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Sophienlust Paket 4 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Paket 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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Herren nahmen Platz.

      »Frau Theger ist seit knapp zwei Wochen hier. Stimmt das?«

      Die Heimleiterin nickte ungeduldig. Sie hatte keine Ahnung, was dieser Vortrag sollte. Viel lieber hätte sie es gesehen, wenn die Polizisten erneut aufgebrochen wären, um Florence und die Kinder zu suchen. In einer Stunde würde es dunkel werden. Dann würden die Chancen noch geringer sein.

      »Trotzdem hatte sie alle Freiheiten. Das heißt, sie durfte mit den Kindern weggehen, wann immer sie es für richtig hielt?«

      »In allen Gemeinschaftseinrichtungen muss ein fester Zeitplan eingehalten werden«, widersprach Frau Rennert leicht gekränkt. »Dieser bezieht sich auf die Mahlzeiten, die Mittagsruhe und so weiter. Die Zeit dazwischen dürfen die Pflegerinnen nach eigenem Gutdünken ausnützen. Wir haben volles Vertrauen, dass dies immer im Interesse der Kinder geschieht. Manchmal werden Spiele gemacht, oft auch ein Spaziergang. Auf jeden Fall werden die Kinder, besonders die Kleinen, ständig beaufsichtigt.«

      »Sie wussten, dass Frau Theger aus einer psychiatrischen Klinik kam?« Scharf, fast anklagend klang diese Frage.

      Dr. Amberg horchte auf. Er hatte geahnt, dass Florence den Tod ihrer Angehörigen nur schwer überwinden konnte. Dass es so schlimm war, hatte er nicht gewusst.

      Frau Rennert nickte bedächtig. »Frau Theger wurde uns von Frau Dr. Frey empfohlen. Man hat uns versicherte, dass sie völlig gesund sei.«

      »Sie wussten aber, weshalb man Frau Theger dort behandelt hat. Sie konnte sich mit dem Verlust ihres Töchterchens nicht abfinden. Nun hat man ihr hier ausgerechnet ein Kind anvertraut, dass der verunglückten Kleinen sehr ähnlich war. Ein bisschen leichtsinnig, nicht wahr?«

      »Frau Theger hat sich vorbildlich um die Kleinen gekümmert«, rechtfertigte sich Frau Rennert. Ihr war jetzt klar, dass der Angriff gegen Denise von Schoenecker und sie selbst ging. Doch sie würde in jedem Fall fest und treu hinter Denise stehen.

      »So viel möchte ich sagen!« Der Beamte zog verächtlich die Mundwinkel nach unten. »Frau Theger hat den Wunsch, wieder ein Kind zu haben, nicht überwunden. Also konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, die kleine Susanne Amberg einfach mitzunehmen.«

      Frau Rennert schüttelte bekümmert den Kopf. »Aber es ist ja nicht nur Sanny, sondern auch Dany verschwunden.«

      »Wahrscheinlich war es technisch nicht anders möglich. Hätte Frau Theger den kleinen Jungen hier zurückgelassen, hätte er geweint und so den ganzen Plan in Gefahr gebracht.«

      »Wie soll Florence Theger denn so rasch verschwunden sein, und vor allen Dingen, wohin? Sie hatte doch kein Auto.«

      »Sie vergessen, dass Frau Theger vermögend ist. Mit Geld lässt sich alles machen. Vom Dorf aus ein Taxi zu rufen ist doch eine Kleinigkeit. Man lässt sich zur nächsten Stadt fahren und nimmt dann den Zug. Vielleicht ist Frau Theger jetzt bereits in ihrer Heimat. Wir werden uns natürlich sofort mit den Kollegen in Frankreich in Verbindung setzen. Verlassen Sie sich darauf, wir schnappen sie schon!«

      »Was Sie da vorbringen, ist eine Behauptung, die Sie nicht aufrechterhalten können«, brauste Justus auf. »Florence würde so etwas niemals tun. Sie hat die Kinder wirklich gern und würde sie ihrem Vater nicht wegnehmen. Überhaupt ist das, was Sie uns erzählt haben, ein absurdes Märchen!«

      Helmut Amberg war innerlich derselben Meinung. Doch er schwieg.

      »In solchen Leuten täuscht man sich oft. Das ist gerade ihre Stärke. Hat diese Betreuerin nicht immer den Eindruck gemacht, als hänge sie sehr an der kleinen Sanny, als vergöttere sie das Kind geradezu?«

      »Woher wissen Sie das eigentlich alles?« Der alte Justus nahm eine kämpferische Haltung ein.

      »In solchen Fällen ist es unsere Pflicht, uns umzuhören.«

      »Dann hätten Sie auch hören müssen, dass Florence nichts Unrechtes tut«, polterte Justus.

      »Die Frau ist krank. Ob Recht oder Unrecht, das kann sie gar nicht unterscheiden.« Der Polizeibeamte war ärgerlich.

