Эротические рассказы

David Copperfield. Charles DickensЧитать онлайн книгу.

David Copperfield - Charles Dickens


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      Ich war ganz ver­schüch­tert und sag­te, ich hoff­te es, wenn er er­laub­te.

      Mir war die gan­ze Zeit über, als ob mein Ohr in Flam­men stün­de, so fest hat­te er mich ge­knif­fen.

      »Ich will dir sa­gen, was ich bin«, flüs­ter­te Mr. Cre­akle und kniff mich noch ein­mal zum Ab­schied, dass mir das Was­ser in die Au­gen trat. »Ich bin ein Ei­sen­schä­del.«

      »Ein Ei­sen­schä­del«, sag­te der Mann mit dem höl­zer­nen Bein.

      »Wenn ich sage, ich will et­was tun, so tue ich es, und wenn ich sage, es soll et­was ge­sche­hen, so muss es ge­sche­hen.«

      »Soll et­was ge­sche­hen, so muss es ge­sche­hen«, wie­der­hol­te der Mann mit dem Stelz­fuß.

      »Ich bin ein un­beug­sa­mer Cha­rak­ter. Das bin ich. Ich tue mei­ne Pf­licht. Die tue ich im­mer. Mein eig­nes Fleisch und Blut – er sah bei die­sen Wor­ten Mrs. Cre­akle an – ist nicht mehr mein Fleisch und Blut, wenn es sich mir wi­der­setzt. Ich ver­sto­ße es. Ist der Kerl wie­der da­ge­we­sen?« frag­te er dann den Mann mit dem höl­zer­nen Bein.

      »Nein«, war die Ant­wort.

      »Nein«, sag­te Mr. Cre­akle. »Er weiß, warum. Er kennt mich. Er soll sich vor mir hü­ten. Ich sage, er soll sich vor mir hü­ten.« Und Mr. Cre­akle schlug mit der Faust auf den Tisch und sah Mrs. Cre­akle an. »Denn er kennt mich. Jetzt hast du an­ge­fan­gen, mich auch ken­nen­zu­ler­nen, jun­ger Freund. Du kannst ge­hen. Führ ihn fort.«

      Ich war sehr froh, ge­hen zu dür­fen, denn Mrs. und Miss Cre­akle wisch­ten sich bei­de die Au­gen und ich fühl­te mich ih­ret­we­gen noch un­be­hag­li­cher als mei­net­hal­ben, aber ich hat­te eine Bit­te auf dem Her­zen, die mich so drück­te, dass sie her­aus muss­te, ob­gleich ich mich selbst über mei­nen Mut wun­der­te.

      »Ver­zei­hen Sie, Sir.«

      Mr. Cre­akle flüs­ter­te: »Ha, was ist das!« und bohr­te sei­ne Au­gen in mei­ne, als ob er mich ver­bren­nen woll­te.

      »Ver­zei­hen Sie, Sir«, stot­ter­te ich, »wenn Sie mir er­lau­ben woll­ten, Sir, – ich be­reue doch so sehr, was ich ge­tan habe, – den Zet­tel mit der Schrift ab­zu­le­gen, ehe die Kna­ben zu­rück­kom­men –«

      Ob Mr. Cre­akle Ernst mach­te oder nur so tat, um mich zu er­schre­cken, weiß ich nicht. Aber er sprang mit sol­cher Hef­tig­keit von sei­nem Stuh­le auf, dass ich ei­lig re­ti­rier­te, ohne die Beglei­tung des Man­nes mit dem Stelz­fuß ab­zu­war­ten, und erst wie­der in mei­nem Schlaf­zim­mer Halt mach­te. Als ich mich nicht ver­folgt sah, ging ich zu Bett und lag zit­ternd und be­bend ein paar Stun­den da.

      Am nächs­ten Mor­gen kehr­te Mr. Sharp zu­rück. Mr. Sharp war ers­ter Leh­rer und stand über Mr. Mell. Mr. Mell aß mit den Schü­lern, er hin­ge­gen an Mr. Cre­akles Tisch. Er war ein schmäch­ti­ger, zart aus­se­hen­der Mann mit ei­ner großen Nase und ei­ner Art, den Kopf auf der Sei­te zu tra­gen, als ob er ihm ein we­nig zu schwer wäre. Sein Haar war sehr weich und ge­lockt. Der ers­te Schü­ler, der zu­rück­kam, sag­te, es wäre eine Perücke, – eine »ab­ge­leg­te«, wie er es nann­te, und Mr. Sharp gin­ge je­den Sams­tagnach­mit­tag aus, um sie sich bren­nen zu las­sen.

      Es war nie­mand an­ders als Tom­my Tradd­les, der mir dies ver­riet. Er war der ers­te Kna­be, der zu­rück­kehr­te. Er stell­te sich mir mit den Wor­ten vor, sein Name stün­de in der rech­ten Ecke des Tors auf dem obers­ten Qu­er­bal­ken.

      »Tradd­les?« frag­te ich, wor­auf Tom­my er­wi­der­te: »Der­sel­bi­ge.« Und dann for­der­te er von mir vol­le Aus­kunft über mich und mei­ne Fa­mi­lie ab.

