Die Führungskraft als Influencer. Barbara LiebermeisterЧитать онлайн книгу.
Aktive Zuhörer führen besser
Aktive Zuhörer hören »zwischen den Zeilen«
Herausforderung: Mich selbst verstehen, damit ich andere verstehe
FOMO: Unsere Angst, etwas zu verpassen
Fazit: Influencer Leader kommunizieren nachhaltig – und podcasten
Reflexionsfragen
7. KAPITELInfluence sucht Präsenz! Die Arbeit an der Eigenmarke
Selbstmarketing ist keine Ego-Show
Die Marke Chef als »Enabler« – oder Kündigungsgrund
Onlinereputation: Kann ich mich nicht einfach raushalten?
Fazit: Die Sehnsucht nach Menschlichkeit – Menschen folgen Marken mit »Seele«
Reflexionsfragen
8. KAPITELAlle für einen! Teambuilding ist Chefsache
Teamspirit heißt auch: Grenzen wahren
Der Influencer: Teamplayer oder Einzelgänger?
Fazit: Moderne Führung basiert auf Influence
Reflexionsfragen
Gebrauchsanleitung
1.Ansprache: In unserer heterarchischen Welt erlaube ich mir, dich zu duzen.
2.Gendering: Nicht wundern, wenn ich mir den Stress erspare, die männliche und weibliche Ansprache zu differenzieren. Nicht, dass ich das unnötig finde – es ist mir nur einfach zu aufwendig, das ein ganzes Buch lang durchzuziehen. Gemeint sind natürlich immer alle Geschlechter.
3.Erwartungshaltung: Du findest hier keine Allroundanleitung oder Generalmethodik, die in fünf Sätzen die Welt neu erklärt. Geh bitte nicht davon aus, dass die Lektüre dieses Buches ausreicht, um dich zu einer erfolgreichen Führungskraft des digitalen Zeitalters zu machen.
4.Umsetzung: Führung wird in Zukunft nicht einfacher, sondern im Gegenteil anspruchsvoller denn je. Jeder entwickelt seinen eigenen Stil. Einfach zu kopieren, was andere tun, wird nicht reichen. Doch du erkennst in den Erfolgsstorys und meinen Erläuterungen, worauf du Wert legen solltest, damit dein eigener Führungsstil auf die wichtigsten Prinzipien der neuen Arbeitswelt einzahlt, und womit du die größten Chancen hast, dein Team erfolgreich und mit Spaß an der Sache durch den digitalen Dschungel zu leiten.
1. KAPITEL
Follow me! Das neue Führungsprinzip
Leader werden nicht geboren, sondern gemacht. In Zukunft führt, wer Follower gewinnt. Die neuen Führungsrollen sind temporärer und situativer Natur. Führungskräfte werden zu Influencern und funktionieren nach vergleichbaren Prinzipien, die auch in den Social Media Stars produzieren. Können die Geheimnisse des Influencer Leadership® überhaupt in die Führungspraxis übertragen werden?
Wir betrachten einige namhafte Beispiele für den neuen Trend. Außerdem machen wir einen Ausflug zu Veeva Systems und schauen den Mitarbeitern bei Gore über die Schulter.
Wie wäre es zum Start mit einem Trip nach Barcelona? Ich sitze gerade im Flieger auf dem Weg dahin, um ein paar Tage auszuspannen. Genau genommen habe ich sogar doppelten Grund zur Freude: Die Reise gibt mir nicht nur Gelegenheit, den Kopf frei zu bekommen, sondern auch, meine Tochter zu sehen, die in dieser wunderbaren spanischen Metropole lebt und arbeitet. Nach vier Monaten des reinen Facetime-Kontakts sehen wir uns heute Abend endlich persönlich wieder.
Seit nun fast vier Jahren wohnt sie in Barcelona. Vor anderthalb Jahren ist sie dort auch ins Berufsleben eingestiegen. Und sie hat einen Volltreffer gelandet: Von der ersten Minute an war sie total begeistert von ihrem ersten richtigen Job! Unmittelbar nach ihrem Studium hat sie sich bei Veeva Systems – einem noch relativ jungen amerikanischen Unternehmen – beworben, wo sie nun nach und nach den Berufsalltag kennenlernt und sich mit voller Leidenschaft reinhängt.
Nora nennt sich selbst einen digital nomad. Sie gehört also zu jenem Typus digital Arbeitender, die von jedem Ort der Welt arbeiten können. Der Großteil ihrer Arbeit, mit Ausnahme der wenigen persönlichen Kundenpräsentationen, erfolgt digital und über digitale Plattformen: von der Kommunikation mit ihren weltweit verstreuten Teamkollegen bis hin zur Umsetzung und Implementierung der jeweiligen Lösung für den Kunden, der theoretisch ebenfalls überall sein kann.
Ihr Unternehmen, von dem ich mir nun persönlich ein Bild machen werde, wurde erst vor zwölf Jahren von Peter Gassner und Matt Wallach in Kalifornien gegründet. Es entwickelt innovative Systemlösungen für das Management von Produktlebenszyklen, vorrangig in der Biotech- und Pharmaindustrie. Dadurch werden tendenziell langwierige Prozesse (etwa Medikamentenzulassungen) beschleunigt, verborgene Effizienz- und Ergebnispotenziale gehoben und Kosten eingespart. Unter Cloud-Anwendungen, wie Veeva sie nutzt, versteht man Speichersoftware, die über das Internet zur Miete angeboten wird. Die Nutzer, die im Falle von Veeva meist aus der Pharma- oder Biotech-Branche kommen, können so von jedem internetfähigen Gerät auf ihre Daten zugreifen. Services wie Installation, Wartung und Beratung gehören selbstverständlich ebenfalls zum Leistungsumfang.1 Das junge Unternehmen verfügt über eine beeindruckende Kundenliste mit bis dato bereits über 775 Kunden und wächst kontinuierlich weiter.2 In den letzten Jahren konnte Veeva einen durchschnittlichen Gewinnzuwachs von jährlich 44 Prozent verzeichnen. Das kann sich sehen lassen – kein Wunder, dass Veeva ein neuer Liebling der Börsianer ist, die von einem langfristigen Erfolg ausgehen.
Dass meine Tochter dort gelandet ist, war purer Zufall. Ursprünglich wollte sie nach ihrem Studium weg aus Spanien. Zwar hatte sie das Land gut kennen- und lieben gelernt, hatte zu