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G.F. Barner 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


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es auf mir hängen, was?« schrie Gould wütend. »Es waren neunzehn und keiner weniger! Stimmt es, Percy?«

      »Sie haben neunzehn gezählt, Mr. Gould!« bestätigte Percy.

      »Und du hast einen geklaut!« brüllte ihn Kinsey an. »Du oder einer dieser Galgenvögel. Euch zeige ich noch, hier was zu versuchen. Also, ihr wollt nicht reden? Einer von euch verkommenen Strolchen hat den Keil gestohlen. Und da er sich nicht melden will – die Handschuhe ’runter – alle Mann!«

      Wer die Lavabrocken schleppen mußte, bekam Fausthandschuhe aus dickem Rindleder. Die Dinger waren unförmig, schützten aber vor den scharfen Lavakanten. Insgesamt sechs Mann zogen jetzt ihre Handschuhe aus.

      »So«, sagte Kinsey, seine Stimme wurde immer leiser und gemeiner. »Und jetzt wollen wir mal sehen, wer die längere Puste hat, ihr Saukerle. In einer Reihe los zum Wagen!«

      Er holte mit dem Stiefel aus und trat Carpenter, dem ersten Mann der Reihe, voll ins Gesäß. Carpenter, der Totschläger, der in den Saloons von Idaho City mit einem Eisenstab gearbeitet und manchem Mann den Schädel gestreichelt hatte, taumelte und fiel hin. Er raffte sich, Kinsey wie ein wildes Tier anstierend, auf und hinkte los. Sie trotteten zum Wagen.

      »Jetzt bildet ihr Schakale und Wüstenhunde einen Halbkreis um das Endbrett. Los, formiert euch, ihr Schweinetreiber!«

      Er lachte hämisch, als sie sich in einem Halbkreis aufstellten. Carpenter stand an der linken Kastenwand des fast vollgepackten Transportwagens, der die Lavabrocken wegschaffte. An der rechten Kastenwand und dem Ende der Sträflingsreihe hatte der alte Perry seinen Platz.

      Der Schweinehund, dachte Clancy und wechselte einen stummen, jedoch bedeutungsvollen Blick mit Floyd Reegan. Jetzt schleift er uns, aber wie will er das machen?

      Im nächsten Moment wußte er es.

      »Well, recht ordentlich, recht ordentlich, ihr Satansgeschöpfe!« knirschte Kinsey finster, Carpenter, du nachgemachter Mensch, jetzt greifst du auf den Wagen und nimmst einen Brocken herunter. Und dann wirfst du ihn deinem Nachbarn zu. Und so geht es weiter, bis ihn Perry, dieser alte Schurke, hat. Perry, du wirfst ihn auf den Wagen zurück, begriffen? Und so arbeitet ihr mal sauber und schnell – schnell, habt ihr gehört?«

      Dieser Hundesohn, durchfuhr es Clancy, das ist der Höhepunkt seiner bisherigen Gemeinheiten. Die scharfen Kanten reißen uns die Haut in Fetzen, ehe wir eine Stunde das verdammte Spiel gemacht haben. Einen Stein vom Wagen, was? Und einen anderen wieder hinauf. So laden wir ewig ab und wieder auf. Das ist der Gipfel der Gemeinheit!

      Er hatte eine Ahnung...

      *

      Perry keuchte, als ihm der schwere Brocken in die Arme flog. Der Alte wankte, taumelte, fand dann aber doch noch Halt.

      Sie hatten jetzt eine knappe Stunde Kinseys verfluchtes Schinderspiel getrieben, und er war abwechselnd hinter sie getreten, um ihnen den Gewehrkolben in den Rücken zu donnern. Es gab niemanden mehr, dem das Blut nicht von den Händen tropfte. Mancher Lavabrocken sah wie angemalt aus, nur daß es keine Farbe war.

      Der Brocken, den der alte Perry jetzt hielt, wog gut vierzig Pfund. Er war schroffkantig. Perry, der als letzter Mann jeden Brocken in die Höhe stemmen mußte, hatte den schwersten Teil der Schinderei erwischt.

      »Kannst du nicht mehr?« erkundigte sich Kinsey höhnisch. »Hast du den Keil nun genommen, du Hundesohn?«

      »No, ich – ich habe ihn nicht... Ich schwöre…«

      »Du Lügenbeutel« fluchte Kinsey giftig. Sein Gewehrkolben pendelte, und als er ihn nach vorn schlug, landete die Kolbenkappe in der Kniekehle des alten Perry. Perry stand steifbeinig und mit durchgedrückten Knien am Wagen. Als ihn der Kolben traf, knickte er ein, stieß einen Schrei aus und brach zusammen. Der Brocken fiel aus seinen Händen. Er schlug zuerst gegen sein Knie. Dann fiel er das letzte Stück und landete auf Perrys linkem Fuß.

      Im nächsten Augenblick schrie der alte Mann gellend auf. Er stieß den Brocken schreiend weg, umklammerte seinen Fuß und begann, sich auf dem Boden hin und her zu wälzen.

