Эротические рассказы

G.F. Barner 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


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wollte er, wie er es früher immer getan hatte, die Nacht nutzen, die Unwegsamkeit der Berge, wo ihnen keine Seele begegnete.

      »Mort«, stöhnte Liza. »Mort, hör doch zu – wir können uns einigen. Ich verkaufe alles, ich fange noch einmal an…«

      »Gib dir keine Mühe!« sagte er finster und barsch. »Mich legst du nur einmal herein. Ich habe über sechstausend Dollar in deiner Tasche, das reicht mir. Was soll ich mit dir? Du kommst mit!«

      »Wohin, Mort, wohin? Was hast du mit mir vor, Mort? Ich schwöre dir, ich vergesse alles, wenn du mich freiläßt.«

      »Geschenkt!« knirschte er. »Du sollst endlich dein Maul halten, du heuchlerische Schlange. Ins Wasser, Charly!«

      Seit einer Stunde bat und flehte sie, schwor sie, bot sie sich ihm an, aber er war eiskalt und blieb es.

      Mort ritt in den Creek, der hier scharf nach Süden strömte und über einige Klippen durch felsiges Gelände abfiel. Anscheinend rechnete er schon für den Vormittag mit Verfolgern.

      »Mort, bring mich nicht um, bitte. Ich tue alles, was du willst, Mort.«

      »Du sollst still sein!« schrie er sie wütend an. »Rede, wenn du gefragt wirst, sonst halte die Klappe! Slade war Kopfgeldjäger, was? Der kommt uns bald nach, aber das ist sein letzter Ritt, sage ich dir. Ich blase sie um, einen nach dem anderen – und du ­siehst zu. Deine Killer können keine Zeugen brauchen, darum werden sie auch nicht zum Sheriff rennen, versuche mir das bloß nicht zu erzählen. Sie sollen uns eledigen, aber sie werden sich täuschen. Zuerst sie – dann du!«

      »Du willst mich erschießen, wenn sie uns verfolgen? Mort, hast du alles vergessen, was einmal war?« schluchzte sie auf. »Wie kannst du so grausam sein?«

      »Du glaubst, ich werde dich bald umbringen, was?« fragte er. Ihre Tränen rührten eher einen Stein als ihn. Er wußte zu gut, daß sie auf Kommando schluchzen konnte. »O nein, du wirst noch eine ganze Weile leben, viele Tage.«

      Irgend etwas ließ sie erstarren – die Grausamkeit vielleicht, die Tücke, die in seiner Stimme mitschwang. Es war, als wenn er nur mühsam sein Lachen unterdrückte, dieses irre Lachen, das ein paarmal über seine Lippen gekommen war, wenn er und Charly einen Blick gewechselt hatten.

      »Was – was heißt das?« keuchte Liza Palucco und schluchzte nicht mehr. »Mort, du willst mich nicht gleich – später, viel später? Wo denn, Mort?«

      »Wo?«

      Jetzt lachte er. Charly fiel in das Lachen ein und bog sich auf seinem Pferd. Das Gelächter ließ sie ahnen, daß sie eine Teufelei planten und er sich eine besondere Abscheulichkeit für sie ausgedacht haben mußte.

      »Wo?« schrie sie, »wo denn, Mort?«

      »Kennst du den Friedhof von Aguilar?« fragte er und grinste breit. »Wie war das damals, als du nach dem Kasten gegraben hast? Du hast keine Angst vor den Toten gehabt, he? Hättest mal die Steine von Miguel Servantes Grab nehmen und dann graben sollen. Du hättest zuerst eine dicke Bohle gefunden, gut zwei Fuß unter dem Kies. Und dann wäre dir Angst geworden, denn du hättest James Flemming ausgebuddelt, hähähä!«

      So hartgesotten sie war – sie zuckte zusammen und wurde kreidebleich.

      »Was – was?« stammelte Liza entsetzt. »Flemming – dort, dort habt ihr ihn…«

      »Und bei Theodora Gomez!« brüllte Charly heulend vor Vergnügen. »Da liegt Ellison! Wie war doch sein Vorname, Bruder Mort? Sie hätte ja auch nach Casa Blanca reiten und dort den Friedhof besuchen können. Dort hättest du Joe Chadwick gefunden. Hättest nur im Grab von Clara Monteja nachzusehen brauchen!«

      Das Grausen erfaßte die Frau, als sie die Dillons lachen hörte. Dort, dachte sie, dort – überall auf den alten Friedhöfen, überall in diesem Land haben sie…

      »John Ellison, John, du Affe!« brüllte Mort. »Er hieß doch John und hatte das Geld aus dem Verkauf seiner Rinder dabei. John hieß er, John! Nun ist Theodora nicht mehr allein, hähähä!«

