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Sophienlust Paket 4 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Paket 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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von mir scheiden lassen und mir gleichzeitig vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe? Wo bleibt denn da die Logik? Das geht einfach zu weit.« Er lachte schallend.

      Es blieb Beate nichts übrig, als ihn seiner Wege gehen zu lassen. Sie sorgte sich nun wirklich um ihn. Aber hätte sie ihn deswegen im Gutshaus aufnehmen müssen? Das hätte doch bedeutet, dass die Ehe rein äußerlich zwischen ihnen wieder aufgenommen worden wäre. Und das wollte sie um jeden Preis vermeiden. Sie wusste, wie wichtig solche Dinge bei einer strittigen Scheidung sein konnten. Und Werner war schlau. Er würde dann wahrscheinlich behaupten, es sei alles wieder in Ordnung, sie habe ihm verziehen. Aber trotzdem machte sie sich nun Vorwürfe.

      »Tschüs, Beate. Morgen komme ich wieder. Du bist eine richtige kleine Kratzbürste. Ich werde nachher noch ein Fläschchen auf dein spezielles Wohl trinken.«

      »Sei vernünftig, Werner«, bat sie zum letzten Mal. »Ich kann dich nicht mit Gewalt hindern …«

      »Nein, das kannst du nicht. Ich will jetzt fahren. Ich habe nicht die geringste Lust, mir dein sauertöpfisches Gesicht noch länger anzusehen und zuzuhören, wie du mir Weisheiten verzapfst. Tschüs also.«

      Er hatte Geld in der Tasche und wollte noch mehr trinken. Jetzt hielt ihn nichts mehr zurück. Beate trat beiseite, weil er viel zu rasch Gas gab und die Reifen des schweren Wagens den Sand der Auffahrt hochwirbelten.

      Wenn ihm nur nichts passiert, dachte Beate. Das möchte ich nicht. Dann kehrte sie langsam ins Haus zurück.

      Im Büro brannte das Licht. Dort saß Jan wie jeden Abend über den Wirtschaftsbüchern. Beate ging zu ihm. Er sah sie fragend an.

      »Ich habe ihn fortgeschickt, Jan. Ich will endgültig die Scheidung. Aber er hatte getrunken. Hoffentlich gibt es kein Unglück.«

      Jan machte eine gleichgültige Bewegung mit der Hand. »Betrunkene haben bekanntlich einen Schutzengel, Frau Beate. Ängstigen Sie sich nur nicht um Herrn Breuer. Das verdient er gar nicht.«

      Beate versuchte nicht mehr an ihren Mann zu denken. Doch es fiel ihr schwer, sich auf die Abrechnungen zu konzentrieren, die der Verwalter ihr vorlegte.

      Später rief sie im Hotel in der Kreisstadt an und erkundigte sich, ob ihr Mann heil angekommen sei. Der Portier teilte ihr höflich mit, dass ihr Gatte vor anderthalb Stunden eingetroffen und sich ein Zimmer genommen habe. Ob er sie mit ihm verbinden solle? Er sei jetzt in der Bar.

      Beate bedankte sich und hängte auf. Nein, sie wolle nicht mit ihrem Mann sprechen. Seltsam, nun fühlte sie sich dankbar und erleichtert, weil ihm nichts passiert war.

      *

      »Ich freue mich, dass mein Vati jetzt nicht weit entfernt von eurem Gut wohnt«, plauderte Gunni. »Er hat es mir erzählt. Es ist die wichtigste Stadt, und er ist der Tierarzt.«

      Uwe nickte ihr zu. »Es ist unsere Kreisstadt. Ich finde es prima, dass wir uns auf diese Weise später immer sehen können. Du willst doch auch nicht ewig hierbleiben in Sophienlust?«

      Gunni drehte ihrer Puppe ein Zöpfchen. Sogar an solchen mädchenhaften Spielen beteiligte sich Uwe gelegentlich, um Gunni einen Gefallen zu erweisen. Zum Ausgleich war Gunni jederzeit bereit, mit ihm nach Bachenau zu fahren. Dann steckten die beiden unzertrennlichen Freunde im Tierheim, und meistens beschäftigten sie sich mit Billy, dem Liliputpferdchen. Den Plan, mit diesem entzückenden Tier eine Zucht anzufangen, hatte Uwe noch immer im Sinn. Er sprach oft und gern darüber. Er träumte davon, mit der Zucht das Geld zu verdienen, das seine Mutti so bitternötig brauchte.

