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Perry Rhodan 3082: Ein kalkuliertes Risiko. Kai HirdtЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3082: Ein kalkuliertes Risiko - Kai Hirdt


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ich«, gab da Valgathan zurück.

      »Woher?«, fragte agh Fermi. »Das ist streng geheim!«

      »Flottenklatsch«, gab sie leichthin zurück. »Du wärst erstaunt, was Offiziere aus den alten, großen Adelshäusern alles erzählen, um als wichtig und gut informiert zu gelten.«

      Da hatte agh Fermi ein Thema, um das er sich als De-Keon'athor einmal kümmern konnte, falls er die nächsten Tage überlebte. »Man kann selbstverständlich diskutieren«, fuhr er fort, »wann ein Kampfverband ›ausreichend stark‹ ist. Aber sobald die gesamte Flotte einsatzbereit ist, wäre das müßig. Wir müssten eigentlich losschlagen.«

      »Und das willst du nicht.« Da Valgathan sagte es nicht als Vorwurf, nur als nüchterne Feststellung.

      Er aktivierte das Holo wieder, das er bei ihrem Eintreten so eingehend betrachtet hatte. »Der Weiße Schirm blockt so gut wie jeden Ortungsversuch. Wir können von außen nur ein paar Schatten wahrnehmen, wenn größere Objekte sich direkt in der Nähe des Schirms bewegen. Aus diesen rudimentären Erkenntnissen können wir folgern, dass sich weitere Kampfschiffe im Inneren des Rads befinden. Aber wir haben nicht einmal den Anflug einer Ahnung, wie viele es sind.«

      Da Valgathan nickte nachdenklich. »Die paar Hundert Cairanerschiffe außerhalb des Sternenrads könnten uns nicht aufhalten. Aber du hast Angst vor dem, was sie dort drinnen verbergen.«

      »Ich habe Angst, dass wir Erfolg haben, den Schirm zum Zusammenbruch bringen und dahinter etwas finden, das mindestens eine Nummer zu groß für uns ist«, gab agh Fermi zu. »Ich verstehe nicht, warum ein erfahrener Stratege wie Atlan dieses Risiko eingehen will.«

      Da Valgathan antwortete nicht darauf. Sie stand auf und lockerte ihre Nackenmuskeln. »Ich werde noch einmal Statusmeldungen von all unseren Schiffen anfordern und prüfen, ob die letzte Meldung wirklich korrekt war. Das wird sicher einen halben Tag dauern. Vorher ist es, glaube ich, nicht ratsam, sich auf Händel mit den Cairanern einzulassen.«

      Agh Fermi lächelte dankbar. Er hatte zwar immer noch keine Ahnung, wie er mit seinem Problem umgehen sollte. Aber nun hatte er einen halben Tag mehr, um darüber zu grübeln.

      An der Tür blieb da Valgathan stehen und wandte sich ihm wieder zu. »Überleg nicht zu lange«, sagte sie, als hätte sie seine Gedanken gehört. »Atlan ist nicht dein einziges Problem. Es gibt eine Menge Offiziere aus den großen Khasurnen, die nicht einverstanden sind mit deiner Beförderung. Sie halten dich für einen Emporkömmling und Günstling des Barons. Es kursieren die irrsten Geschichten, wie du an deinen Posten gekommen bist, und eine Menge Leute wollen dich lieber heute als morgen wieder entfernen. Bislang haben sie nichts gegen dich in der Hand. Aber wenn du als Zauderer giltst und außerdem Befehle des Mascanten ignorierst ...«

      Damit sagte sie ihm nichts, womit agh Fermi nicht bereits gerechnet hatte. Allerdings hatte er gehofft, es würde länger dauern, bevor das Intrigenspiel Fahrt aufnahm. Seiner Ansicht nach hätte man damit warten können, bis die akute äußere Bedrohung für die Baronien abgewendet war. Offensichtlich war er ziemlich naiv für seinen Rang.

      »Woher weißt du das alles?«, fragte er.

      Sie zwinkerte. »Auch ich gehöre zu einem alten Khasurn. Wie gesagt, sie suchen belastendes Material – und da ich nun einmal auf demselben Schiff diene, war es naheliegend, mich zu fragen.«

      Er grinste zum ersten Mal seit langer Zeit. Es war gut, Mava da Valgathan an seiner Seite zu wissen. »Vielen ...«

      Eine Alarmsirene riss ihm die Dankesworte von den Lippen.

      *

      Sie stürzten in die Zentrale der TARTS, Mava da Valgathan zwei Schritte vor agh Fermi.

      »Ladhonen auf Angriffskurs«, begrüßte sie eine routinierte Meldung.

      Agh Fermi sah es direkt im taktischen Holo. Ein kleiner Verband ladhonischer Doppelkeilraumer, der Anzeige nach 44 Schiffe, hielt auf die TARTS und ihre Begleitschiffe zu.