      Liza wollte etwas sagen, doch die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Charly zeigte mit dem Finger auf sie und schrie vor Lachen, bis er ruhiger wurde und keuchte:

      »Mort, sag’s ihr doch! Sag’s ihr!«

      »Du meinst, sie freut sich dann, Charly?«

      »Ja, ja!« keuchte Charly Dillon. »Da hat sie Spaß, höhö!«

      »Gut, ich sag’s ihr, Charly, ich sag’s ihr! Liza, meine Teure, bist doch gern auf dem Friedhof gewesen, ja? Hast gierig nach unserem Geld gegraben, was? Du wirst wieder graben dürfen – an derselben Stelle. Gesellschaft für Juan Montenero, verstehst du?«

      Ihr war, als zöge sich ihr Magen zusammen und bliebe ihr Herz stehen. Jetzt wußte sie, warum sie sich angesehen und so verrückt gelacht hatten. Sie würde spurlos verschwinden und nie gefunden werden – genau wie die anderen Opfer, deren Zahl niemand kannte. Gesellschaft für Juan Montenero…

      *

      Charly schrie plötzlich, statt zu lachen. Das Pferd wieherte scharf.

      Was ist, dachte Mort und wandte jäh den Kopf. Warum schreit er denn? Schreit er jetzt schon, wenn er richtig Spaß hat?

      In derselben Sekunde achtete er wieder genauer auf den Weg. Vor lauter Gelächter und Spannung, wie Liza es aufnehmen würde, hatte Mort Dillon nicht so genau aufgepaßt. Er war an irgendeinem Stück Felswand vorbeigeritten, mehr einem Felsabsatz, um den das Wasser des Baches strömte und sich seinen Weg gesucht hatte.

      Als er sich umblickte, sah Mort den Schatten auf der Felswand, sah noch einen und wollte sich ducken, weil etwas über ihm seltsam schwirrte. Die Felswand war nur wenig höher wie sein Kopf, und er sah noch die Umrisse der Gestalt, die irgend etwas herumwirbelte.

      In der nächsten Sekunde traf etwas seinen Kopf. Es war, als ginge die Welt in einem Feuerball unter. Plötzlich war Charlys Schrei nicht mehr zu hören – es gab nur einen Knall, der alles zu zerreißen schien.

      *

      Totstellen, dachte er, nicht bewegen, nicht stöhnen. Ich habe gestöhnt, doch sie müssen es überhört haben, weil wir gerade, als ich erwachte, über nackten Fels ritten. Verdammt, wo geht es hin, was ist mit Charly?

      Mort Dillon blinzelte, denn er hörte den Mann vorn fluchen, sah ihn aber erst, als sie um die Kehre waren. Charly saß aufrecht, jemand schüttelte ihn und schrie ihn an:

      »Bleibst du sitzen, Dillon! Los, halte dich gerade, du Satan! Jim, sieh nach, was mit dem anderen Halunken ist!«

      Der Hufschlag näherte sich von hinten. Collins kam und schlug Mort die Faust in den Rücken. Der rührte sich nicht, zuckte auch nicht, als ihn der Tritt ans Bein traf.

      »Der träumt noch, Burt!«

      »Nun ja, der fiel auch nur mit den Beinen ins Wasser, Jim. Den hier taufte es überall, der klappert schön mit den Zähnen und friert wie ein Hund. In zehn Minuten sind wir oben, dann machst du ihn mir munter, Jim!«

      Mort bekam noch einen Tritt, aber er blieb wie tot liegen und wußte längst, daß sie durch Wald ritten. Es war verdammt zerklüftetes Gelände mit kurzen, steilen Tälern, schroffen Anstiegen, viel Steinen und Felsen. Sie hatten ihn auf seinem Pferd so angebunden, daß er nicht herunterfallen konnte. Seit dem plötzlichen Überfall konnte noch keine halbe Stunde vergangen sein. Die vier Revolverschwinger, die mit Sicherheit von Burt Slade, dem ehemaligen Kopfgeldjäger geführt wurden, hatten ein Wunder vollbracht.

      Es muß kein Wunder sein, dachte Dillon, es kann andere Gründe haben. Aber eins steht fest, sie sind nur wenig später hinter uns her und müssen uns dann überholt haben. Was habe ich nur falsch angefangen, welchen Fehler habe ich gemacht? Jetzt darf ich keinen machen, ich muß aufwachen, ganz schnell auwachen, denn ich liege auf dem Hals des Pferdes, ich muß sitzen…

      Er stöhnte schwer, schrie unterdrückt auf, als käme er gerade zu sich. Sofort hielten sie an, jemand war vor ihm und führte sein Pferd an seiner


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