      »Ich möchte bleiben, solange du hier bist, Uwe. Aber wenn du nach Hause gehst, will ich auch zu meinem Vati. Ich habe unser neues großes Haus noch gar nicht gesehen. Es gibt einen Garten und eine Menge Tiere, die der alte Doktor dagelassen hat. Vögel, Fische und noch mehr Tiere. Beinahe so viele wie in Tante Andreas Tierheim.«

      »Ein paar weniger wohl doch«, meinte Uwe überlegen. »Aber ich kann mir vorstellen, dass es schön bei deinem Vater ist.«

      »Klar ist es schön. Wirst du uns besuchen, wenn du wieder bei deiner Mutti bist? Ist es sehr weit bis in die Stadt zu meinem Vati und zu mir von eurem Gut?«

      »Genau weiß ich es nicht. Aber sehr weit kann es nicht sein, denn ich soll später in der Kreisstadt ins Gymnasium gehen. Dann radle ich hin. Deshalb kann es nicht allzu weit sein, sonst würde es meine Mutti nicht erlauben.«

      »Wenn ich ein bisschen größer bin, kriege ich natürlich auch ein Fahrrad. Dann kann ich zum Heidehof radeln. Eure Magda muss dann etwas Feines für mich backen.«

      »Unsere Köchin heißt Ama.«

      »Na, dann heißt sie eben Ama. Denkst du, dass sie so gute Schokoladentorte backen kann wie Magda hier in Sophienlust?«

      »Kann sie. Ich glaube, sie macht sie ganz genauso.«

      »Aber du musst zugeben, dass Magda die beste Köchin der Welt ist.«

      »Stimmt, das ist sie. Bloß Waffeln kann unsere Ama vielleicht noch besser machen.«

      »Waffeln? Kenne ich gar nicht. Hat es die hier schon einmal gegeben?«

      »Nein. Wahrscheinlich kennt Magda sie auch nicht. Wenn du also zu uns auf den Heidehof kommst, dann wird unsere Ama für dich Waffeln backen. Da brauchst du dich nicht einmal vorher anzumelden, denn Waffeln gehen ganz schnell. Ama macht sie, wenn jemand überraschend zu Besuch kommt.«

      »Da bin ich richtig neugierig, Uwe. Du – kannst du meiner Marie diesen dummen Knopf zumachen? Ich schaffe es nämlich nicht. Es geht so schwer.« Vertrauensvoll reichte Gunni ihre Puppe Uwe hin.

      Uwe schloss den Knopf, obwohl das etwas war, was er dumm und langweilig fand. Für Gunni tat er eben alles.

      *

      Werner Breuer hatte noch einige Unterredungen mit seiner Frau. Bald musste er sich eingestehen, dass seine Chancen bei ihr gleich Null waren. Doch er wollte die Scheidung um jeden Preis verhindern. Er war geradezu darauf angewiesen, sich wieder mit Beate zu versöhnen, denn er hatte keinen Cent in der Tasche, aber auch keine Anstellung. Die schöne Geschichte von seiner Partnerschaft in einem Exportgeschäft war eine Ausgeburt seiner Fantasie. In dieser Beziehung hatte Beate ihn richtig durchschaut.

      Da Beate sich weiterhin weigerte, ihn auf Gut Heidehof aufzunehmen, verließ er das teure Hotel und übersiedelte in eine nette Pension, die vorwiegend von Sommergästen bewohnt wurde. Er überlegte und grübelte, er sann und plagte sich, wie er es bewerkstelligen könnte, Beates Ablehnung wieder in die frühere Zuneigung umzuwandeln.

      So albern es ihm vorkam – er schickte ihr Blumen, er rief sie an, und er schrieb ihr Briefe, in denen er ganz zerknirschter Reue war und Besserung für immer und alle Zeiten hoch und heilig gelobte. Doch Beate war nun nicht mehr so leicht einzufangen, wie das früher der Fall gewesen war. Sie zeigte ihm die kalte Schulter und reichte die Scheidung ein. Ihr Anwalt schrieb ihm daraufhin, seine Frau biete ihm Entlastung von den zu seinen Gunsten im Laufe der Ehe aufgenommenen Schulden an. Sie wolle dafür das Sorgerecht für den Jungen und sonst nichts. Ausdrücklich wies der Anwalt darauf hin, dass Beate an einer gütlichen Einigung gelegen sei und dass sie selbstverständlich eine Regelung anerkennen wolle, derzufolge er Uwe hin und wieder sehen könne, falls er das wolle.

      Der Dreiundvierzigjährige, der noch nie in seinem Leben wirklich gearbeitet hatte, war einigermaßen ratlos. Er begann einzusehen, dass seine Felle davonschwammen.

      Bei einem allerletzten Besuch auf dem Gut begegnete Werner Dr. Gert Rhode. Er belauschte sogar eine Unterhaltung auf der Terrasse zwischen dem Tierarzt und seiner Frau. Doch zu seiner Enttäuschung fiel kein einziges Wort, das er nicht auch offen mit hätte anhören können. Nein, nein, Beate ließ sich nichts zuschulden kommen, und sie gab ihm ganz gewiss keinen Anlass, ihr jetzt Schwierigkeiten zu machen.

      Dennoch spürte Werner Breuer, dass zwischen dem verwitweten Tierarzt und Beate eine herzliche Freundschaft entstanden war. Die beiden hatten gemeinsame Interessen, zumal ihrer beider Kinder sich zurzeit in Sophienlust aufhielten. Das gab immer wieder Grund für einen Besuch oder für einen telefonischen Anruf. Die


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