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Ostseeküste - Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag. Sabine BechtЧитать онлайн книгу.

Ostseeküste - Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag - Sabine Becht


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weiter, an der Lüb­schen Straße 23, steht das sog. Welt-Erbe-Haus mit klas­si­zis­tischem Giebel. Gleich da­ne­ben befindet sich die Tourist-In­for­ma­tion. Das Haus ent­stand Mitte des 14. Jh. als typisches Dielenhaus. Ein gro­ßer Raum im Erd­geschoss (die Diele) diente dem Umschlag der Wa­ren, die in den Räumen da­rü­ber gela­gert wur­den, im Seitenflügel befanden sich die Wohnräume. Die Ge­schäfts­lage war gut, denn das Haus stand direkt am Han­delsweg durch Wismar, je­ner Ost-West-Achse, die gen Osten über die Rostocker Straße nach Rostock führ­te und im Westen über die Lübsche Stra­ße nach Lübeck. Nach umfassen­der Res­tau­rierung informiert heu­te eine kostenlose Ausstellung im Haus über die UNESCO und die Geschichte der Stadt Wismar mit diversen Schwer­punkt­themen (u. a. zum Handel und zum Die­len­haus). Sehenswert ist ins­be­sondere das wie­der­her­gestellte Ta­pe­ten­zimmer, das komplett mit kunst­vollen fran­zö­si­schen Pa­pier­dru­cken aus dem 19. Jh. aus­ge­schmückt ist, die Sze­nen aus der grie­chi­schen Mytho­lo­gie zeigen.

      ♦ Welt-Erbe-Haus, die Ausstellungen sind von April bis Sept. tägl. von 9-17 Uhr, im Win­ter tägl. von 10-16 Uhr zu sehen. Eintritt frei.

      Alter Hafen

      Der Alte Hafen war ehemals Dreh- und Angelpunkt hanseatischer Betriebsam­keit. Heute flanieren Wismarer und Be­su­cher an Schiffen vorbei, die Räucher- und Frisch­fisch anbieten, oder an den Speichern entlang, die - teils noch sa­nie­rungsbe­dürf­tig - zwi­schen Altem und Neuem Hafen (heute Überseeha­fen) stehen. Ar­chi­tek­tonisch ori­en­tie­ren sich die vor allem im 19. Jh. ent­stan­denen Spei­cher am Was­sertor, der Naht­stel­le zwi­schen Hafen und Alt­stadt. Es ist das letz­te verbliebene von einst fünf Stadt­to­ren. Außer dem Was­sertor ist kaum noch etwas von der ehemali­gen Stadt­be­festigung erhalten, ihrem Verlauf folgt heute die Ring­straße um die Alt­stadt. In ge­wisser Wei­se aber ist auch das Baum­haus am Alten Hafen ein Teil der Stadt­be­fes­ti­gung. In dem barocken Gebäude aus dem 18. Jh. diente der „Baum­schlie­ßer“. Sei­ne Aufgabe war es, die Ha­fen­ein­fahrt mittels eines Langholzes (spä­ter einer Ket­te, nichtsdestotrotz „Baum“ ge­nannt) des Nachts und bei Ge­fahr zu ver­schlie­ßen. Vor dem Baum­haus ste­hen fotogen zwei Schwe­den­köp­fe, die einst­mals die Fahr­rinne des Ha­fens mar­kier­ten. Das Baum­haus wur­de später ver­schie­dent­lich ge­nutzt, u. a. als Ha­fen­meisterei, heute ist darin das Ma­ri­time Traditionszentrum unter­ge­bracht, die darin befindliche, auch kind­gerechte Ausstellung befasst sich mit Wismar, der Hanse, dem Hafen und dem Schiffsbau.

      ♦ April bis Okt. tägl. 11-17 Uhr, Nov. bis März 11-15 Uhr. Ein­tritt 2 €, Kinder 1 €. Am Alten Ha­fen, Tel. 03841-304310.

      Idyllisch zeigt sich der Alte Hafen am Lohberg. Hier stehen ein paar Ti­sche und Stühle der Restaurants und Cafés auf dem Kopfsteinpflaster und vor den far­ben­präch­tigen Fassaden der mit­tel­al­ter­lichen Gebäude. In der Nähe mün­det die Gru­be in den Hafen. Im 13. Jh. an­ge­legt, ist sie einer der ältes­ten Kanäle in Deutsch­land und verbin­det den Müh­len­see (und zeitweise via Wallen­stein­gra­ben so­gar den Schwe­ri­ner See) mit der Ost­see. Die Grube diente nicht nur zur Süß­wasser­versor­gung, sondern auch als Trans­port­weg, auf dem Last­käh­ne vom Ha­fen in die Alt­stadt getrei­delt wurden. Un­bedingt emp­feh­lens­wert ist ein Spa­zier­gang vom entzü­ckend schiefen Fach­werkge­bäude, das sich beim Hafen über die Grube spannt und „Ge­wölbe“ ge­nannt wird, den alten Ka­nal entlang bis zur Kirche St. Niko­lai, der Schweins­brü­cke und dem Schab­bell­haus. Auf hal­bem Weg kreuzt die Scheuer­straße, die Rich­tung Markt zur Bohr­straße wird. Hier hat sich ein einzig­arti­ges En­semble von Giebeln er­halten, deren Ge­staltung von der Gotik über den Ba­rock bis zum Klas­sizismus reicht.

