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Perry Rhodan 3085: Der verurteilte Planet. Michelle SternЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3085: Der verurteilte Planet - Michelle Stern


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ihre Wurzeln stabil waren und extrem tief reichten – diese Bäume würde auch der größte Sturm nicht umwerfen. Die Äste waren teils dicker und stämmiger als Haads Handlungsarme. Sie knirschten und knackten.

      Tenshuuns Jauchzen verstummte. Seine Stimme war angespannt. »Ich habe ein schlechtes Gefühl bei diesen Bäumen.«

      Haad wollte widersprechen – aber das hätte nicht gestimmt.

      »Ich auch«, gab er stattdessen zu. »Aber ich weiß nicht ...«

      Das Knacken nahm schlagartig zu. Von einem Moment auf den anderen zerbrachen mehrere Baumkronen über ihnen, stürzten Holzstücke und flogen Äste wie Speere. Haad pflückte Tenshuun von seinem Rücken und schob ihn unter sich. Er bildete einen lebenden Schild, umschloss das kleinere Wesen mit den Handlungsarmen. Ein spitzer Ast senkte sich in seine Haut, glitt in den Schultergürtel ehe Haad seine Körperstruktur reflexartig verhärtete und damit ein weiteres Eindringen verhinderte.

      Er stieß zischend die Luft aus. »Sollbruchstellen!«, sagte er. »Dass ich darauf nicht gekommen bin!«

      Die Vegetation nutzte den Sturm, um alten Ballast abzustoßen. Hunderte umherwirbelnder Äste verwandelten sich in Kleinholz. Splitter jagten Granatfetzen gleich durch die Luft, stiegen mit dem Wind auf. Die Vogelartigen stürzten sich darauf wie Piranhas auf einen kranken Krebs. Ihre Schnäbel knackten und krachten, während sie fraßen.

      Tenshuun brummte lauter, als wollte er den Vogelartigen antworten.

      Haads Planhirn spielte eine ganze Reihe Optionen durch, berechnete, wie rasch der Sturm ansteigen konnte und welchen Gefahren sie ausgesetzt waren, falls sie den Schutz der Felsen verließen. Da ihm die richtigen Bezugswerte fehlten, entschied er sich zu handeln – er hob Tenshuun mit den Handlungsarmen hoch, presste ihn sich schützend an den Bauch und rannte mit ihm davon.

      Er fand einen freien Platz auf der anderen Seite der Felsen, weiter weg vom Meer. An einigen Stellen führten kleine Höhlen in das Gestein, die Sicherheit versprachen. Ihre Böden waren mit hellem Sand bedeckt. Erleichtert hielt Haad darauf zu.

      »Stopp!«, rief Tenshuun.

      Haad bremste ab, stemmte die Handlungsarme in den steinigen Boden. Regen setzte ein und hagelte auf seinen Rücken.

      »Was ...?«, fragte er und verstummte.

      Er erkannte es selbst: Seine Infrarotsicht, die er automatisch genutzt hatte, als er ins Innere der Überhänge geblickt hatte, hatte ihm einen bösen Streich gespielt. Der Boden in den Höhlen bestand nicht aus Stein, der mit hellem Sand bedeckt war, sondern aus ... Mäulern! Zahnbewehrte Schlünde reihten sich dort, einer am anderen wie ein verrücktes Mosaik aus fleischigem Rot, das in der Infrarotsicht hell strahlte. Vielleicht war der gesamte Felsen kein wirklicher Fels, oder das Gestein war von der exotischen Tierwelt des Planeten durchsetzt.

      Die Tiere ließen Haad keine Zeit, über die rätselhafte Fauna zu grübeln. Aus den Mäulern schossen lange Zungen, die sich um die Laufarme des Haluters wanden. Sie zogen an ihm, zerrten ihn zu sich.

      Bouner Haad riss sich los, doch er brauchte einige Sekunden, in denen weitere Zungen vorschnellten und sich um Tenshuun schlangen.

      Der Benshér gab einen erstickten Laut von sich. Er glitt aus Haads Armen und rutschte über den steinigen Grund auf eine der Höhlen zu.

      Zornig schlug Haad mit der Faust in schneller Folge gegen die beiden Zungen. Sie lösten sich, gaben Tenshuun frei und verschwanden hastig im Dunkeln.

      »Danke!«, rief Tenshuun. Er hielt sich an den Gurten fest, kletterte auf Haads Rücken.

      Haad wollte antworten, doch Alarmsignale des Kampfanzugs lenkten ihn ab. Mehrere Roboter näherten sich. Sie kamen trotz des Sturms rasch voran, versuchten ihn einzukreisen.