      »Abwehrformation!«, befahl da Valgathan. Sie sah kurz zu agh Fermi. »Wir tun nur, was zur Verteidigung unbedingt notwendig ist. Lassen wir sie über unsere Möglichkeiten im Unklaren.«

      Die ganze Situation stand agh Fermi so klar vor Augen wie in einer strategischen Schlachtsimulation der Flottenakademie. Die Ladhonen taten genau das, was Atlan von ihm selbst verlangte: Sie führten einen Testangriff durch, um die Stärke und Einsatzbereitschaft des Gegners zu prüfen.

      Er verstand auch, was da Valgathan tat: Sie versuchte, ihm zu helfen. Wenn nur ein kleiner Teil der Arkonidenschiffe kämpfte und dies nicht mit vollem Waffeneinsatz, konnte er Atlan gegenüber länger vortäuschen, die Flotte wäre nicht kampfbereit. Seine Kommandantin versuchte selbst in dieser kritischen Lage, Zeit für ihn zu schinden.

      Dankbar nickte er ihr zu und verkündete: »Ich widerrufe den Befehl der Kommandantin. Unser Verband fächert auf und schließt die Ladhonen ein. Ich will, dass dieses Gefecht in einer Zentitonta beendet ist. Es soll in die Geschichte dieses Kriegs eingehen als Machtdemonstration.«

      Da Valgathan runzelte die Stirn.

      »Zum Wohl der Baronien«, beantwortete er die unausgesprochene Frage. »Wenn wir die Ladhonen nur verhalten bekämpfen, könnten sie den Fehlschluss ziehen, dass wir zu mehr nicht in der Lage sind. Dann werden sie den vermeintlichen Vorteil nutzen wollen und mit ihrer ganzen Flotte angreifen. Wenn wir nicht hart zuschlagen, haben wir bald eine Schlacht am Hals, die wir nicht führen wollen.« Er lächelte gequält. »Auch wenn wir dadurch ein paar Informationen herausgeben, die ich gerne ein wenig länger für mich behalten hätte.«

      Niemand außer da Valgathan verstand, worauf er anspielte. Und niemand fragte nach, denn alle anwesenden Offiziere arbeiteten hoch konzentriert an den Gefechtsstationen.

      »Schwere Geschützstellungen kampfbereit«, meldete Ver'ark del Ties von der Feuerleitstelle. »Die Owes'Coort-Strahler ...«

      »Nein, wir müssen sofort Wirkungstreffer erzielen«, unterbrach agh Fermi. »Die Transformkanonen legen einen Bombenteppich. Zugleich Thermo- und Intervallfeuer im KN-Modus, in zufälliger Abfolge. Sie sollen ihre Schirme nicht kalibrieren können. Wir machen sie kampfunfähig, wenn möglich. Ansonsten vernichten.«

      Die Owes'Coort-Strahler, für die sich der sperrige Spitzname Alles-Verneiner eingebürgert hatte, gehörten zu den stärksten Waffen von Schiffen der GAUMAROL-Klasse. Sie schufen im Zielgebiet Antimaterie, die mit der dort vorhandenen Materie reagierte und eine gewaltige Explosion auslöste. Allerdings musste man diese Waffe auf die Feindschiffe kalibrieren, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Falls die Antimaterie nicht genau spiegelbildlich auf die Zielmaterie abgestimmt war, entfaltete der Strahler zwar immer noch eine eindrucksvolle Zerstörungskraft, aber erreichte eben nicht das Maximum.

      Da die genaue Beschaffenheit von Ladhonenraumern immer noch ein gut gehütetes Geheimnis dieses Volkes war, ließ sich die Waffenwirkung nur im laufenden Gefecht über Versuch und Irrtum optimieren. Das wollte agh Fermi jedoch nicht. Er wollte einen schnellen Schlag, der die Ladhonen und alle andere Parteien im System nachhaltig davon überzeugte, sich besser nicht mit den Arkoniden anzulegen.

      »Gegenfeuer nach eigenem Ermessen, sobald sie den ersten Schuss abgeben«, befahl agh Fermi dem Ver'ark an den Waffenkontrollen.

      Da Valgathan unterstrich die Order mit einem knappen Nicken. In den anderen Schiffen ihres kleinen Verbands würden die Kommandanten agh Fermis Befehle an ihre Offiziere weitergeben. In der TARTS hörten die Adressaten direkt, was verlangt wurde. Da Valgathan verzichtete darauf, sich in die Befehlskette einzuschalten, obwohl es ihr Recht gewesen wäre.

      Die erste Energiebahn strahlte auf: ein überlichtschneller Thermostrahl, der in den Paratronschirm der TARTS schlug.

      Die Reaktion fiel so massiv aus, wie agh Fermi es verlangt hatte. Die Transformbomben schufen neue, kurzlebige Sonnen in der Flugbahn der Ladhonenraumer. Thermostrahlen und Beschuss der Intervallkanonen prasselten zusätzlich auf die gegnerischen Schiffe ein, jeweils im schirmbrechenden Konstantriss-Nadelpunkt-Modus.

      Bisher


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