      Ein Glück für mich, dass Tradd­les zu­erst zu­rück­ge­kom­men war. Ihm mach­te das Pla­kat so viel Spaß, dass er mich aus ei­ner großen Ver­le­gen­heit ret­te­te, in­dem er mich je­dem ein­zel­nen Jun­gen mit den Wor­ten vor­stell­te: »Schau her, das ist ein Jux.« Ein wei­te­res Glück war, dass der größ­te Teil der Schü­ler sehr nie­der­ge­schla­gen zu­rück­kehr­te, und sich auf mei­ne Kos­ten nicht so viel Spä­ße er­laub­te, als ich ge­fürch­tet hat­te. Ei­ni­ge tanz­ten al­ler­dings um mich her­um, wie wil­de In­dia­ner; die meis­ten konn­ten der Ver­su­chung nicht wi­der­ste­hen, zu tun, als ob ich ein Hund wäre, und mich zu strei­cheln und zu be­sänf­ti­gen, da­mit ich nicht bis­se, und zu sa­gen: »Schön le­gen« und mich Schnap­sel zu nen­nen. Das war na­tür­lich un­ter so viel Frem­den un­an­ge­nehm und kos­te­te mich man­che Trä­ne, aber im gan­zen großen lief es viel bes­ser ab, als ich mir vor­ge­stellt hat­te.

      In al­ler Form in die Schu­le auf­ge­nom­men galt ich je­doch nicht eher, als bis J. Steer­forth an­kam. Vor die­sen Kna­ben, der für un­ge­mein ge­lehrt galt und sehr hübsch aus­sah und min­des­tens ein hal­b­es Dut­zend Jah­re äl­ter war als ich, führ­te man mich wie vor einen Rich­ter. Un­ter ei­nem Schutz­dach auf dem Spiel­platz be­frag­te er mich über die Ein­zel­hei­ten mei­ner Stra­fe und ge­ruh­te sei­ne Mei­nung da­hin aus­zu­spre­chen, dass das eine Af­fen­schan­de sei und ein Rie­sen­jux, wo­für ich ihm für alle Zeit dank­bar blieb.

      »Wie viel Geld hast du mit, Cop­per­field?« frag­te er, als er nach­her mit mir bei­sei­te­ging und die An­ge­le­gen­heit mit be­sag­ten Aus­drücken er­le­digt hat­te.

      Ich sag­te ihm, ich hät­te sie­ben Schil­lin­ge.

      »Es ist bes­ser, du gibst sie mir zum Auf­he­ben. Üb­ri­gens kannst du das tun, wenn du willst. Du brauchst es auch nicht zu tun, wenn du nicht willst.«

      Ich be­eil­te mich, sei­nem freund­li­chen Wink zu fol­gen, öff­ne­te Peg­got­tys Bör­se und schüt­te­te sie in sei­ne Hand aus.

      »Willst du jetzt et­was da­von aus­ge­ben?« frag­te er mich.

      »Nein, ich dan­ke«, ent­geg­ne­te ich.

      »Du kannst, wenn du Lust hast. Du brauchst es nur zu sa­gen.«

      »Nein, ich dan­ke«, wie­der­hol­te ich.

      »Vi­el­leicht möch­test du ein paar Schil­lin­ge an eine Fla­sche Jo­han­nis­beer­wein wen­den«, mein­te Steer­forth. »Du ge­hörst doch zu mei­nem Schlaf­raum, nicht?«

      Es war mir vor­her nichts der­glei­chen ein­ge­fal­len, aber ich sag­te: »Ja, das möch­te ich.«

      »Sehr gut«, sag­te Steer­forth. »Und einen Schil­ling viel­leicht in Man­del­ku­chen.«

      »Ja, auch das.«

      »Und einen Schil­ling für Bis­kuits und einen für Obst, nicht wahr?« sag­te Steer­forth. »Cop­per­field, du machst dich.«

      Ich lä­chel­te, weil er lach­te. Aber in­ner­lich fühl­te ich mich doch ein we­nig be­un­ru­higt.

      »Gut«, sag­te Steer­forth, »wir müs­sen se­hen, dass es recht lang reicht, nur dar­auf kommts an. Ich will al­les tun, was in mei­ner Macht steht. Üb­ri­gens kann ich aus­ge­hen, wann ich will, und wer­de den Plun­der schon her­ein­schmug­geln.«

      Mit die­sen Wor­ten steck­te er das Geld in die Ta­sche und sag­te mir gü­tig, ich sol­le mich nicht grä­men, er wer­de schon al­les in die Hand neh­men.

      Er hielt Wort; in­ner­lich kam es mir wie ein Un­recht vor, dass ich mei­ner Mut­ter bei­de hal­be Kro­nen so un­nütz ver­schwen­de­te. Das Stück Pa­pier aber, in dem das Geld ein­ge­wi­ckelt ge­we­sen, be­wahr­te ich auf wie einen kost­ba­ren Schatz. Als wir zu Bet­te gin­gen, wi­ckel­te


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