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Das Geheimnis der gelben Narzissen. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Das Geheimnis der gelben Narzissen - Edgar  Wallace


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ja hier im Vorraum sprechen. Ich habe Sie doch eben richtig verstanden. Mr. Lyne hat Sie nicht zu mir geschickt?«

      »Mr. Lyne wünschte allerdings vorher, daß ich Sie aufsuchen sollte, und ich mißbrauche sein Vertrauen in gewisser Weise. Aber ich glaube nicht, daß er auf meine Verschwiegenheit rechnen darf. Ich weiß eigentlich nicht, warum ich hierhergekommen bin und Sie störe, aber ich möchte Ihnen raten, auf Ihrer Hut zu sein.«

      »Wovor?«

      »Sie müssen sich vor den Ränken eines Herrn in acht nehmen, den Sie -«, er zögerte einen Augenblick. »Beleidigt haben«, ergänzte sie.

      »Ich weiß ja nicht, was Sie ihm gesagt haben«, meinte er lächelnd, »aber ich nehme an, daß Sie Mr. Lyne aus dem einen oder anderen Grund verletzt haben und daß er sich jetzt an Ihnen rächen will. Ich will Sie nicht fragen, was vorgefallen ist, denn ich verstehe, daß Sie es mir nicht sagen möchten. Aber ich muß Ihnen mitteilen, daß Mr. Lyne wahrscheinlich eine Anklage gegen Sie vorbereitet, daß er irgend etwas erfindet, um Sie wegen Diebstahls anzuzeigen.«

      »Diebstahl?« rief sie entrüstet. »Er will mich anzeigen? Aber es ist doch unmöglich, daß er so schlecht ist.«

      »Oh, es ist gar nicht so unmöglich, daß jemand außerordentlich schlecht ist«, erwiderte Tarling. Sein Gesicht war undurchdringlich, wenn auch ein leichtes Lächeln in seinen Augen lag. »Jedenfalls weiß ich es und habe es mit eigenen Ohren gehört, daß er Mr. Milburgh dazu veranlaßte, einige Aussagen darüber zu machen, daß Gelddiebstähle bei der Hauptgeschäftskasse vorgekommen seien.«

      »Das ist doch ganz unmöglich«, sagte sie entsetzt. »Mr. Milburgh würde das nie sagen, das ist ausgeschlossen!«

      »Mr. Milburgh wollte es ursprünglich auch nicht tun, das will ich gerne zugeben.« Er erzählte ihr kurz von den Vorgängen im Konferenzzimmer der Firma Lyne, er verschwieg aber alle Verdachtsgründe gegen Mr. Milburgh selbst.

      »Sie sehen also«, schloß er, »daß Sie sehr auf Ihrer Hut sein müssen. Ich möchte Ihnen sogar raten, sich mit einem Rechtsanwalt in Verbindung zu setzen und ihm die ganze Sache zu übergeben. Gegen Mr. Lyne selbst brauchen Sie nicht vorzugehen, aber es würde Ihre Lage sehr stärken, wenn Sie die ganze Sache schon einer öffentlich bekannten Persönlichkeit auseinandergesetzt hätten.«

      »Ich bin Ihnen zu größtem Dank verpflichtet, Mr. Tarling«, sagte sie warm und schaute ihn an. Dabei war ihr Lächeln so süß, so beredt und so hilflos, daß Tarling sonderbar ergriffen war.

      »Und wenn Sie keinen Anwalt nehmen wollen, dann können Sie sich auf mich verlassen. Ich werde Ihnen immer helfen, wenn Sie irgendwie in Gefahr oder Unannehmlichkeiten kommen.«

      »Sie wissen nicht, wie dankbar ich Ihnen bin, Mr. Tarling. Und ich habe Sie so wenig liebenswürdig empfangen!«

      »Sie wären, wenn ich so sagen darf, recht leichtsinnig gewesen, wenn Sie mich anders behandelt hätten.«

      Sie reichte ihm beide Hände, er schloß sie in die seinen und sah Tränen in ihren Augen. Aber dann nahm sie sich zusammen und führte ihn in das kleine Wohnzimmer.

      »Ich habe meine Stelle verloren, aber ich habe schon wieder mehrere neue Angebote. Eins davon werde ich annehmen. Aber den Rest dieser Woche will ich noch für mich haben.«

      Tarling brachte sie durch einen Wink zum Schweigen. Er hatte ein unendlich feines Gehör.

      »Erwarten Sie irgendeinen Besuch?« fragte er leise.

      »Nein«, antwortete sie erstaunt.

      »Wohnt außer Ihnen noch jemand in diesen Räumen?«

      »Meine Aufwartefrau schläft hier, sie ist aber heute abend ausgegangen.«

      »Hat sie einen Schlüssel?«

      Odette schüttelte den Kopf.

