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Perry Rhodan 3085: Der verurteilte Planet. Michelle SternЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3085: Der verurteilte Planet - Michelle Stern


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auf Effekt hin inszeniert.

      Es war nicht real. Jemand wollte, dass alle etwas Bestimmtes glaubten: dass es Terra nie gegeben hatte; dass Gucky tot war.

      Beweise? Was für Beweise? Ja, es gab Augenzeugen. Ja, man hatte die rotierende Spiralgalaxis gesehen ...

      Aber für Reginald Bull blieben das Indizien. Gucky starb nicht. Das war ein Naturgesetz. Oder jedenfalls sollte es den Rang eines solchen haben.

      In diesem Wissen kapselte Bull sich gegen Schmerz ab. Viel mehr Sorgen bereitete ihm derzeit Atlan ... Der Arkonide hielt sich bei der Bleisphäre auf und damit beim neu aufgetauchten Sternenrad der Cairaner – genau im Brennpunkt des Geschehens.

      Reginald Bull hatte Atlan nie so gut gekannt wie Perry Rhodan. Trotz aller freundschaftlichen Nähe war ihm der Arkonide oft unberechenbar vorgekommen. Aber der Atlan, den er seit Guckys Tod erlebte, den hatte er vorher nie so kennengelernt.

      Atlan war ... düster geworden. Wie ein verwundetes Tier, das seinen Groll kaum zu zähmen vermochte. Reginald Bull traute ihm dieser Tage durchaus zu, einen Krieg zu provozieren, an dessen Verhinderung Bull seit Jahrhunderten arbeitete. Und was das Schlimmste war: Es gab einen Teil in Reginald Bull, der genau diesen Krieg ebenfalls wollte, vollkommen egal, welche Auswirkungen das auf die Liga hatte.

      Reginald Bull wollte Rache für Guckys sinnlosen, unwürdigen Tod. Die Cairaner mussten büßen!

      Nein.

      Gucky war nicht tot.

      Rache war nicht der Weg.

      Du warst der beste aller Freunde.

      Er beherrschte sich gerade so, das Glas nicht gegen das Fenster zu schleudern und sich den Scherbenhaufen vorzustellen, den er damit hervorrief.

      Reginald Bull würde keinen Scherbenhaufen riskieren.

      Gucky lebt. Alles wird gut.

      Er richtete den Blick über den Rand des Glases über den Lake Thetys, den Residenzpark und die Metropole hinweg, die Terrania ähnelte und es doch nie sein konnte. Der See, der einen Kilometer unter ihm lag, schien kaum größer als eine Münze.

      Schon bald würde Odel Bregman eintreffen, der Kommandant der ANNA PATOMAN, des aktuellen Kommandoschiffs der Orionflotte. Das 2200 Meter durchmessende Ultraschlachtschiff war beim Solsystem gewesen – so nahe es eben herangekommen war. Bull interessierte es brennend, endlich mehr über die Lage beim Solsystem zu erfahren, und das aus erster Hand, doch Bregman ließ sich Zeit. Vermutlich hielten die vielen Sicherheitskontrollen ihn auf.

      Eigentlich hätte Bull die Zeit nutzen können, sich mit Yvonne Omeriga und Ganud zu besprechen, doch ihm war nicht nach Reden zumute. In der vergangenen Nacht hatte er einen Traum gehabt, der ihn nicht loslassen wollte und ihn begleitete wie sein Schatten.

      Bull erinnerte sich an die Einzelheiten des Traums so deutlich und klar, wie er den lang gestreckten Grüngürtel zwischen altem und neuem Teil der Zwillingsmetropole und den Zivilraumhafen mit seinem zwölf Kilometer durchmessenden Landefeld vor sich sah. Wieder spulte sich das Geschehen vor ihm ab, als würde er in seinem Bett liegen und schlafen.

      Er stand an Guckys Grab, einem einfachen Grab, wie Gucky es gar nicht hatte. Ein schlichter weißer Stein ragte darüber auf. Über Bulls Gesicht liefen Tränen – er trauerte, doch da griff jemand seine Hand. Kleine, pelzige Finger schoben sich in seine. Er drehte sich um. Gucky grinste ihn an, zeigte ihm seinen Nagezahn.

      »Was ist los, Dicker?«, fragte der Ilt. »Warum so trübsinnig? Hat dich jemand zu lange fliegen lassen, oder ist dir der Kirschkuchen ausgegangen?«

      Erstaunt starrte Bull Gucky an. »Du bist tot.«

      »Tot?« Der Ilt peitschte mit dem Biberschwanz auf den Boden, als wollte er eine Fliege damit erschlagen. »Blödsinn. Wer hat dir denn diesen Unfug eingeredet?«

      »Du bist in Atlans Armen gestorben ...«

      »Ich?« Gucky lachte. »Glaubst du wirklich, ich würde mich so einfach umbringen lassen? Nein! Ich war mit der BORGSCHEIPER unterwegs. Eine große Fahrt. Es gab jede Menge Anfragen an mich, die musste ich beantworten. Wusstest du, dass in Andromeda die Postkästen grün sind?«

      Guckys Worte ergaben keinen Sinn. Sie waren so abstrus, dass es nur eine Schlussfolgerung gab.

