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Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Minuten Ihr Büro betreten haben muß, Mister Marbert«, gab der Anwalt Auskunft.

      »Was für eine junge Dame?« Entweder war Marbert ein glänzender Schauspieler, oder er war wirklich ahnungslos.

      »Ein blondes, auffallend hübsches Mädchen von achtzehn Jahren in einem rosefarbenen Kleid«, wurde Rander deutlicher.

      »Die müßte mir aufgefallen sein«, gab Marbert grinsend zurück. »Ich habe die ganze Zeit hier gesessen und telefoniert.«

      »Wir haben gesehen, wie ein Kellner das Mädchen bis zu Ihrer Tür geleitete«, schaltete Kathy Porter sich ein.

      »Sie müssen sich getäuscht haben«, behauptete der Spitzbärtige. »Sie sehen doch, daß ich allein bin. War das Mädchen eine Freundin von Ihnen?«

      »Eine Nichte«, schwindelte Rander. Er hatte inzwischen registriert, daß Marberts Büro über einen Hinterausgang verfügte.

      »Ich werde Ihnen helfen, die Kleine zu finden«, bot Marbert an und erhob sich. »Am besten fragen wir den Kellner, der das Mädchen angeblich zu mir gebracht hat.«

      Zwischen Mike Rander und Kathy Porter hindurch wollte Marbert zur Tür, aber so weit kam er nicht mehr.

      Der untersetzte Mann im schicken Nadelstreifenanzug stieß einen unverständlichen Blubberlaut aus, als Mike Randers Faust seine Magengrube massierte. Kathy Porter steuerte einen blitzschnellen Fußtritt bei, der Marbert in der Kniekehle traf.

      Stöhnend knickte der Mann gleichzeitig in der Hüfte und in den Knien ein. Die etwas unsanfte Bauchlandung wurde durch den üppigen Teppichboden gedämpft. Der unverhoffte Sturzflug sorgte jedoch dafür, daß sich die kurzläufige Pistole in Marberts Schulterhalfter selbständig machte und Rander vor die Füße fiel.

      »Verdammt!« knurrte Marbert mit dem Gesicht im Teppichflor. »Was soll der Unsinn?«

      Mühsam hob er den Kopf und warf dem Anwalt einen haßerfüllten Blick zu. Sein sonnengebräunter Teint nahm die Farbe einer frisch gekalkten Wand an, als er in die Mündung der Pistole blickte, die Rander sofort an sich genommen hatte.

      Ächzend raffte sich der Disko-Chef vom Boden, während der Anwalt zwei Schritte zurücktrat und demonstrativ die Waffe entsicherte.

      »Ich werde die Polizei rufen«, drohte Marbert und streckte seine Hand in Richtung Telefon.

      »Das werden Sie nicht tun«, entgegnete Rander seelenruhig. »Sie würden mich zu einem Vorgehen zwingen, das ich im Grund verabscheue.«

      »Okay, was wollen Sie von mir?« signalisierte der Spitzbärtige Verhandlungsbereitschaft.

      »Wir wollen wissen, wo Sie Jane Auckhill versteckt haben«, erklärte der Anwalt.

      Marbert blieb die Antwort schuldig und warf sich statt dessen mit dem Mut der Verzweiflung in Randers Richtung. Sein Pech war, daß er nicht mit Kathy Porters Reaktion gerechnet hatte. Die junge Dame stand dicht hinter ihm.

      Wie vom Blitz getroffen zuckte er zusammen, als sie seinen Nacken mit einem Handkantenschlag bedachte. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Winzige Schweißperlen traten auf seine Stirn.

      Aus hervorquellenden Augen stierte der Mann ins Leere und begann zu torkeln wie ein Betrunkener. Das rauhe Röcheln, das er ausstieß, erinnerte nur entfernt an menschliche Laute. Verzweifelt ruderte er mit den Armen, um einen Halt zu finden. Seine Hände bekamen jedoch nur Luft zu fassen, so daß er es vorzog, sich ein zweites Mal auf dem weichen Teppichboden auszustrecken.

      »Hier.« Mike Rander reichte seiner Begleiterin die Pistole. »Paß gut auf den Burschen auf, Kathy! Ich werde Jane suchen. Sie muß irgendwo sein.

      Vorsichtig klinkte der Anwalt die Tür an der Rückseite des Raumes auf. Sie führte auf einen spärlich beleuchteten Flur.

