Эротические рассказы

David Copperfield. Charles DickensЧитать онлайн книгу.

David Copperfield - Charles Dickens


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Hin­ter­grund des Zim­mers aus be­ob­ach­te­te, weil ich mich schäm­te, mich wie ein Ge­fan­ge­ner am Fens­ter zu zei­gen, – das fremd­ar­ti­ge Ge­fühl, dass ich mich nie spre­chen hör­te, – die flüch­ti­gen Pau­sen schnell ent­schwin­den­der Er­leich­te­rung, die mit dem Es­sen und Trin­ken kam und wie­der ging, der Re­gen ei­nes Abends mit sei­nem fri­schen Duft, wie er im­mer dich­ter und dich­ter wur­de zwi­schen mir und der Kir­che, bis er und die her­ein­bre­chen­de Nacht mich in ei­ner Fins­ter­nis von Furcht und Reue zu er­sti­cken droh­ten, – al­les das scheint Jah­re statt Tage ge­dau­ert zu ha­ben, so le­ben­dig und tief hat es sich mir ein­ge­prägt.

      In der letz­ten Nacht mei­ner Haft wach­te ich auf und hör­te mei­nen Na­men flüs­tern. Ich rich­te­te mich im Bett auf, brei­te­te mei­ne Arme im Dun­keln aus und frag­te:

      »Bist dus, Peg­got­ty?«

      Es kam nicht so­gleich eine Ant­wort. Aber nicht lan­ge dar­auf hör­te ich wie­der mei­nen Na­men in ei­nem so ge­heim­nis­vol­len und schau­ri­gen Ton, dass ich vor Schre­cken wahr­schein­lich ohn­mäch­tig ge­wor­den wäre, hät­te ich nicht plötz­lich be­grif­fen, dass er durch das Schlüs­sel­loch kom­men müs­se. Ich tapp­te mich zur Tür, leg­te den Mund an das Schlüs­sel­loch und flüs­ter­te:

      »Bist dus, lie­be Peg­got­ty?«

      »Ja, mein ein­zi­ger lie­ber Davy. Sei so lei­se wie eine Maus, sonst hört uns die Kat­ze.«

      Ich ver­stand so­gleich, dass Miss Murd­sto­ne ge­meint war, und fühl­te die Not­wen­dig­keit der Vor­sicht, denn ihr Zim­mer stieß dicht an mei­nes.

      »Was macht Mama, lie­be Peg­got­ty? Ist sie sehr böse auf mich?«

      Ich konn­te hö­ren, dass Peg­got­ty lei­se vor der Tür wein­te, – wie ich, ehe sie ant­wor­ten konn­te:

      »Nein, nicht sehr.«

      »Was wird mit mir ge­sche­hen, lie­be Peg­got­ty? Weißt du es?«

      »Schu­le. Bei Lon­don«, war Peg­got­tys Ant­wort. Sie muss­te es noch ein­mal wie­der­ho­len, denn sie hat­te es das ers­te Mal in mei­nen Hals hin­ein­ge­spro­chen, weil ich ver­gaß, den Mund vom Schlüs­sel­loch weg­zu­neh­men und das Ohr dar­an­zu­le­gen. Ihre Wor­te kit­zel­ten mich sehr, aber ver­ste­hen konn­te ich sie nicht.

      »Wann, Peg­got­ty?«

      »Mor­gen.«

      »Hat des­halb Miss Murd­sto­ne mei­ne Klei­der aus der Kom­mo­de ge­nom­men?«

      »Ja«, sag­te Peg­got­ty. »Kof­fer.«

      »Wer­de ich Mama nicht mehr wie­der­se­hen?«

      »Ja«, sag­te Peg­got­ty. »Mor­gen früh.« Dann leg­te sie ihre Lip­pen dicht an das Schloss und sprach die fol­gen­den Wor­te so ge­fühl­voll und in­nig, wie sie wohl nie durch ein Schlüs­sel­loch mit­ge­teilt wor­den sind, und stieß je­den Satz ab­ge­bro­chen mit ei­nem krampf­haf­ten klei­nen Ruck her­vor:

      »Lie­ber Davy, – wenn ich jetzt nicht ganz so herz­lich – mit dir bin, wie frü­her, – so ists nicht, weil ich dich nicht – sehr und noch mehr lie­be, mein lie­bes Her­zen­spüpp­chen, – son­dern bloß weil ich glau­be, es ist bes­ser für dich – und für je­mand an­ders. Davy, mein Lieb­ling, hörst du mich? Kannst du hö­ren?«

      »Ja-a-a-a, Peg­got­ty«, schluchz­te ich.

      »Du mein Her­zens­kind«, flüs­ter­te Peg­got­ty mit un­end­li­chem Mit­leid. »Ich will dir nur sa­gen, du darfst mich nie­mals ver­ges­sen. Auch ich will dich nie­mals ver­ges­sen. Und ich will dei­ne Mama, Davy, so in acht neh­men, wie ich dich in acht ge­nom­men habe. Und ich wer­de sie nie ver­las­sen. Der Tag wird noch kom­men, wo sie gern ih­ren ar­men Kopf ih­rer dum­men, mür­ri­schen, al­ten Peg­got­ty wie­der auf den Arm le­gen wird. Ich wer­de dir schrei­ben, mein Lieb­ling. Wenn ich auch kein Ge­lehr­ter bin, und ich will – ich will –« Peg­got­ty fing an, das Schlüs­sel­loch zu küs­sen, da sie mich nicht küs­sen konn­te.

