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Elfenzeit 5: Trugwandel. Uschi ZietschЧитать онлайн книгу.

Elfenzeit 5: Trugwandel - Uschi Zietsch


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kannst, und meinte, er wollte das Verlies ganz für mich reservieren, alles andere sei unwichtig geworden.«

      »Verdammt …« Ainfar ballte die Hände zu Fäusten. »Das … glaube ich einfach nicht!«

      »Glaub, was du willst, kleiner Bruder, du wirst keine Antwort erhalten. Wir werden nie herausfinden, wer er ist, auch wenn ich schon nahe dran bin. Doch ich denke, den letzten Schritt wird er mir vorenthalten …« Alebin gackerte.

      »Er gibt dir doch nur, was du willst, Alebin, und du hast nichts Besseres verdient, für all die Lügen, Intrigen, Schandtaten, die du schon begangen hast«, erwiderte Ainfar wutentbrannt. »Deinetwegen fand meine Mutter den Tod …«

      »He, das war ein Unfall!«

      »Und was war das mit unserem Vater?«

      »Ach, das nimmt er mir doch längst nicht mehr übel …«

      Ainfar hatte nicht übel Lust, nach der Peitsche zu greifen und das Lachen aus seinem Halbbruder zu prügeln. Uralter, lange unterdrückter Hass wallte in ihm hoch und verlangte nach Rache.

      »Warum bist du hier?«

      »Ach, nichts weiter«, antwortete Alebin wegwerfend. »Ich habe die Königin verraten, Rhiannon umgebracht, und …«

      »Du hast was?«

      »Ein bedauerlicher Unfall, ganz ehrlich! Eigentlich wollte ich ihren Bruder erwischen.«

      Ainfar hatte Mühe, Fassung zu bewahren. »Du wolltest … die Zwillinge … die Erben der Crain …« Er konnte für einen Augenblick nicht weitersprechen, dann schrie er: »Warum hat der Getreue dich nicht getötet?«

      Alebin fand seine Schandtaten offenbar komisch, denn er lachte schon wieder. »Er selbst hat mich zum Tabu erklärt. Solange er das nicht aufhebt, kann ich nicht sterben, nicht mal durch ihn. Ich glaube, er will mich gar nicht töten, das Foltern macht ihm viel mehr Spaß.«

      Der Tiermann war wie erschlagen. Er hätte sich am liebsten hingesetzt, aber hier gab es natürlich keine Sitzgelegenheiten. Hilflos irrte sein Blick umher, glitt über die Felsmauern, die feucht von unzähligen Elfentränen waren, blieb wieder am Bruder hängen.

      »Warum hast du das alles getan?«, flüsterte er.

      »Das ist eine lange Geschichte, aber ich gebe sie dir in Kurzform. Ob es das Warum klärt, überlasse ich dir, es erklärt jedenfalls das Was und Wie.« Alebin plauderte munter drauflos, als säßen sie in irgendeinem Wirtshaus bei Whisky und Anekdoten. Als Darby O’Gill in prächtiger Erscheinung war Alebin ein hervorragender Unterhalter und Trinker, weithin bekannt und vor allem bei den Frauen beliebt. Alebin hatte den älteren Bruder dafür als Jüngling bewundert.

      Als er mit seiner Erzählung am Ende war, wollte nun der Schotte Antworten: »Und wie kommt es, dass du hier bist, du anständiger kleiner Bruder, Augapfel unseres hochgeschätzten Vaters?«

      »Deinetwegen, Meidling«, gab Ainfar prompt Auskunft. »Um die Schande von unserer Familie wieder abzuwaschen.«

      »Und dafür gehst du ausgerechnet hierher?« Alebin brach erneut in schallendes Gelächter aus. »Was für ein entzückender naiver Idiot du doch bist!«

      »Falls du es vergessen haben solltest – du hängst hier in Ketten, nicht ich. Und ausnahmsweise einmal muss ich dem Getreuen Anerkennung zollen. Du bist genau am richtigen Ort und erhältst die dir angemessene Strafe.« Ainfar wandte sich zum Gehen.

      »Bruder, warte – äh … bitte«, sagte Alebin schnell. »Ich bin hier abgeschnitten von allem. Sag mir, was in der letzten Zeit geschehen ist!«

      »Warum sollte ich das tun?«

      »Du hast Recht. Warum sollte mich das interessieren. Leb wohl!«

      Ainfar wusste, er sollte jetzt gehen. Doch so einfach war das nicht, sie waren durch Blutsbande aneinandergebunden. Also gab er nach und berichtete, und Alebin hörte aufmerksam zu, obwohl Ainfar sich während der Erzählung des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass er bereits über alles Bescheid wusste. Möglicherweise wollte er nur die Einsamkeit noch ein wenig hinauszögern.