      »Wollen Sie damit behaupten, dass Frau Theger unzurechnungsfähig ist?«, fragte Helmut Amberg betroffen. Er erinnerte sich an die Unterhaltung, die er während des Spaziergangs mit ihr geführt hatte. Jedes Wort klang in ihm nach. Er hatte den Eindruck gehabt, dass Florence nicht nur charmant und gefühlvoll, sondern auch besonders klug sei.

      »Das wird die psychiatrische Untersuchung ergeben. Möglich ist auch, dass sie die ganze Sache geplant hat. Dass sie hier alles tat, um das Vertrauen der Heimleitung zu gewinnen, um sich dann mit den Kindern in aller Ruhe absetzen zu können. Dass sie wieder ein Kind wollte, mit aller Macht sogar, das würden Sie doch nicht bestreiten!« Der Beamte sah Dr. Amberg an.

      »Sie meinen, dass Frau Theger mich absichtlich täuschte und nun skrupellos hinterging?« Dieser Gedanke tat dem Arzt sehr weh, aber vielleicht kam er der Wahrheit sehr nahe. Der Anruf vom frühen Nachmittag und das Verschwinden der Kinder fiel zeitlich wahrscheinlich nur zufällig zusammen.

      »Es ist meine feste Überzeugung«, antwortete der Beamte knapp.

      Justus widersprach ihm sofort, doch Dr. Amberg hörte nicht mehr, was er sagte. Er war zutiefst enttäuscht und fühlte sich gedemütigt. Für einen Engel hatte er Florence gehalten! Und nun musste er hören, dass er auf eine raffinierte Betrügerin hereingefallen war. Auf eine Betrügerin, die vor nichts zurückschreckte. Konnte man sich denn so sehr in einem Menschen täuschen?

      Nein! Schrie es in ihm. Nein und nochmals nein! Florence ist nicht schlecht. Auch wenn sie sich noch so sehr ein Kind wie Sanny gewünscht hätte, würde sie die Kleine nicht einfach mitgenommen haben. Es war ungerecht, Florence eines solchen Verbrechens zu bezichtigen.

      »Ich werde Ihnen beweisen, dass Sie sich in dieser hübschen Französin getäuscht haben«, sagte der Polizist nun zu Justus. »Ein reizendes Lärvchen ist keine Gewähr für einen guten Menschen.«

      »Ein wenig Menschenkenntnis besitze ich auch«, konterte Justus aufgebracht. »Ich bin der Ansicht, dass Sie hier wertvolle Zeit verstreichen lassen. Es wäre besser, Sie würden nach den wirklichen Tätern suchen.«

      »Wenn nur die Kinder verschwunden wären, könnte man annehmen, dass sie entführt wurden, um Lösegeld herauszuschlagen. Aber haben Sie schon einmal gehört, dass auch die Betreuerin mitgenommen wird? So etwas ist doch Unsinn. Also bleibt nur die Möglichkeit, dass Frau Theger selbst die Kleinen mitgenommen hat. Wahrscheinlich versteckt sie sich eine Zeit lang in ihrer Heimat und lässt sich künftig in Amerika nieder. Wenn man so vermögend ist wie sie, kann man sich das erlauben. Aber trotzdem hat sie sich verrechnet. Weil wir sehr schnell ihre Spur haben werden.«

      Justus schwieg jetzt verdrossen, und Frau Rennert machte ein bekümmertes Gesicht. »Es tut mir schrecklich leid, dass so etwas ausgerechnet in Sophienlust passiert ist«, wandte sie sich an Helmut Amberg. »Wir können nur hoffen, dass alles gut ausgeht und dass den Kindern kein Leid geschieht.«

      Die beiden Polizisten standen auf und verabschiedeten sich von der Heimleiterin. Dr. Amberg nickten sie kurz zu. Justus beachteten sie keines Blickes. Doch darauf legte der Alte auch keinen Wert. »Ich glaube es nicht«, brummte er in seinen nicht mehr vorhandenen Bart.

      »Kann ich denn gar nichts tun?«, erkundigte sich Helmut Amberg. Die verschiedensten Gefühle stritten in ihm. Einerseits wollte er nicht wahrhaben, dass Florence etwas mit dem Verschwinden seiner Kinder zu tun haben sollte, andererseits sagte ihm sein Verstand, dass es gar nicht anders sein konnte.

      »Bitte, verhalten Sie sich ruhig. Unternehmen Sie auf keinen Fall etwas!« Die Beamten ließen drei ratlose, verzweifelte Menschen zurück.

      *

      Nick saß auf einem Querbalken der Koppelbegrenzung und baumelte mit den langen Beinen. Sein hübsches Gesicht war finster.

      »Das, was die Polizei erzählt hat, ist doch Quatsch. Florence soll Dany und Sanny mitgenommen haben. Warum denn? Sie war doch hier immer mit den Kleinen zusammen.«

      »Aber sie gehörten


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