch wochenlang, ich gehe um keinen Preis über die Grenze zurück!«

      »Sie suchen dich nicht mehr, sie wissen längst, dass du hier bist – ich habe dafür gesorgt, und sie haben ihre Suchtrupps zurückgerufen – was sagst du nun?«

      Murdock sagte nichts mehr, er wusste, dass Paisly die Wahrheit gesagt hatte.

      »Bist du stumm, Murdock?«

      »Ich überlege«, sagte Murdock. »Mir fällt da etwas ein …«

      »Das lass dir ganz schnell wieder ausfallen!«, fauchte Kildare. »Mann, wenn du glaubst, du könntest dir von Pearson Geld borgen und dann auf eigene Faust Handel über die Grenze treiben, uns das Geschäft verderben, bist du nicht lange genug am Leben, um etwas davon zu haben.«

      »Aha, so läuft das?«, murrte Murdock bissig. »Kildare sorgt dafür, dass du keine Konkurrenz bekommst, was, Paisly? Wer dir das Geschäft verdirbt, der stirbt. Auch eine Methode.«

      »Eine sehr gute«, lächelte Paisly kalt. »Du kannst im Monat bis zu dreihundert Dollar machen. Wir haben Ärger, die Armee kontrolliert fast alle Wege, wir kommen kaum noch durch. Seit einigen Wochen verdienen wir nichts mehr. Wir haben drei Ladungen Waffen und Fusel aufgeben müssen, um das nackte Leben zu retten. Dabei war es monatelang ein so gutes Geschäft! Ich habe meine Abnehmer, sobald die Sachen erst weit genug im Land und jenseits der Grenze sind, aber sie bekommen nun kaum noch etwas. Murdock, du kennst doch Wege, die nicht mal Indianer bekannt sein dürften, oder?«

      »Ja«, sagte Murdock leise. »Nur, mein Freund, die sind mehr wert als dreihundert schäbige Dollar, das darfst du annehmen. Wenn ich schon meinen Hals riskiere, dann will ich fünf Prozent der Ladung haben.«

      »Bist du wahnsinnig?«, fauchte Kildare. »Mensch, ich blase dich um!«

      »Kildare!«, fluchte Paisly. »Wir brauchen ihn! Nimm dich zusammen! Das ist nicht mal zu viel von ihm verlangt. Dann werden wir eben mit etwas weniger rechnen müssen, aber es ist besser als gar nichts zu verdienen, Mann! Ich bin einverstanden, Murdock. Aber ein Wort, nur ein einziges Wort, dann …«

      »Ja«, sagte Murdock träge. »Bin ich ein Idiot? Wenn dieser sterbende Hundesohn Bishop nicht das Maul aufgetan hätte, wäre ich bald reich gewesen. Musste der Trottel Sergeant Roscoe in die Arme fahren? Hör mal, Paisly, ich will mich besaufen, ich will mich vier Tage besaufen, weil ich meine Freiheit feiern möchte. Kann ich das vielleicht endlich tun, oder brauchst du mich noch?«

      »Wir brauchen dich morgen.«

      »Also gut, dann gehe ich«, grinste Murdock. »Kildare, pass nicht zu sehr auf mich auf, es könnte mich stören. Du machst das nicht geschickt genug.«

      Kildare fluchte, als Murdock mit einem spöttischen Grinsen hinausging.

      »Der verdammte Kerl ist eiskalt und frech wie eine Elster!«, schnaubte Kildare. »Dein Freund Wadstone hat ihn richtig


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