      »Ich träume«, sagte Bull. »Es ist bloß ein Traum.« Die Enttäuschung tat körperlich weh. Einen Moment hatte er gehofft, dass es die Wahrheit sein könnte – dass alles ein grausamer Irrtum war.

      »Nur ein Traum?« Gucky hob die Hand, streckte sich. Er berührte mit dem Finger Bulls Schlüsselbein, direkt an der Stelle, wo der Zellaktivator saß. »Glaubst du, damit vergeude ich meine Zeit?«

      Bull war aufgewacht, hinaus auf den Balkon seiner Wohnung getreten. Dort hatte er den Schutzschirm abgeschaltet, als würde das verdammte Ding ihn ersticken. Gierig hatte er die Luft eingesogen – und genau wie in diesem Moment im Konferenzraum hatte ein Gedanke ihn nicht losgelassen: Atlan.

      Gucky war in Atlans Armen gestorben.

      Reginald Bulls Blick hatte Plofres Stern gesucht, irgendwo in dem hellen Lichtermeer, das in seiner Fülle verschwenderischer war als an jedem anderen Ort der Milchstraße. Auch in diesem Moment blickte er hinauf in den Himmel, doch es war heller Tag. Das Gleißen Ephelegons überstrahlte alles.

      »Gucky ...«, murmelte er. Das Wort schmeckte bitter.

      »Resident?« Yvonne Omeriga runzelte die Stirn. Sie wies knapp zur Tür, wo Odel Bregman gemeinsam mit weiteren Männern und Frauen eintrat – Wissenschaftler und Schiffsoffiziere, die unter ihm auf der ANNA PATOMAN dienten.

      Bull wäre es lieber gewesen, der Kommandant der PATOMAN wäre allein gekommen, doch Bregman bevorzugte es, eine Art Stab mitzubringen, um sich im Notfall rasch mit ihm besprechen zu können. In Anbetracht der ernsten Lage war das womöglich von Vorteil.

      Mit einem gezwungenen Lächeln wandte sich Bull vom Fenster ab. Er wies auf das ovale Tischrund und wartete, bis die Ankömmlinge saßen, ehe er sich selbst den Stuhl zurückzog. Dabei dachte er an den Grund, der diese Besprechung notwendig machte.

      Vor zwei Tagen, am 30. Juni, hatte er die Nachricht erhalten, das Solsystem sei explodiert. Kurz danach war die Nachricht revidiert worden. Ob das Solsystem tatsächlich explodiert war, stand nicht fest. Es hatte allerdings massive Schwankungen in den Messungen gegeben. Noch war absolut unklar, was dahintersteckte.

      »Willkommen«, sagte Bull knapp. »Schön, dass ihr den Weg gefunden habt. Kommen wir gleich zur Sache. Könnt ihr bestätigen, dass der modifizierte TERRANOVA-Schirm um das Solsystem nach wie vor seine Arbeit tut?«

      »Ja, Resident.« Bregman hatte eine angenehme, volle Stimme, die in einem seltsamen Kontrast zu seinem spitzen Gesicht stand.

      Bull hätte sich diesen Mann gut in einem mittelalterlichen Roman als Schlitzohr und Dieb vorstellen können, mit den kleinen Augen und den dünnen Lippen, doch er wusste, dass der Eindruck in die Irre ging. Es gab kaum einen treueren und ehrenhafteren Mann als Odel Bregman.

      Der Kommandant atmete tief ein, als müsste er sich sammeln. Möglicherweise machte Bulls Gegenwart ihn leicht nervös. »Das Clausum ist weiterhin sowohl visuell als auch ortungstechnisch dicht. Der Schutzschirm lässt nichts hindurch. Jedenfalls im Moment nicht. Doch wir haben sämtliche Daten ausgewertet und inzwischen Ergebnisse.«

      Die Wissenschaftler reagierten und riefen mehrere Holos auf, die Bull Messergebnisse zeigten. Er bemühte sich um einen freundlichen Gesichtsausdruck. Letztlich verließ er sich auf Bregmans Aussage.

      »Haben wir inzwischen ein sicheres Bild?«

      »Ja«, antwortete Bregman. »Die Daten der Fernmessstationen, der Sonden und der in Systemnähe operierenden Einheiten sind eindeutig. Die gravomechanischen Messungen können nicht lügen. Die Gesamtmasse des Solsystems ist unverändert.«

      »Es wurde keine Masse oder Materie in Energie verwandelt?«, hakte Bull nach.

      »Nein.« Odel Bregman


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