      »Also trifft meine Annahme zu!«, sagte Alebin nach dem Abschluss triumphierend, und in seine Augen kehrte das Leben zurück.

      »Was meinst du damit?«, fragte Ainfar erstaunt.

      »Ich habe unseren finsteren Freund auf die Lösung gebracht.« Alebin schmunzelte, und für einen Moment schimmerte Darby O’Gill in ihm durch. »Ich dachte mir, dass sie in die Zeit gestürzt ist.«

      Ainfar legte die haarige Stirn in Falten. Sein Bruder war früher schon zu außergewöhnlichen Schlussfolgerungen fähig gewesen. »Hast du auch eine Idee, wie es dazu kommen konnte?«

      »Na, das ist einfach«, brummte Alebin. »Die Königin war zu ungeduldig. Sie ging, noch während alles im Schwanken war. Die Grenzen haben sich verschoben, und zwar in alle Richtungen. Es war ein Schritt zu früh, der auf den verkehrten Weg führte. Und was hat der Getreue jetzt vor?«

      Es spielte keine Rolle mehr. »Er will das Zeitgrab in Newgrange öffnen.«

      »Bravo! Das könnte klappen. Allerdings bezweifle ich, dass er dazu überhaupt in der Lage ist. Hast du ihn dir in letzter Zeit mal angeschaut?«

      »Ja, die Sache am Ätna hat ihn ziemlich fertig gemacht.« Ainfar dachte an die Leichen, die jetzt wahrscheinlich dort oben herumlagen, und es schüttelte ihn.

      »Ach was, davon hat er sich längst erholt«, widersprach Alebin. »Er ist so am Ende, dass er auch darauf nicht von selbst gekommen ist. Unser sonst so überaus scharfsinniger Freund befindet sich in einer teuflischen Spirale, der Auflösung schon näher als dem Leben, und kann nicht mehr richtig denken.«

      »Aber warum denn?«, hakte Ainfar nach.

      Alebin bereitete es Vergnügen, derart überlegen zu sein, und er kostete es leidlich aus. Er schlug selbst aus der schlimmsten Lage noch das Beste für sich. »Deswegen bin ich ja drauf gekommen, was passiert ist. Bandorchu ist es.«

      Ainfar hob die Schultern. »Ich verstehe nicht …«

      »Die beiden sind voneinander abhängig und aufeinander angewiesen. Seit sie durch die Zeit getrennt sind, geht es mit dem Getreuen bergab.« Alebins zerschundener Mund verzerrte sich zu einem bösen Grinsen. »Und mit ihr vermutlich auch, was ich stark hoffen will, da ich nicht mehr durch Eid an sie gebunden bin.«

      »Das ist doch absurd.« Ainfar schüttelte abwehrend den Kopf. »Nie und nimmer!«

      »Ich sagte es schon zu Beginn: Glaub, was du willst. Du wirst es sehen: Ihm wird es solange schlecht gehen, wie Bandorchu von ihm getrennt ist. Wenn er sich nicht beeilt, zerreißt das Band für immer, und er kann sie nicht mehr zurückholen. Das bedeutet dann auch sein Ende. Ich würde jede Wette darauf eingehen, dass ich Recht habe, kleiner Bruder.« Er lachte schrill. »Das wäre doch die Gelegenheit, diesen ganzen Kram hier zu übernehmen, denkst du nicht?«

      Ainfar dachte schweigend nach. Was, wenn Alebin tatsächlich Recht hatte? Dann musste er unbedingt verhindern, dass der Getreue das Zeitgrab öffnete! Denn alles würde sich dadurch wie von selbst erledigen: Die Zeitlinie würde gewahrt bleiben, wenn Bandorchu in der Vergangenheit starb, und der Krieg wäre beendet. »Also gut, dann weiß ich, was ich zu tun habe.«

      »Ganz allein?«, fragte Alebin lauernd.

      Ainfar zögerte. »Nun, ich müsste Regiatus sofort die Nachricht zukommen lassen …«

      »… aber du weißt nicht, wie.« Alebin lachte leise, nun völlig bei der Sache. »Siehst du, deswegen hast du deinen großen Bruder hier unten besucht. Ich reise immer mit nützlichen Utensilien, die man nicht unbedingt gleich bei mir findet. Wenn ich dir etwas gebe, das Regiatus die Botschaft bringt, lässt du mich dann frei?«

      »Darauf also willst du hinaus.«

      »Das ist doch selbstverständlich, findest du nicht?«

      Allerdings, das musste Ainfar zugeben.


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