      »Mensch, Kinsey!« keuchte Gould verstört. »Mann, sein Fuß!«

      »Was denn?« fragte Kinsey hämisch und doch auch drohend. »Kann ich was dafür, wenn der Narr so ein leichtes Ding fallen läßt, he? Soll er besser beim Aufladen aufpassen. He, verflucht... Clancy, du Halunke!«

      Er riß die Waffe hoch und richtete den Lauf blitzschnell auf Clancy. Clancy hatte den nächsten Lavabrocken gereicht bekommen. Als er sah, was dem alten Perry passierte, erstarrte Clancy für den Bruchteil einer Minute. Der wilde, grimmige Zorn, den er von seinem Vater geerbt hatte, schlug wie eine Flamme in ihm empor. Den Brocken anhebend, holte er aus. Aber ehe er ihn werfen und Kinsey den Brocken mitten ins Gesicht feuern konnte, zuckte Kinseys Gewehr hoch.

      »Na, los, versuch es doch mal?« forderte ihn Kinsey mit glitzernden, mordlustigen Augen auf. »Wirf ihn, Clancy, wirf doch, du Feigling!«

      Sie erstarrten alle. Gould schnappte nach Luft, trat dann aber keuchend zwischen Clancy und Kinsey.

      »Mach keinen Unsinn, Kinsey!« zischte er. »Nicht schießen. Das gibt zuviel Ärger, Mann. Was wolltest du mit dem Brocken tun, Clancy?«

      Clancy hatte sich bereits wieder in der Gewalt.

      »Nichts«, sagte er bissig. »Gar nichts, Mr. Gould. Ich weiß gar nicht, was Mr. Kinsey gedacht haben kann.«

      »Du verdammte Ratte!« fauchte Kinsey. Er schob Gould zur Seite und trat dicht vor Clancy. »Ich weiß, was du tun wolltest, du Mißgeburt. Und jeder andere hier weiß es auch. Wirf ihn auf den Wagen, los!«

      Clancy gehorchte. Kaum war der Brocken polternd auf dem Wagen gelandet, als Kinsey ihm das Gewehr mit voller Wucht in den Bauch stieß. Clancy knickte ein, sein Mund öffnete sich, und er brach auf der Stelle zusammen. Einen Augenblick bekam er keine Luft mehr.

      »Das nächste Mal blase ich dich um!« schwor Kinsey und zeigte sein Affengebiß. »Euch zeige ich noch, wer hier was zu sagen hat! Los, zieht dem alten Heuler da den Stiefel aus. Und du stehst auf, Clancy, hoch mit dir, sonst mache ich dir Beine! Das war ein Arbeitsunfall, kapiert? Er hat den Brocken auf seinen Fuß fallen lassen. Und wehe euch, einer redet jemals etwas anderes über die Sache. Hast du verstanden, Floyd, du Unschuldslamm?«

      »Yeah, Mr. Kinsey«, würgte Floyd. Er war kreidebleich geworden und sah Kinsey nicht an. In dieser Minute hätte sich Floyd vergessen können. Er hatte noch nie jemanden getötet, aber er wußte jetzt, daß er einen Mann wie Kinsey kaltblütig mit dem nächsten Stein hätte erschlagen können.

      Der Schurke, dachte Floyd, und der Stahlkeil fiel ihm ein. Zwei Mann müssen den Wagen immer bis zur Verladestelle am Snake River begleiten, um ihn dort abzuladen. Wenn Kinsey zufällig in acht oder zehn Tagen mit uns diese Fahrt macht, dann...

      Es waren immer zwei Sträflinge, die mit zwei Wächtern hinfahren mußten.

      Es waren immer verschiedene Wächter.

      Darauf baute Clancy. Das gehörte zu seinem Plan. Niemals hatten die Wächter auf jenem Wagen die Schellenschlüssel. So war es ausgeschlossen, daß ein Sträfling weit kam. Niemand konnte mit einer Kette am Bein weit laufen. Er brauchte etwas, um die Kette abzuhacken, ­einen Stahlkeil. Und den hatten sie jetzt. Den Preis dafür aber hatte der alte Perry bezahlen müssen.

      Man zog ihm jetzt den Stiefel herunter. Sein Fuß war schon geschwollen und blau unterlaufen. Vielleicht waren auch einige Zehen gebrochen.

      Der Hundesohn, dachte Clancy, während er sich aufraffte und Floyd ihm unter die Arme griff, wenn doch O’Mallon hier gewesen wäre! Der hätte Kinseys Teufelei niemals zugelassen.

      Henry O’Mallon war der oberste Aufseher des Jails. Er verwaltete die Außenstation und duldete keine Übergriffe der Wächter, solange er im Dienst war. Aber O’Mallon war nicht da – er hatte Urlaub. Dieser Mann war gerecht, aber unerbittlich, klug, listig und ein menschlicher Fährtenhund. Jeder Sträfling wußte – war O’Mallon einmal auf einer Fährte, gab er niemals


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