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Isabelle von Bayern. Alexandre DumasЧитать онлайн книгу.

Isabelle von Bayern - Alexandre Dumas


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fanden, nichts zu fürchten hatten, ergriff das panische Schrecken sie dennoch, und sei es nun unüberlegte Furcht vor der Gefahr, vor der sie nicht erreicht werden konnten, sei es, doch sie nicht sehen wollten, was sich unter ihren Auge zutrug, genug, sie wollten eilig wieder in den Speisesaal zurückkehren. Aber hinter ihnen hatte sich eine dichte Reihe von Stallmeistern, Dienern und Pagen aufgestellt, und hinter diesen wieder stand das Volk, welches sich den Eifer, mit dem die Dienerschaft die Fenster säuberte, zu Nutze gemacht, die Gemächer zu füllen. Madame Isabelle konnte daher nicht durch die dichte Masse dringen, und sank erschöpft und halbtot dem Herzog von Touraine, der neben ihr stand, in die Arme. Der König befahl hierauf, die Spiele zu enden. Die Tafeln, auf denen der zweite Gang eben aufgetragen war, wurden fortgeschafft, die Barrieren niedergerissen, und die Gäste gewannen dadurch freien Raum, sich zu bewegen. Zum Glück hatte kein ernster Unfall stattgefunden. Nur die Dame Coucy war leicht beschädigt worden, und Madame Isabelle lag noch immer in Ohnmacht. Man trug sie zu einem einsamen Fenster, das man einschlug, um ihr schneller Luft zu verschaffen, und durch deren Berührung kehrte sie wirklich zum Leben zurück, aber sie war von einem solchen Schrecken er griffen, dass sie sich sogleich entfernen wollte. Von den Zuschauern auf dem Hof waren einige getötet, und andere hatten mehr oder minder schwere Verletzung davon getragen.

      Die Königin bestieg demnach ihre Sänfte, und begleitet von den Herren und Damen, diesen Zug von mehr als tausend Pferden bildete begab sie sich durch die Straßen nach dem Hof Saint Paul; der König bestieg unter dem Potau au Change ein Fahrzeug und fuhr die Seine mit den Rittern hinauf, die an dem Kampfspiele teilnehmen sollten.

      Als er in seinem Hôtel anlangte, fand der König ein schönes Geschenk, welches ihm im Namen der Bürgerschaft von Paris, vierzig von den ersten derselben, darboten.

      Sie waren sämtlich in Tuch von derselben Farbe gekleidet, wie in eine Uniform. Diese Geschenke befanden sich in einer Sänfte, welche man Seidenflor überzogen war, so dass man die Gegenstände erkennen konnte. Es waren vier Töpfe vier Schalen und sechs Schüsseln, sämtlich von massivem Golde und fünfzig Mark schwer.

      Als der König erschien, setzten die Träger Sänfte, als Wilde gekleidet, dieselbe mitten im Zimmer nieder; und einer der Bürger, welche ihn begleiteten, kniete vor dem König nieder und sagte:

      »Sehr teurer Sire, und edler König, Eure Bürger von Paris schenken Euch bei dem freudig Ereignisse Eurer Regierung alle die Sachen, welche sich in dieser Sänfte befinden, und ähnliche werden in diesem Augenblicke auch der Frau Königin und der Frau Herzogin von Touraine überreicht.«

      »Wir danken sehr«, erwiderte der König, »diese Geschenke sind schön und reich, und Wir werden Uns bei jeder Gelegenheit derer erinnern, welche sie Uns machten.«

      In der Tat warteten auch zwei ähnliche Sänften bei der Königin und der Herzogin von Touraine. Die der Königin wurde durch zwei Männer getragen, von denen der eine als Bär, der andere als Einhorn verkleidet war, und enthielt eine Wassertonne, zwei Flaschen, zwei Becken, zwei Salznäpfe, sechs Töpfe, sechs Teller, ganz von massivem Gold; und zwölf Lampen, vier und zwanzig Schalen, sechs große Schüsseln und zwölf große Becken von Silber, alles zusammen dreihundert Mark schwer.

      Was die Träger der Sänfte der Herzogin von Touraine betrifft, so waren sie als Mauren gekleidet, hatten geschwärzte Gesichter, trugen weiße Turbane, und reiche Kleider von Seidenstoff. Die Sänfte enthielt an goldnen Geräten, ein Becken, einen großen Topf, zwei Konfektbüchsen, zwei große Schüsseln, zwei Salznäpfe; und an silbernen Gegenständen, sechs Töpfe, sechs Schüsseln, vier und zwanzig Salznäpfe und vier und zwanzig Tassen; das Gewicht an Gold und Silber betrug an zweihundert Mark. Der ganze Wert der sämtlichen Geschenke betrug, nach Froissard, sechzigtausend Goldkronen.

