Эротические рассказы

G.F. Barner 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


Скачать книгу

      »Dann loche ich dich ein – und wenn es das Letzte ist, was ich tue! Du bist bei meinem Abschied dabei!«

      »Nein!«

      »Wir werden sehen, Roscoe.«

      *

      Da kommt er, dachte Roscoe und schielte nach links, weil er sehen wollte, was der Major Morgan unter dem großen Tuch trug. Das sah beinahe aus wie ein Säbel.

      Sie schielten alle hin und rätselten, was der Major dort hinter dem Colonel hertrug. Der stolzierte vor das Podium, das sie extra aufgebaut hatten, und der Captain Spalding meldete beide Schwadronen vollzählig angetreten. Danach stakste der Colonel in seiner Paradeuniform mit den blank geputzten Stiefeln auf das Podium und sah kurz über das offene Viereck der Pferde und der Reiter. Auf dem einen Reiter blieb sein Blick etwas länger und schärfer liegen.

      »Mastersergeant Murdock William David McCallum!«

      »Sir!«

      Was, dachte Roscoe, Murdock William David heißt er? Habe ich gar nicht gewusst, verdammt. Ist mir auch egal, wie viele blödsinnige Vornamen ihm sein Vater gegeben hat. Mir ist schlecht, ich falle gleich um. Der geht wirklich, er verlässt uns, das überlebe ich nicht. Was plinkert dieser blöde Joe Lannon da drüben, ist dem was ins Auge geflogen? Und warum wackelt Seaton, dieser blöde Hund mit der Nasenspitze? Herrgott, ist mir speiübel!

      Die Sporen klirrten, als McCallum über den Hof von Fort Grant in Arizona marschierte und vor dem Podium stehen blieb.

      »Ich verlese jetzt eine Urkunde«, sagte der Colonel etwas heiser. Papier raschelte, als der Wind es packte. »Washington D.C. White House.

      Ich, James A. Garfield, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, verleihe hiermit dem Mastersergeanten Murdock William …«

      Ich werde verrückt, dachte Roscoe, immer diese Vornamen. Vom Präsidenten persönlich, ich werde irre! Was verleiht er ihm? Großer Geist, ich falle um, die Tapferkeitsmedaille! Weil er sich selbst in die Luft sprengen wollte? Hat er sich gar nicht wollen, ist nicht wahr! Was kommt denn jetzt noch, noch eine Urkunde? Zuerst die Tapferkeitsmedaille, die kaum ein General trägt, ich habe noch nie einen General gesehen, der sie besitzt. Ist wahr, Murdock kann viel mehr als ein blöder General, also hat er das Ding auch verdient, yes! Was sagt der Colonel da?

      »… verleihe ich hiermit dem Mastersergeanten Murdock William David McCallum den Ehrensäbel und befördere ihn gleichzeitig zum Captain der US-Cavalry!«

      Einen Moment war es totenstill. Dann holten zwei Schwadronen gemeinsam Luft, und dann brüllten sie los, dass Fort Grant in seinen Grundfesten erzitterte.

      Der Colonel erlebte es zum ersten Mal in seinen vielen Dienstjahren, dass zwei Schwadronen die Formation ohne Befehl verließen, ein ungeheures Durcheinander losbrach und Murdock McCallum in einer Traube aus Pferden und Männer verschwand, bis er hochgehoben wurde und das Gebrüll sich zum Tosen steigerte.

      »Seid ihr verrückt!«, schrie Murdock. »Das könnt ihr doch nicht machen, ihr Narren! Lasst mich herunter und nehmt die Formation wieder ein. Roscoe, du Bulle, wirst du mich wohl loslassen?«

      »Captain, Captain«, brüllte Roscoe. »Jawohl, Sir, Befehl, Sir! Setzt ihn ab, ihr blutigen Narren! Wer hat euch denn erlaubt, die Reihen zu verlassen? Wie bin ich denn hierhergekommen, he?«

      Es dauerte etwas, bis wieder Ruhe und Formation eingenommen war.

      »Captain McCallum?«, fragte der Colonel spröde und tat, als wäre nichts gewesen. »Captain, ich frage Sie, wollen Sie die Armee verlassen?«

      Wieder war es totenstill.

      Mein Gott, er geht, dachte Roscoe, er hat mehr erreicht als je ein Kavallerist zuvor. Nun bekommt er Captains-Pension, davon kann er gut leben, wenn er keine zu großen Ansprüche stellt. Wer könnte ihm verdenken, wenn er jetzt den Abschied nimmt?