      Tarling erhob sich, und sie wunderte sich, wie schnell und gewandt der große Mann sich bewegen konnte. Lautlos eilte er zur Tür, drehte schnell den Handgriff und riß die Tür auf. Draußen stand ein Mann auf der Matte und sprang zurück, als Tarling so unerwartet im Eingang erschien. Der Fremde sah auffallend schlecht aus und trug einen neuen Anzug, der anscheinend nicht nach Maß gearbeitet war. Sein Gesicht hatte jene gelbe Farbe, die man häufig bei entlassenen Sträflingen findet.

      »Verzeihung«, stammelte er. »Ist dies nicht Nr. 8?« Tarling packte ihn im nächsten Augenblick am Kragen und zog ihn in die Wohnung herein.

      »Was wollen Sie eigentlich hier? Was haben Sie denn da in der Hand?«

      Bei diesen Worten entwand Tarling ihm einen Gegenstand. Es war kein Schlüssel, sondern ein flaches Instrument.

      Mit einem Ruck hatte Tarling dem fremden Mann den Rock ausgezogen, trat einige Schritte zurück und deckte mit seinem Rücken die Tür. Geschwind und mit äußerster Geschicklichkeit durchsuchte er das Kleidungsstück. Aus zwei Taschen zog er mindestens ein Dutzend juwelenbesetzte Ringe hervor, an denen die Auszeichnung der Firma Lyne auf einem kleinen Etikett angebracht war.

      »So?« fragte Tarling sarkastisch. »Das sind wohl Geschenke von Mr. Lyne an Miss Rider, weil er sie so gern hat?« Der Mann war sprachlos vor Wut.

      »Das ist ein ganz dummer Trick!« Tarling schüttelte traurig den Kopf. »Gehen Sie zu Ihrem Auftraggeber zurück, nämlich zu Mr. Thornton Lyne, und sagen Sie ihm, daß ich mich schäme, daß ein so intelligenter Mann so niederträchtige und obendrein noch so plumpe Methoden anwendet.«

      Er öffnete die Tür wieder und stieß Sam Stay in das dunkle Treppenhaus hinaus.

      Odette haue erschreckt alles beobachtet und sah Tarling nun fragend an.

      »Was hat das alles zu bedeuten? Ich fürchte mich so was wollte denn der Mann hier?«

      »Sie brauchen sich vor ihm und auch sonst vor niemand zu fürchten. Es tut mir leid, daß Sie sich Sorgen gemacht haben.«

      Es gelang ihm auch, sie zu beruhigen, und als bald darauf die Aufwartefrau zurückkam, verabschiedete er sich.

      »Also denken Sie daran - Sie haben meine Telefonnummer, und Sie können mich anrufen, wenn Sie irgendwie in Verlegenheit sind, besonders«, setzte er nachdrücklich hinzu, »wenn Sie morgen irgendwelche Unannehmlichkeiten haben sollten.«

      Aber am nächsten Tag ereignete sich nichts Ungewöhnliches. Trotzdem rief sie ihn nachmittags um drei Uhr an.

      »Ich wollte Ihnen noch sagen, daß ich aufs Land fahre«, erklärte sie. »Ich bin gestern abend zu sehr erschrocken.«

      »Lassen Sie es mich bitte wissen, wenn Sie wieder zurückkommen«, erwiderte Tarling, dem es schwer geworden war, sie aus seinen Gedanken zu verbannen. »Ich werde morgen einmal zu Lyne gehen und ein Wörtchen mit ihm reden. Nebenbei bemerkt ist der Mensch, der gestern nacht an Ihrer Wohnungstür war, ein Schützling von Mr. Lyne, er ist ihm mit Leib und Seele ergeben. Den Kerl müssen wir gut im Auge behalten. Die Sache gibt meinem Leben neuen Reiz!« Er hörte, wie sie leise lachte.

      »Muß ich erst ermordet werden, damit ein Detektiv seine Freude hat?« fragte sie vergnügt, und auch er lächelte.

      »Auf alle Fälle werde ich Lyne morgen aufsuchen«, sagte er.

      Aber die Unterredung, die Jack Tarling plante, sollte niemals stattfinden.

      Am nächsten Morgen ging ein Arbeiter frühzeitig durch den Hydepark, um schneller zu seiner Arbeitsstelle zu kommen. Auf seinem Weg sah er an der Seite eines Fahrweges einen Mann im Gras liegen. Er war angekleidet, nur fehlten Rock und Weste. Ein seidenes Dame nnachthemd war um seine Brust gewunden. Es war ganz mit Blut befleckt. Die Hände des Mannes waren über der Brust gefaltet, und ein Strauß gelber Narzissen lag zwischen seinen Händen.

      Um elf Uhr morgens brachten die Zeitungen ausführliche Berichte, daß die Leiche, die im Hydepark gefunden wurde, identifiziert war. Es war niemand anders als Thornton Lyne, und der tödliche Schuß war mitten durch das Herz gegangen.

      


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