      Indem die Bürger der Königin diese prachtvollen Geschenke darbrachten, hatten sie die Hoffnung, ihre Gnade zu gewinnen und sie zu bestimmen, ihr Wochenlager in der Stadt Paris zu halten, um dadurch vielleicht eine Verminderung der Abgaben zu erlangen. Aber es kam ganz anders; denn als die Zeit der Entbindung herannahte, führte der König Isabellen mit sich fort, man erhöhte die Salzsteuer und verbot die Silbermünzen von zwölf und vier und zwanzig Denar’s, welche seit der Regierung Karls V. in Umlauf waren. Diese Münzen dienten dem geringen Volke und den Bettlern zur Bestreitung ihrer Bedürfnisse, und es fehlte daher diesen an dem Notwendigsten.

      Diese Geschenke erfreuten übrigens die Königin und Madame Valentine sehr; sie dankten den Überbringern derselben höchst anmutig, und begaben sich dann nach dem Felde der heiligen Catharine, wo für die Ritter Schranken errichtet waren und Gerüste für die Damen zum Zuschauen.

      Von den dreißig Rittern, welche an diesem Tage kämpfen sollten4, und die sich die Ritter der goldnen Sonne nannten, weil sie auf ihrem Schilde eine strahlende Sonne hatten, waren bereits neun und zwanzig ganz gerüstet in den Schranken versammelt. Der dreißigste ritt jetzt ein, und alle Lanzen senkten sich: es war der König.

      Ein lautes Murmeln verkündete fast zu gleicher Zeit die Ankunft der Königin; sie setzte sich auf die Estrade, die für fiel bereitet war, und hatte an ihrer rechten Seite die Frau Herzogin von Touraine, und an ihrer linken die Mademoiselle von Nevers5. Hinter den beiden Prinzessinnen standen die Herzöge Ludwig und Johann, und wechselten von Zeit zu Zeit einige Worte mit jener kalten Höflichkeit, welche den Leuten eigen zu sein pflegt, welche durch ihre Lage gezwungen sind, ihre Gesinnungen zu verbergen. Als die Königin saß, suchten auch die andern Damen, die nur auf dies Zeichen gewartet hatten, ihre Plätze, und in kurzer Zeit war die ganze Estrade mit Gold- und Silberstoffen, mit Diamanten und Edelsteinen bedeckt.

      Die Ritter stellten sich jetzt in Ordnung, der König an ihrer Spitze; auf ihn folgten die Herzöge von Berry, von Burgund und von Bourbon, und auf diese die sechs und zwanzig andern Ritter, nach ihrem Range und ihrer Würde. Einzeln ritten Alle vor der Königin vorüber, neigten vor ihr die Spitze ihrer Lanze bis zu dem Boden, und die Königin grüßte Jeden einzeln.

      Als diese Zeremonie beendigt war, teilten sich die Kämpfer in zwei Parteien. Der König nahm den Befehl der einen, der Konnetabel den der andern. Karl führte seine Parthei unter den Balkon der Königin, Clisson die seinige an das entgegengesetzte Ende.

      »Monseigneur von Touraine«, sagte der Her zog von Nevers, »ist Euch keine Lust angekommen, Euch unter die edlen Ritter zu mischen, und eine Lanze zu Ehren der Madame Valentine zu brechen?«

      »Mein Vetter«, erwiderte trocken der Herzog, »der König, mein Bruder, hat mir erlaubt, morgen der einzige Platzhalter zu sein; nicht im Gemenge, sondern im einzelnen Rennen; nicht Einer gegen Einen, sondern allein gegen Alle will ich die Schönheit meiner Dame und die Ehre, meines Namens verteidigen.«

      »Und Ihr könntet hinzufügen, Monseigneur, dass Eines und das Andere durch andere Waffen, als das Kinderspielzeug verteidigt werden dürften, dessen man sich zu solchen Spielen bedient.«

      »Ich bin auch bereit, mein Vetter, sie mit den Waffen zu vertreten, deren man sich bedienen wird, mich anzugreifen. An meinem Zelt wird ein Friedens- und ein Kriegsschild hängen. Wer das Erstere berührt, erzeigt mir eine Ehre, wer das Letztere berührt, macht mir ein Vergnügen.«

      Der Herzog von Nevers verneigte sich wie jemand, der alles vernommen hat, was er wissen wollte, und das Gespräch damit zu beendigen wünscht. Der Herzog von Touraine schien den Zweck dieser Fragen nicht verstanden zu haben, und spielte nachlässig mit einem der Spitzenstreifen, die von dem Kopfputze der Königin herabhingen.

      In diesem Augenblicke ertönten die Trompeten; die Ritter, die dadurch das Zeichen erhielten, dass der Kampf beginnen sollte, schnallten die Schilder fest, legten ihre Lanzen ein, setzten sich fest im Bügel, so dass Jeder bereit war, als der letzte Ton der Fanfare und die Kampfrichter von beiden Seiten der Schranken riefen: »die Zügel los!« Kaum waren diese Worte ausgesprochen, als der Boden unter den Staubwolken verschwand, in deren Mitte es unmöglich war, den Kämpfern zu folgen. Fast in demselben Augenblick hörte man den Lärm der beiden aufeinander treffenden Parteien. Die Schranken erschienen jetzt den Zuschauern wie ein wogendes Meer von Gold und Stahl. Von Zeit zu Zeit sah man hier oder dort einen bekannten Helmschmuck auftauchen, aber fast alle Waffentaten dieses ersten Zusammentreffens waren verloren, und erst als die Trompeten


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