      Links führte der Gang zur Küche, wie Rander aus den Geräuschen hinter der hell beleuchteten Tür mit Milchglasscheiben schloß. Rechts ging es in einen dunklen Hof, der außer zwei parkenden Autos und einer Batterie von Mülltonnen nichts Bemerkenswertes zu bieten hatte. Der Anwalt entschied sich deshalb für die hölzerne Treppe, die ins Obergeschoß führte.

      Kein Mensch begegnete ihm, als er geräuschlos die Stufen hinaufstieg.

      Oben fand Rander ein; mit allem Komfort ausgestattetes Appartement vor, das vermutlich Fred Marbert gehörte. Zu einer gründlichen Inspektion reichte die Zeit nicht. Deshalb beschränkte der Anwalt sich darauf, den großen Wandschrank und das Bad unter die Lupe zu nehmen.

      Von Jane Auckhill fand sich keine Spur. Vermutlich hatten die Gangster sie schon über den Hof fortgeschafft.

      Deprimiert kehrte Rander ins Büro zurück, wo Kathy Porter den inzwischen erwachten Marbert mit der Waffe in Schach hielt.

      »Sie ist nicht hier, Kathy«, teilte der Anwalt mit. »Die Burschen müssen sie schon weggebracht haben.«

      »Was reden Sie da dauernd für einen Quatsch?« preßte der Spitzbärtige wutschnaubend hervor. »Sie halten mich wohl für einen Kidnapper?«

      »In der Tat, Mister Marbert«, bestätigte Rander.

      »Unverschämtheit!« fauchte Marbert. »Anzeigen werde ich Sie!«

      »Das bleibt Ihnen unbenommen«, gab der Anwalt unbeeindruckt zurück. »Schließlich leben wir in einem Rechtsstaat.«

      Anschließend riß Rander das Telefonkabel aus der Wand und band Marbert damit an der Lehne seines Stuhles fest. Kathy Porter wachte mit der Pistole im Anschlag darüber, daß der »Flashlight«-Inhaber keinen Ausbruchsversuch wagte.

      »Bis zum nächstenmal, Mister Marbert«, sagte Rander, nachdem er die Tür zur Diskothek von innen abgeschlossen und den Schlüssel eingesteckt hatte. »Ich denke, wir sehen uns bald wieder.«

      »Worauf Sie sich verlassen können«, entgegnete der Mann wütend.

      »Wo sind denn Mylady und Mister Parker?« wunderte sieh Kathy Porter, nachdem sie den Hof überquert und die Straße erreicht hatten. »Der Wagen ist nicht mehr da.«

      »Wir können nur hoffen, daß Parker aufmerksam geworden ist, als die Gangster Jane fortschafften«, antwortete der Anwalt. »Im Grund würde es mich nicht wundern, wenn er die Spur der Entführer aufgenommen hätte.«

      »Und wenn nicht?« entgegnete die junge Dame zweifelnd. »Was sollten wir dann Janes Eltern sagen? O Mike, ich wünschte, wir hätten das Mädchen aus dem Spiel gelassen!«

      »Wir werden Jane schon finden, Kathy«, versuchte Rander seine Begleiterin zu beruhigen. Aber sehr überzeugt klangen seine Worte nicht.

      *

      »Einen wunderschönen guten Abend«, wünschte der alte Mann, der mit schlurfenden Schritten vor dem Villengrundstück einen kleinen Hund spazierenführte. Auf seinen Krückstock gestützt, blieb der Greis stehen und blickte Parker entgegen, der in würdevoller Haltung über die Straße auf ihn zuschritt.

      »Man dankt und wünscht ebenfalls einen angenehmen Abend, Sir«, gab der Butler höflich zurück und lüftete die schwarze Melone.

      »Sie sind bestimmt fremd in dieser Gegend«, meinte der Spaziergänger, während sein vierbeiniger Begleiter zutraulich an Parkers gestreiften Hosenbeinen schnupperte.

      »Darf man sich höflich erkundigen, was Sie zu dieser Annahme bewegt, Sir?« ließ der Butler sich mit einer angedeuteten Verbeugung vernehmen.

      »Ich kenne jeden hier«, behauptete der Mann und lächelte verschmitzt. »Aber Sie habe ich noch nie gesehen. Suchen Sie jemanden?«

      »So verhält es sich in der Tat«, bestätigte Parker. »Allerdings dürfte Ihnen die fragliche Person wohl kaum bekannt sein, da sie nicht zu den eingesessenen Bewohnern dieses Viertels zählt, falls der Hinweis gestattet ist.«

      »Dann meinen Sie garantiert die Leute in der ehemaligen Finsbury-Villa«, tippte der alte Mann und deutete mit dem Daumen hinter sich, wo in der Dunkelheit die hellen Vierecke der erleuchteten Fenster


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