      »Ich dan­ke dir, mei­ne lie­be Peg­got­ty«, sag­te ich. »Ich dan­ke, dan­ke dir. Willst du mir nur eins ver­spre­chen, Peg­got­ty? Wirst du Mr. Peg­got­ty und der klei­nen Emly und Mrs. Gum­mid­ge und Ham sa­gen, dass ich nicht so schlecht bin, wie sie viel­leicht den­ken, und dass ich sie alle von Her­zen grü­ßen las­se, be­son­ders die klei­ne Emly? Willst du so gut sein, Peg­got­ty?«

      Die gute See­le ver­sprach mirs, und wir küss­ten bei­de das Schlüs­sel­loch mit der größ­ten Zärt­lich­keit, – ich strei­chel­te es mit der Hand, ent­sin­ne ich mich noch, als ob es ihr ehr­li­ches Ge­sicht ge­we­sen wäre, – und trenn­ten uns. Seit die­ser Nacht wuchs in mir ein Ge­fühl für Peg­got­ty, das ich nicht recht be­schrei­ben kann. Sie er­setz­te mir nicht mei­ne Mut­ter, nie­mand hät­te das kön­nen, aber sie füll­te eine Lee­re in mei­nem Her­zen aus, die sich über ihr schloss, und ich fühl­te et­was für sie, was ich nie für ein an­de­res mensch­li­ches We­sen emp­fun­den habe. Es misch­te sich das Ge­fühl des Ko­mi­schen wohl un­ter mei­ne Zärt­lich­keit, und den­noch kann ich mir nicht vor­stel­len, wie ich den Schmerz er­tra­gen hät­te, wenn sie ge­stor­ben wäre.

      Früh­mor­gens er­schi­en Miss Murd­sto­ne wie ge­wöhn­lich und sag­te mir, dass ich in die Schu­le ge­schickt wür­de, was mich durch­aus nicht so über­rasch­te, wie sie wohl an­ge­nom­men hat­te. Sie sag­te mir auch, dass ich hin­un­ter­kom­men soll­te in die Wohn­stu­be zum Früh­stück. Dort fand ich mei­ne Mut­ter sehr blass und mit ro­ten Au­gen. Ich lief ihr in die Arme und bat sie aus tief­be­weg­ter See­le um Ver­zei­hung.

      »O Davy!« sag­te sie, »dass du je­mand weh tun konn­test, den ich lie­be. Ver­su­che dich zu bes­sern, bete dar­um, dass du bes­ser wer­dest. Ich ver­zei­he dir, aber ich bin voll Kum­mer, Davy, dass du ein so bö­ses Herz hast.«

      Sie hat­ten ihr ein­ge­re­det, dass ich ein ver­wor­fe­nes Ge­schöpf wäre, und das schmerz­te sie mehr als mein Fort­ge­hen. Auf mich mach­te es einen tie­fen Ein­druck.

      Ich ver­such­te mein Ab­schieds­früh­stück zu es­sen, aber die Trä­nen tröp­fel­ten auf mein But­ter­brot und in mei­nen Tee.

      Ich sah, wie mei­ne Mut­ter mich von Zeit zu Zeit an­blick­te und dann auf Miss Murd­sto­ne sah und die Au­gen nie­der­schlug oder weg­schau­te.

      »Ist Mas­ter Cop­per­fields Kof­fer da?« frag­te Miss Murd­sto­ne, als drau­ßen der Wa­gen vor­fuhr. Ich sah mich nach Peg­got­ty um, aber we­der sie noch Mr. Murd­sto­ne er­schi­en. Mein al­ter Be­kann­ter, der Fuhr­mann, stand an der Tür, nahm den Kof­fer und hob ihn auf den Wa­gen.

      »Kla­ra!« sag­te Miss Murd­sto­ne in war­nen­dem Ton.

      »Ich bin be­reit, lie­be Jane«, sag­te mei­ne Mut­ter. »Leb wohl, Davy, du gehst zu dei­nem eig­nen Bes­ten. Leb wohl, mein Kind, du wirst in den Fei­er­ta­gen nach Hau­se kom­men und ein bes­se­rer Jun­ge sein.«

      »Kla­ra!« wie­der­hol­te Miss Murd­sto­ne.

      »Ge­wiss, mei­ne lie­be Jane«, ant­wor­te­te mei­ne Mut­ter und hielt mei­ne Hand noch im­mer fest. »Ich ver­zei­he dir, mein lie­ber Jun­ge. Gott seg­ne dich!«

      »Kla­ra!« wie­der­hol­te Miss Murd­sto­ne. Sie hat­te die Güte, mich zum Wa­gen zu füh­ren und mir un­ter­wegs zu sa­gen, sie hof­fe, ich wür­de in mich ge­hen, ehe es ein schlim­mes Ende mit mir näh­me, und dann stieg ich in den Wa­gen und das fau­le


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