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Das Geheimnis der gelben Narzissen. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Das Geheimnis der gelben Narzissen - Edgar  Wallace


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und schüttelte den Kopf. »Ich habe alles versucht, um ein ehrliches Leben zu führen, aber es kommt mir immer etwas dazwischen. Als ich das letztemal herauskam, wurde ich doch Chauffeur und fuhr drei Monate lang ein Mietauto. Dann bekam so ein verdammter Detektiv von Scotland Yard heraus, daß ich keinen Führerschein hatte, und da war es mit dem ordentlichen Leben wieder aus. Es hat keinen Zweck, mir eine Stelle in Ihrem Geschäft zu geben, das würde doch nicht lange dauern. Ich bin nun einmal ein Leben in der frischen Luft gewöhnt und muß mein eigener Herr sein. Ich gehöre nun schon einmal zu den.«

      »Zu den Abenteurern«, sagte Lyne und lachte leise. »Ja, da haben Sie recht, Sam. Und ich kann Ihnen diesmal eine etwas abenteuerlichere Aufgabe geben, die so recht nach Ihrem Herzen sein wird.«

      Dann erzählte er ihm die Geschichte von der gemeinen Undankbarkeit des Mädchens, dem er geholfen, die er direkt vom Hungertod gerettet und die ihn in der niederträchtigsten Art und Weise betrogen hatte. Thornton Lyne war ein Dichter, aber er war ebenso auch ein Lügner. Er konnte genauso leicht die Unwahrheit wie die Wahrheit sagen. Als er nun von der Bosheit Odette Riders sprach, hörte Sam aufgeregt zu und kniff die Augenlider zusammen. Für eine solche Kreatur war keine Strafe zu schwer, sie verdiente nicht das geringste Mitgefühl.

      Thornton Lyne hielt einen Augenblick in seiner Erzählung inne, um zu sehen, welchen Eindruck seine Worte auf Sam gemacht hatten.

      »Sagen Sie mir doch nur«, flüsterte Sam mit zitternder Stimme, »wie man mit dieser Kanaille abrechnen kann und ich gehe durch die Hölle, um Sie an dieser Person zu rächen!«

      »Das höre ich gerne«, erwiderte Lyne und goß aus einer hohen Flasche einen kräftigen Schluck ein. Es war Sams Lieblingsschnaps. »Nun kann ich Ihnen ja auch sagen, wie ich mir die Sache gedacht habe.«

      Sie saßen noch ein paar Stunden zusammen und planten furchtbare Rache an Odette Rider, die Thornton Lynes Eitelkeit so schwer gekränkt und deren aufrechte Haltung den Haß dieses lasterhaften Mannes entflammt hatte.

       Kapitel 4

      Am Abend desselben Tages, an dem Sam Stay aus dem Gefängnis entlassen wurde, lag Jack Tarling auf seinem harten Bett ausgestreckt. Er hatte eine Zigarette zwischen den Lippen, las ein Buch über chinesische Philosophie und war mit sich und der Welt zufrieden.

      Er hatte einen aufregenden Tag hinter sich, denn er hatte den Auftrag erhalten, eine große Unterschlagung bei einer Bank aufzuklären. Diese Sache hätte eigentlich seine ganze Zeit in Anspruch genommen, wenn er nicht noch eine kleine private Nebenbeschäftigung gehabt hätte. Sie brachte ihm zwar nicht das mindeste ein, aber seine Neugierde und sein Interesse waren nun einmal geweckt.

      Er legte das Buch flach auf seine Brust, als er hörte, wie sein Assistent leise die Tür öffnete. Ling Chu trat lautlos ein und setzte ein Tablett auf den niederen Tisch neben dem Bett. Tarling sah, daß der Chinese ein blau-seidenes Gewand trug.

      »Du willst also heute abend nicht mehr ausgehen, Ling Chu?«

      »Nein, Lieh Jen.«

      Sie sprachen in der weichen, melodiösen Mundart von Schantung miteinander.

      »Warst du bei dem Mann mit dem schlauen Gesicht?« Als Antwort nahm der Chinese einen Briefumschlag aus seiner inneren Tasche und reichte ihn Tarling, der die Adresse las.

      »Dort lebt die junge Dame? Miss Odette Rider. 27, Carrymore Mansions, Edgware Road.«

      »Es ist ein Haus, in dem viele Leute wohnen«, sagte Ling Chu. »Ich bin selbst in deinem Auftrag dorthin gegangen und sah, wie die Leute ein und aus gingen, ohne Unterlaß, und niemals habe ich dieselben Menschen zweimal gesehen.«

      »Was hat denn aber der Mann mit dem schlauen Gesicht zu meinem Brief gesagt?«

      »Herr, er schwieg. Er las ihn immer wieder und machte dann ein Gesicht wie dieses.« Ling Chu ahmte Mr. Milburghs Lächeln nach. »Und dann schrieb er das auf, was du hier siehst.«

      Tarling starrte einen Augenblick ins Leere, stützte sich dann auf seinen Ellenbogen und nahm die Teetasse, die Ling Chu gebracht hatte.