      Auf der Wissemara müssen auch die Passagiere mitanpacken

      1997 spülte ein Sturm Wrackteile an den Strand von Timmendorf auf der In­sel Poel. Bei der daraufhin einset­zenden Suche fanden Unterwasser­ar­chäo­lo­gen das gut er­hal­tene Wrack eines Schiffes und datierten es auf das 14. Jh. Der Fund des­sen, was man für eine Hansekogge hielt, machte Schlag­zeilen. Man vermutet, auf das bis dato größte Fracht­schiff des Spät­mit­tel­al­ters gestoßen zu sein. Bei einer Länge von 31,5 Metern und einer Brei­te von 8,5 Metern hatte die so genannte Poeler Kogge ein Fas­sungs­vermö­gen von über 200 Tonnen. Gleich­zei­tig hat­te sie einen relativ ge­rin­gen Tiefgang, was sie für das Befahren von Bod­den und Haff ge­eig­net mach­te. Das bei Poel geborgene Wrack wurde nach Schwerin ge­bracht, wo wei­tere Un­ter­su­chun­gen angestellt und die Kon­servierung ge­währ­leis­tet wer­den sollen.

      Im Jahr 2000 begann ein fas­zi­nie­ren­des Projekt auf dem Feld der ex­pe­ri­men­tel­len Ar­chäologie: Im Ha­fen von Wismar entstand ein ori­gi­nal­ge­treuer Nach­bau der Poe­ler Kog­ge unter Zuhilfenahme spät­mit­telalterli­cher Techni­ken des Boots­baus. Wie beim Original wur­de vor­nehmlich mit Kie­fern­holz, teils auch mit Eiche ge­baut. Alle 34.000 der ein­ge­schla­ge­nen Eisen­nä­gel sind von Hand ge­schmiedet. Der 32 Meter ho­he Mast besteht aus dem Stamm einer 120 Jahre al­ten Doug­lasie. Be­teiligt waren ne­ben all den ehrenamtlichen Boots­bauern, Schiffs­bau­in­ge­nieu­re und Boots­bau­meis­ter, ein Nau­tiker und ein Ar­chäo­lo­ge. Nach sechs Jahren Bau wur­de die Wis­semara getauf­te Kog­ge vom Stapel ge­las­sen, das bau­chi­ge Trans­port­schiff stell­te sogleich seine be­mer­kens­werte Ma­nö­vrie­r­fä­hig­keit unter Beweis.

      Man kann die Wissemara im Alten Hafen, wenn sie vor An­ker liegt, be­sich­tigen und mit ihr auch in See ste­chen. Im Sommer werden drei­stün­dige Törns zur Insel Poel und zurück angeboten. Und wenn der Kapitän den Be­fehl gibt: „Klar zum Se­gel­manöver! Klar zur Halse!“, können auch die Pas­sa­giere mit anpacken, wäh­rend die Wissemara sachte durch den Wind dreht.

      Die Wissemara ist eine Attraktion, obgleich sie, nach letzten Erkennt­nis­sen, der Nachbau eines erheblich jüngeren Schiffes ist. Man datierte das Bau­jahr der Poeler Kogge auf das Jahr 1773. Die Zeit der Koggen war da schon vorbei. In Wis­mar aber sieht man galant darüber hinweg.

      ♦ Gesegelt wird in etwa von Mai bis Sept., in der Nebensaison mehrmals in der Woche, im Som­mer bis zu dreimal tägl. Die ehr­en­amt­liche, et­wa zehnköpfige Besatzung gibt wäh­rend der Fahrt bereit­wil­lig Auskunft über den Bau des bau­chigen Seglers und tech­ni­sche Details, Se­gel­verhalten und See­mannsgarn. Die etwa drei­stün­dige Fahrt kostet 27 € (meist nach­mittags) bzw. 32 € (über Mittag und mit Eintopf), jeweils pro Pers. In­fos zu den Segeltörns erhält man an Bord (Anleger am Alten Ha­fen, in der Nähe des Baumhauses), beim För­derverein im Baum­haus, telefonisch unter Tel. 03841-304310 oder unter www.poeler-kogge.de.

      Entlang der Grube: Das schiefe Gewölbe ...

      Die Kirche St. Nikolai ist die dritte große Stadt­kir­che Wismars und ein be­deu­ten­des Beispiel Nord­deutscher Back­steingotik. Wenngleich die älteste Pfarr­kirche Wis­mars, be­gann der Bau der heutigen Kirche relativ spät. Ab et­wa 1380 wurde die Vor­gäng­er­kirche aus- und um­gebaut. Obwohl zu dieser Zeit be­reits neue ar­chi­tek­to­nische Ein­flüs­se spür­bar waren, orientierten sich die Baumeis­ter von St. Ni­kolai am Vor­bild hoch­go­tischer französischer Ka­the­dra­len. Ent­standen ist eine präch­ti­ge drei­schif­fige Basilika mit schlankem Chor­umgang und Kapellenkranz. Das Mit­tel­schiff er­hebt sich bei einer Breite von ge­rade einmal 10,5 Metern ein­drucks­voll über 37 Meter in die Höhe. Der dadurch ge­schaffene überwälti­gende Raum­ein­druck wird von keiner Kir­che an der Ostsee­küste übertroffen. Ein Kleinod ist der Giebel des Süd­an­baus (1438/39). Der aus gla­sierten


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