      Vor Haad flimmerte die Luft: Die Gestalt einer schlanken Cairanerin in einem weißen Kampfanzug zeichnete sich ab. Der Blick der ockerfarbenen Augen war ernst. Die waagerechten Pupillen schienen die Iris zu zerschneiden. Sie bewegte die flache Nase, als würde sie wittern. Der lippenlose, verhornte Mund stand ein Stück offen. Regentropfen schlugen durch sie hindurch.

      Ein Holo!

      »Bleibt stehen!«, befahl eine Stimme, die aus einer fliegenden Sonde schallte, die wohl auch das dreidimensionale Bild projizierte. Die Sonde schwankte im Sturm, doch das Bild stand erstaunlich ruhig. Die Bewegungen wurden nahezu perfekt weggerechnet. Einem Terraner wären die winzigen Schwankungen vielleicht gar nicht aufgefallen, doch Bouner Haad konnte solche Details ausgezeichnet wahrnehmen.

      Neben ihm zuckte eine Zunge gut 20 Meter aus der Höhle, wand sich um einen Vogelartigen und riss ihn aus der Luft in ihr Inneres.

      Haad beschloss, bei den Höhlen zu bleiben. Die Felsen boten Deckung, und die Zungen konnten den Kampfrobotern vielleicht ebenso gefährlich werden wie den Vogelartigen.

      »Ich höre!«, sagte er laut durch den Sturm.

      Die Cairanerin starrte ihn an. Ihr Holokörper richtete sich auf, wirkte nun noch größer. »Hier spricht Nuanit Takkuzardse. Du hast kein Recht, dich auf dem Kontinent Suluwak aufzuhalten. Im Grunde dürftest du nicht einmal im Sternenrad sein.«

      Ihr Blick richtete sich auf Tenshuun. »Du hast diesem Benshér seine Lebensgrundlage entzogen. Damit bist du ein Mörder. Ich habe den Befehl erhalten, dich zu töten, falls du dich weigerst, den Benshér freizugeben. Er muss in das Bendo zurückkehren, ehe es zu spät ist!«

      Haad zögerte. »Willst du denn zurück, Kleines?«

      Tenshuun gab einen Laut von sich, der wie ein Glucksen klang. »Nein, mein junger, fürsorglicher Freund. Aber sieh zu, dass du dich nicht töten lässt.«

      »Einverstanden!« Haad aktivierte eine Verbindung zum Rest der Gruppe. Das Team konnte ihn hören. Um keine Zeit zu verlieren, sprach er die Person an, die oben in der Verbindungsanzeige stand. »Dancer?«

      »Ja?«

      »Die Lage ist ernst! Schick mir Sallu!«

      Noch während er den Befehl gab, griffen die Kampfroboter an.

      2.

      Sirup und Träume

      Vandasirup und Zitrone.

      Mit einer Mischung aus Widerwillen, Bedauern und genervter Ergebenheit griff Reginald Bull nach dem Glas, das vor ihm auf dem schlichten Tisch des Besprechungsraums der Solaren Residenz stand. Er hob es hoch, drehte es in der Hand und war sich bewusst, dass sowohl Ganud, sein Freund und Posbi-Berater, als auch seine Stellvertreterin Yvonne Omeriga ihn genau beobachteten.

      Ganud stand ganz ruhig, der halbkugelige Kopf auf dem birnenförmigen Körper bewegte sich nicht. Zehn zarte Tentakel ragten aus seinem Kopfsegment und ließen Bull einmal mehr an ein wrackes Schirmgestell denken.

      Der Posbi jedoch war alles andere als wrack. Die schwarzen, merkwürdig lebendigen Augen zeigten einen wachen Geist, der eher einer Schwertschneide als einer Schirmstrebe glich. Der Posbi tauschte einen kurzen Blick mit Yvonne Omeriga, als würden die beiden sich Sorgen um ihn machen.

      Bull hasste diese Blicke.

      Yvonne Omeriga strich sich durch das stets ein wenig zerzauste Haar, als hätte sie Bulls Ablehnung bemerkt. Ihre grünen Augen wirkten kurz leer, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf eine Platte mit Gebäck und Obst, die bisher unbeachtet im Raum gestanden hatte. Morgens aßen sie beide ungern, und für Ganud erübrigte sich das ohnehin.

      Vandasirup und Zitrone.

      Bull nahm einen Schluck. Er hätte lieber einen Whisky getrunken – oder zwei oder drei. Und genau deswegen trank er keinen. Es schickte sich nicht, ganz egal, ob das Getränk keinen Alkohol hatte oder der Zellaktivator dessen Auswirkungen verhinderte. Der Whisky wäre ein Symbol gewesen, sich selbst und anderen gegenüber, das er nicht wollte.

      Gucky ist tot.

      Manchmal meinte er, bloß ein Zuschauer zu sein, der am Rand eines Platzes stand und beobachtete, was gerade auf


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