      »Captain!«

      »Ich bitte im Dienst bleiben zu dürfen, Sir!«

      »Yiaaah!«, schrie Roscoe gellend. »Yiaaah!«

      Sie hatten ihn behalten den Captain Murdock McCallum. Und es war sehr gut für sie und das Beste für dieses Land.

      »Colonel«, ächzte der Major, als das Geschrei nicht enden wollte. »Sir, aber sonst herrscht hier Disziplin, Sir!«

      »Das weiß ich«, antwortete der Colonel mit einem kleinen Zwinkern. »Ich bin stolz darauf, dass ich solche Männer habe, Morgan.«

      Noch jemand war stolz. Er stand unter den Zuschauern und drehte sich um. Dann stolperte er davon und nahm sein großes Taschentuch vor das Gesicht – der alte Hartney Shelby.

      »Der Junge«, stammelte Hat Shelby, »o Gott, der Junge ist Captain geworden, der erste Sergeant der Armee, der es zum Captain gebracht hat. Niemand kann mir Mary und die Kinder ersetzen, aber ich hoffe, sie brauchen einen ausgedienten Sergeanten zu irgendetwas bei der Armee. Vielleicht kann ich ihre Pferde versorgen und seins dazu. Seht ihr, ich habe es gewusst, dass Murdock niemals etwas Schlechtes tun konnte. Und nun ist er Captain, der kleine Bursche, dem ich beibringen musste, was ein Befehl bedeutet. Dies ist ein stolzer Tag für uns alle. Wenn ich noch mal neben dir reiten dürfte, Captain, das wäre mein schönster Tag. Einmal noch neben dir reiten, Captain …«

      *

      Es war brütend heiß in Tucson. Staub zog über Pferde und Reiter, als die Schwadron in die Stadt einritt, der Captain voran, dann der Masterser­geant Hartney Shelby neben dem Bullen Roscoe. Eine Schwadron auf dem Ritt zu ihrem neuen Standort an der Grenze – Fort Mason.

      Aus den beiden Saloons stürmten die Menschen – vor dem Hotel hielt eine Kutsche, aus der Tür trat ein Mann und legte die Hand über die Augen. Dann hörte er einen erstickten Seufzer hinter sich und sah sich hastig nach seiner Tochter um.

      »Mein Gott, er!«, sagte Elena Pearson ganz dünn und zittrig. »Vater – er kommt!«

      Der Captain nahm langsam den Kopf herum.

      »Mastersergeant Shelby …!«

      »Sir?«

      »Führen Sie weiter!«

      »Befehl, Sir!«

      Der Captain trieb sein Pferd nach links, hielt vor dem Vorbau an und stieg langsam ab. Seine Männer schielten alle, sie mussten dringend zum Augen-Doc. Roscoe hielt die Luft an und wartete, was nun passieren würde. Er wusste, dass die Pearsons mit dem Colonel gerade über den Verkauf von Pferden verhandelt hatten und der Colonel sicherlich einige Erklärungen zum Fall des Verräters McCallum abgegeben haben würde.

      Der Captain blieb drei Schritt vor den Pearsons stehen und nahm den Hut ab. Nun war er Captain und musste zu oft einen Hut tragen.

      Er schwieg, der baumlange Captain, er sah zuerst Charles Pearson an. Dann ließ er kein Auge von dessen Tochter.

      »Ich habe Ihnen einen Brief geschrieben, Mister Pearson«, sagte der Captain, sah aber nur das Mädchen an. »Darf ich fragen, ob der Inhalt Ihrer Tochter bekannt ist, Sir?«

      »Ja, Captain, er ist bekannt«, röchelte der Alte, als müsste er ersticken. »Ich hoffe, Sie haben meine Antwort erhalten.«

      »Das habe ich«, murmelte der Captain. »Aber ich hatte vergebens auf das versprochene Schreiben Ihrer Tochter gewartet, Sir.«

      »Sie – Sie hat es Ihnen persönlich sagen wollen, Captain, sobald Sie in Fort Mason stationiert sind.«

      »So? Nun, Sir, manchmal bin ich ungeduldig und kann nicht warten. Deine Antwort, Elena!«

      Sie wird rot und blass, dachte Roscoe, Teufel auch, man kann nicht verstehen, was sie sagt, aber – sie rennt auf ihn zu und wirft sich in seine Arme! Na, also! Als Captain braucht er keine Heiratsgenehmigung mehr und kann eine Frau auch ernähren. Sie wird ihm eine prächtige Frau sein, wette ich. Ist doch klar, dass sie bei uns wohnen wird, bis er in zehn Jahren seine Dienstzeit herum hat. Das hat er ihr zur Bedingung gestellt – entweder heiraten und bei ihm leben, oder zehn


Скачать книгу
Яндекс.Метрика