      »Hast du etwas Neues über den Mann mit dem weichen weißen Gesicht erfahren, Ling? Hast du auch ihn aufgesucht?«

      »Jawohl, Herr, ich sah ihn«, antwortete der Chinese ernst. »Er ist ein Mann ohne Himmel.«

      Tarling nickte. Denn die Chinesen brauchten das Wort »Himmel« für »Gott«, und er wußte, daß Ling Chu scharf beobachtet hatte und damit sagen wollte, daß Thornton Lyne keine geistigen Fähigkeiten besaß. Er trank den Tee und erhob sich.

      »Ling, diese Stadt und dieses Land sind sehr öde und traurig, und ich glaube nicht, daß ich lange hier wohnen werde.«

      »Will der Herr wieder nach Schanghai zurückgehen?« fragte der Chinese, ohne auch nur im mindesten über diese Mitteilung erstaunt zu sein.

      »Ja, ich denke. Jedenfalls ist dieses Pflaster zu langweilig. Diese paar elenden Fälle von kleinen Gelddiebstählen und Eheaffären - ich mag nichts mehr davon hören.«

      »Die sind nur kleine Dinge«, sagte Ling Chu mit philosophischer Ruhe. »Aber der Meister -«, er meinte den großen Philosophen Konfuzius -»hat gesagt, daß alles Große aus kleinen Dingen kommt. Und vielleicht will ein kleiner Mann einem großen den Kopf abschneiden, und dann wird man dich rufen, um den Mörder zu fangen.« Tarling lachte.

      »Du bist ein großer Optimist, Ling. Ich glaube nicht, daß man hier meine Hilfe bei der Entdeckung eines Mörders wünscht. In England werden Privatdetektive dazu nicht zugezogen.« Ling schüttelte den Kopf.

      »Aber mein Herr muß Mörder fangen, oder er wird nicht mehr länger Lieh Jen, der Jäger der Menschen, sein.«

      »Du bist blutdürstig«, sagte Tarling plötzlich auf englisch, das Ling nur sehr schlecht verstand, obgleich er lange in hervorragenden Missionsschulen unterrichtet worden war. »Ich werde jetzt ausgehen«, fuhr Tarling wieder auf chinesisch fort, »und werde die kleine Frau besuchen, die das Weißgesicht begehrt.«

      »Darf ich dich begleiten, Herr?« fragte Ling. Tarling zögerte.

      »Ja, du kannst mitkommen, aber du mußt hinter mir bleiben und darfst dich nicht sehen lassen.«

      Carrymore Mansions ist ein großer Häuserblock, der zwischen zwei vornehmen und noch größeren Gebäuden in der Edgware Road eingeschlossen liegt. Das Erdgeschoß ist an Ladeninhaber vermietet. Wahrscheinlich verbilligen sich dadurch die Mieten der Wohnungen. Trotzdem vermutete Tarling, daß die Mieten doch ziemlich hoch sein müßten, besonders für ein Ladenmädchen, wenn sie nicht etwa bei ihrer Familie wohnte. Aber als er den Portier fragte, erhielt er die Aufklärung. Sie hatte eine kleinere Wohnung im Zwischengeschoß, wo die Räume niedriger waren, und zahlte infolgedessen keine große Miete.

      Er stand bald vor einer polierten Mahagonitür und überlegte sich, welche Entschuldigung er vorbringen könnte, daß er eine junge Dame so spät am Abend noch aufsuchte. Daß er ihr eine Erklärung geben mußte, sah er an ihrem Blick, als sie ihm die Tür öffnete.

      »Ja, ich bin Miss Rider«, sagte sie.

      »Kann ich Sie einige Minuten sprechen?«

      »Es tut mir leid, ich bin allein in der Wohnung und kann Sie nicht hereinbitten.«

      Das war ein schlechter Anfang.

      »Ist es nicht möglich, daß Sie ein wenig mit mir ausgehen?« fragte er besorgt.

      Trotz der merkwürdigen Situation mußte sie lächeln. »Es ist mir ebenso unmöglich, mit jemand auszugehen, den ich früher nie gesehen habe.«

      »Ich sehe die Schwierigkeiten ein. Hier ist meine Karte. Ich fürchte, daß ich hier in England nicht genügend bekannt bin -Sie werden meinen Namen nicht kennen.« Sie nahm die Karte und las.

      »Privatdetektiv?« fragte sie erschrocken. »Wer hat Sie zu mir geschickt? Doch nicht etwa Mr. -«

      »Nein,


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